Lou!

Name: Lou!
Englischer Name:  –
Originaltitel: Lou!
Herausgebracht: Frankreich: Glénat, 2004
Deutschland: Tokyopop, 2010
Mangaka: Julian Neel
Bände: 6 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 9,95 €

Lou3Story
Lou ist zwölf und lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter mitten in einer französischen Großstadt. Ihr Schwarm Tristan lebt direkt auf der anderen Straßenseite und Lou weiß nahezu alles über ihn. Nahezu täglich beobachtet sie ihn, kann sich jedoch nicht durchringen ihm ihre Gefühle zu gestehen. Auch ihre Mutter, freischaffende Autorin und leidenschaftliche Zockerin von Videogames, kann ihr kaum dabei helfen, besonders als gegenüber Richard einzieht. Zu dem Chaos gesellt sich noch eine graue Katze, die Lou eines Tages zuläuft und die jede Woche einen anderen Namen erhält. Die drei bilden ein unschlagbares Dreamteam und oftmals ist Lou diejenige, die ihre Mutter erziehen muss.

Im Laufe des Comics hat Lou nicht nur mit den Tücken der ersten Liebe, ihrem seltsamen Kleidungsstil und teilweise der Faulheit ihrer Mutter zu kämpfen, sondern auch mit ihrer Schüchternheit gegenüber Tristan, ihren Mitschülern und ihren Versuchen Richard und ihre Mutter zusammen zu bringen. Ihre beste Freundin Mina unterstützt sie dabei tatkräftig, versucht sie jedoch zeitgleich immer wieder dazu zu bewegen, Tristan endlich ihre Gefühle zu gestehen. Als die Sommerferien beginnen, ringt sich Lou zu einem Geständnis durch, doch urplötzlich ist Tristan verschwunden…

Lou2Eigene Meinung:
„Lou!“ ist eine wahre Perle unter den französischen Comics. Bisher gibt es fünf Bände, jedoch ist die Reihe noch nicht abgeschlossen. Nach dem Lesen der Bände kann man voll und ganz verstehen, dass „Lou!“ in Frankreich so populär ist, dass sogar eine 52-teilige Serie produziert wurde, die leider nur im französischen Fernsehen lief.

Mit jedem Comicstrip wächst einem Lou und ihre verrückte Bande mehr und mehr ans Herz. Es fällt schwer die Story zusammenzufassen, immerhin umfasst ein Hardcover Band lediglich knapp 50 Seiten, doch jede einzelne Seite erzählt einen Bruchteil aus Lous Leben. Dieses ist chaotisch und dramatisch, traurig und romantisch und zumeist unheimlich witzig. Julien Neel hat eine ganz eigene Art seine Protagonistin in Szene zu setzen. Es wird niemals langweilig Lous Leben zu verfolgen und man könnte Lou durchaus charakterlich mit einem weiblichen „Spirou“ vergleichen. Auch wird sie während der Handlung mit jedem Band älter und reifer, was immer wieder neue Probleme mit sich bringt.

Die Charaktere sind unheimlich liebevoll ausgearbeitet. Nahezu jedes Mädchen wird sich mit Lou und ihren Probleme identifizieren können, doch auch ältere Leser werden an den Hardcoverbänden ihre Freude haben. Allein die Spitzzüngigkeit Minas, die chaotische Mutter und der etwas unsichere Richard wachsen dem Leser ans Herz. Die vollfarbigen Seiten sprühen nur so vor Witz, Charme und Lebensfreude. Es fällt schwer den Comic aus der Hand zu legen und es ist schade, dass dieser nur so kurz gehalten ist.

Lou6Der Zeichenstil ist bunt, witzig und passt sehr gut zur Geschichte und den Charakteren. Julien Neel versteht sein Handwerk und so verzeiht man ihm den ein oder anderen Schnitzer, insbesondere da es sich lohnt bei einigen Panelen die Hintergründe durchzuforsten, denn dort gibt es die ein oder andere Andeutung auf andere Comics, Filme und Musikgruppen.

Die Aufmachung der Bände ist Tokyopop voll und ganz gelungen. Die Hardcoverbände sind sehr stabil und die Innengestaltung von Cover und Backcover sind gut gelungen.

Wer lustige Comics mag und einen Blick über den Tellerrand wagen möchte, sollte sich „Lou!“ unbedingt zulegen. Der Comic hat es definitiv verdient mehr Beachtung zu finden. Mit unvergleichbarem Charme und Witz gelingt es Julien Neel eine zauberhafte Geschichte zu erzählen, die einfach Spaß macht und die sich keiner entgehen lassen sollte! Sehr zu empfehlen!

© Koriko

Lou!: © 2004 Julien Neel, Glénat/Tokyopop

No touching at all

Name: No touching at all
Englischer Name: No touching at all
Originaltitel: Doushitemo Furetakunai
Herausgebracht: Japan: Taiyohtosho 2008
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Kou Yoneda
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

No touching at allStory
Der erste Eindruck, den Shimas neuer Chef Togawa vermittelt, ist nicht unbedingt der Beste: An seinem ersten Arbeitstag in der neuen Firma lernt er Togawa verkatert und übernächtigt kennen. Zudem ist Togawa sehr locker, schert sich selten um die Gedanken anderer Leute und scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben Shima zu helfen, sich in der neuen Firma zurecht zu finden. Dass Shima lieber für sich sein möchte, sehr introvertiert und still ist, stört Togawa nicht. Shima seinerseits fühlt sich von Togawa angezogen, versucht jedoch verzweifelt nichts davon nach draußen dringen zu lassen., da er in seiner alten Firma eine Affäre mit einem Kollegen hatte. Diese Liebe endete in einer Katastrophe und Shima setzt alles daran diesen Fehler nicht zu wiederholen.

Als Togawa ihn jedoch nach einem gemeinsamen Essen einfach küsst und mit sich nach Hause nimmt, kommt eins zum anderen. Die beiden schlafen miteinander, und kommen sich anschließend immer näher. Shima, der eigentlich Distanz halten will, ist verstört, insbesondere da Togawa von einer eigenen Familie träumt. Togawa auf der anderen Seite muss sich eingestehen, dass ihm Shima sehr viel mehr bedeutet und er sich eine ernsthafte Beziehung mit ihm vorstellen kann.

Als Togawa in die Zentrale der Firma versetzt werden soll, ist Shima zwar nicht begeistert, sieht es jedoch als Chance an die Beziehung zu beenden, bevor er gar nicht mehr von Togawa lassen kann. Zu dumm, dass sich dieser genau in diesem Moment dazu entschließt Shima seine Liebe zu gestehen und damit alles noch schlimmer für Shima macht…

Eigene Meinung:
Mit dem Oneshot „No touching at all“ erscheint in Deutschland der erste Manga von Kou Yoneda. Die Künstlerin erzählt eine sehr stille, ernste Liebesgeschichte, die zum einen durch individuelle Charaktere, zum anderen durch eine sehr realistische Geschichte punktet. Die Handlung mag vielleicht ein wenig langweilig klingen und hebt sich kaum von gängigen Boys Love Mangas ab, doch You Koneda gelingt es den Manga nie ins Kitschige abdriften zu lassen. Die Geschichte ist ebenso erwachsen, wie die Charaktere, die sich glücklicherweise auch stark von den gängigen Stereotypen abheben. Shima mag an einigen Stellen vielleicht zu introvertiert sein, doch das ist in Ordnung, da Togawa einen guten Kontrast zu ihm bildet. Kou Yoneda konzentriert sich stark auf die Entwicklung der Gefühle der beiden Charaktere, lässt die beiden das Tempo und die Handlung bestimmen.

Zeichnerisch hat Kou Yoneda einen sehr schönen, erwachsenen Stil, der zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Die Charaktere wirken ein wenig kantiger und entsprechen nur bedingt dem typischen Bishonen. Das stört jedoch überhaupt nicht, da dieser Stil viel besser zur Geschichte passt und es ihr gelingt mehr Mimik in die Gesichter ihrer Charaktere zu bringen. Zudem ist es angenehm nicht die typischen Boys Love Charaktere zu sehen, wovon es auf dem deutschen Markt schon genug gibt.

Insgesamt ist „No touching at all“ ein sehr schöner, realistischer Manga, der eher auf ein erwachsenes Publikum abzielt. Sowohl die Charaktere, als auch die Handlung sind weder kitschig noch entsprechen sie den üblichen Boys Love Mangas. You Koneda hat einen interessanten Stil, der Lust auf mehr macht. Wer realistische Boys Love Mangas sucht, die ein wenig aus dem Rahmen fallen, dem sei „No touching at all“ ans Herz gelegt. Es lohnt sich!

© Koriko

No touching at all : © 2008 Kou Yoneda Taiyohtosho Co., Ltd. / Tokyopop

Magical Girl of the End

Name: Magical Girl of the End
Englischer Name: Magical Girl Apocalypse
Originaltitel: Mahô Shôjo of the End
Herausgebracht: Japan: Akita Shoten 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Kentaro Sato
Bände: 16 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Magical Girl of the End Band 1Story
Eigentlich ist es ein ganz normaler Tag im Leben des Oberschülers Kii Kogami. Der Unterricht interessiert ihn nicht besonders, die Schule noch viel weniger und die Misshandlung seiner Kindheitsfreundin Tsukune durch ein paar Mode-Tussis aus einer anderen Klasse ignoriert er auch geflissentlich. Wozu auch sich das Leben unnötig schwer machen?

Doch nach diesem Vormittag soll nichts mehr so sein, wie es mal war. Ein merkwürdiges kleines Mädchen im Gothic-Lolita-Outfit taucht plötzlich in der Schule auf und richtet unter Schülern und Lehrern ein Blutbad an. Nur wenige schaffen es wie Kii und Tsukune diesem Schicksal zu entrinnen. Außer sich vor Wut erschlägt Kii das Killer-Mädchen mit einem Baseball-Schläger. Entgegen seiner Annahme ist die Kleine aber nicht totzukriegen. Noch dazu erstehen sämtlich ermordete Klassenkameraden unversehens als totbringende Zombies wieder auf.

So bleibt den Schülern nichts anderes als die Flucht übrig. Schnell zeigt sich jedoch, dass überall in der Stadt mordende Gothic Lolitas und Zombies aufgetaucht sind und niemand seines Lebens mehr sicher ist. Zwar schaffen es Kii, Tsukune und ein paar andere sich in einem Shopping-Center zu verschanzen, doch haben sich längst Egoismus und Anarchie unter den Menschen breit gemacht. Wem sollen die Schüler noch trauen? Und was sollen sie tun, denn die „Magical Girls“ genannten seltsamen kleinen Mädchen sind auf dem Vormarsch…

Magical Girl of the End Band 2Eigene Meinung
Zombies sind gerade wieder schwer en vogue. Nicht zuletzt dank US-Serien-Hit „The Walking Dead“ und der beliebten Manga-Serie „Highschool oft he Dead“ erlebte die Hatz einer zahlenmäßig weit überlegenen Horde Untoter auf eine kleine Gruppe menschlicher Überlebender hierzulande ein Revival. Das Grundprinzip dieser Serien ist denkbar einfach: Innerhalb kurzer Zeit werden möglichst viele Menschen auf möglichst viele verschiedene Arten um die Ecke gebracht, während lediglich ein paar Sympathieträger (und Quoten-Ekelpakete) dem Massaker zu entrinnen versuchen. Dabei bleiben diese Charaktere möglichst lange im Unklaren über ihre Situation. Für das Manga-Publikum wurden bei „Magical Girl of the End“ dann noch kleine Gothic Lolitas, Splatter und eine gehörige Portion Blut und Gewalt beigemischt. Das sind auch die Grundfesten dieser Serie.

Die Storyline ist eine Enttäuschung. Gerade der Handlungsverlauf im ersten Band ähnelt frappierend „Highschool of the Dead“. Selbst die Protagonisten sehen sich ähnlich. Eine Ausnahme in dieser Regel bilden allenfalls die weiteren Charaktere. Aber die meisten von denen werden ohnehin abgemurkst, kaum dass sie richtig eingeführt sind. Dieser Automatismus und das bloße Gemetzel als solches werden aber verhältnismäßig schnell langweilig. Auch andere Muster wiederholen sich mehrfach, ohne dass die Handlung tatsächlich in Gang kommt. So dauert es fast zwei Bände ehe mal ein Hinweis auf die Ursachen des Dramas gegeben wird, die Charaktere scheinen zumeist auf der Stelle zu treten. Die Zombie-Fangemeinde wird wohl auch diese Serie konsumieren. Andere aber eher nicht.

© Rockita

Magical Girl of the End: © 2013 Kentaro Sato, Akita / Tokyopop

Nine Puzzle

Name: Nine Puzzle
Englischer Name:
Originaltitel: Nine Puzzle
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2002
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Mayu Sakai
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Nine Puzzle Band 1Story
Mika Sawamura ist eine fröhliche Mittelschülerin. Sie geht jeden Tag gerne zur Schule, da sie dort ihre Freunde treffen kann. In ihrer Klasse ist nur ein seltsamer Schüler: Kaede. Der Junge kommt meistens erst zur vierten Stunde und hat sich komplett von seinen Mitschülern abgekapselt.

Als Mika mit ihren Freunden nach dem Unterricht die Schule verlässt, kommen sie an einem Billardsaal vorbei. Dort sehen sie wie Kaede spielt und jede Menge Spaß hat. Mika ist überrascht. Dürfen sich Mittelschüler überhaupt in solchen Läden aufhalten?

Am nächsten Tag spricht sie ihn darauf an und erhält nur eine Abfuhr. Nach der Schule müssen Mikas beste Freundinnen zur Nachhilfeschule. Durch Zufall kommt sie wieder am Billardsaal vorbei. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und betrifft den Saal. Sie schaut sich um, entdeckt aber Kaede nicht auf den ersten Blick. Sie läuft an einem Billardtisch vorbei und rammelt versehentlich einen Spieler an. Dieser beschwert sich natürlich, weil er dank Mika einen Fehlstoß gemacht hat. Kaede kommt an den Billardtisch und macht dem Spieler klar, dass er es auch nicht geschafft hätte, wenn Mika ihn nicht angerempelt hätte. Der Spieler ist sauer und fordert Kaede auf für ihn die Kugel zu versenken. Er schafft es und der Spieler verlässt sauer mit seinem Freund den Saal.

Mika schnappt sich den Queue und möchte nun auch versuchen Billard zu spielen. Kaede ist davon überhaupt nicht begeistert. Doch der Ladenbesitzer Yo ermutigt sie. Yo erklärt ihr, dass man Billard am einfachsten beim spielen lernt und so zeigt er ihr, wie man einen Queue hält. Yo fordert Kaede auf gegen Mika zu spielen. Nur mit Androhung eines Hausverbotes lässt sich Kaede auf eine Partie 9-Ball ein. Hierbei ist Gewinner wer die Kugel mit der Nummer 9 ins Loch spielt. Mika beginnt mit dem Break. Das Glück der Anfänger ist auf ihrer Seite und so schafft sie es schon beim Break die Kugel mit der Nummer 9 ins Loch zu stoßen.

Nine Puzzle Band 2Mika hat schon mit ihrem ersten Stoß den Sieg errungen. Nach diesem Erfolg hat sie Spaß am Billard gefunden und will am nächsten Tag sofort wieder in den Billardsaal kommen. Am darauf folgenden Tag traut sie sich nicht ihren Freunden von ihrem neuen Sport zu berichten, da sie Angst hat komisch angeschaut zu werden. Sie kapselt sich immer weiter von ihren Freunden ab, weil sie jeden Nachmittag Billard spielt. So beginnt sie sich auch mit Kaede anzufreunden.

Als Yo einen Termin hat und Kaede und Mika auf das Geschäft aufpassen sollen, kommen die beiden Jungs wieder von Mikas ersten Tag im Billardsaal. Als sie hören, dass Yo nicht da ist, wittern sie die Chance sich endlich an Kaede und Mika rächen zu können…

Eigene Meinung
„Nine Puzzle“ ist die erste Kurzserie von Mayu Sakai, der Mangaka von „Rockin‘ Heaven“. In diesem Manga steht besonders der Billardsport im Mittelpunkt, was eine große Besonderheit darstellt. Die Mangaka hat sich große Mühe dabei gegeben, die Charaktere in den jeweiligen Billardposen richtig darzustellen und dies ist ihr sehr gut gelungen. Die letzten Seiten im ersten Band sind etwas ganz spezielles für Fans.

Im Anschluss befindet sich die Kurzgeschichte „Platin“. In dieser geht es um die ausgeflippte Schülerin Aso, die sich in ihren Mitschüler verliebt. Der Manga ist empfehlenswert für Shojo-Fans mit Interesse an Sport.

Nine Puzzle: © 2002 Mayu Sakai, Shueisha / Tokyopop

Nightschool

Name: Nightschool
Englischer Name: Nightschool – The Weirn Books
Originaltitel: Nightschool – The Weirn Books
Herausgebracht: USA: Yen Press 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Svetlana Chmakova
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Nightschool Band 1Story
Eine augenscheinlich normale High School irgendwo in den Vereinigten Staaten wird doppelt belegt: Abends, wenn die Tagschüler längst nach Hause gegangen sind, übernehmen die Schatten die Herrschaft. Dann läutet die Schulglocke erneut – nur dieses Mal für Vampire, Werwölfe und Weirds, Angehörige einer besonderen Hexen-Gattung. Bindeglieder zwischen Tag- und Nachtbetrieb der Anstalt bilden die beiden Hausmeisterinnen, die vom Morgengrauen bis zur Dämmerung bzw. vom Einbruch der Dunkelheit bis zum nächsten Morgen neben ihrer normalen Pflichten für die reibungslose Übergabe verantwortlich sind.

Kein Problem für die resolute Tagwächterin Mrs. Hatcher, wohl aber für ihre neue Nacht-Kollegin Sarah Treveney. Nicht nur, dass die junge Weird-Hexe arge Probleme mit Pünktlichkeit im Allgemeinen und dem Aufstehen im Speziellen hat – was für einen Job als Nachtwächterin nicht gerade die optimalen Voraussetzungen sind – ist Sarah auch noch recht ungeschickt und stark durch ihre alleinerziehende Aufsicht über ihre kleine Schwester Alex eingeschränkt. Noch in der Einarbeitung und mehrmals knapp vor der Kündigung retten nur ihr gutes Verhältnis zu allen Schülern und die Gutmütigkeit der Nachtdirektorin Sarah vor der Entlassung.

Und auch die Sache mit der Erziehung wäre kein Problem, würde Alex zur Schule gehen, doch das Weird-Mädchen zieht den Heimunterricht vor. Eines Tages führen sie ihre Studien auf einen alten Friedhof. Dort hofft sie, Vampire für ihr Beobachtungs-Tagebuch zu finden. Diese Erwartung wird auch erfüllt, denn tatsächlich kann sie ein geheimes Treffen eines Vampirs mit seiner menschlichen Freundin auskundschaften. Dann jedoch überschlagen sich die Ereignisse der Auftritt eines frisch gebissenen Mädchens beschwört einen Kampf mit dem Vampir-Liebhaber hervor.

Nightschool Band 2Schließlich treten auch noch die Jäger auf den Plan – Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die in Buffy-Manier mit gefährlich gewordenen Nachtgeschöpfen aufräumen. Eine Gruppe von ihnen legt sich gleich verbal mit dem Liebespärchen an. Nur das Auftauchen wirklicher Gegner, in Form von wildgewordenen Rippern, können die Streithähne besänftigen. Die andere Gruppe der Jäger hat dagegen ein anderes Ziel ausgemacht: Eine junge Weird, die sich während der Unterrichtszeit allein auf einem Friedhof herumtreibt. Werden alle „Guten“ heil aus der Sache wieder heraus kommen? Und um was handelt es sich bei dem bösen Omen, das ein junges Orakel prophezeit hat?

Eigene Meinung
„Nightschool“ ist die neueste Serie der russisch-amerikanischen Mangaka Svetlana Chmakova. Nach dem Ausflug in die Welt der Conventions („Dramacon“) wendet sich die Autorin nun einer düsteren Handlung zu. Der Comedy-Faktor wird dabei trotz zahlreicher Nachtgeschöpfe, böser Omen und einem Großen Topf schwarzer Magie nicht außer Acht gelassen. Tatsächlich kommt es immer wieder zu komischen Ausbrüchen, die gut mit der eigentlichen Handlungen verwoben wurden und für etwas Abwechslung sorgen. Die Haupt-Story ist dagegen düster und voller Geheimnisse, die wohl erst im weiteren Verlauf gelüftet werden. Zahlreiche Charaktere mit unterschiedlichen Hintergründen werden ins Spiel geworfen. Für sie dient der erste Band als eine Art Exposition, eine Vorstellung der Charaktere, während die Story schon läuft.

Die Zeichnungen sind, wie bei der Autorin üblich, im „Amerimanga“-Stil gehalten – in westlicher Leserichtung, aber schwarz-weiß und mit zahlreichen Manga-Elementen versehen, was sich besonders in den Gesichtsausdrücken und bei emotionalen Ausbrüchen widerspiegelt.
Tokyopop hat mit „Nightschool“ einen sehr guten Fang gemacht. Die deutsche Fassung ist solide und mit den Original-Farbseiten. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Serie nie das Schicksal ewig nicht beendeter nicht-japanischer Serien ereilt. Der Erfolg wird sicherlich nicht ausbleiben.

© Rockita

Nightschool: © 2008 Svetlana Chmakova, Yen Press / Tokyopop

Nightmare Hunter Nemo

Name: Nightmare Hunter Nemo
Englischer Name:
Originaltitel: Nightmare Hunter Nemo
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Martin Geier
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Nightmare Hunter NemoStory
Der kleine Nemo ist eigentlich ein ganz normaler Schüler – tagsüber. Doch jeden Abend graut es ihm davor, ins Bett zu gehen. Nacht um Nacht plagen ihn nämlich mächtige Alpträume. Zwar verfügt er selbst in seinen Träumen auch über besondere Fähigkeiten, zwar steht ihm sein Teddybär Tedd in dezent mutierter Größe zur Seite, doch beides nützt ihm relativ wenig, den der Schrecken vor den Gefahren, die ihn des Nachts heimsuchen, bleibt. So ist es nicht verwunderlich, dass Nemo am liebsten gar nicht mehr einschlafen würde. Doch auch kannenweise Kaffee nützt auf Dauer nichts, und so muss er sich weiterhin den bösen Traumwesen stellen…

Mehr oder minder hat sich Nemo mit seinem Traumproblem arrangiert. In der Schule gilt er sogar als Experte für alles, was mit Träumen und Schlafen im weitesten Sinne zusammenhängt. Eines Tages jedoch passiert ihm ein folgendschweres Missgeschick. Übernächtigt wie er ist, hat er einen Tag-(Alb-)Traum, der dazu führt, dass er versehentlich Alice, seine Klassenkameradin und heimliche Liebe, verletzt. Damit ist für Nemo eine Grenze überschritten – er möchte nun nie wieder träumen.

So ist es nicht verwunderlich, dass in der selben Nacht Morpheus, der Gott und Wächter der Träume, mit einem Angebot auf offene Ohren stößt. Morpheus händigt Nemo einen Traumstein aus. Mit diesem soll es dem Jugend möglich sein, all seine Träume für immer wegzusperren – die wenigen guten, vor allem aber die bösen. Trotz der Zweifel von Tedd stimmt Nemo freudig zu. Tatsächlich gelingt es ihm, seine Träume in den Traumstein einzuschließen – doch das betrifft auch Tedd, der ebenfalls zu den Traumgestalten gehört. Diese Erkenntnis trifft Nemo allerdings erst nach dem Aufwachen. Noch schlimmer wird es, als plötzlich ein seltsames Kaninchen auftaucht und Nemo den Traumstein stielt. Da der Stein die einzige Chance ist, Tedd zurück zu holen, folgt Nemo dem Tier.

Durch eine Traumtür gelangt der Junge in das Reich der Träume. Dort muss er erkennen, dass Morpheus ihn hintergangen hat. Doch nicht nur das – sein Leben ist nun auch in Gefahr, denn Hades, der Gott der Unterwelt, ist hinter seinen Träumen her. Und das könnte den menschlichen Besitzer der Träume in den Wahnsinn treiben… Gibt es überhaupt noch Hoffnung?

Eigene Meinung
„Nightmare Hunter Nemo“ ist der neue Einzelband des deutschen Manga-Zeichners Martin Geier, der bisher vor allem durch seine Beiträge in der „Shonen Go! Go!“-Anthologie bekannt sein dürfte. Mit diesem neuen Fantasy-Adventure, das sich insbesondere an ein jüngeres Publikum richtet, stellt er eindrucksvoll unter Beweis, wie die deutsche Mangaka-Szene in den letzten Jahren technisch gewachsen ist. Der Band um den kleinen Nemo im Kampf gegen große Alpträume steht weder inhaltlich noch zeichnerisch japanischen Vergleichswerken in irgendeiner Hinsicht nach.

Die Handlung ist hübsch ausgearbeitet, die einzelnen Charaktere – im Wesentlichen sind es vier – mit einem charakterlichen Rahmen im üblichen Umfang versehen. Kleine Gags dürfen in der sonst weitgehend ernsten Story auch nicht fehlen.

Der Zeichenstil, der unübersehbar an japanische Shonen-Manga aus entsprechenden Magazinen angelehnt ist, kann ohne weiteres mit dem Niveau von Werken aus dem Ursprungsland des Manga-Stils mithalten. Die sehr einfachen Hintergründe tun dem absolut keinen Abbruch. Im Gegensatz zu japanischen Mangaka, die meist einen halben Stall an Assistenten zur Seite haben, die sich um die Hintergründe kümmern, sind deutsche Zeichner bekanntlich meist auf sich allein gestellt. Das macht angesichts der Story und des Genres aber absolut nichts, sondern unterstreicht vielmehr die Fokussierung auf die Charaktere.

Fazit: Absolute Empfehlung, auch für diejenigen, deren Genre es nicht wirklich ist – allein schon um die Entwicklung der deutschen Zeichnerszene eindrucksvoll betrachten zu können.

© Rockita

Nightmare Hunter Nemo: © 2012 Martin Geier, Tokyopop

Negative Happy Chainsaw Edge

Name: Negative Happy Chainsaw Edge
Englischer Name:
Originaltitel: Negative Happy Chainsaw Edge
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2008
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Story: Tatsuhiko Takimoto
Zeichnungen: Junichi Saiki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

Negative Happy Chainsaw EdgeStory
Der Oberschüler Yosuke Yamamoto ist 17 Jahre jung, frustriert und orientierungslos. Sein Leben dümpelt so vor sich hin. Seine nachhaltig mittelmäßigen Leistungen und der Unfalltod seines besten Freundes lassen ihn an der Zukunft zweifeln. Träume hat er keine. Da er nichts mit sich anzufangen weiß, lässt er sich sogar zu einem sinnlosen kleinen Ladendiebstahl hinreißen. Seine Zukunft erscheint eintönig und perspektivlos.

Eines Tages soll sich alles ändern, denn an diesem Tag trifft er durch Zufall die hübsche Eri Yukisaki, die auf eine benachbarte Schule geht. Da das Mädchen nur mit einer Schuluniform bekleidet im Schnee sitzt, spricht Yosuke sie an. Bevor sich jedoch ein Gespräch entspinnen kann, taucht wie aus dem Nichts ein vermummter Mann in einem schwarzen Regenmantel auf, der sich mit einer Kettensäge bewaffnet drohend vor den Jugendlichen aufbaut. Zu Yosukes noch größerer Überraschung greift Eri auch noch ohne zu Zögern zum Schwert und stürzt sich in den Kampf mit dem mysteriösen Fremden. Nur mit knapper Not entkommen die beiden Oberschüler dem Kettensägen-Mann, der nicht nur scheinbar unverwundbar ist, sondern auch noch übermenschliche Fähigkeiten sein eigen nennt. Umso weniger versteht Yosuke, dass Eri stocksauer auf ihn ist. Tatsächlich hatte sie auf den Fremden gewartet, um ihn zu endgültig besiegen – für die Gerechtigkeit. Yosukes unerwartetes Auftauchen hat ihren ganzen Plan zunichte gemacht.

Yosuke versteht die Welt nicht mehr. Aber je mehr er darüber nachdenkt, desto klarer wird es ihm, dass er Eri in ihrem Kampf gegen den schwarz gekleideten Mann unterstützen möchte. Mehr noch, er sieht darin plötzlich einen Sinn in seinem Leben. Darum setzt er sich auch über Eris ablehnende Haltung hinweg – solange, bis sie ihn als ihren Helfer akzeptiert. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen will, hat die taffe Kriegerin tatsächlich Hilfe nötig, denn die Kämpfe sind lebensgefährlich. Doch nicht nur das: Bald schon merken Yosuke und Eri, dass es ihnen beiden nicht nur um den gemeinsamen Kampf für Gerechtigkeit geht. Sie beginnen, sich ineinander zu verlieben… Aber ist eine Beziehung möglich, solange ihnen jeden Abend ein Verrückter mit einer Kettensäge auflauert?

Eigene Meinung
„Negative Happy Chainsaw Edge“ ist die Manga-Adaption des gleichnamigen preisgekrönten Romans von Tatsuhiko Takimoto (u.a. „Welcome to the NHK“). Am Beispiel des Protagonisten Yosuke geht es um die Orientierungslosigkeit junger Menschen in der heutigen japanischen Gesellschaft, speziell bei denjenigen, die in der Schule keine Top-Leistungen erringen. Was sollen sie tun, wenn sie keine gute Universität besuchen können – die Voraussetzung für eine vernünftige Anstellung? Sie hängen freiberuflich, sich mühsam über Wasser haltend, ihren Träumen nach oder verfallen in Lethargie. Deutlich wird das in Yosukes Sehnen nach einer Lebensaufgabe, in seiner Bewunderung für die japanischen Kamikaze-Piloten im Zweiten Weltkrieg, die ihr Leben einer Aufgabe opferten. Stattdessen fristen er und Eri ihr Leben nach dem „The Show must gon on“-Prinzip – so sinnlos der tägliche Kampf im richtigen Leben wie auch gegen den übermenschlichen Kettensägen-Mann auch sein mag. Diese Allegorie auf die jugendliche Lebenswelt lässt die Grenzen von Realität und Fiktion verwischen. Der Kettensägen-Mann ist nicht nur eine Vision der Protagonisten. Sie können tatsächlich von ihm verletzt werden. Dennoch scheint niemand außer den beiden den Fremden zu bemerken. Eine interessant Konstellation.

Junichi Saiki setzt die Vorlage mit Zeichnungen im typisch naturalistischen Schul-Manga-Stil schnörkellos in Szene. Uniformröcke, die kaum den Hintern richtig bedecken, Panty-Shots und aufreizende Posen sind dabei natürlich inklusive. Damit wird natürlich v.a. die Hauptzielgruppe – ältere Oberschüler, Studenten und junge Erwachsene insbesondere männlichen Geschlechts bedient, sollen aber wohl auch ein wenig Abwechslung in den sich wiederholenden Sequenzen schaffen. Die gewisse Langatmigkeit können sie der Mitte der Handlung dennoch nicht nehmen.

Die zweibändige Mini-Serie erscheint in deutscher Sprache als kostengünstiger großformatiger Doppelband mit einigen hübschen Farbseiten. Bei dem Werk handelt es sich um die Adaption anspruchsvoller Literatur in ein Format der Populärkultur. Vor einem Kauf muss man sich überlegen, ob man das will. Wer bloße, einfache Unterhaltung sucht, sollte sich anderweitig orientieren.

© Rockita

Negative Happy Chainsaw Edge: © 2008 Tatsuhiko Takimoto / Junichi Saiki, Kadokawa Shoten / Tokyopop

Nah bei dir – Kimi ni todoke

Name: Nah bei dir – Kimi ni todoke
Englischer Name: Kimi ni Todoke: From Me to You
Originaltitel: Kimi ni todoke
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2005
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Karuho Shiina
Bände: 30 Bände
Preis pro Band: 6,95 € (Band 1 bis 29)
6,99 € (Band 30)
9,95 € (Starter Pack inkl. Band 1+2)

Nah bei dir - Kimi ni todoke Band 1Story
Sawako Kuronuma ist 15 Jahre alt und besucht die Highschool. Durch ihre langen schwarzen Haare und ihrem gespenstischen Auftreten, erhielt sie schon in der Grundschule den Spitznamen „Sadako“ – in Anlehnung an Sadako aus „The Ring“. Ihre Mitschüler haben Angst vor ihr, schließlich wird man, laut den Gerüchten die in der Schule kursieren, vom Unglück verfolgt, sobald man ihr nur drei Sekunden in die Augen schaut…

Nur einen Mitschüler scheinen diese Gerüchte nicht zu stören: Shota Kazehaya. Kazehaya begrüßt jeden mit einem Lächeln, ist bei Allen sehr beliebt und steht meistens im Mittelpunkt. Sawako mag ihn sehr, da er alle Mitschüler gleich behandelt und auch zu ihr freundlich ist.

Die Klasse plant eine gemeinsame Mutprobe. Möglichst alle sollen daran teilnehmen, doch Sawako ist sich unschlüssig, ob sie teilnehmen soll. Schließlich glauben doch alle, dass Geister auftauchen, wenn sie dabei ist und sie hat noch nie in ihrem Leben welche gesehen und möchte die anderen nicht enttäuschen.

Als sie sich mit einer Klassenkameradin aus der Grund- und Mittelschule über Kazehaya unterhält, bekommt er mit, dass sie ihn als oberflächlich bezeichnet. Kazehaya ist etwas erstaunt, doch als sie meint dies wäre ein Kompliment, muss sie ihm näher erläutern wie sie es meint. Zum ersten Mal konnte sie jemanden erklären, was sie wirklich meint. Er bittet sie daraufhin bei der Mutprobe teilzunehmen.

Als sich zwei Mädchen allein im Klassenzimmer über die Mutprobe unterhalten und wie toll es doch wäre, wenn sich „Sadako“ als Gespenst verkleiden würde, hört Sawako das Gespräch mit an. Sie geht auf die beiden zu und schlägt vor diesen Job zu übernehmen. Die beiden sind nicht davon begeistert, denn alle würden denken „Sadako“ wäre gezwungen worden. Als Sawako den beiden Mädchen alles erklärt, einigen sie sich darauf, dass Sawako den Geist spielt und außer den dreien niemand etwas davon erfährt.

Als es dunkel ist, trifft sich die ganze Klasse, bis auf Sawako, am Waldrand. In zweier Gruppen gehen sie durch den Wald. Sawako hat sich einen guten Platz zum erschrecken rausgesucht und hat jede Menge Spaß dabei. Als sie so richtig in Fahrt kommt, begegnet ihr Kazehaya allein. Er erschreckt sich fast zu Tode. Als er sie erkennt, beschließt er bei ihr zubleiben. In diesem Moment tauchen ihre beiden Mitschülerinnen auf, die in den Plan eingeweiht waren: Chizuru Yoshida und Ayane Yano. Sie bringen Sawako etwas zu trinken mit und loben sie für ihre gute Leistung.

Doch Sawako sieht die Anerkennung nicht als ihren eigenen Verdienst an. Schließlich hätte sie nie sagen können, was sie wirklich dachte, wenn Kazehaya ihr nicht Mut gemacht hätte. Kazehaya traut sich nicht ihr lange in die Augen zu sehen, da es ihm peinlich ist. Doch Sawako glaubt nur, dass es an den Gerüchten liegt…

Nah bei dir - Kimi ni todoke Band 2Am nächsten Tag werden die Ergebnisse der Mutprobe bekanntgegeben. Da Kazehaya als letzter kam, steht für ihn ein Strafspiel an. Die Klassenkameraden kommen auf die Idee, dass er mit Sawako eine Woche lang ein Paar sein soll. Doch Kazehaya findet die Idee überhaupt nicht witzig, schließlich hat Sawako auch Gefühle. Doch die Mitschüler witzeln, dass er sich am Ende in Sawako verliebt hat. Sawako sagt der ganzen Klasse was sie über Kazehaya denkt und verlässt dann den Raum. Sie hofft, dass sie damit alle Missverständnisse aufklären konnte und Kazehayas Ruf nicht geschadet hat.

Am nächsten Tag fangen zwar die Sommerferien an, da sie sich aber freiwillig gemeldet hat ihrem Lehrer beim kopieren zu helfen, macht sie sich auf den Weg zur Schule. Sie hat Angst, dass Kazehaya nach den Sommerferien nicht mehr mit ihr spricht und beginnt zu weinen. Bevor sie ihn kannte, war sie gewöhnt allein zu sein, doch nun hat sie auch andere Gefühle kennengelernt. Als sie aufschaut, sieht sie Kazehaya auf einer Mauer sitzen. Er gibt ihr ein kleines Geschenk von den Klassenkameraden. Allen tat es Leid, was sie mit ihrem blöden Vorschlag angerichtet hatten und wollten sich nun entschuldigen.

Sawako versteht nicht, dass sie für Kazehaya wichtiger zu sein scheint als alle anderen. Auch als er sie fragt, ob sie sich in den Ferien treffen wollen, versteht sie es nicht.

Den ersten Schritt in ein anderes Leben hat Sawako gemacht. In den Pausen sitzt sie nun immer mit ihren beiden Mitschülerinnen Yoshida und Yano zusammen. Und auch ihre anderen Mitschüler merken Stück für Stück, dass man vor ihr keine Angst zu haben braucht. Doch dann tauchen plötzlich neue Gerüchte auf, die von Sawako stammen sollen. Sawako hat Angst, dass über alle, die mit ihr zutun haben, schlecht geredet wird und das möchte sie nicht. Sie beginnt Abstand zunehmen von Yoshida, Yano und Kazehaya…

Eigene Meinung
„Nah bei dir – Kimi ni todoke“ ist nach „Crazy for You“ der zweite Manga von Karuho Shiina in Deutschland. Seit dem ersten Band ist die Serie in den Top-Ten-Charts in Japan und das nicht ohne Grund. Sie Serie kann den Leser richtig fesseln. Neben der Mangaserie, gibt es auch eine Anime-Serie und einen Live-Action-Film. Die zweite Staffel des Anime startete in Japan im Januar 2011.

Zwar gibt es einige Manga in denen es Anspielungen zum Horror-Film „The Ring“ gibt, doch mit Sawako hat man hier einen ebenso liebenswerten als auch bisweilen gespenstischen Hauptcharakter. Auch die weiteren Hauptcharaktere Kazehaya, Yoshida und Yano überzeugen durch ihre sympathische Art, so dass man die Serie einfach mit voller Spannung weiter lesen muss. Zeichnerisch hat sich Karuho Shiina seit „Crazy for You“ weiterentwickelt. Zwar ist das Cover recht schlicht gehalten, der Inhalt des Manga und die Erzählweise umso bemerkenswerter.

Nah bei dir – Kimi ni todoke: © 2005 Karuho Shiina, Shueisha / Tokyopop

Nagatacho Strawberry

Name: Nagatacho Strawberry
Englischer Name:
Originaltitel: Nagatacho Strawberry
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2003
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Mayu Sakai
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Nagatacho Strawberry Band 1Story
Premierminister Ichinose hat eine Tochter namens Hime und zwei Söhne. Hime hat die Mittelschule erfolgreich bestanden und ihr erster Tag an der Highschool steht kurz bevor. Die Mittelschule war der reinste Horror für sie, da sie keine ruhige Minute mehr hatte. Der Beliebtheitsgrad ihres Vaters war auch ihrer und niemand wollte wirklich etwas mit ihr zu tun haben.

Auf der Highschool soll nun alles anders werden. Sie hat sich eine Schule ausgesucht, die zwei Stunden entfernt ist. Dort wird sie hoffentlich niemand als die Tochter des Premiers entlarven. Voller Freude beginnt ihr erster Schultag. Auf dem Weg zu den Klassenräumen beobachtet sie einen Jungen und ein Mädchen. Scheinbar bekommt der Junge Geld, wenn er mit ihr ausgeht. Er spricht sie an, da sie neu ist. Doch dann tauchen zwei Lehrer auf, die sie extrem fürsorglich ins Klassenzimmer begleiten. Sofort ist dem Jungen klar, dass Hime wohl keine normale Mitschülerin ist und als er ihren Nachnamen hört, hat er schon einen Verdacht.

In der neuen Klasse findet sie sofort Freundinnen. Von ihnen erfährt Hime vom beliebtesten Jungen der Schule: Natsuno Kirihara. Wie sich herausstellt, ist er der Junge vom Morgen und geht in ihre Klasse. Er fängt an den Mitschülerinnen zu erzählen, dass Hime die Tochter des Premiers ist. Doch ehe er diesen Satz beenden kann, befördert ihn Hime nach draußen zu einem Gespräch unter vier Augen.

Hime bittet ihn, ihr Geheimnis niemandem zu erzählen. Doch da ist sie an den Falschen geraten. Natsuno wird schweigen, aber nur gegen eine Gebühr. Außerdem erfährt sie, dass er eine Preisliste hat. Ein Date nach der Schule kostet zum Beispiel 5.000 Yen. Hime ist davon so angewidert, dass es ihr egal ist, ob er ihr Geheimnis herum erzählt oder nicht. Am Abend ist sie total schlecht gelaunt und hofft nur noch, dass ihr Vater abgewählt wird.

Nagatacho Strawberry Band 2Der nächste Morgen bricht an. Hime hat keine Lust auf die Schule. Am Schultor wird sie schon von ein einigen Mädchen erwartet. Doch entgegen ihrer ersten Befürchtung wollen sie nur wissen, was zwischen ihr und Natsuno läuft. Wie sich jedoch leider herausstellt, haben die Lehrer der neuen Schule ein loses Mundwerk und so wissen schon etliche Schüler über Himes Vater bescheid.

Hime rastet aus, als ihr die Mädchen ins Gesicht sagen, dass sie doch alles haben kann was sie möchte. Sie erinnert sich an die vielen Geburtstage, die sie alleine feiern musste. In diesem Moment geht Natsuno dazwischen und besänftigt auf seine Art die Mädchen. Im ersten Augenblick findet Hime ihn sehr sympathisch, doch als er von seiner Aufwandsentschädigung spricht, ist sie nicht mehr so gut gelaunt. Sie denkt gar nicht dran, ihm nur einen Yen zu geben. In diesem Moment greift er nach ihrem Arm, küsst sie, greift in ihre Tasche und holt ihr Portemonnaie heraus. Als er sieht, dass sie nur 3.000 Yen bei sich trägt, ist er enttäuscht und wirft ihr Portemonnaie weg. Hime ist total verwirrt.

Was wird Hime jetzt tun? Wird sie erneut die Schule wechseln? Hat Natsuno es wirklich nur auf Himes Geldbeutel abgesehen?

Eigene Meinung
„Nagatacho Strawberry“ ist die erste längere Serie von Mayu Sakai. Die Geschichte an sich ist inhaltlich nichts besonderes. Das Thema haben schon etliche Mangaka umgesetzt. Jedoch wird die Geschichte sehr unterhaltsam und süß erzählt. Der Zeichenstil ist noch nicht so ausgezeichnet wie in ihrem späteren Manga „Rockin‘ Heaven“, doch man sieht schon hier ihren unglaublichen süßen und detaillierten Stil. Der Manga wird empfohlen für Shojo-Fans ab etwa 13 Jahren und besonders für Fans von Mayu Sakai.

Nagatacho Strawberry: © 2003 Mayu Sakai, Shueisha / Tokyopop

Nachts auf dem Schulhof

Name: Nachts auf dem Schulhof
Englischer Name:
Originaltitel: Yoru no gakko e Oideyo!
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2007
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Kozue Chiba
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Nachts auf dem SchulhofStory
Yoru lebt in dem wohl schlimmsten Albtraum jedes Schülers – sie verlässt so gut wie nie das Schulgelände, denn ihr Haus steht direkt darauf. Seit dem Tod ihrer Eltern wohnt sie bei einem Verwandten, der gleichzeitig ihr Klassenlehrer ist, im Schulhaus. Und das sind noch längst nicht alle Probleme, die dieses Haus mit sich bringt. Geweckt wird Yoru täglich von der Schulglocke, an Feiertagen wird sie oft vom Schuldirekter besucht, der sie zum Lernen antreibt und jeden Nachmittag kommen unzählige Schüler vorbei, um dort zusammen zu quatschen. Yoru ist also praktisch nie allein.

Eines Tages, während einer Unterhaltung mit einigen Schulkollegen, erzählen ein paar Schüler Gruselgeschichten vom Schulhof, sodass Yoru die halbe Nacht kein Auge zumachen kann und wach in der Wohnung herumläuft.

Als sie dann aus dem Fenster schaut, entdeckt sie die Umrisse einer Person – ein Geist?! Doch als sie genauer hinschaut, erkennt sie, dass es sich um ihren Klassenkameraden Yamane handelt, der alles andere als einen guten Ruf in der Schule hat. Doch was macht er nachts auf dem Schulgelände? Yorus Neugierde gewinnt die Oberhand und sie macht sich auf, Yamane zu verfolgen und zu beobachten. Währenddessen geht ihre Fantasie mir ihr durch. Hat er eine Leiche zu verstecken? Doch dann traut sie ihren Augen nicht. Yamane füttert die Enten, die sich im Hinterhof herumtummeln und unterhält sich sogar mit ihnen. Yoru kann sich nicht mehr zusammenreißen und bricht in Gelächter aus. Der sonst so furchteinflößende Yamane ist an sich ein lieber und netter Junge. Yamane ist dies natürlich unangenehm und äußerst peinlich. Er erzählt Yoru, wieso er sich in der Schule so isoliert verhält. Als er an die neue Schule kam, hatte er Angst von anderen Schülern gehänselt zu werden. So legte er sich ein „bad-boy“-Image an, blondierte sich die Haare und piercte sich die Ohren. Die beiden versprechen sich, dass dies ihr gemeinsames kleines Geheimnis bleibt.

Neben „Nachts auf dem Schulhof“ gibt es in diesem Band noch drei weitere Geschichten.

„Love 10“
In „Love 10“ muss Mito von nun an allein zurechtkommen. Ihre Eltern gehen ins Ausland und haben sie allein zurückgelassen und ihr sogar eine Wohnung gemietet. Am ersten Abend in dem neuen Wohnkomplex, möchte sich die gut erzogene Mito bei ihrem Nachbarn vorstellen. Doch dieser ist ein Frauenaufreißer und wirft sich sofort an Mito ran. Mito stößt den Jungen reflexartig von sich weg, der aber unglücklich stolpert und sich das Handgelenk verletzt. Es gibt nun nur eine Lösung, damit Mito das Missgeschick wieder gut machen kann – sie muss ihren Nachbarn pflegen, bis die Verletzung wieder verheilt ist!

„Im Visir“
Haruka ist Hals über Kopf in Ryo, einen Schüler, der zwei Jahrgänger unter ihr ist, verliebt. Da fällt es ihr natürlich schwer, als Ältere ihre Liebe zu gestehen. Und so beobachtet Haruka ihren Schwarm aus der Ferne und macht zur Erinnerung unzählige Fotos von ihm. Doch langsam muss Haruka einen Entschluss fassen, denn der Schulwechsel steht bevor, der Haruka für immer von Ryo trennen könnte.

„The Pet’s Pet“
Manami ertappt ihren Klassenkameraden Nukui im Krankenzimmer, wie er und die Schulärztin übereinander herfallen. Sie kann nicht glauben, was sie dort eben gesehen hat und ergreift reflexartig die Flucht. Doch so leicht kann Manami sich nicht aus dieser Situation befreien, denn Nukui hat sie bereits eingeholt. Er erklärt ihr, dass er von der Schulärztin gerade verlassen wurde. Doch viel Trauer scheint er nicht zu empfinden, denn er wirft sich sofort an Manami heran. Diese möchte von all dem aber nichts wissen und schlägt mit voller Kraft mit dem Klassenbuch nach Nukui. Nukui ist aber alles andere als wütend oder sauer, ganz im Gegenteil, er ist begeistert. Jemanden wie Manami ist genau die Richtige für seine seltsame Leidenschaft. Manami soll Nukuis neue Herrin werden und ihm Befehle wie einem Tier geben!

Eigene Meinung
„Nachts auf dem Schulhof“ enthält insgesamt vier kleine Geschichten. Wie nicht anders von Kozue Chiba zu erwarten, ist der Zeichenstil sehr fein und detailliert. Nur der letzten Geschichte kann man etwaige ansehen, dass es sich um ein älteres Werk handelt. „Nachts auf dem Schulhof“ ist allerdings ein Band voller Stereotypen und kaum überraschender Wendungen: Ein Raufbold, der eigentlich ein netter Junge ist, ein Mädchen, das einen Jungen unabsichtlich verletzt und sich dann als Wiedergutmachung um ihn kümmern muss, ein Mädchen, das die Augen nicht von ihrem Schwarm lassen kann. Dies alles ist für die Leser nicht gerade unbekannt.

Insgesamt kann man „Nachts auf dem Schulhof“ ruhig lesen, doch man sollte nicht mit zu hohen Erwartungen nach diesem Band greifen, auch wenn Kozue Chiba natürlich bekannt für ihre sanften Alltagsgeschichten ist. Auch in diesem Band bleibt sie ihrem Image treu. Es ist auf jedenfall ein nettes Manga für Zwischendurch und Fans Kozue Chibas werden es sicherlich nicht bereuen.

© Izumi Mikage
Nachts auf dem Schulhof: © 2007 Kozue Chiba, Shogakukan Inc./ Tokyopop

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