Gravel Kingdom

Name: Gravel Kingdom
Englischer Name:
Originaltitel: Sareki Oukoku
Herausgebracht: Japan: Hakusensha 1992
Deutschland: Carlsen 2006
Mangaka: Kaori Yuki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

Gravel KingdomStory
Nach einem Kampf zwischen den Menschen und den Sandbiters ist fast das gesamte Land mit Sand bedeckt. Nur das Königreich der Zeit währt sich tapfer gegen den Sand und die Sandbiters. Als der junge Kronprinz Kirameki (kurz: Kira) die Wüste betritt, trifft er auf Saga, einen gleichaltrigen Jungen. Wie sich erst später herausstellt, ist Saga Kiras Halbbruder und entstand bei einem Seitensprung seines Vaters mit einer Sandbiter. Als sich die beiden Jungen das erste Mal sehen, möchte Saga nur mit Kira spielen, weil er weiß, dass es sein Bruder ist. Doch dann soll sich Sagas Welt schlagartig ändern.

Kurz vor dem Wasserfest, an dem Kira den Thron besteigen soll, dringen Saga und der Sandkönig Sajura in den Palast ein und töten den König. Saga glaubt, dass der König vor acht Jahren den Befehl gegeben hat, seine Mutter und ihn zu töten. Er konnte damals fliehen, wurde wenig später in den Kerker geworfen und überlebte nur mit viel Glück. Die Königin lässt sie jedoch vorerst am Leben. Sajura nimmt die Gestalt des Königs an und verkündet am nächsten Tag, dass Saga ihm auf den Thron folgen soll und nicht Kira, da Saga wenige Stunden älter ist und damit auch der Erstgeborene.

Kira findet dies alles sehr seltsam. Da er seiner Sandkastenfreundin Urei versprochen hat König zu werden und sie von der Aufgabe der Miko des Wassers zu entbinden, setzt er nun alles daran, seinen Vater umzustimmen. Zuvor versucht er jedoch Urei aufzusuchen, um ihr das Geschehene zu erzählen. Doch ein Treffen mit ihr wird ihm vom Schrein verboten, da Urei schon mit dem rituellen Reinigungsbad in der heiligen Quelle begonnen hat. Kira spurt aber nicht, klettert heimlich mit seinem Gefolgsmann Kanai über die Mauer und findet tatsächlich Urei. Doch diese hat sich plötzlich total verändert und stellt sich den beiden als Seraphita vor. Sie verkündet den beiden eine Prophezeiung, die alles andere als positiv ist.

Ein harter Kampf steht den beiden bevor. Als Kira noch am gleichen Abend in den Gemächern mit seinem Vater spricht und versucht ihn umzustimmen, taucht Saga auf. Kira erfährt die Wahrheit und auch seinen toten Vater bekommt er zu Gesicht. Kanai zieht sein Schwert und greift Sajura an. Saga attackiert Kanai von hinten und ersticht ihn.

Kira wird in das gleiche Gefängnis geworfen, wie Saga vor einigen Jahren, damit er weiß, was Saga erlitten hat. Doch anders als bei Saga sind die Gefangenen recht freundlich zu ihm, da er ihrem Anführer Kanai damals das Leben rettete. Sie zeigen ihm den einzigen Weg zu fliehen, denn dieser Luftschacht ist so schmal, das nur er hindurch passen könnte. Wird er es schaffen und wie soll er gegen Saga und Sajura kämpfen?

Eigene Meinung
„Gravel Kingdom“ ist ein Frühwerk der bekannten Mangaka Kaori Yuki. Doch auch in diesem Frühwerk verzaubert sie mit ihrem wundervollen Zeichenstil und der spannenden und gleichzeitig düsteren Geschichte. In dem Einzelband befindet sich noch eine weitere Kurzgeschichte mit dem Titel „Stonehenge“. Dieses Werk ist für alle Fans von Kaori Yuki zu empfehlen und auch sonst für Leser und Leserinnen die ein Fabel für Fantasy-Geschichten haben.

Gravel Kingdom: © 1992 Kaori Yuki, Hakusensha / Carlsen

Grablicht

Name: Grablicht
Englischer Name:
Originaltitel: Grablicht
Herausgebracht: Deutschland: New Ground 2010
Mangaka: Daniela Winkler
Bände: 2 Bände, eingestellt
Fortsetzung online bei Animexx
Preis pro Band: 6,95 €

Grablicht Band 1Story
Blutüberströmt und mitten in der Nacht kommt ein 16-jähriges Mädchen auf einem verlassenen Spielplatz zu sich. Sie hat nicht nur ihre Erinnerungen an ihr bisheriges Leben verloren, sie kann sich nicht einmal mehr an ihren Namen erinnern. Orientierungslos stolpert sie dem jungen David in die Arme, der ihr den Namen Emily gibt und sie darüber aufklärt, dass sie von nun an ein Vampir ist. Er selbst habe sie gebissen, als sie mehr tot als lebendig auf einer Bank saß, die Pulsadern aufgeschnitten. Noch bevor Emily die Möglichkeit hat die Erklärungen Davids zu verstehen, taucht der Vampirjäger Jorel auf. Er hat es auf David abgesehen und will eigentlich Emily vor dem Blutsauger beschützen, muss dann jedoch feststellen, dass er zu spät kommt. Zwischen Jorel und David entbrennt ein kurzer Kampf, doch schließlich gelingt es David gemeinsam mit Emily zu fliehen.

sjcxycyDavid nimmt das naive Mädchen mit in seine Wohnung und bietet ihr Platz in seinem Sarg an. Dass Emily noch immer nicht daran glaubt ein Vampir zu sein, stört David wenig – bleiben doch noch genug Tage, um das Mädchen zu unterrichten. Emily ist allerdings überhaupt nicht davon angetan ein Vampir zu sein, im Gegenteil. Sie will weder böse noch ein Monster sein und weigert sich beharrlich dagegen eine Untote zu sein. Allein der Gedanke einen Menschen auszusaugen stößt sie ab und so entpuppt sich der Unterricht als harte Geduldsprobe für David. Als Emily schließlich aus der Not heraus behauptet, dass ihr Zähne zum Beißen zu stumpf sind, schleppt David sie besorgt zu einem vampirischen Zahnarzt; wohlweislich, dass er dort mehr Probleme bekommen könnte, als ihm lieb ist. Denn da Emily keinen Alias besitzt, sprich inoffiziell und ohne Erlaubnis des Clanführers der Stadt erschaffen wurde, besteht für David die Gefahr zusammen mit Emily getötet zu werden. Dass ausgerechnet in der Praxis zwei befreundete Vampire auf David und Emily treffen und registrieren, dass da etwas nicht stimmt, macht die Sache nicht einfacher. Sie stellen David zur Rede, warnen ihn vor den Konsequenzen, doch David will Emily nicht einfach aufgeben. Dazu hat er das Mädchen schon zu sehr ins Herz geschlossen.

Als sich auch noch Davids Meisterin Rubinia, in das Geschehen einmischt, überschlagen sie die Ereignisse. Sie kommt sich von ihrer Schöpfung verraten vor, immerhin hat David ihr nach all den Jahren den Rücken gekehrt und genug von der Sklavenbeziehung zu ihr. Dass sich die Vampirin nicht so leicht abschütteln lässt und versucht an Emily heranzukommen, ist nur die Spitze des Eisberges. Denn auch der Clanführer ist längst über den Fehltritt Davids informiert…

Grablicht Band 2Eigene Meinung:
„Grablicht“ ist das Debüt der deutschen Künstlerin Daniela Winkler. Die mehrbändige Serie erscheint bei Comicstars und entführt den Leser in die düstere Welt der Vampire. Neben einer spannenden Handlung, die teilweise nicht unbedingt neu ist, spart die Künstlerin nicht mit witzigen Einlagen oder lustigen, zweideutigen Dialogen. Die Charaktere wirken teilweise ebenfalls stereotyp, jedoch in sich stimmig und passend. Emilys Naivität kennt keine Grenzen, sie wirkt so unschuldig und kindlich, dass es schwer fällt ihr die 16 Jahre abzunehmen, während David durchaus ein interessanter Charakter ist, der einige Ecken und Kanten hat. Auch die vielen Sidekicks sind sympathisch – seien es nun Jorel, seine durchgeknallte Assistentin Olivia oder Rubinia und Mona, die sich im zweiten Band um David und Emily kümmert. Alle Figuren wirken sehr liebevoll ausgearbeitet und man spürt ihnen an, mit wie viel Herzblut sie zum Leben erweckt wurden.

Die Story ist an und für sich nichts Neues – die Rollenspieler fühlen sich in einigen Szenen an Vampire – The Maskerade erinnert. Die Vampire sind typisch und entsprechen in vielen Punkten den üblichen Klischees, dennoch bemüht sich Daniela Winkler um einige erfrischen neue Perspektiven. Es gelingt ihr den Mythos ein wenig aufzumöbeln und ihm frischen Wind zu verleihen, gleichzeitig verliert sie nie die Beziehung zwischen den Charakteren aus den Augen. Zudem bleiben etliche Fragen ungeklärt – wer war Emily bevor sie zu einem Vampir wurde? Was hat es mit ihren Träumen auf sich, die ihr Einblicke in ihre Vergangenheit gewähren? Was geschieht mit David, nachdem er und Emily vom Clanoberhaupt der Stadt gefunden wurden? So weiß „Grablicht“ durchaus zu fesseln und es macht Spaß die Geschichte zu lesen.

Zeichnerisch ist „Grablicht“ ein solides Werk. Wenn man sich erst mal an den puppigen Stil und die recht düster gehaltenen Seiten gewöhnt hat, fällt der ein oder andere Fehler kaum noch störend auf, was auch daran liegt, dass die Story den Leser in den Bann ziehen kann. Daniela Winkler scheut sich nicht davor Actionszenen zu zeichnen, gleich wenn diese manchmal noch etwas steif und ungelenk wirken; und auch Charaktere einzuführen, die nicht unbedingt dem Manga- Schönheitsideal entsprechen (Emily ist ein wenig rundlicher, was mir sehr gut gefällt). Sehr schön ist auch, dass die Traumsequenzen stilistisch anders ausgearbeitet sind, als die normale Handlung und dass es sehr viele Hintergründe gibt. Man ist sofort im Bilde, die Seiten wirken (auch wegen der düsteren Atmosphäre) nicht leer und wenn man genau darauf achtet, kann man in dem ein oder anderen Hintergrundcharakter bekannte Figuren aus anderen Mangas oder andere Anspielungen entdecken. Schade ist lediglich, dass Band 1 um ein vielfaches ausgearbeiteter wirkt, als Band 2, aber das stört das Lesevergnügen nicht.

Insgesamt ist „Grablicht“ ein sehr schöner, deutscher Manga. Wer die typischen Vampire, Romantik und eine ordentliche Portion Comedy mag und sich nicht an den kindlich- puppigen Figuren stört, sollte zugreifen. Die schöne Aufmachung der Mangas und die vielen Farbseiten sind nur einige der Pluspunkte, die „Grablicht“ zu einem schaurige- romantischen Lesevergnügen machen. Zu empfehlen…

© Koriko

Grablicht: © 2010 Daniela Winkler, New Ground Publishing GmbH

Gon

Name: Gon
Englischer Name: Gon
Originaltitel: Gon
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1992
Deutschland: Edition Kunst der Comics 1994 / Carlsen 2010
Mangaka: Masashi Tanaka
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 5,95 €

Gon Band 1Story
Gon ist ein kleiner etwas verschlafener Tyrannosaurus Rex. Eines Tages wird er nach einem längeren Schläfchen in Nordamerika wach. Sogleich meldet sich sein Magen zu Wort: Futtersuche ist angesagt.

An einem Bach in der Nähe hat gerade ein monströser Schwarzbär einen Rivalen aus seinem Jagdquartier vertrieben. Kurz davor, sich an den eigenhändig erlegten Lachsen gütlich zu tun, wird er vom kleinen Gon überrascht. Höchst verärgert über die Störung will der Bär den nervigen Saurier vertreiben. Die Begegnung erfolgt für den Größeren jedoch anders als gedacht. Mühelos wird er von dem kaum 30 Zentimeter großen Dino ausgeknockt.
Erledigt muss der Bär zusehen, wie sich Gon an den frischen Lachsen gütlich tut und danach auf dem pelzigen Bärenbauch ein Verdauungsschläfchen einlegt.

Eine andere Episode führt Gon nach Afrika. Um mit seinen Beinchen der Gnu-Jagd nicht zu kur zu kommen, zähmt er kurzerhand einen Löwen und erlegt auf diesem reitend seine Beute. Und selbst für den Leben fällt eine Hälfte ab. Kein schlechtes Geschäft, dafür, dass der „König der Tiere“ an diesem Tag alleine noch kein Jagdglück hatte. Ein weiterer harter Tag mit dem ewigen Kampf ums Überleben geht zu Ende. Weitere werden folgen…

Eigene Meinung
Mit „Gon“ legte der Carlsen-Verlag ein Unikum unter den Manga neu auf: Ein Manga ohne Worte. In kurzen abgeschlossenen Kapitel reist der kleine Tyrannosaurus Gon durch die Welt und lernt dort allerhand Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen kennen – fernab von Menschenhand.

Gon Band 2Wer jetzt aber ein Idyll ohnegleichen erwartet und denkt, dass der Protagonist nun mit allen Tieren Freundschaft schließt, der ist auf dem Holzweg. Der Kleine versteht es auf nachdrückliche Weise, sich Respekt zu verschaffen, Angst und Schrecken zu verbreiten und eine Renommiersucht auszuleben, wie sie es sich für einen T-Rex gehört. Nein Freunde macht er sich wahrlich keine, indem er anderen Jägern die Beute abnimmt oder mit dem Biber wetteifert, wer den höchsten Damm bauen kann – wobei er den Waldtieren dafür ihre Heimat nimmt.

Auch der Zeichenstil fördert diese „Survival of the Fittest“-Stimmung. Die zügellosen Darstellungen von Gewalt im Tierreich und blutrünstigen Jagdtieren wird durch die überdurchschnittliche Verwendung von Tusche und die darauf resultierende düstere Stimmung noch verschärft. Es geht um das Überleben. Tiere werden zum Teil naturalistisch abgebildet, zum Teil aber auch comicmäßig in Szene gesetzt (zum Beispiel hinsichtlich der Gesichter), immer dann, wenn sie näher mit Gon in Berührung kommen und/oder zur Handlung beitragen. Der Hauptcharakter selbst erinnert mit seinen fast durchgängig gleichen Gesichtszügen an Russell Crowe, lediglich im Schlaf kommt er klein und putzig herüber.

Am Ende jedes Kapitels gibt es kurze Steckbriefe der im Kapitel auftauchenden Tiere mit Daten wie Vorkommen, Größe und Lebensraum. Zusätzlich bietet der Anhang einen Einblick in die Gedanken Gons, die während des Kapitels lediglich durch Gestiken zum Ausdruck kommen.

Eine Manga ohne Worte ist schwierig – schwer zu zeichnen, aber auch anstrengend zu lesen. Das ist nicht jedermanns Geschmack. Man sollte daher wissen, worauf man sich einlässt.

© Rockita

Gon: © 1992 Masashi Tanaka Kodansha / Carlsen

Golden Tales

Name: Golden Tales
Englischer Name:
Originaltitel: Kiniro Kishi
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2010
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Tsukiji Nao
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Golden TalesStory:
Der Kurzgeschichtenband „Golden Tales“ umfasst drei Kurzgeschichten der Künstlerin Tsukiji Nao, die mit „Adekan“ und diversen Buchillustrationen bekannt geworden ist.

Den Anfang macht die Geschichte „Der goldene Ritter“, bei dem es um den jungen Schutzmann Shiro geht, der aufgrund einiger unschöner Vorfälle mit seinen Vorgesetzten von der Hauptstadt in ein ländliches Kaff versetzt wird. Als sein Freund und Schüler Yasaburo nach dem Rechten sehen will, muss er erkennen, dass Shiro wegen vollkommen unsinniger Fälle zu Hilfe gerufen wird – sei es ein entlaufener Hund, eine Frau, die im Sumpf stecken bleibt oder ein zu groß geratener Apfel, der die Geliebte zu zerquetschen droht, Shiro ist zur Stelle. Insbesondere die hiesige Bürgerwehr macht ihm zu schaffen, doch Shiro lässt sich nicht unterkriegen und nimmt sogar Prügel und Beschimpfungen in Kauf. Yasaburo kann es nicht glauben, bis er irgendwann mitbekommt, auf welchem Weg sie die Bewohner des Dorfes bei Shiro bedanken. Er erkennt, dass Shiro sein ganz persönliches Glück gefunden hat, und kehrt vorerst in die Hauptstadt zurück. Erst als ein Mädchen Shiro seine Liebe gesteht und dieser auf Wolke sieben schwebt, nimmt Yasaburo die Sache wieder in die Hand, denn mit dem Mädchen stimmt etwas ganz und gar nicht…

In der 2-teiligen Geschichte „Prinzessin Glockenhüterin“ geht es um die junge Anzu, die in einem kleinen Dorf das Amt der Glockenhüterin inne hat. Ihre Aufgabe ist es, das Dorf zu warnen, wenn feindlichen Krieger oder die gefürchteten Barbaren angreifen. Diese sollen schreckliche Monster sein, deren Ziel die Vernichtung des Dorfes ist. Als Anzu jedoch eines Tages mit ihren Freunden Soma und Gentaro in den nahen Ruinen auf einen verletzten Barbaren stoßen, müssen sie erkennen, dass dieses Volk bei weitem nicht so schrecklich ist, wie es in den Überlieferungen steht. Der junge Barbar stellt sich als Prinz Asha vor, der in das Dorf kam, um sich eine Braut zu suchen. Da die drei es nicht über sich bringen, Asha an den Bürgermeister zu verraten, verstecken sie ihn heimlich und kümmern sich um seine Verletzungen. Nach und nach erkennt Anzu, dass die Barbaren nicht so böse sind, wie sie gedacht hat und dass ihr Volk bei weitem nicht so unschuldig ist, wie sie immer geglaubt hat. Als Asha schließlich zu seinem Volk zurückkehren und Anzus Dorf angreifen will, muss sie eine schwerwiegende Entscheidung treffen…

Bei der letzten Kurzgeschichte „Jungfrau unter Gemischtwaren“ handelt es sich um Tsukiji Naos Debütwerk, bei der sich ein junges, adeliges Mädchen in einen einfachen Kurier verliebt. Da sie ihm etwas persönliches schenken will, begibt sie sich in den Gemischtwarenladen des Mannes Chaki, der an diesem tag von seiner Geliebten verlassen wurde. Dennoch unterstützt er sie bei der Wahl eines Geschenkes und hilft ihr sogar beim Einpacken, was mehrere Stunden dauert. Doch als das Mädchen dem Kurier endlich ihre Liebe gestehen will, muss sie erkennen, dass sie zu spät gekommen ist…

Eigene Meinung:
Mit „Golden Tales“ legt Tsukiji Nao einen wunderschönen Kurzgeschichtenband vor. Die Geschichten sind fantasievoll, lustig und spannend, teilweise jedoch ein wenig unausgegoren. Gerade bei dem Kurzmanga „Der goldene Ritter“ merkt man, dass ursprünglich mehr geplant war, da die Charaktere nur wenig Entwicklung durchleben und man kaum etwas von den eigentlichen Hintergründen erfährt. Viele Dinge werden angesprochen, bleiben aber ansonsten im Dunkeln. Es ist schade, dass man nicht mehr über Shiro erfährt. Dafür ist die Geschichte „Prinzessin Glockenhüterin“ sehr schön gelungen und spannend erzählt. Dieser Manga ist defintiv das Highlight der Geschichtensammlung.

Die Zeichnungen Tsukiji Naos sind wie immer sehr schön und fein. Die Künstlerin hat eine unglaubliche Liebe zum Detail, was man an den aufwendigen Hintergründen, den jugendstilartigen, verschnörkelten Rahmen und ungewöhnlichen Kleidern erkennen kann. Dabei gelingt es ihr fantastische Elemente mit Steampunk und verschiedenen historischen Elementen zu verbinden, ohne dass die Kombination seltsam anmutet. Zudem arbeitet sie mit wenig Rasterfolie, die meisten Zeichnungen sind rein mit Tusche ausgearbeitet.
Leider schleichen sich immer wieder Fehler in ihre Bilder (besonders die zu langen Oberkörper der Männer fallen negativ auf). Auch fällt es teilweise schwer männliche Charaktere von weiblichen zu unterscheiden (besonders bei Yasaburo ist mir das schwergefallen), doch das kann man problemfrei verschmerzen, sind doch gerade die Gesichter der Charaktere eine Augenweide.

Insgesamt ist „Golden Tales“ ein wunderschöner Shojo-Manga, der, was Details und Aufwändigkeit betrifft, seinesgleichen sucht. Die Geschichten sind schön und lassen sich gut lesen und die Zeichnungen sind einfach nur eine Augenweide. Wer schön gezeichnete, fantasievolle und märchenhafte Mangas mag, sollte sich „Golden Tales“ nicht entgehen lassen. Es lohnt sich!

© Koriko

Golden Tales: © 2010 Tsukiji Nao, SHINSHOKAN CO., Ltd. / EMA

Go Kids

Name: Go Kids
Englischer Name:
Originaltitel: Go Kids
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2007
Mangaka: Zhe Zhang
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,00 €

Go Kids Band 1Story
Welta ist zehn Jahre alt und der Sohn des berühmten Sitniy, des Anführers von „Weißgold“, einem Jagdverband, der es sich zum Ziel gesetzt hat, das Volk des Landes Niwalt vor den riesigen Monsterkrebsen zu schützen, die die Menschen immer wieder bedrohen. Die Mitglieder von „Weißgold“ werden überall als Helden verehrt und so ist es nicht verwunderlich, dass es auch Weltas größter Traum ist, einmal Jäger beim Jagdverband zu werden. Doch fürs erste ist er noch viel zu jung dafür und muss zu Hause bleiben. Manchmal passt Vanissa, eine Magierin von „Weißgold“, auf ihn auf. So auch zu Beginn der Handlung…

Vanissa geht mit Welta Obst kaufen. Beim Händler treffen sie die aufgedrehte Jung-Magierin Spoluka, die auch ein riesiger Fan von „Weißgold“ ist. Sie übt sich fleißig in Magie, um eines Tages wie Vanissa als Magierin zum Jagdverband zu stoßen. Auch bekommen sie mit, dass die Jäger des Jagdverbandes beschlossen haben, in den Ruhestand zu gehen und die Arbeit an die nächste Generation, um den jungen und talentierten Panda, abzugeben. Spoluka erkennt bei dem Gespräch Vanissa und bietet an, sie und Welta auf einer Abkürzung zum Strand zu bringen, wo sich „Weißgold“ gerade befindet.

Dort haben sich schon viele Schaulustige versammelt, die die berühmten Jäger in Aktion sehen wollen. Sie werden nicht enttäuscht, sondern bekommen ein wunderbares Schauspiel zu sehen. Unter Aufsicht der alten Generation bringt die Nachwuchsriege des Jagdverbandes einen Löweneinsiedlerkrebs zur Strecke. Doch nicht nur der alte Dr. Ez von der alten Generation traut dem Sieg nicht. Die Erfahrung trügt den Veteranen nicht: Der schon besiegt geglaubte Krebs bricht aus dem Netz aus und greift erneut an. Diesmal sind die jungen Jäger und selbst Panda dem Monster nicht gewachsen. Letztlich verliert Dr. Ez die Geduld und greift selbst den Krebs an.

Go Kids Band 2Er schafft es tatsächlich im Alleingang durch den Einsatz von Magiekarten dem Monster Einhalt zu gebieten. Welta ist davon tief beeindruckt und möchte nun selbst von Spoluka Magie lernen. Sein Vater ist da allerdings dagegen. Er träumt von einem einfachen Leben in seiner Heimat und der Bar, die er in seinem „Ruhestand“ leiten möchte. Welta hingegen wendet sich von seinem Vater ab und geht trotzdem zu Spoluka. Dort macht er schwerwiegende Entdeckungen, die sein ganzes Leben verändern könnten…

Eigene Meinung
„Go Kids“ ist das Erstlingswerk des jungen Newcomers Zhe Zhang. Der aus Shanghai stammende und nun in Hamburg studierende Zeichner wurde aus gutem Grund von Carlsen von Fleck weg gefördert. Seine Story, an der er schon lange gearbeitet hat, ist sehr fantasievoll und interessant gemacht. Die ersten beiden Bände dienen allerdings nur als Prolog, die eigentliche Serie wird sich dann nochmal steigern. Einziger „Mangel“ ist der Zeichenstil, der manchmal etwas unübersichtlich wirkt und daher das Lesen erschwert. Das ist eigentlich schade, da man von der Story her eigentlich den ganzen Band am Stück durchlesen könnte, weil man wissen möchte, wie es weiter geht, das allerdings durch den Zeichenstil nur schwer schafft. Aber ich bin mir sicher, dass sich der Zeichner noch steigern wird.

© Rockita

Go Kids: © 2007 Zhe Zhang Carlsen

Gintou Graveyard

Name: Gintou Graveyard
Englischer Name:
Originaltitel: Gintou Graveyard
Herausgebracht: Japan: Enterbrain 2010
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Ryono Natsumiya
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Gintou GraveyardStory
Der Manga „Gintou Graveyard“ besteht aus 5 unterschiedlichen fantastischen und witzigen Kurzgeschichten, die nichts miteinander zu tun haben. In der titelgebenden Geschichte geht es um den Grabwächterlehrling Uzushio, dessen Aufgabe es ist mit einer Laterne die Seelen der Toten über die Gräberkrippe, einen Ort zwischen dem Diesseits und dem Jenseits zu begleiten. Sein einziges Problem ist, dass er panische Angst vor Geistern hat und er deswegen die Aufgaben eines Grabwächters nicht erfüllen kann. Schließlich erteilen ihm sein Lehrmeister Kasha und der Verwalter Gi die Aufgabe das kleine Mädchen Kotoho ins Jenseits zu geleiten, die bei einem Unfall ums Leben kam. Uzushio ist anfangs wenig begeistert, doch nach und nach lernt er Kotoho kennen und begreift, warum manche Geister nicht von ihrem Leben lassen können…

In der zweiten Geschichte „Die Nacht des Tengu“ geht es um die beiden Freunde Azuma und Hatori, die jedes Jahr gemeinsam zum Tengu-Fest gehen, um dort Spaß zu haben. Als Azuma urplötzlich das jährliche Treffen absagt, ist Azuma enttäuscht, und beschließt alleine zu dem Fest zu gehen. Als Azuma doch noch auftaucht, um mit Hatori gemeinsam zum Fest zu gehen, ist Azuma erleichtert. Gemeinsam stürzen sie sich ins Vergnügen doch schon bald hat Hatori das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Ihm fällt eine alte Legende ein, die besagt dass ein Tengu glänzende Dinge liebt und diese stiehlt…

In „Herzpüppchen“ geht es um Hiko, einen Wolfsdämon, der auf seiner Suche nach seinem Bruder Miko ist. Als ihn die Spur zu dem Puppenmacher Namidado führt, greift er diesen an und entführt die Puppe Kukuru, um seinen vermeintlichen Gegner dazu zu bringen seinen Bruder freizulassen. Doch schon bald muss er erkennen, dass Namidado nur bedingt Schuld an Mikos Verschwinden hat…

„Das Haus in Akayashi“ handelt von dem Jungen Yuki, der in dem geheimnisvollen Laden „Kururi-Haus“ in Akayashi als Lehrling arbeitet, nachdem sein Großvater ihn dorthin geschicht hat. Der Laden ist ein wenig seltsam, doch Yuki tut sein Bestes, um sich nützlich zu machen. Allerdings eckt er immer wieder mit Shininome zusammen, der ihn für faul und ungeschickt hält und ihn immer wieder mit Stirnschnipsern bestraft. Als eines Tages neue Windglöcklichen geliefert werden, muss Yuki erkennen, dass die Kundschaft des Ladens nicht unbedingt aus lebenden Menschen besteht…

In der letzten Geschichte „Der Traum im Wasser“ geht es um die junge Itoko, die auf dem Nachhauseweg urplötzlich in einer anderen Welt ist und dort den hübschen Ao trifft, der sie mit dem Namen Mayu anspricht. Da Itoko den Rückweg nicht kennt, beschließt sie Ao zu begleiten, der Sachen für die weiße Prinzessin besorgt, und ihr später zeigen will, wie sie wieder nach Hause kommt…

Eigene Meinung:
„Gintou Graveyard“ ist der erste Manga von Ryono Natsumiya. Die von einander unabhängigen Kurzgeschichten sind fantastisch, geheimnisvoll und mytseriös, wirken allerdings an etlichen Stellen ein wenig unausgegoren und verwirrend. Die Grundideen der einzelnen Episoden sind durchaus schön und sehr fantasievoll, doch an der Umsetzung mangelt es ein wenig, da einfach viel zu wenig Seiten zur Verfügung stehen, um die Geschichten ordentlich und logisch zu erzählen. Teilweise erschließt sich der Inhalt mancher Kurzmangas selbst bei mehrfachem Lesen noch nicht richtig. Der Handlungsbogen ist teilweise seltsam aufgebaut und die Enden sind nicht immer schlüssig. Das nimmt ein wenig den Spaß am Lesen. Es wäre besser gewesen sich auf zwei Ideen zu beschränken und diesen mehr Platz einzuräumen.

Die Zeichnungen sind hübsch anzusehen. Ryono Natsumiya hat einen sehr kindlichen, niedlichen Stil und arbeitet gerne mit Rasterfolien. Teilweise sind die Seiten etwas zu voll geworden, doch das liegt wahrscheinlich daran, dass den einzelnen Geschichten nur wenig Platz eingeräumt wurde. Anatomisch müsste die Künstlerin noch ein wenig an sich arbeiten, gerade Profilansichten gelingen ihr nicht immer.

Insgesamt ist „Gintou Graveyard“ ein netter Manga für zwischendurch, der jedoch aufgrund der vielen unterschiedlichen Geschichten und der verwirrenden Erzählweise schnell langweilig und unverständlich wird. Die eigentlichen Grundideen sind schön, doch leider gelingt es Ryono Natsumiya nicht diese passend aufzubauen und spannend wiederzugeben. Wer fantastischen Kurzgeschichten nicht abgeneigt ist und einer jungen Zeichnerin eine Chance geben will, sollte einen Blick riskieren.

© Koriko

Gintou Graveyard: © 2010 Ryono Natsumiya, ENTERBRAIN INC. / EMA

Gestalt

Name: Gestalt
Englischer Name:
Originaltitel: Gestalt
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2005
Deutschland: EMA 2006
Mangaka: Yun Kouga
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Gestalt Band 1Story
Dem Mythos nach formten acht Götter gemeinsam die Erde. Salsaroa herrscht über die anderen Götter und wurde Herr über drei Kontinente und sieben Meere. Alles läuft gut bis der Gott G revoltiert. G verliert und zieht sich mit seinem Gefolge auf eine weit entfernte Insel zurück, welche seitdem seinen Namen trägt.

Olivier, ein Priester des Vasaria-Ordens, möchte nach G reisen und das Biest treffen. Dies ist Menschen nicht gestattet, aber Olivier möchte von dem Biest unbedingt seinen Wunsch erfüllt bekommen. So verlässt er den Orden, gegen den Willen von Messiah, einem höher rangingen Priester. Messiah beauftragt daraufhin Suzu, eine starke Dunkelelfe, Olivier zurück zu holen.

Olivier ist derweilen in der Hafenstadt Barbaros angekommen und hat in einer Herberge übernachtet. Er hat leider kein Geld. Die Wirtin ist jedoch so begeistert von der Tatsache, dass ein Priester des Vasaria-Ordens bei ihr übernachtet hat, dass sie mit einem kleinen Wunder zufrieden ist. Gesagt getan. Olivier geht nach draußen und lässt die Pflanzen erblühen. Als Dank erwartet ihn eine 16 jährige, stumme Sklavin. Er möchte sie aber nicht als Sklavin haben. Als er jedoch hört, dass sie sonst an eine Kaschemme verkauft wird, hat er Mitleid mit ihr und nimmt sie mit, um ihr später die Freiheit schenken zu können. Genau in diesem Augenblick macht sich Suzu auf den Weg, den Ausreißer aufzuspüren. Sie setzt einen Zauber ein und ruft einen Flugdrachen.

Oliver überlegt, wie er dem stummen Mädchen helfen kann. Er glaubt, dass er zu unerfahren dafür ist, versucht es dennoch mit einem Zauberspruch und scheitert. Mit beschrifteten Tafeln kann er sich mit ihr unterhalten. Dadurch erfährt er, dass sie aus G (Gestalt) kommt. Als sie gerade über die Reise nach G diskutieren, taucht Suzu auf. Ein Kampf beginnt. Suzu ist stärker als Olivier und hat ihn schnell in die Enge getrieben. Die einzige Chance besteht darin, der „Sklavin“ ihre Stimme zurückzugeben. Nach einigem Bitten gibt er nach und versucht sein bestes. Es gelingt ihm. Das Mädchen setzt sofort mit ihren Zaubersprüchen die Dunkelelfe außer Gefecht. Gemeinsam fliehen Olivier und Ouri, so der Name des Mädchens, aus Barbaros.

Gestalt Band 2Zusammen geht ihnen schnell das Geld aus. Als Ouri in der Stadt Dangai mit einem muskulösen Mann zusammenstößt, er sie angreift und sie ihn mit einem Schlag besiegt, hören sie von einem Turnier. Zur gleichen Zeit versucht Suzu erneut durch ihren Zauber die beiden zu finden. Doch durch Ouris Zauber, kann sie den ihren nicht mehr anwenden. So muss sie zum Vasaria-Orden zurückkehren und findet die beiden, durch einen mächtigeren Zauber von Messiah, wieder. Derweilen erfahren Ouri und Olivier mehr über den Wettkampf, wodurch Ouri sofort beschließt teilzunehmen. Nicht nur Suzu ist hinter den beiden her, auch Ouris Schwestern. Die erste erwartet sie beim Wettkampf…

Eigene Meinung
„Gestalt“ ist ein weiteres Werk der „Loveless“-Mangaka Yun Kouga. Sie ist bekannt für ihren zarten Zeichenstil und die schönen Hintergründe. Die Story ist sehr spannend und interessant. Das Genre des Manga ist Fantasy. Empfohlen wird diese Serie eher für Leser ab ca. 14 Jahren.

Gestalt: © 2005 Yun Kouga, Ichijinsha / EMA

Gate 7

Name: Gate 7
Englischer Name: Gate 7
Originaltitel: Gate 7
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2010
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: CLAMP
Bände: 4 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,50 €

Gate 7 Band 1Story
Chikahito Takamotos Traum geht endlich in Erfüllung – er ist in der Stadt der Tempel und Schreine, der Legenden und Mythen zu Besuch, in Kyoto. Der für Geschichte zu begeisternde Oberschüler aus Tokyo wurde von dieser Stadt schon immer magisch angezogen und nun hat er es endlich geschafft, seine Mutter zu überreden, ihn dort hingehen zu lassen. Doch als er den Schrein „Kitano Tenmangu“ besichtigt, kommt alles anders als erwartet. Plötzlich verdunkelt sich alles um ihn herum und drei unbekannte Personen tauchen wie aus dem Nichts auf. Sie unterhalten sich, dass Chikahito unbeabsichtigt in deren Bannkreis eingedrungen ist. Doch dann geht alles ganz schnell. Ein seltsames schlangenähnliches Wesen erscheint, welches von den Unbekannten bekämpft wird.

Es dreht sich alles in Chikahitos Kopf, bis er das Bewusstsein verliert. Als er wieder zu sich kommt, befindet er sich im Haus der drei Unbekannten, im ältesten Geisha-Viertel im Nordwesten Kyotos, im Kami-Shichiken. Die drei stellen sich als das katzenhafte und verfressene Kind Hana, der kühle Student Tachibana und der starke Frauenheld Sakura heraus. Nachdem sie gemeinsam essen, scheint die Gastfreundschaftlichkeit jedoch schnell vorbei zu sein, denn Tachibana und Sakura wollen Chikahitos Erinnerungen an den Vorfall „verbrennen“. Als der Versuch jedoch scheitert, packt Hana Chikahitos Hand und rennt mit ihm aus dem Haus. Hana verabschiedet sich mit einem Kuss von Chikahito.

Zwei Monate später, nachdem wieder etwas Ruhe in sein Leben eingekehrt ist, versucht es Chikahito erneut in Kyoto. Diesmal möchte er dauerhaft bleiben und ist auf der Suche nach einer Wohnung. Zur Stärkung hält er in einem Nudelrestaurant an und trifft prompt wieder auf die drei seltsamen Personen vom letzen Mal. Sie nehmen ihn erneut in einen Tempel mit und treffen wieder auf eins dieser mysteriösen Wesen. Tachibana erklärt, dass es sich hierbei um die manifestierte Form der menschlichen Wünsche handelt, die in Tempeln auf Papierstreifen oder auf Holztäfelchen geschrieben werden und sich verhärtet haben. Zudem gehören diese Wesen immer dem Yin oder Yang an und können mithilfe der gegensätzlichen Seite bekämpft werden. So beherrscht Sakura das Yin und Tachibana das Yang.

Gate 7 Band 2Als das Wesen besiegt ist, bittet Hana darum, dass Chikahito bei den Dreien einzieht. Denn Hanas und Chikahitos Schicksal ist nun miteinander verbunden, denn der damalige Kuss war ein Zauber, der bewirkt, dass der Verzauberte immer wieder zum Zauberer zurückkehrt. Chikahito entscheidet sich also für den Einzug bei den Dreien und begibt sich somit in ein Abendteuer, welches sein Leben grundsätzlich verändern sollte.

Eigene Meinung
„Gate 7“ ist wieder mal ein Werk des berühmten Zeichner-Quartetts CLAMP. Auch in dieser Reihe begeben sich CLAMP vor allem in das Genre Fantasy und Mystery. Zeichnerisch ist es absolut eindrucksvoll und detailliert, wie man es nicht anders gewöhnt ist. Doch der erfahrene CLAMP-Leser bemerkt gleich, dass „Gate 7“ viel geschichtsträchtiger und originalgetreuer ist, als andere bekannte Werke, wie „Card Captor Sakura“ oder „Tsubasa Reservoir Chronicle“. So basiert „Gate 7“ auf vielen realen Begebenheiten aus der Geschichte Japans, die in diesem Werk aufgegriffen und beschrieben werden. Zudem werden viele japanische Originalbegriffe verwendet, was Randbemerkungen für die deutschen Leser unumgänglich macht. Daher ist „Gate 7“ eher ein anspruchsvolles Lesevergnügen, bei dem man durchaus aufpassen sollte, um nicht den Faden zu verlieren.

Wiederum sind die Charaktere, vor allem das Kind Hana, sehr niedlich dargestellt. Chikahito erinnert allerdings zeichnerisch wie auch charakterlich etwas an Watanuki aus „xxxHolic“, da er ebenfalls gerne kocht und dazu neigt, panisch und laut zu werden. Die Entwicklung der Story scheint jedenfalls interessant zu werden. Ich werde die Serie gespannt weiter verfolgen. Als Fazit kann ich nur sagen, dass CLAMP ihrem Stil treu geblieben sind und das Manga eine abwechslungsreiche Methode darstellt um nebenbei auch etwas über die Geschichte Japans und Kyotos zu erfahren. Jeder der CLAMP mag und an der Mythologie Japans interessiert ist, sollte „Gate 7“ durchaus mal lesen.

© Izumi Mikage
Gate 7: © 2011 Clamp, Shueisha / EMA

Gate

Name: Gate
Englischer Name:
Originaltitel: GATE
Herausgebracht: Japan: Libre 2008
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Hirotaka Kisaragi
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Gate Band 1Story
Die vier Freunde Akira, Riki, Shigeru und Kazuya könnten unterschiedlicher nicht sein und sind dennoch die besten Freunde. Sie unternehmen nahezu alles miteinander und als sie eines Tages nach der Schule nach Shibuya aufbrechen, um sich gemeinsam die Zeit zu vertreiben, geschieht etwas sehr seltsames. Sie werden allesamt mitten auf der Straße von einem Blitz getroffen und kommen erst im Krankenhaus wieder zu sich. Dass sie dabei lediglich nur leichte Verbrennung davon tragen und sofort wieder entlassen werden können, ist der Anfang von vielen seltsamen Ereignissen. Schon auf dem Nachhauseweg lernen sie ein seltsames Mädchen namens Shuri, dass die vier heiligen Tiere zurück haben will, die die vier gestohlen haben sollen. Verstört lassen die vier das Mädchen einfach stehen. Doch Akira kann die Begegnung nicht vergessen und als er an dem Abend den Verband von seiner Hand abnimmt, entdeckt er darunter ein seltsames Symbol, das sich in seine Haut eingebrannt hat. Noch bevor er begreifen kann, was es damit auf sich hat, entfacht sich ein gewaltiger Wirbelsturm und droht das Haus zu zerreißen. Gerade so kann Akira den Wind bändigen.

Am nächsten Tag erfährt Akira, dass es seinen Freunden ähnlich ergangen ist. Auch sie haben seltsame Symbole auf ihrem Körper und aus ihnen bricht die Macht der Elemente, wenn sie offen liegen. Als Shuri erneut auftaucht erfahren sie endlich, was genau passiert ist. Das Gate, das eine parallele Dimension von der Menschenwelt trennt ist geöffnet worden und die vier heiligen Tiere, die das Tor bewachten haben Zuflucht in vier menschlichen Körpern gesucht. Akira und seine Freunde sind damit unfreiwillig die Träger der viel heiligen Tiere – Byakko, Suzaku, Genbu und Seiryu – geworden. Doch die Sache hat einen Haken: Shuri, die eigentlich die Verwalterin des Gates ist will die Tiere zurückhaben, was jedoch den Tod der vier Freunde bedeutet, da sich ihre Körper auflösen würden, wenn die heiligen Tier befreit werden.

Gate Band 2Shuri schlägt ihnen jedoch auch einen anderen Weg vor. Akira und die anderen müssen es schaffen von den vier Tieren als Träger akzeptiert zu werden und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Dämonen, die durch das offene Tor ungehindert auf die Erde können, vernichtet werden, bevor sie Menschen angreifen. Eine schwierige Aufgabe, die den Freunden viel Energie und Kraft kostet und sie an ihre Grenzen bringt…

Eigene Meinung:
„Gate“ ist ein typischer Fantasy-Manga, der inhaltlich nicht viel Neues zu bieten hat. Parallele Dimensionen und daraus hervorbrechende Dämonen, die die Menschenwelt bedrohen ist bereits aus „Kamikaze“ bekannt und auch die vier heiligen Tiere sind dank anderer Mangareihen (z.B. „Fushigi Yuugi“) nichts Neues mehr. Auch die Charaktere wirken ein wenig stereotyp in ihren Handlungen und Eigenarten, so dass ziemlich offensichtlich ist wem Charakter welches Element zugeordnet wird. Es passiert wenig Neues und das meiste läuft genau so ab, wie man es erwartet. So beschäftigt sich der erste Band lediglich damit, wie die vier Freunde die Akzeptanz der vier heiligen Tiere gewinnen, weitere Konflikte und Handlungsebenen werden nur angeschnitten. Es bleibt zu hoffen, dass in den folgenden Bänden eine spannende Geschichte aufgebaut wird, denn anhand des ersten Bandes lässt sich schwer einschätzen, wie es weitergeht und was auf die Protagonisten (und Leser) zukommt.

Die Zeichnungen sind okay, man merkt, dass Hirotaka Kiseragi diesen Manga bereits vor einigen Jahren gezeichnet hat. Damit kann „Gate“ nicht mit neueren Werken wie „Brother x Brother“ mithalten, doch ansonsten gibt es wenig zu bemängeln. Wie nicht anders zu erwarten sind die Charaktere liebevoll ausgearbeitet, die Zeichnungen sehr dynamisch und energiegeladen und es gibt schön ausgearbeitete Hintergründe. Die extra für den Band gezeichnet Zusatzstory entstand Jahre später und man merkt deutlich den Sprung nach oben an was Qualität und Können betrifft.

Alles in allem ist „Gate“ ein netter Fantasy-Manga, der mehr mit guten, soliden Zeichnungen, als mit Story und Charakterentwicklung punktet. Wer Hirotaka Kiseragi, Action und Fantasy mag, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. Ansonsten empfehle ich auf Band zwei zu warten und dort einen Blick hineinzuwerfen, bevor man sich wirklich dafür oder dagegen entscheidet.

© Koriko

Gate: © 2008 Hirotaka Kisaragi, Libre Publishing Co.,Ldt. / EMA

Gata Pishi

Name: Gata Pishi
Englischer Name:
Originaltitel: Gata Pishi
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2004
Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Mizusu Asaoka
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Gata Pishi Band 1Story
Das Mädchen Ageha Hikizuki lebt seit dem Tod ihrer Mutter alleine. Vor ihrem Tod schenkte Agehas Mutter ihr aber noch ein Armband, das sie Misumaru nannte. Das Armband ist Agehas ständiger Begleiter und sie liebt es über alles.

Eines Morgens wacht Ageha auf und muss feststellen, dass sie verschlafen hat. Sofort springt sie aus dem Bett und rast den Flur entlang. Auf dem Weg nach draußen fällt sie gegen eine Tür und die dahinter liegende Treppe hinunter.

Verwundert schaut sie sich um, da die Tür sich vorher nie öffnen ließ und plötzlich taucht vor ihr ein junger Mann auf, der sich als Gott der Unterwelt vorstellt und von ihr verlangt, dass sie ihm einen Namen gibt. Erst zweifelt Ageha daran, ob sie wirklich tun soll was der Mann von ihr verlangt, dann entschließt sie sich aber letzten Endes doch dazu ihm einen Namen zu geben. Sie nennt ihn Madoka. Durch die Namensgebung wurde der auf Madoka lastende Fluch aufgehoben und er erhält seine Kraft zurück.

Ohne große Umschweife ruft er seine Sense Tengai herbei und erklärt Ageha er würde sie jetzt umbringen. Allerdings hat er dabei übersehen, dass er geschrumpft ist und nun den Körper eines Kindes hat, weswegen Tengai ein wenig schwerer ist als sonst. Trotzdem versucht er Ageha zu töten. Diese wird aber augenblicklich von einem Schutzschild umgeben, dass von dem Armband ihrer Mutter kommt und auf einmal hält sie die Sense in der Hand. Der verdutzte Gott der Unterwelt muss sich ihr nun als ihr Diener fügen.

Gata Pishi Band 2Ageha ist heilfroh, da sie nun wieder jemanden hat, mit dem sie zusammen leben kann und sie fängt direkt damit an Madoka passende Sachen rauszusuchen. Dieser endet in Mädchenklamotten und protestiert lauthals, bis er seine alten Sachen zurückbekommt.
Doch kaum befindet er sich wieder in seinen alten Gewändern, schon erscheint Gildra, eine Dämonin, um ihn ihm Namen des Oberhaupts der Unterwelt zu töten. Allerdings staunt sie nicht schlecht, als sie den ehemals großen Dämon nun in der Gestalt eines Kindes vor sich sieht. Sie zerstört bei ihrem Auftauchen die Decke des Hauses, was Ageha unheimlich ärgert. Gildra greift Madoka an, der sich in seiner kindlichen Gestalt nicht richtig wehren kann. Doch auf einmal beginnt das Armband wieder damit, ein Schutzschild aufzubauen. Auf Agehas Wunsch hin erhält Madoka seine Kräfte wieder zurück. Ausgestattet mit seiner alten Kraft macht sich Madoka gleich daran, Gildra zu töten. Er findet, dass sie für ihre Unverschämtheit nur mit dem Tod bezahlen kann. Ageha sieht das allerdings nicht so und sagt ihm, das er aufhören soll.

Gildra erkennt, dass sie keine Chance mehr hat und verschwindet, indem sie Madoka noch einen viel sagenden Blick hinterher wirft. Kaum ist sie fort, verwandelt sich Madoka wieder zurück, und von nun an ist er Agehas Begleiter.

Eigene Meinung
“Gata Pishi“ ist eine Mischung aus Fantasy und Humor, wobei der Humor auf Slapstick- Einlagen basiert. Der Zeichenstil der Mangaka reicht von guten Bishonen Zeichnungen über einfach gehaltene und nicht immer gut proportionierte Figuren, die aber einen hohen Niedlichkeitstgrad besitzen. Die Story ist für einige Lacher gut, es fehlt aber manchmal der Tiefgang, wenn es z.B. um die Frage geht, was denn mit Agehas Mutter geschehen ist.
Wer also mit einem etwas einfacheren Zeichenstil zu Recht kommt und über Unterweltgötter in Mädchenkleidung lachen kann, der ist hier genau richtig.

© BrainBug

Gata Pishi: © 2004 Mizusu Asaoka, Kadokawa Shoten / Tokyopop

1 41 42 43 44 45 57