Name: |
Naruto – Die Geschichte eines unbeugsamen Ninja |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
Naruto: Dokonjô ninden |
Herausgebracht: |
Japan: Shueisha 2010
Deutschland: Carlsen 2012 |
Autor: |
Akira Higashiyama |
Illustrator: |
Masashi Kishimoto |
Bände: |
Einzelband |
Preis pro Band: |
7,95 € |
Story
Das Ninja-Dorf Shuku ist in Aufruhr: In der Nachbarregion soll aus heiterem Himmel ein ganzes Dorf verschwunden sein. Nicht einmal die Weisen vermögen zu erklären, wie genau das geschehen konnte. Doch es gibt einen Verdacht – ein verbotenes Jutsu, dessen Entwicklung eigentlich abgebrochen wurde, könnte unter Umständen den Schlüssel zu dem Mysterium darstellen. Der temperamentvolle junge Ninja Naruto und seine Partnerin, die Medizin-Ninja Tsuyu, werden mit Nachforschungen betraut. Dies hat einen Grund: Unter den Verdächtigen für die seltsamen Vorfälle findet sich auch ein ihnen wohl bekannter Name: Renge, ihr Freund und ehemaliger Mitstreiter…
Als dann auch noch der undurchsichtige Nikaku Onikoma das Team von Naruto und Tsuyu komplettiert, wappnen sich die Freunde auf Ärger…
„Naruto – Die Geschichte eines unbeugsamen Ninja“ muss aus zwei Perspektiven bewertet werden – als Roman einerseits, zum anderen aber auch als Teil des „Naruto“-Universums:
Der Roman als Buch
Einen Roman aus dem Japanischen ins Deutsche zu übersetzen, ist eine Leistung für sich. Wenn es der Übersetzer einigermaßen hinbekommt, Stimmung, Andeutungen und Figurenrelationen richtig zu übertragen, klingt das Ergebnis für deutsche Leser nicht selten merkwürdig. Bei diesem Werk nun ist es nicht zuletzt die fehlende Dynamik, die dem Leser auffällt. Trotz vermeintlich actionreichen Inhalts wirkt alles getragener, die Charaktere blass und unnahbar. Spannung kommt selten auf.
Der Roman als Teil der „Naruto“-Saga
Wer die „Naruto“-Mangaserie kennt, für den ist „Die Geschichte eines unbeugsamen Ninjas“ kein unbeschriebenes Blatt. Mehrmals wird der Roman innerhalb der Serie erwähnt, stammt er dort doch aus der Feder von Narutos Mentor Jiraiya. Nicht wenige Fans haben danach gelechzt, den vielfach angedeuteten Inhalt des Werks zu erfahren. Immerhin soll Roman-Protagonist Naruto Pate gestanden haben für sein Pendant im Manga.
Im Grunde ist genau das der Pferdefuß des ganzen Werks: Man muss davon ausgehen, dass die Lesenden den Manga kennen. Das führt aber dazu, dass der Roman für diese Lesergruppe schnell langweilig wird. Denn „Jiraiyas Roman“ bietet letztlich eine Geschichte, die an die Ereignisse in „Naruto“ angelehnt sind. So gibt es viele Parallelen, insbesondere im Bereich der Charaktere. Dass sich die beiden Narutos ähneln, nun gut, das hat Charme und passt sich lückenlos dem Manga an. Aber eine Fülle von Charakerentwürfen in den Roman zu übertragen, zeugt nicht gerade von Kreativität. Die Handlung ist dadurch über weite Strecken vorhersehbar. Erst gegen Ende wird es interessant.
Fans der „Naruto“-Mangaserie werden mit diesem Roman sicherlich nicht besonders glücklich sein. Er würde sich eher für diejenigen eignen, die den Manga nur grob kennen. Da ergibt sich dann aber wiederum das Problem, dass Spezialbegriffe, die erst im Laufe der „Naruto“-Serie auftauchen, unerklärt bleiben.
Persönlich kann ich diesen Band nicht weiterempfehlen, hier wurde leider viel Potenzial verschenkt. Wahrscheinlich sind es mehr die Komplettierungsfanatiker, die ihre Freude mit diesem Roman haben werden.
© Rockita
Naruto: Die Geschichte eines unbeugsamen Ninja: © 2010 Masashi Kishimoto / Akira Higashiyama, Shueisha / Carlsen