Dramacon

Name: Dramacon
Englischer Name: Dramacon
Originaltitel: Dramacon
Herausgebracht: USA: Tokyopop 2005
Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Svetlana Chmakova
Bände: 3 Bände / 1 Band Ultimate Edition
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch)
14,90 € (Ultimate Edition)

Dramacon Band 1Story
Derek und Christie sind ein Paar und fahren zu ihrer ersten Manga und Anime Convention. Dort wollen sie nämlich ihren Manga vorstellen. Dabei hat Christie sich die Geschichte ausgedacht und Derek hat den Manga gezeichnet.

Auf der Convention angekommen sorgt Derek erstmal lautstark dafür, dass sie auch einen Tisch für den Verkauf bekommen. Kurze Zeit später sitzen sie in einer der großen Hallen und präsentieren ihren Manga. Jedoch scheint es, dass sich kaum jemand für den Manga interessiert. Und so sind die einzigen, die an den Stand kommen, Mädchen, die sich für Derek interessieren. Derek macht das natürlich nichts aus uns so flirtet er mit jedem Mädchen das vorbei kommt. Christie, die genau neben Derek sitzt, ist eifersüchtig und stellt ihn zur Rede. Doch er vertröstet sie und meint, dass dies nur eine Masche ist, um den Manga zu verkaufen.

Wütend und mit Tränen in den Augen rennt Christie weg und taucht in der Menschenmenge unter. In dem ganzen Gedränge stößt sie mit einem Jungen zusammen. Gerade als der Junge fragt ob es ihr gut geht wirft sie sich an ihn ran und weint sich aus. Auf den ersten Blick schon wusste Christie, dass der Junge sie nicht wegstoßen würde.

Wenig später sitzen die beiden am Rande der Convention und Christie erzählt dem Jungen, namens Matt, warum sie so traurig war. Matt gibt ihr den Rat selbstbewusster zu sein und sich nicht von anderen ausnutzen zu lassen. Er begleitet Christie noch zu ihrem Tisch zurück, da sie vergessen hat wo dieser war. Hand in Hand gehen die beiden durch die Menschenmenge und als sie bei der Künstlergalerie angekommen sind verabschiedet sich Matt.

Dramacon Band 2Natürlich flirtet Derek wieder mit einem Mädchen. Christie nimmt Derek zur Seite und es kommt zu einem heftigen Streit zwischen den beiden. Zum Schluss entschuldigt sich Christie für ihr Benehmen und das sie so eifersüchtig war. Derek bittet Christie auf den Tisch aufzupassen. Denn er muss jetzt zu einem Vortrag von Linda Zeff, einer berühmten Mangazeichnerin. Christie wollte eigentlich auch mit, aber Derek lässt sie zurück, da einer auf den Tisch aufpassen muss. Traurig setzt sich Christie an den Tisch und versinkt in Selbstmitleid. Doch da erscheint die Vertretung für ihren Tischnachbarn und zufällig ist es Matt, der sie versucht aufzumuntern.

Eigene Meinung
„Dramacon“ ist eine lustige Liebesgeschichte auf einer Manga und Anime Convention. Die Story ist wirklich spannend und wird immer wieder durch SD (Super Deformed) Zeichnungen der Charaktere aufgelockert. „Dramacon“ ist eine, mit 3 Bänden, abgeschlossene Geschichte und wen der Manga interessiert, kann auf Tokyopop.de die ersten zwei Kapitel beim „Manga Player“ nachlesen.

© Wind

Dramacon: © 2005 Svetlana Chmakova, Tokyopop

Dragon Love

Name: Dragon Love
Englischer Name: Dragon Love
Originaltitel: Mitsugetsu sura Ryakudatsu no Hate
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2010
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Jun Mayama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Dragon LoveStory
Der Kripo Beamte Kyosuke Kuga hat durch mehrere Drogenrazzien, die Mafia gegen sich. Diese lassen solche Störungen in ihrem Geschäft natürlich nicht so einfach auf sich sitzen. Deshalb haben sie Kyosuke entführt. Sie wollen ihn demütigen und erniedrigen. Sie haben ihn in einer ihrer Locations halb nackt zur Schau gestellt. Er soll vor aller Augen geschändet werden. Das macht den Mafiamitgliedern auch richtig Spaß, denn Kyosuke ist schon ein hübscher Mann mit weicher, reiner und sehr weißen Haut. Kyosuke weiß nicht was er tun soll, denn er ist ja gefesselt und sieht keine Chance zu entkommen. Plötzlich meldet sich ein extrem gutaussehender, dunkelhaariger Mann mit stechend grünen Augen zu Wort. Er befiehlt Kyosuke in Ruhe zu lassen und kauft ihn der Mafia für eine beträchtlich hohe Summe ab.

Er flüstert Kyosuke ins Ohr, dass er ihn gerne rettet, aber dafür müsse er sein Geliebter werden. Nichts widert Kyosuke mehr an, als der Geliebte eines Mannes zu werden, jedoch sieht er keine andere Chance aus dieser Situation zu entkommen. Nun befindet er sich in der Gewalt von Feifon Rau. Dies ist der Mann, der ihn aus den Fängen der Mafia gerettet hat. Feifon trägt seinen Bediensteten auf, Kyosuke mit sauberer Kleidung auszustatten und seine Wunden zu versorgen. Kyosuke jedoch nutzt diese Chance um Feifon zu entkommen.

Als Feifon aus dem Fenster sieht, wie Kyosuke wegläuft, tut er nichts anderes als zu Lächeln. Am nächsten Tag befindet sich Kyosuke wieder auf dem Polizeirevier bei der Arbeit. Natürlich wollen seine Kollegen wissen wie er den Fängen der Mafia entkommen konnte und was diese mit ihm vor hatten. Kyosuke jedoch sind schon alleine die Erinnerungen zuwider und er weicht diesen Gesprächen aus. Tja nur schuldet er diesem Feifon Rau nun eine menge Geld. Andererseits sieht er ihn wahrscheinlich nie wieder. Also was solls.

Nach Feierabend macht er sich auf den Heimweg, wobei sein Vater ihn anruft. Dieser ist der Firmenchef einer sehr großen und einflussreichen Firma. Er erinnert Kyosuke an seine Verlobungsfeier. Denn Kyosuke soll zum Ansehen der Familie und Firma heiraten. Er sträubt sich auch nicht dagegen, denn seine zukünftige ist eine hübsche Frau. Nur ist es ihm alles viel zu langweilig. Aber das wird eh immer so bleiben.

Nachts wird er von seinem Revier angerufen. Er soll sofort vorbei kommen, denn es hat ein Informant der Mafia vorgesprochen und müsse sofort verhört werden. Er macht sich also auf den Weg und siehe da. Wer sitzt nun vor ihm und hat sich als Informant ausgegeben? Es ist niemand anderer als Feifon Rau.

Er flüstert Kyosuke ins Ohr, dass er den anderen Beamten rausschicken soll. Kyosuke tut dies sofort, denn er traut Feifon nicht und will nicht, dass einer seiner Kollegen etwas von dem Vergangenem mitbekommt. Nun sind die beiden alleine und Feifon fällt über Kyosuke her. Er liebkost ihn und Kyosuke wehrt sich. Das heizt Feifon noch mehr an und auch Kyosuke scheint es, trotz seines Widerstandes zu gefallen. Auch nach diesem Akt behält Kyosuke seinen Stolz und setzt sich als Ziel, Feifon in Handschellen abzuführen. Jedoch benötigt er dafür einen Grund, denn Feifon ist zwar der Sohn eines Mafiosi, hat selbst aber eine absolut weiße Weste.

Das könnte also ein schwieriges Unterfangen werden. Denn Feifon lässt Kyosuke einfach nicht in Ruhe und Kyosuke merkt immer mehr, dass er sich zu Feifon hingezogen fühlt und ihn nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Was soll er nur tun? So etwas könnte seine ganze Karriere zerstören und außerdem ist er verlobt.

Eigene Meinung
Die Story ist sehr interessiert und spannend geschrieben. Wenn man auf Männerliebe steht, findet man auch viele erotische Szenen. Mir persönlich waren sie zeitweise zu heftig. Dazu kommt, dass mich die Zeichnungen nicht wirklich begeistert haben. Die Charaktere wurden mit extrem dünnen Beinen und mit dafür umso gewaltigeren Oberkörpern dargestellt. Die Proportionen passen nicht wirklich zusammen. In dem gesamten Band kommt vielleicht eine Frau vor, die nur bis zu Nase zu erkennen ist oder im Hintergrund dargestellt wird. Ich weiß nicht, ob die Mangaka nur Männer zeichnen kann oder der weibliche Charakter einfach nur unwichtig erscheinen sollte.

Feifon wird als starker Mann und Kyosuke als Diva dargestellt. Das fand ich einfach unpassend. Denn man liest immer wieder, dass Kyosuke sehr viel Stolz bezieht und in vielen Situationen Stärke beweist und trotzdem lässt er sich so leicht unterwerfen und davontragen. Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass die Grundidee dieser Story interessant und nicht schlecht ist. Der Manga insgesamt mich aber nicht vom Hocker gehauen hat. Aber jeder sollte sich sein eigenes Urteil bilden. Fans dieses Genre könnten natürlich Gefallen daran finden 🙂

© AyaSan
Mitsugetsu sura Ryakudatsu no Hate: © 2010 Jun Mayama, Shinshokan/EMA

Dragon Head

Name: Dragon Head
Englischer Name:
Originaltitel: Dragon Head
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1994
Deutschland: Planet Manga 2001
Mangaka: Minetaro Mochizuki
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 14,95 DM / 7,95 € (Band 1-6)
8,50 € (Band 7-10)

Dragon Head Band 1Story
Der Mittelschüler Teru befindet sich auf dem Rückweg nach Tokyo von einem Ausflug mit seiner Klasse. Mit dem „Shinkansen“, dem schnellsten Zug Japans, sind sie schon fast wieder daheim, als plötzlich das Unfassbare geschieht. Der Zug verunglückt und ein Großteil der Schüler kommt ums Leben. Teru ist einer der wenigen Glücklichen, die relativ unverletzt das Unglück überleben, auch der verstörte Außenseiter Noburo und ein Mädchen namens Ako kommen mit dem Schrecken und ein paar Schrammen davon.

Auf der Suche nach Nahrung und Hilfe finden die drei ungleichen Persönlichkeiten zusammen und sind fortan auf sich gestellt. Im Speisewagen finden sie zwar Essen und Wasser, doch schnell wird den drei Kindern ihre Ausweglosigkeit bewusst- sie sind lebendig begraben. Der Zug, welcher sich zum Zeitpunkt des Unfalls in einem Tunnel befand ist vollkommen verschüttet, Handys funktionieren nicht mehr, ein Kontakt zur Außenwelt scheint unmöglich.

Teru versucht mit allen Mitteln Herr der Lage zu werden und nach einem Ausweg zu suchen, doch die Dunkelheit und Stille fordert von den drei Beteiligten ihr erstes Tribut. Panik, Angst und Aggressionen treiben besonders den willensschwachen Noburo zu Handlungen gegen den anderen und er wird mehr und mehr zu einer Bedrohung für Ako und Teru. Zudem müssen die Kinder feststellen, dass sich scheinbar niemand um den verunglückten Zug kümmert. Ihr Warten auf Rettung ist vergebens, und so beschließt Teru auf eigene Faust einen Weg nach draußen zu suchen. Begleitet von Ako machen sich die beiden auf den Weg, Noburo, der dabei ist vollkommen dem Wahnsinn zu verfallen, geht seiner eigenen Wege.

Nachdem sie mit einigen Mühen einen Weg aus dem Tunnel gefunden haben, stehen sie vor dem nächsten großen Schrecken und der Antwort auf die Frage, warum niemand zu Hilfe kam. Japan ist verwüstet, eine schwarze Wolke hat den Himmel bedeckt und taucht das Land in Dunkelheit. Ganze Städte fielen zum Opfer, es gibt weder Strom, noch Nahrung und die wenigen Überlebenden kämpfen selbst um ihre Existenz. Teru schlägt vor zu Fuß den Weg nach Tokyo zu gehen, um herausfinden, was passiert ist. Ako, die zunächst schon fast aufgeben will, schließt sich ihm letztendlich an und gemeinsam beginnen sie eine Reise durch ein karges, zerstörtes Japan, auf der Suche nach Hilfe, Überlebenden und vor allem nach der Antwort auf die eine Frage: Was ist passiert?

Dragon Head Band 2Ako und Teru gelangen auf ihrem Weg in eine zerstörte Stadt und treffen dort auf drei Fahnenflüchtige, unter ihnen auch der gewaltbereite Nimura. Die drei verweigern ihre Hilfe, doch haben großes Interesse an Ako, so dass es fast zum Kampf um das unschuldige Mädchen kommt. Nachdem einer der Männer gestorben ist, tun sie sich zusammen und setzen sie zu viert ihre Reise fort.

Sie gelangen in ein Dorf, wo Ako und Teru erstmalig Hilfe von einer Frau bekommen. Teru selbst ist auf dem Weg schwer erkrankt und obgleich die fremde Frau ihm helfen kann, verschlechtert sich sein Zustand. Nur Medikamente aus der nahe liegenden Stadt Izu können helfen und Ako entschließt sich, sich auf den Weg zu machen, um die notwendigen Medizin zu besorgen. Nimura begleitet sie, doch es wird ein Wettlauf gegen die Zeit, besonders da sich in Izu die überlebenden Menschen wie Wahnsinnige auf die beiden stürzen…

Doch das ist erst der Beginn ihrer Reise und ihrer Probleme. Immer wieder geraten Teru und Ako in lebensgefährliche Situationen, und besonders andere Menschen werden zu einer wirklichen Bedrohung für die Kinder. Getrieben vom Wunsch ihre Familie wieder zu sehen und ihrem Überlebenswillen reifen die beiden Persönlichkeiten mehr und mehr, verändern sich und entwickeln sich weiter. Teru steht hierbei im Mittelpunkt, der Leser erfährt das meiste Geschehen aus seiner Perspektive. Ako entwickelt sich, findet ihre eigene Stärke und ist sie am Anfang noch hysterisch und schwächlich, so wird sie zunehmend ruhiger und überlegter.
Doch die ewig währende Dunkelheit, die nagende Ungewissheit und die Bedrohungen seitens der anderen Überlebenden setzen den Charakteren zu, treiben sie an den Rand der Erschöpfung und lassen sie über sich hinaus wachsen. Und je näher Teru und Ako bei ihrer Wanderung der Antwort und der Wahrheit kommen, umso erschreckender und furchteinflössender ist diese…

Eigene Meinung
„Dragon Head“ ist ein mehr als außergewöhnlicher Manga. Minetaro Mochizuki gelingt es den Leser von der ersten bis zur letzten Sekunde zu fesseln. Der Manga ist hierbei keine leichte Lektüre und ist dementsprechend schwere Kost, da er vielmehr wie eine Abhandlung über das menschliche Verhalten und die psychischen Entwicklungen in Extremsituationen wirkt.

Er führt unterschiedliche Charaktere ein, vermittelt glaubhaft deren Entwicklungen und begeht mehr als einmal eine Gradwanderung, die selbst die Leser nicht kalt lässt. Mit Absicht scheint es, hat der Mangaka Personen eingeführt, dessen Handlungen voraussehbar sind, nur um dem Leser dann die geahnten schockierenden Ereignisse in düsteren und prägnanten Bildern zu präsentieren. Einige Charaktere sind undurchsichtig, nicht einschätzbar und dennoch logisch nachvollziehbar, so dass der Leser Studien verschiedenster Persönlichkeiten mitverfolgen kann. Der Manga besticht hierbei durch eine klare Geschichte und einen strukturierten Aufbau, eine konsequente Entwicklung der Charaktere und einen tiefen Einblick in die Psycho des Menschen.

Dragon Head Band 3„Dragon Head“ wirkt gerade deswegen teilweise wie das Werk eines Psychologen und ist für Freunde und Interessierte der Psychologie ein absoluter Pflichtkauf. Das Buch schildert und berichtet, lehrt und weist auf Fehler und Taten der menschlichen Spezies hin, die in keiner Weise schmeichelhaft sind, allerdings ohne erhobenen Zeigefinger. Man muss selbst für sich aus der Geschichte lernen, bekommt keine Antworten, sondern nur einen Denkanstoß und fühlt sich teilweise allein gelassen oder vielleicht überfordert.

Bei „Dragon Head“ muss man sich komplett in die Geschichte hineindenken, sie mitverfolgen und am Ende darüber philosophieren, spekulieren und vielleicht auch seine eigenen Schlüsse ziehen. Über neun Bände hin baut sich eine konstante Spannungskurve auf, nimmt den Leser mit auf die Reise in das unergründliche Wesen des Menschen und erst am Ende des zehnten Bandes kommt die Auflösung des Rätsels, die Antwort auf die Frage nach dem „Was“ und hinterlässt eine bitteren Nachgeschmack, dem man sich nicht entziehen kann. Teilweise enttäuscht das Ende, gerade weil man sich selbst zu viele Gedanken gemacht hat, doch vielleicht liegt gerade hier der Reiz. Es ist definitiv unerwartet und alles andere als abgeschlossen.

Ebenso geradlinig und tiefgründig wie die Story ist, so sind auch die Zeichnungen. Einzigartig, einprägsam und düster, mit einer sehr klaren Linienführung versehen, entspricht der Manga nicht wirklich dem Bild des typischen japanischen Comics. Die Charaktere sind eine Vereinfachung realistischer Gesichter und Personen, so dass die typischen schmalen Augen und breiten Gesichter vorhanden sind. Der Manga ist insgesamt eher düster gehalten, Rasterfolie wird nur dazu eingesetzt die Bilder unheimlich und finster wirken zu lassen, ansonsten beschränkt sich Minetaro Mochizuki auf einen klaren Tuschestil mit schwarz/weiß Flächen.

Wenngleich bereits vergriffen lege ich dieses Werk Jedem ans Herz, der wirklich ungewöhnliche und tiefgründige Manga lesen möchte und nach Geschichten sucht, die fernab des Mainstream liegen. Gerade Leute, die Psychologie, Horror und Action mögen, sollten unbedingt zugreifen, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Die letzteren Punkte sind definitiv Neuinterpretationen der Genre.

© Koriko

Dragon Head: ©1993 Minetarô Mochizuki, Kôdansha / Planet Manga

Doll

Name: Doll
Englischer Name: Doll
Originaltitel: Doll
Herausgebracht: Japan: Shodensha 2000
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Mitsukazu Mihara
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Doll Band 1Glaubst du eine Doll und ein Mensch können heiraten?

Story
Doll ist eine Ansammlung von Geschichten in denen die „Dolls“ im Mittelpunkt stehen. „Dolls“ sind menschenähnliche Androiden, die entwickelt wurden, um ihren Herrn und Meister willenlos zu dienen (so ähnlich wie die Persocons in „Chobits“).

In „List 1: Eine namenlose Puppe“ geht es um Kaya, ein junges Mädchen deren Vater sehr reich ist. Doch sie fühlt sich oft allein gelassen, da ihre Mutter früh starb und ihr Vater von früh bis spät arbeitet. Niemand merkt, dass sie krank ist und Magersucht hat, außer ihrer Doll. Ihrem Vater zuliebe heiratet sie sogar einen Mann, den sie nicht liebt.

Eine männliche Doll ist immer an ihrer Seite und begleitet sie durch gute und schwere Stunden. Auch als Kaya erfährt, dass ihr Mann fremd geht und die andere Frau ein Kind von ihm erwartet, ist die Doll an ihrer Seite und schenkt ihr Trost. Als ihr Vater eines Tages stirbt ist ihr einziger Halt die Doll.

Doll Band 2Jahre vergehen und auch das Mädchen wird alt und muss sterben. Ihr letzter Wille ist, dass die Doll in gute Hände kommt. Aber in ihrer Verwandtschaft möchte niemand die Doll haben und so bestimmt jemand eigenmächtig die Doll mit Kaya zu verbrennen. Nachdem dies geschah wurde das Testament offen gelegt und nur der, der die Doll aufnimmt darf erben. So geht das ganze Erbe an ein Krankenhaus und Kaya und ihre Puppe sind für immer vereint.

Eigene Meinung
„Doll“ ist ein sehr düsteres und trauriges Manga im Gothic-Lolita Stil. Der Zeichenstil ist sehr gelungen und auch die Storys sind sehr fesselnd. Fans des Gothic-Lolita Style werden voll auf ihre Kosten kommen. Wer jedoch etwas Lustiges sucht, sollte diesen Manga nicht in die Hand nehmen 😉

Doll: © 2000 Mitsukazu Mihara, Shodensha / Tokyopop

Die Wolke

Name: Die Wolke
Englischer Name:
Originaltitel: Die Wolke
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Anike Hage
Romanvorlage: Gudrun Pausewang
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Die WolkeStory
Die 15-jährige Janna ist eine ganz normale Schülerin eines Fuldaer Gymnasiums. Eines Tages geschieht ein Vorfall, der ihr ganzes Leben für immer auf den Kopf stellen soll: Im nahegelegenen Kernkraftwerk Grafenrheinsfeld hat es einen Reaktorunfall gegeben, radioaktive Strahlung kann sich ungehindert ausbreiten – ein Super-GAU!

Sofort macht sich Janna auf den Weg nach Hause ins Örtchen Schlitz, um sich um ihren kleinen Bruder Uli zu kümmern, mit dem sie allein ist, während ihre Eltern die Großmutter in Schweinfurt besuchen. Während die Geschwister noch alles vorbereiten, um sich im Keller zu verschanzen, meldet sich ihre Mutter per Telefon und beschwört die beiden, sich sofort in Sicherheit zu bringen. Janna fasst den Entschluss, mit den Fahrrädern in die Kreisstadt Bad Hersfeld zu fahren, wo es einen ICE-Bahnhof gibt. Mit dem Zug will sie zusammen mit Uli zu ihrer Tante nach Hamburg flüchten. Doch es kommt alles anders…

Die Räder erweisen sich zwar als gutes Verkehrsmittel in Zeiten einer Massenpanik, doch die Straßen sind verstopft, die Geschwister müssen über Feldwege fahren. Das Unfassbare geschieht: Uli stürzt von seinem Fahrrad, fällt die Böschung hinunter auf die Straße und wird von einem Auto überfahren und verblutend zurückgelassen! Eine kleine Familie nimmt daraufhin Janna in ihrem Auto mit. Letztlich kann sie sich aber nicht dazu durchringen, ihren Bruder allein zu lassen und rennt zurück – mitten hinein in den radioaktiv verseuchten Regen!

Zusammen mit vielen anderen Strahlenopfern landet Janna im Herleshausener Nothospital. Dort macht sie die Bekanntschaft der gleichaltrigen Ayse und des Zivis Hannes. Wie die meisten Opfer leiden auch Ayse und Janna an massivem Haarausfall, Durchfall und körperlicher Schwäche. Um sie aufzumuntern, bietet Hannes den Mädchen an, sich beim Rote Kreuz nach dem Verbleib ihrer Angehörigen zu erkunden. Gleichzeitig trägt er sie auf die Liste der Geretteten ein. So wird es möglich, dass eines Tages Jannas Tante Helga vor der Tür steht und dem Mädchen eröffnet, dass sie sie mit nach Hamburg nehmen wird. Dabei kommt allerdings auch ans Licht, was Hannes Janna bisher verschwiegen hat: Die Namen ihrer Eltern und ihrer Großmutter stehen zwar nicht auf der Suchliste, dafür aber auf der Liste der Toten!

Schockiert und traumatisiert beginnt Janna in Hamburg ein neues Leben, in das sie sich nur schwer eingewöhnen kann. Zum Glück gibt es da noch Elmar aus ihrer ehemaligen Klasse in Fulda, der ebenfalls in Hamburg bei Verwandten untergekommen ist…

Eigene Meinung
Mit „Die Wolke“ präsentiert Anike Hage („Gothic Sports“), eine der beliebtesten deutschen Manga-Zeichnerinnen, die Adaption des gleichnamigen Romans von Gudrun Pausewang („Die Not der Familie Caldera“, „Adi – Jugend eines Diktators“). Der Roman über einen fiktiven Super-GAU mitten in Deutschland entstand im Jahr nach der Katastrophe von Tschernobyl, hat aber bis heute nichts von seiner Aktualität verloren. Die Manga-Fassung entspricht (bis auf ein paar unvermeidbare Kürzungen) der Vorlage, zum großen Teil sind sogar die Dialoge wörtlich übernommen.

Mit ihren realistischen und nachdenklichen Zeichnungen und dem stetig trist-grauen Himmel gelingt Anike Hage eine gelungene Adaption. Die Hauptfigur wirkt sympathischer und ein Stück weit moderner als in der Vorlage. Der Roman ist sehr eindrücklich und die Zeichnungen verstärken noch diesen Eindruck. Lediglich zwei Punkte vermisst man etwas: Im Roman verschweigt Jannas Tante den überlebenden Großeltern den Tod ihres Sohnes und seiner Familie, wodurch die beiden den Super-GAU als Panikmache abtun, was im Manga nicht vorkommt. Zudem weigert sich Janna im Roman strikt, eine Mütze auf ihrem fast kahlen Schädel zu tragen, um quasi als Mahnmal zu dienen, während sie die Mütze im Manga meistens trägt. Abgesehen davon ist die Adaption zweifellos sehr gelungen und kann der jungen Generation als Wegweiser dienen.

In der Tokyopop-Ausgabe gibt es zudem ein Vorwort des „Mr-Anti-Atomkraft“ Sigmar Gabriel sowie Farbseiten. Allein schon, um sich der Gefahren der Atomkraft bewusst zu werden, sollte jeder einmal „Die Wolke“ gelesen haben – der Roman und besonders der Manga sind es ohne Zweifel wert!

© Rockita

Die Wolke: © 2008/2010 Anime Hage & Gudrun Pausewang, Tokyopop

Die Stadt, in der es mich nicht gibt

Name: Die Stadt, in der es mich nicht gibt
Englischer Name:
Originaltitel: Boku dake ga inai machi
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Kei Sanbe
Bände: 9 Bände
Preis pro Band: 12,00 €

Die Stadt, in der es mich nicht gibt Band 1Story
Das Leben des End-Zwanzigers Satoru Fujinuma steckt in einer Sackgasse. Er würde gerne als Mangaka arbeiten. Aber obwohl er bereits sein Debüt bei einem Magazin gegeben hatte, ist sein Durchbruch bisher ausgeblieben. Zwar konnte er mit seinen Serien – Videospieladaptionen – Erfahrungen sammeln, aber seine eigenen Kreationen lassen es an Tiefgang vermissen. So kommt es, dass sich der junge Mann in regelmäßigen Abständen bei wechselnden Verlagen deprimierende Absagen anhören und seine Brötchen bei einem Pizza-Lieferservice verdienen muss. Dort würde man ihn zwar gerne fest anstellen, doch das entspricht nicht seine Vorstellungen.

Zusätzlich zu diesen verhältnismäßig „normalen“ Problemen gibt es da noch etwas anderes, was Satoru arg zusetzt. Er verfügt über eine Gabe, die eigentlich eher eine Bürde ist: den sogesannten „Rerun“. Wann immer er irgendwo in der Nähe ist, wo kurz darauf ein Unglück geschieht, gerät der junge Mann unversehens in eine Zeitschleife – gezwungen, so häufig in die Vergangenheit zurück zu reisen, bis er das kommende Unglück erkannt und verhindert hat. Die Gefahren, die er meist in nur wenigen Minuten lokalisieren muss, können offensichtliche Katastrophen wie Autounfälle sein, aber auch subtilere Dinge. Da er sonst keine Möglichkeit hat, der Zeitschleife zu entgehen, bleibt Satoru nichts anderes übrig, als alles zu riskieren, um seine Aufgabe zu erfüllen – sei es auch sein eigenes Leben. Nicht selten trägt er von diesen Aktionen Blessuren davon.

Nach einem dieser Krankenhausaufenthalte infolge eines Reruns quartiert sich überraschend Satorus Mutter, eine ehemalige TV-Moderatorin, bei ihrem Sohnemann ein. Für den spartanisch lebenden Twen ein Horror ohnegleichen, zumal sein Verhältnis zu seiner Mutter gespalten ist.
Jahre früher, als er noch ein Grundschüler war, trieb ein Triebtäter sein Unwesen in Satorus Heimatstadt. Dem Täter fielen gleich mehrere Kinder zum Opfer, darunter auch ein Junge aus Satorus Clique. Als Mörder wurde ein Jugendlicher verurteilt, zu dem Satoru ein fast schon brüderliches Verhältnis hatte. Niemand glaubte dem Grundschüler, dass der Senpai nicht der Täter sein könne. Satorus eigene Mutter nutzte ihre Kontakte zur TV-Branche, um die ganze Sache möglichst klein zu halten. Doch ganz damit abgefunden hat sich Satoru nie. Und selbst seine Mutter war von der Schuld des Verurteilten nie überzeugt, wollte das Thema nur vom Tisch haben…

Die Stadt, in der es mich nicht gibt Band 2Nun, fast 20 Jahre später, fallen Satorus Mutter zufällig Ungereimtheiten auf. Und sie meint auch einen Mann zu entdecken, der ebenfalls damalsals Täter in Frage gekommen war und nun viel eher der Gesuchte sein könnte…

Am selben Abend findet Satoru beim Nachhausekommen seine erstochene Mutter in einer Blutlache liegen. Ohne zu wissen, was los ist, setzt Satoru erstmals den Rerun bewusst ein, um in die Vergangenheit zu reisen und den Mord zu verhinden. Doch etwas geht schief: Er reist in die Vergangenheit, doch nicht nur Stunden, sondern Jahre – bis ins Jahr 1988 zurück, zur Zeit der Mordserie an Grundschülern…

Eigene Meinung
Nach „Kamiyadori“ dauerte es etwas, bis mit „Die Stadt, in der es mich nicht gibt“ ein weiteres Werk von Kei Sanbe den Sprung in deutschsprachige Gefilde schaffte. Dieses neue Werk, angesiedelt im Japan der Gegenwart, verbindet Elemente von Kultserien wie „Allein gegen die Zukunft“ mit Zeitschleifen-Science-Fiction aus dem Lehrbuch. Das Besondere daran: Protagonist Satoru, ein an seiner eigenen Vergangenheit laborierender erfolgloser Mangaka, weiß sehr genau, was er tun muss, um der Zeitschleife zu entgehen – hat dafür aber in der Regel nur wenige Minuten Zeit. Noch viel spannender ist aber, dass die Reruns, die ihm widerfahren, scheinbar ein System haben, dessen Logik der junge Mann und die Leser nur noch nicht ganz erfassen können. Aber es scheint sich alles um die Mordfälle an Grundschülern aus den 1980er-Jahren zu drehen. Wird Satoru etwa in die Vergangenheit geschickt, um Unglück wieder gut zu machen, weil er damals seinen jugendlichen Freund nicht vor dem Gefängnis retten konnte? Das ist „X-Faktor“-Unterhaltung, die man auch gerne im TV sehen würde.

Optisch reißt einen der Manga dagegen leider nicht vom Hocker. Kei Sanbes expressionistischen Zeichenstil mit markanten Augen und Lippen kann man mögen oder nicht. Er wirkt jedenfalls noch etwas unordentlicher als etwa bei „Kamiyadori“, fast als hätte sich Sanbe damit abgefunden, kein „klassischer“ Zeichner zu sein und sich daher nicht mehr weiter zu entwickeln braucht. Gerade die Hintergründe sind schon sehr spärlich. Da wirken auch die Farbseiten, die Tokyopop auch in der deutschen Ausgabe mitliefert, im Grunde genauso verschwendet wie der Klappenbroschur, dessen Innenseite lediglich Bleistiftskizzen zeigt. Statt der zwölf Euro dafür hätte es auch eine normale Ausgabe in Standartgröße getan. Bei dieser Serie macht allerdings die Story vieles wett. Man darf auf die kommenden Bände gespannt sein – und vielleicht wird ja sogar der Wunsch nach einer TV-Version erfüllt!

© Rockita

Die Stadt, in der es mich nicht gibt: © 2013 Kei Sanbe, Kadokawa Shoten / Tokyopop

Die Schneeprinzessin

Name: Die Schneeprinzessin
Englischer Name: Shirahime-Syo: Snow Goddess Tales
Originaltitel: Shirahime-Syo
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 1992
Deutschland: EMA 2004
Mangaka: CLAMP
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 10,00 €

Die SchneeprinzessinMan sagt, wenn Shirahime weint, geschehen schreckliche Dinge. Dich Schneeflocken sind Shirahimes Tränen. Doch sie sind es nicht. Die Trauer der Menschen lässt es schneien…

Story
Fubuki lebt mit ihrer Mutter alleine. Ihr Vater wurde vor kurzem von einem Wolf getötet. Nun möchte sie ihn rächen und geht in die Berge um diesen schwarzen Wolf zu finden. Ihrer Mutter gibt sie das Versprechen gesund wieder zukommen. Nach einer Weile kommt ihr ein wildes Tier entgegen. Es ist ein Wildhund und kein Wolf, wie sie zu Anfang dachte. Gegen diesen Wildhund hat sie noch eine Chance und kann ihn bezwingen. Plötzlich taucht sein ganzes Rudel auf und greift sie an. Natürlich hat sie gegen das Rudel keine Chance und bereitet sich auf ihr Ende vor. Doch sie hört ein Heulen, das Heulen eines Wolfes. Er ist es tatsächlich, der schwarze Wolf, der ihren Vater getötet hat.

Als sie aufwacht findet sie sich in einer Höhle wieder. Fubuki steht vorsichtig auf und sieht dann den Wolf am Eingang der Höhle. Sofort zieht sie ihr Schwert, doch sie kann sich nicht auf den Beinen halten und bricht zusammen. Der Wolf kommt näher auf sie zu, aber greift sie nicht an, sondern leckt ihre Wunden. Er hilft ihr bis sie wieder gesund ist. Aber dann möchte sie sich rächen wegen dem Tod ihres Vaters. In diesem Moment greifen erneut Wildhunde an und der Wolf rettet sie wieder. Danach greift sie den Gedanken auf, dass dieser Wolf nicht ihren Vater getötet haben kann und freundet sich mit ihm an. Sie gibt ihm den Namen „Inuki“ und beschließt bei ihm zu bleiben. Als sie mit ihm im Freien herumtollt, kommt ein Jäger und schießt auf ihn. In diesem Moment beginnt es zu schneien…

Eigene Meinung
Der Manga „Die Schneeprinzessin“ ist passend zur kalten Jahreszeit. Er ist in einem kühlen und sehr feinen Stil gezeichnet. Die Story ist sehr traurig, verzaubert aber dennoch. Der Manga ist sehr gelungen und hebt sich von anderen Manga ab. Daher empfehle ich diesen Manga für Leser, die mal etwas „anderes“ lesen möchten.

Die Schneeprinzessin: © 1992 CLAMP, Kadokawa Shoten/EMA

Die Rosen von Versailles

Name: Die Rosen von Versailles
Englischer Name: Rose of Versailles
Originaltitel: Versailles no Bara
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1972
Deutschland: Carlsen 2003
Mangaka: Riyoko Ikeda
Bände: Japan: 14 Bände
Deutschland: 7 Bände (Band 1-10 in Sammelbänden)
Preis pro Band: 12,00 €

Die Rosen von Versailles Band 1Story
„Rosen von Versailles“ spielt in den Jahren vor der Französischen Revolution.

Oscar Francois de Jarjayes wird als sechste Tochter des Hauses Jarjayes geboren. Da dies jedoch ihrem Vater zuwider ist und er sich einen Sohn wünschte, wird sie kurzer Hand auf den Namen Oscar getauft. Ihr Vater erzieht sie ganz so, als wenn sie ein Junge wäre und auch ihr bester Freund André trägt nicht dazu bei sie zu einer Adligen werden zu lassen. So geschieht es, dass sie als junge Frau in die Leibwache der jungen Thronfolgerin, Prinzessin Marie Antoinette, eingeteilt wird.

Diese kommt nach Frankreich, um die Verbindungen zwischen Österreich und Frankreich enger zu binden, indem sie sich mit dem französischen Thronfolger Louis XVI vermählt. Die Prinzessin ist in ihrer Rolle nicht wirklich glücklich, da sie jeglichen Verbund zu Österreich aufgeben muss. Außerdem kommt es noch zu einem stillen Kampf um die Vorherrschaft am Hofe mit Gräfin Dubarry. Diese, eine ehemalige Prostituierte, hat es durch Intrigen geschafft König Louis XVI für sich zu gewinnen.

Auch das Volk übt Aufstände. Zu hohe Steuern, Hunger und das Missbrauchen des einfachen Volkes durch den Adel bringen immer wieder neuen Ärger mit sich. Durch Zufall wird Jeanne, ein Dienstmädchen, von der herzensguten Marquise von Boulainvilliers aufgenommen. Kaum in ihrem neuen Heim angekommen steigt Jeanne durch Intrigen, Hinterhalte und andere Verbrechen weiter auf. Auch ihre Schwester Rosalie kommt durch einen glücklichen Zufall in die Oscars Familie. Dort wird sie wie eine kleine Schwester von Oscar behandelt. Rosalie jedoch verliebt sich augenscheinlich in sie. Dies klärt sich jedoch auf und so wird Rosalie später auch glücklich und heiraten den Mann ihres Herzens.

Die Rosen von Versailles Band 2Marie Antoinette jedoch steuert immer weiter in ihr Unglück. Durch Glücksspiel, immer höhere Steuern und noch weiteren Dingen die sie dem Volk antut, verschlimmert sich der Hass gegen sie. Auch der ersehnte männliche Nachwuchs bleibt in der Vernunftehe anfänglich aus.

Eines Tages jedoch tritt ein Mann in ihrer beider Leben: Hans Axel von Fersen. In diesen verlieben sich Oscar und Rosalie. Hans jedoch fühlt sich nur zu Marie Antoinette hingezogen und beginnt mit ihr eine leidenschaftliche Affäre. Sie wird vom König mehr oder weniger geduldet, da diese ihm ja schon den ersehnten Thronfolger schenkte. Beim Volke jedoch stößt dies auf Empörung. Frankreich versinkt in Schulden und Armut. Nachdem Oscar einsieht, dass von Fersen nichts für sie empfindet und sie nur als gute Freundin sieht, entdeckt sie endlich ihre Liebe für André. Dieser ist schon lange Zeit in sie unsterblich verliebt und akzeptiert sie so wie sie ist. Für ihn musste sie sich nie ändern und als sie dies erkennt, entbrennt ihre tragische Beziehung. So nimmt dann die Revolution ihren traurigen Lauf.

Eigene Meinung
„Die Rosen von Versailles“ besitzt den für diese Epoche typischen Stil. Riyoko Ikeda hat sich hauptsächlich beim Zeichnen auf die Figuren und deren spezifische Kleidung konzentriert, weniger auf die Landschaft. Wer geschichtliche Dramen und Hintergründe liebt, ist mit diesem Manga auf jeden Fall bestens bedient. Beides vereint er in sich und auch keine Missstände werden verschönert oder außen vorgelassen. Jedoch auch `normale Leser` wird dieser Manga durch seine Geschichte fesseln.

© fullmoonchanie

Die Rosen von Versailles: © 1972 Riyoko Ikeda, Shueisha / Carlsen

Die Legenden vom Traumhändler

Name: Die Legenden vom Traumhändler
Englischer Name:
Originaltitel: The tale of the child pedlar
Herausgebracht: Korea: Seoul Cultural 2005
Deutschland: Tokyopop 2007
Mangaka: Jeong-A Lee
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-5)
7,50 € (Band 6)

Die Legenden vom Traumhändler Band 1“Möchten Sie ein Kind? Dann gebe ich Ihnen eins. Aber…“

Story: Dornröschen
Es war einmal, da lebte in einem Königreich ein König mit seiner Königin. Sie waren gut und gerecht. Der König hatte ein großes Hobby. Er machte Tag und Nacht Skulpturen, so dass er seine Frau sehr vernachlässigte. Sie wünschte sich nichts mehr als ein Kind, um etwas mehr Beachtung von ihrem Mann zu bekommen. So trifft sie auf den Traumhändler. Er gibt ihr einen Samen, mit dem sie ein Kind nach ihrer Vorstellung gebären könne. Doch wenn das Kind nicht glücklich lebt, wird es wieder zum Samen.

Wenig später gebar die Königin eine Prinzessin. Der König war entzückt von der Schönheit seiner Tochter und ließ die Skulpturen verstauben. Als der König die Geburt der Tochter feiert, kommt eine Hexe auf ihn zu. Diese verkündet, dass sich die Prinzessin an ihrem 15. Geburtstag an einer Spindel stechen wird und in einen hundertjährigen Schlaf fallen wird. Daraufhin lies der König alle Spinräder im ganzen Königreich verbrennen. Die Prinzessin wird von Tag zu Tag hübscher, so dass die Prinzen aller benachbarten Königreiche um die Hand der Prinzessin anhalten. Dem König wird klar, dass er sich bald von seiner Tochter trennen muss. Er zieht sich in seine Werkstatt zurück und beginnt mit dem Bau eines Spinnrades. An ihrem 15.Geburtstag entdeckt sie das Spinnrad und sticht sich daran. Der Fluch der Hexe tritt ein und die Prinzessin fällt in einen hundertjährigen Schlaf. Der König bettet sie auf ein wunderschönes Bett im Nordturm. Jahre vergehen und um das Schloss wächst ein Dornengestrüpp. Immer wieder versuchen junge Männer das Schloss zu erreichen. Doch sie sterben alle.

Nach hundert Jahren träumt ein Junge jede Nacht von der Prinzessin, die ihn bittet in den Dornenwald zu kommen. Nach einigen Nächten macht er sich mit einem Messer bewaffnet auf den Weg zum Schloss. Vor dem Dornengestrüpp sitzt die Hexe und erzählt ihm die Geschichte. Nichts desto trotz schlägt er sich durch das Gestrüpp und erreicht das Schloss. Er findet die Prinzessin und erweckt sie aus ihrem Schlaf. Nun beginnt das Märchen einen komplett anderen Weg zu gehen…

Die Legenden vom Traumhändler Band 2Story: Hänsel und Gretel
Es war einmal, da irrten zwei Kinder mutterseelenallein im Wald umher. Die beiden Kinder hießen Hänsel und Gretel. Sie sehen im Wald eine Katze und folgen ihr bis zu einem Haus, zum Haus des Traumhändlers. Die Katze war in Wahrheit ein Wesen mit menschlichem Aussehen. Diese Katze misstraut den beiden Kindern, als sie um eine Unterkunft betteln. Die beiden Kinder kümmern sich ums Essen und putzen das Haus. An einem Tag gehen die beiden Kinder in den Wald, um Blaubeeren für einen Blaubeerkuchen zu sammeln. Dabei sehen sie, wie die Katze auf einem Baum mit einem Zweig Blaubeeren im Maul sitzt. Sie folgen der Katze und werfen sie einen Abhang hinunter. Sie gehen zurück zum Traumhändler und erzählen ihm von dem „Unfall“. Die beiden bringen ihm dann unaufgefordert einen Tee. Der Traumhändler nimmt einen Schluck und fragt sie nach den Kräutern. Sie gestehen, dass dies kein gewöhnlicher Kräutertee ist. Sie wollen den Traumhändler vergiften. Schnell wird klar, was wirklich geschah und wie es zum Märchen von „Hänsel und Gretel“ kam…

Eigene Meinung
„Die Legenden vom Traumhändler“ ist ein Fantasy-Manhwa aus der Feder von Jeong-A Lee. Die Serie verzaubert durch ihren genialen Zeichenstil und die spannenden Geschichten. Zwar kennt man die Märchen, doch diese werden auf eine ganz andere Art und Weise erzählt und haben manchmal nicht mehr viel mit den eigentlichen Märchen von den Gebrüdern Grimm und Hans Christian Andersen zu tun. Märchen die ein Happyend im Original haben, enden plötzlich in einer Tragödie, Märchen ohne Happyend haben plötzlich eins. Diese Märchen verzaubern nicht nur junge Leser, sondern auch ältere. Deshalb wird diese Manhwaserie für Leser ab 13 Jahren empfohlen.

The tale of the child pedlar: © 2005 Jeong-A Lee, Seoul Cultural Publishers / Tokyopop

Manga-Bibliothek: Die kleine Prinzessin Sara

Name: Manga-Bibliothek: Die kleine Prinzessin Sara
Englischer Name:
Originaltitel: Syokojo (A Little Princess)
Herausgebracht: Japan: Gakken Education 2012
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Story: Tetsuya Mihara
Zeichnungen: Azuki Nunonukuro
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

Manga-Bibliothek Die kleine Prinzessin SaraStory:
Sara Crewe ist gerade mal sieben Jahre alt, als sie mit ihrem überaus wohlhabenden Vater, Ralph Crewe, von Indien nach London reist. Da ihre Mutter bereits bei ihrer Geburt gestorben ist, hält ihr Vater es für das Beste, seine Tochter auf ein Internat nach London zu schicken. Er entschied sich für das Mädcheninternat Minchin, welches von Maria Minchin geleitet wird.

Vor seiner Abreise nach Indien schenkt Saras Vater ihr noch die gewünschte Puppe Emily. Der Abschied fällt beiden sehr schwer. Aber die kleine Sara hält sich tapfer und verspricht ihrem Vater sich wie eine Prinzessin, um das Glück der Menschen zu sorgen.

An ihrem ersten Schultag wird Sara allen Schülerinnen vorgestellt. So lernt sie unter anderem die arrogante Lavinia, ihre zukünftige beste Freundin Ermengarde St. John und die kleine Lottie kennen. Doch auch der erste Zusammenstoß mit Miss Minchin ist unvermeidbar. Da Miss Minchin Sara nicht aussprechen lässt, geht sie davon aus, dass Sara kein Französisch kann. Als der Französischlehrer den Raum betritt, stellt er erstaunt fest, dass er Sara nichts mehr beibringen kann, da sie die Sprache fließend beherrscht. Miss Minchin ist dies sehr peinlich.

Sara freundet sich in der nächsten Zeit mit den Menschen in der Umgebung an und ist selbst zum Dienstpersonal überaus freundlich. Regelmäßig schreibt sie sich mit ihrem Vater Briefe und erfährt so von seinen Ängsten und Nöten. Kurz vor ihrem elften Geburtstag erhält sie den letzten Brief von ihm. Sie erfährt, dass es Probleme mit dem Diamantenbergwerk gibt und er dadurch kaum noch schlafen kann.

An ihrem elften Geburtstag trifft unerwartet Rechtsanwalt Barrow ein. Dieser hat schlechte Nachrichten für Miss Minchin. Saras Vater ist verstorben. Angeblich hat ein Freund ihn mit dem Diamantenbergwerk getäuscht, so dass er das ganze Vermögen verloren hat und seiner Tochter nichts hinterlässt. Sara hat auch keine Verwandten, die sich um sie kümmern könnten.

Saras Leben ändert sich nun schlagartig. Um den Ruf des Internats zu schützen, wird Sara nicht vor die Tür gesetzt, sondern als Dienstmädchen und Lehrerin für die kleinen Schülerinnen eingestellt. Der härteste Teil ihres Lebens beginnt…

Eigene Meinung:
Der Manga „Die kleine Prinzessin Sara“ beruht auf der Romanvorlage von Frances Hodgson Burnett. Es ist damit der dritte Band aus der Reihe „Manga-Bibliothek“ der bei Tokyopop erscheint.

Da es sich bei dem Manga um einen Einzelband handelt, musste die Geschichte sehr gekürzt werden. Tetsuya Mihara beschränkte sich inhaltlich wirklich nur auf die Handlungsschwerpunkte und musste daher viel von der Romanvorlage streichen. Azuki Nunonukuro, die hierzulande noch total unbekannt ist, hat den Manga künstlerisch gut umgesetzt.

Der Manga ist gut geeignet für Leser, die „Die kleine Prinzessin Sara“ bisher noch nicht kannten und einen Eindruck von der Geschichte erhalten möchten. Auch für Fans von Anime und Roman ist dieser Manga eine schöne Zusammenfassung und kann durchaus empfohlen werden.

Syokojo (A Little Princess): © 2012 Azuki Nunonukuro, Gakken Education / Tokyopop

1 40 41 42 43 44 48