Naruto Uzumaki Artbook

Name: Naruto Uzumaki Artbook
Englischer Name: Uzumaki Naruto Illustrations
Originaltitel: Uzumaki Naruto -Naruto Illustration Book-
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2015
Deutschland: Carlsen 2016
Mangaka: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

Inhalt & Eigene Meinung
Dies ist das dritte und letzte „Naruto“-Artbook. Es enthält die Illustrationen aus der zweiten Hälfte des 2. Story-Teils – auch bekannt als „Naruto Shippuden“ – und deckt somit den Rest der Manga-Reihe bis einschließlich Band 72 ab. Unter dem bunten Schutzumschlag, der auf der Vorderseite Naruto und auf der Rückseite Sasuke jeweils in allen drei „Entwicklungsstadien“ zeigt, die diese im Laufe der Manga-Reihe durchlaufen, erstrahlt diese Softcover-Ausgabe ausnahmsweise komplett in orange. Der in diesem Band enthaltene Stickerbogen knüpft an den aus dem 2. Artbook an und liefert euch die Cover-Motive der Manga-Bände 47-72, sowie einige weitere Motive, die zum Teil auch im Inneren des Artbooks in Originalgröße zu bestaunen sind. Darauf folgt wie immer ein beidseitig bedrucktes, ausklappbares Farbposter, welches Naruto und Sasuke mit Rikudo Sen’nin auf der einen und ein Artwork zum 7. „Naruto Shippuden“-Kinofilm „The Last: Naruto – The Movie“ auf der anderen Seite zeigt. Nachdem Kishimotos Kommentare im Anhang des 2. Artbooks ohnehin extrem kurz und nichtssagend ausgefallen sind, hat er sich dieses Mal einfach seine persönliche Top 10 rausgepickt und nur diese 10 Bilder kommentiert, dafür aber etwas ausführlicher. Die zuvor eher misslungene Kapiteleinteilung entfällt in diesem Band sogar komplett.

Masashi Kishimotos Bilder sind richtige Kunstwerke. Die Leitmotive des 3. Artbooks sind Narutos Entwicklung über die gesamte Serie hinweg, seine Eltern, Sasukes Rachefeldzug, Freundschaft bzw. Teamwork und natürlich die Geschehnisse des vierten Shinobi-Weltkrieges. An einer Stelle hat Kishimoto sogar realistische Porträts von Naruto und Sasuke angefertigt und ganz besonders gefällt mir eine Reihe von Bildern im hinteren Teil des Artbooks, die die Protagonisten in anderen Genres darstellen: Science-Fiction, Fantasy und Western. Daran merkt man, dass Kishimoto viel Spaß beim Zeichnen der letzten Farbillustrationen hatte und seiner Fantasie freien Lauf lassen konnte. Zum 6. „Naruto Shippuden“-Film hat er gleich mehrere Bilder gemalt.

Da ich ein großer Fan der „The Amazing Spider-Man“-Filme bin, ist das Interview zwischen Masashi Kishimoto und Avi Arad, einem der Produzenten besagter Filme, am Ende des Artbooks mein absolutes Highlight. Die beiden diskutieren über „The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro“ und ziehen Parallelen zwischen „Spider-Man“ und „Naruto“. So sind bspw. beide Charaktere ohne Eltern aufgewachsen und finden erst im Laufe der jeweiligen Geschichte mehr über diese heraus. Außerdem ähnelt die Beziehung zwischen Peter und Harry der von Naruto und Sasuke sehr. Eine hoch interessante Diskussion, bei der man direkt Lust bekommt, sich den Film nochmal anzusehen.

„Naruto Uzumaki“ ist leider genauso unvollständig wie seine beiden Vorgänger, weshalb ich hoffe, dass irgendwann vielleicht doch noch ein viertes Artbook mit allen restlichen Illustrationen erscheint. Dieses 3. Artbook sollte jedenfalls in keiner „Naruto“-Sammlung fehlen.

© Ban_Mido

Naruto Uzumaki Artbook: © 2015 Masashi Kishimoto, Shueisha / Carlsen

Naruto Artbook

Name: Naruto Artbook
Englischer Name: Naruto – Naruto Illustration Book
Originaltitel: Naruto -Naruto Illustration Book-
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2009
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

Inhalt & Eigene Meinung
„Naruto“ ist das 2. von 3 „Naruto“-Artbooks und beinhaltet die Illustrationen ab dem 25. Manga-Band. Es lässt sich keine klare Grenze zwischen diesem und dem 3. Artbook ziehen, da z. B. das Cover von Band 43 im 2. Artbook enthalten ist, das Cover von Band 38 hingegen erst im 3. Artbook „nachgereicht“ wird. Das 2. Artbook umfasst also den Rest des ersten und die erste Hälfte des zweiten Story-Teils, der im Anime „Naruto Shippuden“ heißt. Dementsprechend sieht man auf einigen Bildern noch den jungen Naruto, wie er vor dem Zeitsprung ausgesehen hat, wobei diese eher im hinteren Teil des Artbooks zu finden sind.

Wie alle Artbooks der Reihe liegt auch dieses als Softcover-Ausgabe vor. Unter dem bunten Schutzumschlag befindet sich ein Schwarz-weiß-Motiv von Narutos Rückkehr nach Konohagakure zu Beginn des 2. Story-Teils. Es folgt ein Stickerbogen mit den Cover-Motiven der ersten 46 Manga-Bände und ein beidseitig bedrucktes, ausklappbares Farbposter, welches alle 9 Jinchuriki mit ihren jeweiligen Bijus im Hintergrund zeigt. Im Anhang erfährt man sogar, wie sie heißen und aus welchen Ninja-Dörfern sie stammen. Außerdem werden dort alle Bilder, mit Ausnahme des Covers und Backcovers, von Kishimoto kommentiert. Der Band endet mit einem kurzen Schlusswort von ihm.

Sämtliche Kritikpunkte, die ich bereits in der Review zum 1. Artbook erwähnt habe, gelten leider auch für dieses Artbook: Die Bilder sind nach „thematischer“ Reihenfolge angeordnet, wobei „Sortierung nach dem Chaos-Prinzip“ den Nagel eher auf den Kopf trifft, denn was ein Bild von Naruto und Sakura in Badesachen oder von Naruto im Piratenkostüm im „Kapitel der Shinobi“ verloren haben, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Auch hier sind die Kapitelüberschriften und Sternchen mit Fußnoten teilweise sehr störend, da sie die schönen Artworks verschandeln. Zumal nicht einmal alle Kanji ins Deutsche übersetzt wurden. Da fragt man sich, warum Carlsen die Schriftzeichen nicht einfach im Anhang übersetzt oder gleich vollständig ignoriert hat. Kishimotos Kommentare zu den einzelnen Motiven im Anhang fallen derart kurz und knapp aus, dass man sie genauso gut hätte weglassen können.

Darüber hinaus finde ich es etwas schade, dass an vielen Stellen mehrere einzelne Bilder zu einem einzigen zusammengefügt wurden, wodurch sie sich gegenseitig überlagern und verdecken. Außerdem hat Kishimoto einige Bilder für dieses Artbook nachträglich bearbeitet, so wurde bspw. auf dem Bild mit allen Meistern und Schülern sichtbar der Himmel grün übermalt und auf einem Bild, das Naruto vor dem Zeitsprung zeigt, die blauen Stellen seiner Kleidung schwarz gefärbt. Diese Veränderungen sind ziemlich eigenartig und nicht wirklich zum Besseren. Davon abgesehen merkt man, dass sich Kishimoto seit dem 1. Artbook als Zeichner deutlich weiterentwickelt hat. Die Motive werden immer origineller, Kishimoto legt mehr Wert auf die Hintergründe (den Kommentaren zufolge auf Geheiß der Fans), sein Weitwinkeleffekt wird immer besser und die Wahl der Farben gewagter. So macht er inzwischen mehr Gebrauch von Neon-Farben und benutzt auch sonst eine größere Bandbreite an verschiedenen Farben, was mir sehr gut gefällt.

Vorherrschende Motive sind natürlich der Kampf zwischen Naruto und Sasuke, Meister und ihre Schüler, Naruto mit den Kröten vom Myoboku-Berg und das neue Team 7. Außerdem findet ihr hier die „Shonen Jump“-Covers, die Kishimoto gezeichnet hat, um die 3 „Naruto“- und die ersten 2 „Naruto Shippuden“-Kinofilme zu bewerben. Letztlich ist die Umsetzung nebensächlich und was wirklich zählt, sind die wunderschönen Farbillustrationen, die dieses Artbook für „Naruto“-Fans zu einem Must-Have machen.

© Ban_Mido

Naruto Artbook: © 2009 Masashi Kishimoto, Shueisha / Carlsen

Minamoto Monogatari – 14 Wege der Versuchung

Name: Minamoto Monogatari – 14 Wege der Versuchung
Englischer Name:
Originaltitel: Minamoto-kun Monogatari
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: Panini Manga 2015
Mangaka: Minori Inaba
Bände: 15 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,99 € (Band 1-8)
8,99 € (ab Band 9)

Story
Als der 18-jährige Terumi Minamoto an die Uni kommt, ändert sich sein Leben schlagartig. Er sitzt zu Hause und schaut nichts Böses ahnend auf dem Fenster. Er sieht seinen Vater mit einer schwangeren Frau. Nur wenige Minuten später offenbart ihm sein Vater, dass dieser bald erneut Vater wird und die schwangere Frau seine Stiefmutter wird. Für Terumi ist in seiner Wohnung kein Platz mehr. Aus diesem Grund soll er zu einer alten Freundin der Familie ziehen, die an der Uni Dozentin ist. Terumi bleibt nichts anderes übrig, als sich dem Willen seines Vaters zu beugen.

Kaoruko Fujiwara ist mit 29 Jahren eine sehr junge und sehr gut gebaute Universitätsdozentin. Ihr Gebiet ist die klassische Literatur. Besonders angetan hat sie „Die Geschichte des Prinzen Genji“. Als sie das erste Mal auf Terumi trifft, weiß sie sofort, dass er immer von Mädchen gemobbt wurde. Sie beschließt, dass Terumi ihr Versuchskaninchen wird. Doch zuerst muss sie seine Frauenphobie heilen.

Terumi wird das alles zu dubiös. Am liebsten würde er abhauen, doch wohin? Schließlich erzählt sie ihm worin es in ihrer Forschung geht. Sie möchte, dass er eine feste Beziehung mit 14 Frauen eingeht – so wie Prinz Genji.

Am nächsten Tag trifft er nach vielen Jahren seine Kindheitsfreundin Asahi Momozono wieder. Sie ist die Nichte von Kaoruko und putzt bei ihr die Wohnung um ihre Noten aufzubessern. Von Kaoruko erhält Terumi den Auftrag Asahi zu verführen. Doch wie soll er das anstellen? Schließlich ist Asahi eine Kindheitsfreundin…

Eigene Meinung
„Minamoto Monogatari – 14 Wege der Versuchung“ ist die erste Serie von Minori Inaba in Deutschland. Der Manga ist ein Harem-Titel mit sehr viel Comedy.

Inhaltlich ist der Manga nicht sonderlich tiefsinnig. Jedoch wird die Geschichte interessant erzählt. Es ist sehr unterhaltsam Terumi dabei zu zusehen, wie er versucht die Frauenwelt von sich zu begeistern und ständig alles falsch macht.

Zeichnerisch ist die Serie gut umgesetzt. Die vielen weiblichen Charaktere kann man gut unterscheiden. Besonders männliche Leser werden auf ihre Kosten kommen.

Der Manga ist empfohlen ab 16 Jahren. Das passt sehr gut. Im ersten Band gibt es noch keine Bettszenen. Jedoch folgen diese in den Folgebänden. Diese sind aber nicht sonderlich explizit. Mehr Wert wird jedoch auf viel Oberweite und wenig Stoff gelegt.

Minamoto Monogatari – 14 Wege der Versuchung: © 2011 Minori Inaba, Shueisha / Panini Manga

Pokémon – Omega Rubin & Alpha Saphir

Name: Pokémon – Omega Rubin & Alpha Saphir
Englischer Name: Pokémon Omega Ruby Alpha Sapphire
Originaltitel: Pocket Monsters Special ΩRuby αSapphire
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2015
Deutschland: Panini Manga 2017
Mangaka: Story: Hidenori Kusaka
Zeichnungen: Satoshi Yamamoto
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,99 €

Story:
4 Jahre sind vergangen, seit die drei Pokédex-Besitzer Rubin, Saphir und Smaragd die Hoenn-Region vor Team Aqua und Team Magma gerettet und zwei schreckliche Katastrophen abgewendet haben. Der mittlerweile 15 Jahre alte Rubin hasst es, wenn er oder seine Pokémon schmutzig werden. Seine Leidenschaft sind Pokémon-Wettbewerbe und er hat einst sämtliche Wettbewerbe aller Kategorien und Klassen in nur 80 Tagen gewonnen. Saphir ist ein ziemlicher Wildfang und unsterblich in Rubin verliebt. Sie hat einst alle 8 Arenaleiter in nur 80 Tagen besiegt. Der Dritte im Bunde, der kleine Smaragd, ist rotzfrech und konnte sich alle 7 Kampfzonen-Symbole in nur 7 Tagen erkämpfen. Seine Spezialität ist das Beruhigen von Pokémon, wobei er sich den vertrauten Geruch der Erde aus dem Heimatort des jeweiligen Pokémons zunutze macht.

In den letzten vier Jahren hat Rubin Saphir dabei geholfen, Daten über die Lebensräume der Pokémon zu erheben und nun würde er im Gegenzug gerne mit ihr bei einem „Pokémon Wettbewerb Live!“ antreten, einem neuen Konzept, an dessen Entwicklung er maßgeblich beteiligt war. Doch da zitiert Troy Trumm ihn und Smaragd zu sich und eröffnet ihnen eine wahre Hiobsbotschaft: In 10 Tagen wird ein Meteorit von gigantischen Ausmaßen mit dem Planeten kollidieren und alles Leben auf der Erde auslöschen! Als wäre das nicht schon schlimm genug, hat die Devon Corporation, die Troys Vater gehört, auch noch einen Drohbrief von den sogenannten Meteoranern erhalten. Rubin willigt ein, Troy im Kampf gegen die Meteoraner und bei der Rettung des Planeten zu unterstützen, allerdings muss Troy ihm dafür versprechen, Saphir nichts von dem Meteoriten zu erzählen. Für die Mission stattet Troy alle drei Pokédex-Besitzer mit Schlüssel- und Mega-Steinen aus. Doch während Saphir und Smaragd hart trainieren, angeblich damit Lohgock und Gewaldro auch nach der Mega-Entwicklung ihre ultimativen Attacken gezielt einsetzen können, ruft Rubin mit der Äon-Flöte Latios herbei, um im Alleingang den Himmelturm nach einem Hinweis abzusuchen, wie sie die Welt vor der drohenden Katastrophe retten können. Dabei trifft er die Wissenshüterin Amalia und ihr Flurmel Avelina. Nach einem kurzen Schlagabtausch offenbart diese ihm, dass sie die offizielle Wissenshüterin der Meteoraner ist, die die Bedrohung bereits vor 1000 Jahren vorhergesehen und sich Gegenmaßnahmen überlegt haben.

Als Rubin auf Latios‘ Rücken den Himmelturm wieder verlässt, trifft er auf die anderen Meteoraner, die ihm erklären, dass Amalia nicht dazu in der Lage sein wird, die Welt zu retten, da Rayquaza sie nicht akzeptiert. Erste kleinere Meteoriten fallen bereits vom Himmel und befördern Rubin und Latios ins Meer, woraufhin sie von Diancie, einem ihnen unbekannten Pokémon, gerettet werden. Inzwischen haben Saphir und Smaragd die Mega-Entwicklung gemeistert und reisen zur Seewoge Malvenfroh. Latias folgt ihnen, sodass Latios und Rubin das Geschehen durch ihre Augen mitverfolgen können: Zu ihrem Entsetzen verlangen Troy und sein Vater, dass Saphirs Lohgock und Smaragds Gewaldro auf einem Apparat namens „Absorber“ die Mega-Entwicklung vollziehen, woraufhin besagte Maschine den beiden Pokémon ihre Lebensenergie entzieht! Saphir und Smaragd müssen geschockt mitansehen, wie ihre Pokémon leiden und so langsam versteht Rubin, dass weder die Devon Corp. noch die Meteoraner die Welt retten können, sondern ganz allein er selbst…

Eigene Meinung:
Der komplette erste Band strotzt nur so vor grammatikalischen Fehlern, was den Lesefluss erheblich stört. So werden oft falsche Artikel verwendet oder auf Artikel sogar komplett verzichtet. Im Impressum ist zwar eine Proofreaderin aufgeführt, aber der Band wurde bestimmt nicht korrekturgelesen. Zusätzlich dazu gibt es auch ein paar störende Übersetzungsfehler, wie z. B. dass die anderen von den Top Vier sich beklagen würden, dass Dragan sich bei ihnen blicken lasse und sich immer mit Steinen beschäftige. Im Original erklärt Dragan Troy, dass die anderen bedauern, dass Troy(!) sich nicht(!) blicken lässt und sich nur mit Steinen beschäftigt. Die Übersetzung des „Pokémon“-Mangas ist natürlich sehr viel anspruchsvoller als die anderer Mangas. Schließlich dürfen viele Begriffe, wie z. B. Attackennamen, nicht wortwörtlich übersetzt werden, da es dafür spezifische Begriffs-Äquivalente in der deutschen Fassung der Videospiele gibt. Tatsächlich hat das sogar bis auf einen kleinen Patzer sehr gut geklappt: An einer Stelle ist die Rede von Avelinas vertrauensseligem Charakter. Das deutsche Game-Äquivalent hierfür wäre allerdings, dass das Flurmel ein „lasches Wesen“ hat.

Japanisch ist eine sehr schwammige Sprache, die Vorkenntnisse bezüglich der Handlung und Zusammenhänge beim Übersetzer erfordert, um bestimmte Passagen richtig interpretieren und übersetzen zu können. Ich denke, dass hier die Fehlerquelle der Übersetzungsfehler liegt, womit wir auch bei meinem größten Kritikpunkt angelangt wären: „Pokémon Omega Rubin & Alpha Saphir“ ist kein alleinstehender Manga, sondern der neuste Story-Arc des „Pocket Monsters Special“-Mangas, dessen Arcs hierzulande von Panini als für sich stehende Manga-Reihen – „Die ersten Abenteuer“, „Schwarz und Weiß“, „X&Y“ und nun eben auch „Omega Rubin & Alpha Saphir“ – veröffentlicht werden. Während manche davon, wie „Schwarz und Weiß“, tatsächlich ziemlich unabhängig sind und auch ohne Vorkenntnisse als eigenständige Manga-Reihen funktionieren, gilt dies nicht für „Omega Rubin & Alpha Saphir“! „ORAS“ baut nämlich sehr stark auf den Story-Arcs „Rubin & Saphir“, „Feuerrot & Blattgrün“ und „Smaragd“ („Pocket Monsters Special“ Band 15-29) auf, die in Deutschland noch gar nicht erschienen sind. Wenn Panini unbedingt zeitnah die Videospiele „Omega Rubin“ & „Alpha Saphir“ promoten wollte, warum haben sie dann nicht einfach den Erscheinungsrhythmus von „Pokémon – Die ersten Abenteuer“ beschleunigt, um schneller beim „Rubin & Saphir“-Arc anzukommen oder diesen als eigenständige Manga-Reihe herausgebracht? Wäre jedenfalls beides deutlich sinnvoller gewesen als einfach den „ORAS“-Arc auf den deutschen Markt zu werfen. Das ist in etwa so, als würde bei einer TV-Serie parallel zur Erstausstrahlung der 2. Staffel schon die 13. an den Start gehen, ohne dass alle Staffeln dazwischen gezeigt wurden.

Die Story des Mangas ist sehr vielversprechend und insbesondere der heftige Cliffhanger macht Lust auf mehr. Die 3 Pokédex-Besitzer von Hoenn sind interessante und herrlich durchgeknallte Charaktere, die mit ihren Macken zu unterhalten wissen. Aber nichtsdestotrotz: Hätte ich nicht zuvor „Pokémon Adventures“ Band 15-29 von Viz gelesen, hätte ich bei diesem Band nur Bahnhof verstanden und nicht viel damit anfangen können. Von daher empfehle ich „ORAS“ ausschließlich Leuten, die besagte Bände bereits in anderen Sprachen gelesen haben. Alle anderen sollten sich lieber erst einmal mit „Pokémon – Die ersten Abenteuer“ begnügen.

© Ban_Mido

Pokémon Omega Rubin & Alpha Saphir: © 2015 Hidenori Kusaka, Satoshi Yamamoto, Shogakukan / Panini Manga

Strike the Blood

Name: Strike the Blood
Englischer Name: Strike the Blood
Originaltitel: Strike the Blood
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: Panini Manga 2015
Mangaka: Charakterdesign: Manyako
Original-Story: Gakuto Mikumo
Story & Zeichnungen: Tate
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 7,99 €

Story
Yukina Himeragi ist eine Mittelschülerin und wurde im Takagami-Schrein zur Schwertschamanin ausgebildet. Sie erhält vom Löwenorden den Auftrag auf die Dämoneninsel Itogami zu gehen und den vierten Ahnherrn Kojo Akatsuki zu überwachen. Sollte er gefährlich werden, soll sie ihn eliminieren.

Kojo Akatsuki ist auf den ersten Blick eigentlich ein ganz gewöhnlicher Oberschüler. Was die meisten Menschen jedoch nicht wissen: er ist der vierte Ahnherr, einer der mächtigsten Vampire auf Erden. Er gilt als unsterblich und unbesiegbar und wird von zwölf Familiare begleitet. Aber das war nicht immer so. Er wurde als Mensch auf der Insel Itogami geboren und wurde erst kürzlich ein Vampir. Doch sobald er sich versucht daran zu erinnern, wie es dazu kam, hat er starke Schmerzen.

Als sich Kojo und Yukina zum ersten Mal in einem Einkaufszentrum begegnen, fällt Yukina sofort mit der Tür ins Haus. Sie stellt sich vor und erklärt ihm direkt, dass sie im Auftrag des Löwenordens zu seiner Überwachung da ist. Kojo ist das zu viel und lässt sie einfach stehen. Doch daraufhin wird sie von zwei Männern angebaggert. Die Beiden werden schnell aggressiv und zeigen ihre wahre Gestalt als Vampire. Einer der Beiden ruft seinen Familiar um gegen Yukina zu kämpfen. Doch diese packt ihre Lanze aus und vernichtet im Nu den Familiar. Yukina attackiert sofort den Vampir weiter, doch Kojo mischt sich ein und beendet den Kampf.

Kojo und Yukina treffen am nächsten Tag erneut aufeinander und fangen an sich Stück für Stück kennen zu lernen. Während Yukina in die Wohnung neben Kojo und seiner Schwester zieht, gibt es neuen Ärger in der Stadt. Der Kampfzauberer Rudolf Eustach und seine Dienerin Astarta machen Jagd auf Vampire. Schnell kommt es zum Zusammentreffen zwischen Yukina und dem Kampfzauberer. In diesen Kampf schaltet sich letztendlich auch Kojo ein, um Yukina zu unterstützen. Ob die Beiden gegen den Kampfzauberer eine Chance haben?

Eigene Meinung
„Strike the Blood“ ist die Mangaumsetzung der gleichnamigen Novel von Gakuto Mikumo, welcher hierzulande bereits durch „Bibliotheca Mystica“ bekannt ist. Für die Mangaka Tate ist „Strike the Blood“ die erste Mangaserie. Doch davon merkt man beim lesen gar nichts. Die Zeichnungen sind sehr detailliert und die Kampfszenen sind gut umgesetzt. Tate lässt den Charakteren am Anfang genügend Zeit sich kennen zu lernen und auch die Leser mit in diese neue Welt voller Dämonen, Vampiren, Werwölfen, Schamanen und Kampfzauberern einzuführen.

In „Strike the Blood“ geht es nicht in erster Linie um Vampire, sondern eher um den Kampf zwischen Dämonen, Menschen und den nicht so ganz freiwillig zum Vampir gewordenen Kojo und seiner Wächterin. Ein paar Einblicke auf Unterhöschen dürfen selbstverständlich bei einer Serie bei Panini Manga auch nicht fehlen, aber diese Anspielungen lockern die Geschichte sogar eher noch ein bisschen auf. Rundum ist „Strike the Blood“ ein spannender, actiongeladener Manga, der schnell den Leser zu fesseln weiß.

Strike the Blood: © 2012 Manyako, Gakuto Mikumo, Tate, Kadokawa Shoten / Panini Manga

The Rising of the Shield Hero

Name: The Rising of the Shield Hero
Englischer Name: The Rising of the Shield Hero
Originaltitel: Tate no Yuusha no Nariagari
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2014
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Charakterdesign: Seira Minami
Original-Story: Yusagi Aneko
Zeichnungen: Kyu Aiya
Bände: 13 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

Story:
Alles nimmt seinen Anfang, als der 20-jährige Student und Otaku Naofumi Iwatani in der Bibliothek ein Buch mit der Aufschrift „Traktat der Waffen der vier Heiligen“ findet und in eine andere Welt gezogen wird. Dort wird das Land Melromarc von einer Armee grässlicher Monster bedroht, welche aus einem Riss, der sich zu einer anderen Dimension aufgetan hat, herauskriechen. Ritter und Abenteurer des Landes haben die erste Angriffswelle mit knapper Not zurückschlagen können, aber die „Drachensanduhr“ sagt, dass die Zeit der nächsten katastrophalen Welle bevorsteht. Darum wurden vier heilige Helden aus einer anderen Welt herbeigerufen und mit den vier legendären Waffen ausgestattet: einem Schwert, einer Lanze, einem Bogen und einem Schild. Naofumi hat ausgerechnet den Schild bekommen, aber nichtsdestotrotz ist es im ersten Moment für ihn, als sei ein Traum wahrgeworden. Doch die anfängliche Euphorie soll ihm schon bald vergehen. Denn da die vier Waffen einander abstoßen, müssen die Helden getrennt losziehen und wie in einem Game leveln, um bis zur nächsten Katastrophe so stark wie möglich zu werden. Allerdings will sich von den Freiwilligen aus Melromarc zunächst niemand Naofumi anschließen, wohingegen die anderen drei regen Zulauf zu verzeichnen haben. Alle verspotten den Helden des Schildes bloß, bis sich zumindest eine junge Frau namens Main Suphia dazu erbarmt, sich ihm anzuschließen. Um sich weitere Gefährten zu suchen, erhält Naofumi vom König ein höheres Startkapital als die anderen, welches er fast komplett für Waffen und Rüstungen ausgibt.

Naofumi und Main bekämpfen daraufhin den Rest des Tages orangefarbene Ballons, schwache Monster, um zu trainieren. Der Schild schützt Naofumi zwar vor jeglichen Schmerzen, doch natürlich kann man, nur mit einem Schild bewaffnet, nicht angreifen. Zu allem Überfluss stößt der Schild auch noch andere Waffen ab, sodass Naofumi noch nicht einmal ein normales Schwert führen kann. Dementsprechend mühselig gestaltet sich das Leveln. Am nächsten Morgen ist Main mitsamt dem restlichen Geld, allen Rüstungsgegenständen und Waffen verschwunden und Naofumi wird beschuldigt, sie in der Nacht vergewaltigt zu haben. Er muss erkennen, dass die anderen Helden und Main ihn bloß reingelegt haben, um ihn auszuplündern, doch niemand will ihm glauben, sodass er von nun an ganz auf sich allein gestellt ist und vollkommen verbittert das Schloss verlässt. Wie sich herausstellt, kann sein Schild Kräuter und andere Gegenstände absorbieren, um neue Funktionen zu übernehmen. Die orangefarbenen Ballons schleppt er immer unter seinem Umhang mit sich herum, um sie auf Leute zu hetzen, die ihn übers Ohr hauen oder attackieren wollen. Von einem zwielichtigen Sklavenhändler kauft er schließlich Raphtalia, eine waschbärartige Subhumanoide, die unter Panikattacken leidet, seit ihre Eltern von einem dreiköpfigen Hund getötet wurden. Der Händler verpasst ihr ein Brandmal, um den Sklavenvertrag zu besiegeln und Raphtalia gefügig zu machen, denn immer wenn sie sich einem Befehl von Naofumi widersetzt, fügt das Mal ihr Schmerzen zu. Dieser gibt sich zwar schroff und kaltherzig, liest Raphtalia jedoch jeden Wunsch von den Lippen ab, beschützt sie und nimmt sie in den Arm, wenn sie unter ihren Panikattacken leidet. Als sie erfährt, dass er der Held des Schildes ist und gegen die Katastrophe angehen will, überwindet sie ihre Ängste und kämpft für ihn gegen Monster, wodurch wegen des Sklavenvertrages auch ihm Erfahrungspunkte zuteilwerden und das Leveln wesentlich schneller vorangeht.

Eigene Meinung:
„The Rising of the Shield Hero“ ist die Manga-Adaption der gleichnamigen Light Novel-Reihe von Yusagi Aneko, die für den Anhang des ersten Bandes Naofumis Vorgeschichte in Textform beigesteuert hat. Als SHONEN ATTACK!-Titel liegt dem ersten Band zudem ein witziger Gelsticker in Form eines orangefarbenen Ballons bei. Obwohl das Setting „Nerd landet in Videospiel-Fantasy-Welt und soll sie retten“ auf den ersten Blick total abgedroschen wirkt, schlägt Yusagi Aneko storytechnisch doch irgendwie ganz neue Wege ein. Denn für Naofumi verläuft dieser wahrgewordene Traum ganz anders, als er sich das vorgestellt hat. So wandelt er sich ziemlich schnell zum Anti-Helden, der voller Hass auf diese fremde Welt umherzieht. Er führt Raphtalia mit Zuckerbrot und Peitsche und das Subhumanoiden-Mädchen kann einem in manchen Situationen nur leid tun. Allerdings sorgt gerade dieses ambivalente Verhältnis zwischen Naofumi und Raphtalia für Spannung und man fragt sich immer, ob Raphtalia ihm irgendwann seine Bitterkeit wieder nehmen kann.

Der Manga ist zwar recht düster, aber zu keinem Zeitpunkt kommt ihm eine gewisse Menschlichkeit abhanden. Kyu Aiyas Zeichnungen sind gelungen und passen wunderbar zu der Geschichte. Ich hoffe sehr, dass früher oder später auch die Light Novels ins Deutsche übersetzt werden, da „The Rising of the Shield Hero“ ein vielversprechender Manga ist.

© Ban_Mido

The Rising of the Shield Hero: © 2014 Seira Minami, Yusagi Aneko, Kyu Aiya, Kadokawa / Tokyopop

Fire Force

Name: Fire Force
Englischer Name: Fire Force
Originaltitel: Enn Enn no Shouboutai
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2016
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Atsushi Ohkubo
Bände: 18 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 4,95 €, ab 15.01.2018 6,95 € (Band 1)
6,95 € (ab Band 2)

Story:
Seit seine Mutter und sein kleiner Bruder bei einem schrecklichen Brand ums Leben gekommen sind, leidet Shinra Kusakabe unter Paramimie: Wann immer er nervös ist, ziert ein krampfhaftes Lächeln sein Gesicht, was natürlich zu vielen Missverständnissen führt und ihm bei seinen Mitmenschen den Spitznamen „Teufel“ eingebracht hat. Dabei wünscht er sich doch in Wirklichkeit nichts sehnlicher, als ein Held zu werden und alle zu beschützen! Deshalb tritt er der achten Sondereinheit der Feuerwehr bei, die sich mit dem Phänomen der spontanen Selbstentzündung befasst, um die Ursache dafür herauszufinden. Seit geraumer Zeit gehen nämlich Menschen von jetzt auf gleich in Flammen auf und werden zu brennenden Monstern, die eine Gefahr für sich selbst und alle anderen darstellen. Dies sind die Selbstentzündungsopfer der ersten Generation, die als „Flammenwesen“ gefürchtet werden und von den acht Sondereinheiten bei deren Einsätzen eliminiert werden müssen.

Allerdings gibt es auch Betroffene, die das Feuer kontrollieren können: die zweite Generation, zu der der strenge Hauptmann Takehisa Hinawa und die romantisch veranlagte Feuerwehrsoldatin ersten Ranges Maki Oze gehören. Die dritte Generation, der Shinra und sein Rivale von der Ausbildungsschule, Arthur Boyle, angehören, der sich wie ein Ritter aufführt, kann das Feuer nicht nur kontrollieren, sondern auch selbst erzeugen. Gemeinsam mit Kommandeur Akitaru Obi, der über keine Fähigkeiten verfügt, aber das Herz am rechten Fleck hat und hart trainiert, um seinen Mangel mit Körperkraft ausgleichen zu können, sowie Schwester Iris, die bei den Einsätzen für die Seelen der Flammenwesen betet, bilden diese skurrilen Gestalten die achte Sondereinheit.

Als die Neulinge aller acht Sondereinheiten bei einem Turnier ihr Können unter Beweis stellen sollen, taucht ein äußerst zwielichtiger Mann auf und macht Shinra weis, er wisse alles über den Brand vor zwölf Jahren, bei dem dieser seine ganze Familie verloren hat. Kann Shinra in Erfahrung bringen, wie es zu jenem Brand gekommen ist und kann die achte Sondereinheit irgendwann das Rätsel der spontanen Selbstentzündung lösen? Welchen Weg wird Shinra letztlich beschreiten: hero or devil?

Eigene Meinung:
Atsushi Ohkubo hat sich mit seinem Hit „Soul Eater“ einen Namen gemacht. Nun legt er mit „Fire Force“ nach und zeigt, wie sehr er sich seitdem als Autor weiterentwickelt hat. Denn es fällt gleich auf, dass „Fire Force“ um einiges ernster ist als „Soul Eater“. Außerdem wirkt die gesamte Hintergrundgeschichte sehr viel durchdachter und es gibt dieses Mal viele Mysterien zu ergründen. Dennoch bleibt Ohkubo sich selbst treu und ab der Mitte des ersten Bandes gibt es hier und da auch mal ein klamaukiges Kapitel. Während ich von Arthur Boyle eher genervt bin, hat jedes der restlichen Mitglieder der achten Sondereinheit etwas Liebenswertes an sich und es macht sehr viel Spaß dabei zuzusehen, wie dieser schrullige Haufen miteinander interagiert. Ohkubos Humor ist einfach einmalig und auch für Fanservice ist gesorgt.

Da es sich um einen SHONEN ATTACK!-Titel handelt, profitiert Band 1 von einem vorübergehenden Kennenlern-Preis von 4,95 €. Zudem liegt dem Band als Extra ein „feuriges Stickerset“ bestehend aus 8 kleinen Stickern bei. Seltsamerweise gibt es bisher nur sehr wenige Mangas, die das Thema Feuerwehr behandeln, obwohl es sich für das Shonen-Genre ja eigentlich geradezu anbietet. Wobei man natürlich sagen muss, dass die Feuerwehrarbeit hier nicht realistisch sondern in einem Fantasy-Kontext dargestellt wird. So hat Ohkubo für „Fire Force“ eine Welt geschaffen, in der sich alles um Feuer dreht: gebetet wird zum Sonnengott, die Zeitrechnung erfolgt nach dem Sonnenkalender, die Schwestern gehören dem Sol-Tempel an („Sol“ = spanisch für Sonne) und im Wetterbericht wird die „Auslastung des Amaterasu“ (Amaterasu = japanische Sonnengöttin) durchgegeben. Auch in den Charakternamen spiegelt sich das Thema Feuer wider, so ist z. B. Arthur Boyle ein cleveres Wortspiel aus dem Namen des „Sherlock Holmes“-Erfinders Sir Arthur Conan Doyle und dem englischen Wort „to boil“ (kochen). Ein Gebet wird in dieser Welt außerdem nicht mit „Amen“ sondern mit „Latum“ beendet. Es gibt also eine Menge zu entdecken und „Fire Force“ wird sicherlich eine längere Serie. Wer sich davon nicht abschrecken lässt und beim Lesen der Review schon so richtig heiß geworden ist, sollte zugreifen, solange der erste Band noch günstiger ist. Ein absolut genialer Shonen-Manga mit Hit-Potenzial!

© Ban_Mido

Fire Force: © 2016 Atsushi Ohkubo, Kodansha / Tokyopop

Gangsta:Cursed. – EP_Marco Adriano

Name: Gangsta:Cursed. – EP_Marco Adriano
Englischer Name:
Originaltitel: Gangsta: Cursed
Herausgebracht: Japan: Shinchosha 2015
Deutschland: Carlsen 2017
Mangaka: Story: Koshke
Zeichnungen: Kamo Syuhei
Bände: 5 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,99 €

Story
In „Gangsta:Cursed. – Ep_Marco Adriano“ geht es um die Vorgeschichte von Marco Adriano aus dem Manga „Gangsta.“ und ist somit ein Spin-off.

Im Spin-off erfährt man das Spas, Jäger der zweiten Generation von Destroyers, zusammen mit ein paar Kameraden nach Ergastulum geschickt wurde, um die Twillights auszulöschen, die in der Stadt leben. Diese sind in deren Augen Monster, welche Menschen und Jäger töten und dafür mit dem Tode bestraft werden müssen. Mit den Morden denken sie, einen Krieg gegen die Twillights gewinnen zu können.

Aber nichts ist wirklich so, wie es scheint. Die meisten ihrer „Feinde“ scheinen einfach nur ganz normal zusammen mit den Menschen leben zu wollen, sind sogar Beziehungen eingegangen und haben Familien gegründet. Wie kann es da sein, dass sie die Monster sein sollen? Ist es nicht viel mehr anderes herum? Sind nicht die Jäger die Monster in dieser Geschichte? Es kommt zum Kampf zwischen den Jägern und den Kämpfern der Gilde, welche die Stadt und ihre Bewohner schützen wollen. Doch auch Spas beginnt mehr und mehr an dem zu Zweifeln, was ihm von den Destroyers eingebläut wurde. Noch wehrt er sich gegen diese Vorstellung und mordet weiter, aber wie lange noch, bis er den Fluch auferlegt bekommt und zu Marco Adriano wird? Wer ist dafür verantwortlich und was genau macht der Fluch mit ihm?

Eigene Meinung
Man sollte den Manga „Gangsta.“ schon kennen, um alles im Spin-off zu verstehen. Dabei muss ich zugeben, dass ich den eben nicht kannte. Die Geschichte war dennoch interessant, weil hier wirklich mit Gut und Böse gespielt wird. Sind es nun die bösen Twillights in den Augen der Jäger oder der Glaube der Jäger die Guten zu sein und dabei unvorstellbares Grauen heraufzubeschwören? Es gibt kein Schwarz und Weiß, da jedes Individuum selbst entscheidet was es tut, ob nun gut oder böse, aber jeder wird dafür die Konsequenzen tragen müssen. In Spas Fall ist es der Fluch der ihm früher oder später auferlegt wird und ihn zu Marco Adriano machen wird, welcher zu den Hauptprotagonisten des Manga „Gangsta.“ zählt. Daher ist es besonders für Fans eben dieses Manga sicher sehr interessant zu erfahren, was genau Marcos Vorgeschichte ist und wie er zu dem geworden ist, der er nun ist.

Die Zeichnungen sind detailreich, aber doch ein wenig grob gehalten. Das passt aber wiederum gut zu dem rauen Ton des Manga und dem Grauen, dass einen darin erwartet. Die Kämpfe sind dynamisch dargestellt und wirklich gut getroffen, wenn auch brutal und sehr blutig.

Der Lesefluss ist okay, die Panels nicht mit Text überladen, daher kommt man recht zügig voran. Die Action steht klar im Vordergrund. Der Manga wird fortgesetzt, so dass es einem nicht so viel ausmacht, noch nicht viel Handlung präsentiert zu bekommen und man dennoch der spannenden Geschichte freudig folgt.

Die Altersempfehlung liegt bei 16 Jahren und sollte auch ernst genommen werden. Es geht ziemlich brutal und blutig zu und man sollte auch eine gewisse Reife haben, um das Spiel mit Gut und Böse hinterfragen zu können.

Für Fans von „Gangsta.“ ist der Spin-off auf jeden Fall einen Kauf wert. Den anderen Lesern würde ich dann doch erst den Hauptmanga ans Herz legen, bevor sie zum Spin-off greifen, da es das Verständnis für die Geschichte doch verbessern würde, da darin sicher einige Zusammenhänge schon erklärt werden, für die man sich im Spin-off dann keine Zeit mehr genommen zu haben scheint.

Gangsta:Cursed. – Ep_Marco Adriano: © 2015 Koshke, Kamo Syuhei,Shinchosha/ Carlsen

Uzumaki

Name: Uzumaki – Naruto
Englischer Name: Uzumaki – The Art of Naruto
Originaltitel: Uzumaki -Naruto Illustration Book-
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2004
Deutschland: Carlsen 2007
Mangaka: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

Inhalt & Eigene Meinung
Masashi Kishimoto gehört zweifellos zu den begnadetsten Zeichnern, die das Manga-Magazin „Weekly Shonen Jump“ zu bieten hat. Mit seinem Ninja-Epos „Naruto“ gelang ihm der große Durchbruch. Inzwischen ist die Reihe nach 15 Jahren und 72+1 Bänden abgeschlossen. Da kommt schon einiges an Farbillustrationen zusammen, die in insgesamt 3 Artbooks zusammengefasst wurden. „Uzumaki“ ist das erste und gleichzeitig auch umfangreichste davon, da es Artworks zu den ersten 24 Manga-Bänden beinhaltet und somit fast den kompletten ersten Teil der Story abdeckt.

Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten Bilder innerhalb eines Artbooks anzuordnen: chronologisch, nach Veröffentlichungsart (z. B. erst „Shonen Jump“-Covermotive, dann die Covers der Taschenbücher jeweils in Erscheinungsreihenfolge) und nach Themen. Kishimoto hat sich für letzteres entschieden, was ich äußerst unglücklich finde. Zum einen, da man dadurch deutliche „Sprünge“ im Zeichenstil merkt – bei einer chronologischen Reihenfolge hätte man hingegen schön nachvollziehen können, wie sich Kishimotos Zeichenstil mit der Zeit weiterentwickelt hat, schließlich unterscheiden sich die frühen Farbmotive noch deutlich von den späteren, was die Character-Designs anbelangt – und zum anderen, da dadurch das Artbook recht unvollständig ausfällt. Ob Kishimoto bewusst das Cover-Motiv von Band 11 weggelassen hat? Oder das Weihnachtsmotiv, welches die 52. „Shonen Jump“-Ausgabe des Jahres 2002 zierte? Es ist wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Wir werden wohl nie erfahren, ob Kishimoto die Bilder thematisch angeordnet hat, um zu verschleiern, dass er einige davon bewusst unterschlägt oder ob es im Zuge der thematischen Anordnung aus Versehen dazu gekommen ist, dass Illustrationen vergessen wurden. Ich persönlich finde es jedenfalls sehr schade. Man erwartet doch eine möglichst vollständige Artwork-Sammlung, wenn man sich schon für teuer Geld ein Artbook zulegt. Sehr ärgerlich!

Doch widmen wir uns zunächst dem Aufbau des Buchs: Unter dem bunten Schutzumschlag befindet sich ein Schwarz-weiß-Motiv von Naruto, welches allerdings vermutlich auch in Farbe existiert, da es sich um eines der „Jump“-Cover handelt. Die bunte Version ist nur leider nicht im Inneren des Artbooks vertreten. Das Buch ist zwar eine Softcover-Ausgabe aber der Umschlag wurde verstärkt, indem die erste und letzte Seite aus dickem Papier jeweils an der Kante mit den Umschlagseiten zusammengeklebt wurden. Nach einem Schwarz-weiß-Bild von Naruto und Sasuke, die sich gegenüberstehen, folgt das beidseitig bedruckte, ausklappbare Farbposter, welches – ebenso wie das Sasuke-Bild auf der Rückseite des Artbooks – übrigens leider nicht im Anhang kommentiert wird. Den größten Teil des Buchs machen natürlich die farbenfrohen und wunderschönen Illustrationen zu „Naruto“ aus, die, wie schon erwähnt, in thematischer Reihenfolge angeordnet sind. Auf ein Inhaltsverzeichnis wurde allerdings verzichtet. Die verschiedenen Themenblöcke findet ihr in der Band-Info. Jedes Kapitel beginnt, wie von „Naruto“-Zusatzbüchern gewohnt, mit einem Gedicht, welches leider hin und wieder in die schönen Bilder hineinragt. Auch die Seitenzahlen und Kapitelüberschriften sind sehr störend.

Auf den letzten paar bunten Seiten wird der Entstehungsprozess des Artbook-Covers genaustens erläutert, der Rest des Anhangs ist jedoch bedauerlicherweise komplett in schwarz-weiß gehalten und auf billigerem Papier gedruckt, was ein weiterer Kritikpunkt ist. Kishimotos Kommentare zu den einzelnen Motiven sind im Anhang zu finden, wobei ich sagen muss, dass ich die Anmerkungen nicht wirklich interessant finde. Dass Kishimoto gerne Hände, Füße, Telegrafenmasten, Tiere und Wolken zeichnet, konnte man sich ja schon denken und dass die meisten Bilder mit Copic-Markern ausgemalt wurden, ist genauso offensichtlich. Lustige Anekdoten zum Entstehungsprozess der einzelnen Motive bleiben leider aus. Abschließend gibt es noch eine Doppelseite mit den ersten 20 „Shonen Jump“-Titelseiten mit „Naruto“-Motiv, die man natürlich lieber in Farbe bestaunen würde. So sind die meisten Illustrationen zwar im Artbook zu finden, aber eben nicht alle und manchmal fehlen auch einzelne Elemente, wie z. B. Narutos Shuriken oder es wurden Motive, die an verschiedenen Stellen des Artbooks zu finden sind, für das „Jump“-Cover zusammengefügt. Zu guter letzt folgt ein Interview mit Kishimoto, welches so nichtssagend ist, wie seine Anmerkungen zu den Bildern.

Wenn ich bedenke, wie manche Zeichner in Artbooks ihren Lesern das Herz ausschütten, ist es sehr schade, dass Kishimoto so oberflächlich bleibt. Bei diesem Artbook hätte man sich zudem sehr viel mehr Mühe geben können, was die Gestaltung, Vollständigkeit und einiges mehr anbelangt. Wer Masashi Kishimotos Zeichnungen liebt und gerne mehr von „Naruto“ in Farbe genießen möchte, kann natürlich zugreifen, wenn er über die von mir genannten Kritikpunkte hinwegsehen kann.

© Ban_Mido

Uzumaki – Naruto: © 2004 Masashi Kishimoto, Shueisha / Carlsen

One Piece Party

Name: One Piece Party
Englischer Name:
Originaltitel: One Piece Party
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2015
Deutschland: Carlsen 2017
Mangaka: Ei Andoh
Originalstory: Eiichiro Oda
Bände: 4 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 5,99 €
6,50 € (ab 01.02.2019)

Inhalt & Eigene Meinung:
„One Piece Party“ ist nach der „Chopperman“-Saga das zweite „One Piece“-Spinoff und zieht das weltberühmte Piratenepos mächtig durch den Kakao. Allerdings solltet ihr den Original-Manga bis einschließlich Band 73 gelesen haben (also ungefähr bis zur Mitte des Dress Rosa-Arcs), bevor ihr euch an „One Piece Party“ heranwagt, da die vorkommenden Szenen, Angriffstechniken und Charaktere weit über den derzeitigen Stand der deutschen TV-Ausstrahlung des Animes hinausgehen. Wer noch nicht so weit ist, sollte lieber erst mal einen Bogen um „One Piece Party“ machen, um nicht gespoilert zu werden. Doch in dem Parodie-Manga werden natürlich auch jede Menge Ereignisse aufgegriffen, die vor dem Zeitsprung stattgefunden haben, wie z. B. Vivis und Lysops Begegnung mit Dalton in Drumm.

Storymäßig ist in „One Piece Party“ kein roter Faden erkennbar, weshalb es im Prinzip überhaupt keine Rolle spielt, mit welchem Kapitel man anfängt und in welcher Reihenfolge man die einzelnen Geschichten liest. Jedes Kapitel ist vollkommen unabhängig und in sich abgeschlossen, wobei Chopper und Lysop jedes Mal zu Beginn kurz die Leser auf das folgende Abenteuer einstimmen. Nach jedem Kapitel folgt eine kurze „Obendrein Manga Corner“, in der explizit bestimmte Szenen aus dem Original-Manga aufgegriffen und aufs Korn genommen werden, wobei sogar angegeben wird, aus welchem Kapitel und welchem Band des Original-Mangas die jeweilige Szene ursprünglich stammt.

In der ersten Story rettet Ruffy Oma Cocolo aus dem Maul eines Seelöwen, woraufhin diese den Freunden vom legendären Fleisch-Fleisch-Fleisch erzählt, das auf einer nahegelegenen Insel verkauft wird. Natürlich begibt sich Vielfraß Ruffy sofort dorthin, doch auch Smoker und Trafalgar Law sind hinter dem sagenumwobenen Fleisch her, sodass ein wilder Kampf entbrennt.
In der zweiten Geschichte werden Nami und Robin von der CP9 entführt und die anderen müssen sich abermals auf mehreren Etagen eines Turms bis zu ihnen durchkämpfen. Doch wie sich herausstellt, handelt es sich bloß um die Fake-Nami und die Fake-Robin, die bei der Wiedervereinigung der Strohhüte auf dem Sabaody Archipel dazwischengefunkt haben. Mein persönliches Highlight: Als die Fake-Robin unter Tränen schreit: „Ich wihll leeeebääään!!!!“ und Ruffy und Chopper wie immer als Einzige drauf reinfallen. Die echte Nami und Robin entspannen sich in der Zwischenzeit seelenruhig am Pool der Thousand Sunny…
Es folgt eine Nacherzählung des Märchens von Momotaro mit Ruffy und seinen Freunden in den Hauptrollen. In Kapitel 4 gibt es ein Wiedersehen mit Vivi und Karuh und gemeinsam müssen sich die Freunde auf der Suche nach einem Goldschatz dem fiesen Caesar Crown stellen, der ihnen mit seiner Teufelskraft den Sauerstoff entziehen kann.
Im 5. und letzten Kapitel des ersten Bandes treten Ruffy, Sanji, Zorro, Chopper und Lysop schließlich als Superhelden im „Power Rangers“-Stil in Aktion. Ihre Gegner sind die Superschurken Franky, Brook und Nico Robin, die bereits Nami mit Gold auf ihre Seite ziehen konnten. Ihr seht also, dass es in der durchgeknallten Welt von „One Piece Party“ niemals langweilig wird.

Alle Texte in diesem Manga wurden von Eiichiro Oda persönlich gegengecheckt. Der Zeichenstil kommt dem von Oda auch sehr nahe und Andohs Liebe zum Original ist deutlich spürbar. Insbesondere die Kapitel-Titelbilder strotzen nur so vor Einfallsreichtum und sind sehr schön anzusehen. Außerdem macht auch Andoh sich einen Spaß daraus, ab und an Pandaman irgendwo im Hintergrund zu verstecken. Negativ aufgefallen, ist mir lediglich, dass diverse Begriffe, wie z. B. Attackennamen, zum Teil von den deutschen Bezeichnungen im Original-Manga abweichen. Die Dialoge und das Verhalten passen 100%ig zu den Charakteren und bei den zahlreichen witzigen Anspielungen auf das Original bleibt garantiert kein Auge trocken! Diese Parodie lässt mit Sicherheit jedes „One Piece“-Fanherz höher schlagen! Wer das Original nicht kennt, wird mit „One Piece Party“ allerdings nichts anfangen können.

© Ban_Mido

One Piece Party: © 2015 Ei Andoh, Eiichiro Oda, Shueisha / Carlsen

1 3 4 5 6 7 26