@Large

Name: @Large
Englischer Name: @Large
Originaltitel: @Large
Herausgebracht: USA: Tokyopop 2003
Deutschland: Tokyopop 2005
Autor: Ahmed Hoke
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

@Large Band 1Story
„@Large“ spielt im Jahr 2003 in Los Angeles. Dort treffen sich alle „angesagten Typen“ im @Large, dem größten Mix aus Internetcafé, Videospielhalle, Plattenhalle und Rapbattlezone. Die, die dort ankommen, sind alle Mitglieder einer Gang. Das Image der Gang entscheidet über das Ansehen des Einzelnen.

Rust ist ein ziemlich durchgeknallter Graffiti-Freak. Er gehört zur Gruppe DNA und hängt die meiste Zeit im @Large ab. Doch seine magische Anziehungskraft für Unglücke und die anderen Mitglieder seiner Gang bringen ihn immer wieder in Schwierigkeiten. So z.B. der Rapper True Epic, der sich für den MC Star hält und somit automatisch Broke Rogers, dem besten Rapper der Stadt, zum Feind wird. Zudem gräbt er jede halbwegs manierlich aussehende Frau an die er sieht. Das bringt ihn schon mal in dumme Situationen. Zudem taucht dann auch noch eine mysteriöse junge Frau, die sich Skye nennt, auf. Wie sich herausstellt, ist sie Agentin beim Federal Bureau of Investigation, kurz gesagt beim FBI. Sie ist in streng geheimer Undercovermission im @Large und in der Rapper-Szene unterwegs. Wer sind außerdem die merkwürdigen Männer, die die Fäden zu vielen seltsamen Vorkommnissen in den Händen halten?

@Large Band 2Eigene Meinung
Ahmed Hoke wurde in Chicago/Illinois geboren. Bereits als Jugendlicher zog es ihn in den frühen Achtzigern nach Kalifornien. Er ist ein Multi-Talent: Ein außergewöhnlicher Illustrator mit Wurzeln in der L. A. Grafitti- und Sprayer-Szene und zugleich einer Ausbildung zum Zeichner an der Kunsthochschule. Ahmed hört und produziert Hip-Hop Musik. Die Musik ist auch schon seit Jahren seine Quelle und dient ihm als Werkzeug und Inspiration für seine Projekte. Sein aktuelles Projekt „@Large“, ist das Spiegelbild seiner Leidenschaft für Kunst und Musik. Ein Hip-Hop-Manga der nicht nur authentisch aussieht, sondern durch Ahmed glaubwürdig die tragische wie auch die komische Seite des Streetlife in L.A. packend erzählt. „@Large“ ist der erste Manga in den USA der über die Musik, die Macher und vor allem die Menschen einer der größten Jugendbewegungen unserer Zeit erzählt.

Der ständige Kampf um die Spitze, der Kleinkrieg zwischen Schwarzen und Weißen, Probleme mit Drogen und Alkohol, all das wird in diese Serie mit hinein gepackt. Die Story ist authentisch erzählt, die Sprechweise ebenso. Der Zeichenstil ist absolut mies, aber wer sich davon nicht abschrecken lässt und Rap Fan ist, wird hiermit etwas anfangen können.

© Rockita

@Large: © 2003 Ahmed Hoke, Tokyopop

Verrückt nach Erdbeere

Name: Verrückt nach Erdbeere
Englischer Name:
Originaltitel: Akuma no Ichigo
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Kayoru
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Verrückt nach ErdbeereStory
Die Schülerin Ichigo liebt Kleider mit Schleifen, Rüschen usw. Denn in diesen Kleidern stecken viele süße Mädchenträume. Leider passen solche süßen Kleider nicht zu ihr, da sie eher unscheinbar ist. Trotzdem lebt sie ihre Leidenschaft aus, indem sie selbst solche Kleider entwirft und online verkauft. Damit bessert sie die Haushaltskasse etwas auf und hat Spaß dabei.

Sie hat sogar schon eine Stammkundin. Ihr Onlinename ist CAT und sie bestellt immer ihre neusten Kleider. Ichigo würde CAT gerne mal kennenlernen. Sie muss ja ein unheimlich süße Mädchen sein.

In der Schule wird gerade das Schulfest geplant. Ichigo hält sich bei der Aufgabenverteilung zurück. Da hat sie im Moment eh keine Zeit für. Sie schaut auf das selbstgenähte Plüschküken, welches sie für CAT gemacht hat. Dann taucht Kengo plötzlich zu spät zum Unterricht auf. Er sitzt neben ihr und ist wirklich Angsteinflößend. Es kursieren die schlimmsten Gerüchte über ihn. Er wäre ein Rowdy und brutal. Dabei sieht er auch noch richtig gut aus. Ichigo fällt das Küken runter und es rollt ausgerechnet zu ihm. Er will es ihr zurückgeben, doch sie schenkt es ihm vor lauter Angst.

Dann wird Kengo plötzlich gefragt, ob er zusammen mit Aihara an der Modenschau teilnimmt. Sie ist das süßeste Mädchen der Schule und er sieht ja auch nicht schlecht aus. Doch hat er zu so etwas gar keine Lust und lehnt ab. Doch plötzlich scheint er seine Meinung zu ändern. Er steht auf, zieht Ichigo mit sich hoch und sagt zu. Jedoch unter der Bedingung, dass Ichigo die Kleider entwirft.

Ichigo traut ihren Ohren nicht. Ist das sein Ernst? Zu so einem großen Auftrag fehlt ihr nun wirklich das Selbstvertrauen. Wie soll sie das nur schaffen?

Eigene Meinung
Ein wirklich süßer Manga. Kayoru ist ja bekannt für ihre süßen Liebesgeschichten. Sie spielen sich grundsätzlich immer in der Schule ab und der männliche Charakter ist im ersten Moment eigentlich immer irgendwie mysteriös, brutal oder ein Rowdy. Auch wenn die Mangaka ihr festes Schema hat, sind die Storys trotzdem immer sehr schön zu lesen. Die Zeichnungen sind wie immer im Shojostil und sehr schön. Sie hat sehr viel Mühe in die verschiedenen Kleider investiert. Diese sind sehr aufwendig und detailliert gestaltet. Dieser Manga zielt eher auf die jüngeren weiblichen Leser, die ihre wahre Freude mit diesem Manga haben werden.

Akumani Ichigo: © 2013 Kayoru, Shogakukan/Tokyopop

Rosen unter Marias Obhut

Name: Rosen unter Marias Obhut
Englischer Name: Virgin Mary is Watching
Originaltitel: Maria-sama ga miteru
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1998
Deutschland: Tokyopop 2006
Autor: Oyuki Konno
Illustrator: Reine Hibiki
Bände: 39 Bände, wird fortgesetzt (in Deutschland nach Band 5 eingestellt)
Preis pro Band: 7,50 €

Rosen unter Marias Obhut Band 1Story
Yumi Fukuzawa ist eine ganz normale High-School-Schülerin der Lilian-Akademi, einer traditionsreichen katholischen Mädchenschule für Töchter aus wohlhabendem Elternhaus. An dieser Schule achtet nicht nur die heilige Maria auf die Schülerinnen, sondern es gibt auch das Sœur-System. Ältere Schülerinnen suchen sich eine „petite Sœur“, eine kleine Schwester, um die sie sich kümmern. Das größte Ziel eines jeden Mädchens ist es, die Schwester einer „Rose“ zu werden. Die gelbe, weiße und rote Rose bilden die Schülervertretung und sind dadurch große Respektspersonen. Die petite Sœurs der Rosen sind die „Rosenknospen“, diese werden ein Jahr später zur „Rose“, wenn die ältere Schwester die High School verlässt. Die „Rosenknospen“ haben dann natürlich auch wieder eine kleine Schwester, die dann im nächsten Schuljahr zur „Knospe“ wird.

Es ist ein ganz normaler Morgen an dem Yumi auf dem Weg zur Schule ist. Sie läuft durch die Ginkgo-Allee und bleibt bei der Marien-Statue stehen, um zur heiligen Maria, wie jeden Morgen, zu beten. Just in diesem Moment wird sie gerufen. Zunächst glaubt sie, die heilige Maria würde zu ihr sprechen, aber eine so laute Stimme würde zu Maria nicht passen. Yumi dreht sich um und was sie sieht, verschlägt ihr die Sprache. Vor ihr steht die „rote Rosenknospe“, Sachiko Ogasawara. Sachiko ist Yumis größtes Vorbild. Nicht nur weil sie sehr hübsch und elegant ist, sondern ihr ganzes Erscheinungsbild hat Yumi in ihren Bann gezogen. Ohne das Yumi ihre Sprache wieder findet, bindet Sachiko ihr die Schleife der Schuluniform und unterweist sie, in Zukunft besser auf ihre Kleidung zu achten. In diesem Moment fotografiert Tsutako diese Szene.

Schon in der Mittagspause kommt sie auf Yumi zu und bittet sie, dass Foto beim Schulfest ausstellen zu dürfen. Yumi ist das natürlich nicht recht, denn das ganze war ihr sehr peinlich. Tsutako überredet sie letztendlich. Jedoch braucht sie noch die Genehmigung von Sachiko. Selbst traut sich Tsutako nicht sie zu fragen, deshalb schickt sie Yumi vor. Gemeinsam gehen sie nach dem Unterricht zur Rosenvilla um Sachiko dort um Erlaubnis zu bitten. Die beiden Mädchen stehen einige Minuten vor der Tür der Rosenvilla bis Yumi all ihren Mut zusammen nimmt und an die Tür klopfen will.

Rosen unter Marias Obhut Band 2Genau in diesem Moment steht Shimako Todo hinter ihnen und spricht sie an. Shimako ist die weiße Rosenknospe, aber so alt wie Yumi und Tsutako. Die beiden sind erleichtert und lassen sich von Shimako in die Villa führen. Sie gehen die Treppe hinauf zur oberen Etage und hören plötzlich, wie ein Streit in der entbrennt. Shimako öffnet langsam die Tür zum Raum. Im nächsten Moment kommt es zu einem Zusammenstoß. Sachiko, die durch den Streit den Raum verlassen will, rennt Yumi, die im Begriff war in das Zimmer einzutreten, um. Yumi stürzt und Sachiko fällt auf sie drauf.

Die anderen Mädchen kommen aus dem Zimmer, um sich um Yumi zu kümmern. Nachdem Sachiko Yumi gefragt hat, ob diese schon eine Sœur hat, nimmt sie Yumi an die Hand und zieht sie ins Zimmer. Dort verkündet sie den Rosen, dass Yumi ihre petit Sœur werden wird. Diese fällt aus allen Wolken. Doch wie sich im Laufe des Gesprächs herausstellt, möchte Sachiko nur Yumi als Schwester, um die Rolle des Aschenputtels beim Theaterstück abzulehnen. Als Yumi das herausfindet ist ihr Stolz verletzt, wodurch sie es ablehnt, Sachikos petit Sœur zu werden. Ist so ein Zufall der richtige Weg seinem Idol näher zu kommen? Letztendlich machen die Rosen den Vorschlag, dass Sachiko die Rolle ablehnen kann, wenn Yumi ihren Rosenkranz annimmt und somit zu ihrer petite Sœur wird. Dadurch muss aber Yumi dann die Rolle übernehmen und das ist etwas, was Yumi nicht tun möchte. Wird Sachiko es schaffen Yumi zu überreden?

Eigene Meinung
„Rosen unter Marias Obhut“ ist der Roman zum gleichnamigen Manga von Tokyopop. Inhaltlich unterscheidet sich der Roman kaum von den Inhalten des Manga, sondern ist an einigen Stellen tiefgründiger. Der Roman liest sich sehr angenehm und fesselt den Leser an die Geschichte. Mit 39 bis jetzt erschienen Bänden ist für viel Nachschub aus Japan gesorgt. Der Schreibstil passt auch sehr gut zur Geschichte einer katholischen Mädchenschule, jedoch sind manchmal Fremdwörter verwendet worden, bei denen sich das Zielpublikum schwer tun wird. Empfohlen wird der Roman für Leserinnen zwischen 13 und 16 Jahren, wobei ältere natürlich auch auf ihre Kosten kommen 🙂

Rosen unter Marias Obhut: © 1998 Reine Hibiki Shueisha / Tokyopop

Operation Liebe

Name: Operation Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Hakui wa Ai ni somaru
Herausgebracht: Japan: Libre 2005
Deutschland: Tokyopop 2008
Autor: Mari Asami
Illustrator: Hinako Takanaga
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 8,50 €

Operation Liebe Band 1Story:
Jun Asaka kommt nach einjährigem Aufenthalt aus den USA nach Japan zurück, um dort an der bekannten Seiwa Klinik zu arbeiten. Sein Vater ist Leiter der Klinik und möchte, dass Jun nicht nur als Arzt weiterkommt, sondern auch die Klinik zukünftig leitet, ein Umstand der dem jungen Mann eher Kopfzerbrechen bereitet. Er möchte lieber Menschen helfen und so beginnt er als Arzt für Innere Medizin seinen Dienst.

Schon am ersten Tag begegnet ihm ein neues Gesicht auf dem Klinikflur- Shogo Udo, seines Zeichens Herzchirurg und eine aufstrebende Größe an der Seiwa Klinik. Zwischen den Beiden funkt es, gleich wenn sie sich nur kurz sehen und nicht einmal kennen. Als kurz darauf Shogo zu einem Abendessen bei der Familie Asaka eingeladen wird um Juns Zwillingsschwester Tamaki kennenzulernen, begegnen sich die beiden wieder. Juns Vater strebt eine Hochzeit zwischen Shogo und Tamaki an, zeitgleich beginnt Jun den charmanten Arzt besser kennen zu lernen. Während Tamaki und Shogo ein Paar werden, bemerkt Jun, dass er sich in den jungen Arzt verliebt hat und er beginnt sich in einen One-Night-Stand zu flüchten. Doch auch Shogo kann der Anziehung Juns nicht wiederstehen und bei einem gemeinsamen Abendessen und einem längeren Aufenthalt an der Bar, erfährt Shogo nicht nur von Juns Homosexualität, sondern auch dass dieser versucht sich von dem Mann abzulenken in den er verliebt ist.

Rasend vor Eifersucht, nimmt er Jun mit in ein Hotelzimmer und die beiden schlafen mehrfach miteinander. Und obwohl Shogo Jun währenddessen seine Liebe gesteht, kann der junge Arzt nicht einfach so seine Familie hintergehen und sich auf eine Beziehung mit Shogo einlassen. Er beschließt seine Gefühle fortan zu verschließen und Shogo weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Dieser plant jedoch Jun für sich zu gewinnen und ihn den anderen Mann vergessen zu lassen, ohne zu wissen, dass er schon längst Juns Herz gefangen hat…

Werden sich die beiden am Ende endlich in den Armen halten? Oder sind Juns Gewissensbisse doch zu stark, um sich auf Shogo einzulassen? Und was ist mit dessen Plänen irgendwann nach Los Angeles zu gehen?

Operation Liebe Band 2Eigene Meinung:
„Operation Liebe“ ist der erste Band einer vierbändigen Reihe, die nach und nach bei Tokyopop erscheinen soll und man kann sagen, dass es eine typischen Shonen-Ai Geschichte ist. Die Autorin hat sich auf das Pflaster der Krankenhäuser und Ärzte gewagt, so dass man auch öfters Fachbegriffe und Erklärungen aus dem medizinischen Bereich vorfindet, die teilweise jedoch den Lesefluss der Geschichte behindern. Auch ansonsten wirkt die Geschichte wenig innovativ, die Szenerie um ein Zwillingspärchen und die geplante Hochzeit mit einer Frau ist ein oft gewähltes Grundmotiv von BL- Romanen, so dass er zwischendurch ein wenig ermüdend wirkt.

Dennoch lässt Mari Asami ihren Charakteren Zeit sich gegenseitig kennenzulernen und geht stark auf ihre Gefühle ein, auch wenn keiner der Charaktere eine wirklich gravierende Entwicklung durchlebt. Was hierbei besonders negativ auffällt, ist der Umstand, dass die Autorin zwischen ihren Protagonisten hin und her springt, so dass der Leser die Abschnitte mal aus Juns, mal aus Shogos Sicht erzählt bekommt. Das sorgt zusätzlich dafür, dass die Geschichte nur schleppend in Gang kommt und viel an Spannung verloren geht, da der Leser alles sofort weiß und es nichts mehr zu entdecken gibt. Dieses Problem zieht sich durch die gesamte Novel und es ist schon im Vorfeld klar, wie der Roman ausgehen wird. Dennoch wird die Story zum Ende hin etwas interessanter, so dass der zweite Band besser werden könnte, wenn Mari Asami an der Stelle anknüpft, an dem der erste Band endet.

Trotz der Zeit, die Asami ihren Charakteren gestattet, fühlt man sich an einigen Stellen gehetzt, da sehr oft die Geschichte zusammengefasst wird, um schneller den nächsten Höhepunkt (in doppeldeutigen Sinne) anzusteuern. Und gerade erotische Höhepunkte gibt es zuhauf in der knapp 280 Seiten starken Geschichte. Dementsprechend ist die Story erst ab 16 Jahren empfohlen, doch ist sie stellenweise so explizit, dass ich auch eine Empfehlung ab 18 verstanden hätte.

Insgesamt ist der Schreibstil einfach gehalten, ebenso der Satzbau und die Formulierungen. Die Geschichte bewegt sich auf einem recht niedrigen Level, wie bei den meisten Light Novels auch, so dass man hier keine literarischen Wunderwerke erwarten kann. Zudem fallen noch einige Rechtschreibfehler und falsche Redewendungen während des Lesens auf, doch das ist wohl eher der Übersetzung Tokyopops zu verdanken. Insgesamt lässt sich „Operation Liebe“ schnell lesen und bietet kurzweilige Unterhaltung, hinterlässt jedoch keinen tief bleibenden Eindruck.

Die Illustrationen stammen von Hinako Takanaga und sind wie gewohnt sicher, solide und hübsch anzusehen.

Fans von Boys Love und Hinako Takanaga werden kaum um diese Novel herum kommen. Wer Zeit hat, sollte im Vorfeld in den Roman hineinlesen, ob der Schreibstil zusagt oder nicht, ansonsten ist die Novel relativ austauschbar mit anderen gängigen Titeln aus dem BL-Programm der Verlage. Und bei diesen geht es letztendlich doch auch nur um das eine…

© Koriko

Operation Liebe: © 2005 Mari Asami/ Hinako Takanaga, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Mein König

Name: Mein König
Englischer Name:
Originaltitel: Ore sama no osama
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2004
Deutschland: Tokyopop 2007
Autor: Naka Misawa
Illustrator: Hinako Takanaga
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 8,50 €

Mein KönigStory
Rei Suruga hätte es niemals für möglich gehalten. Doch dieses Mal ist es nicht seine Zwillingsschwester Mio, die sich über einen Grabscher in der Bahn beschweren muss, sondern er. Da er beide Hände voll hat und es ihm zu peinlich ist die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken, lässt er es geschehen. Wieso muss ausgerechnet ihm das passieren? Weil er ein so weibliches Gesicht hat? Das Gesicht seiner Schwester? Nein, dieser Mann konnte ihn nicht mit einem Mädchen verwechseln, denn seine Hand wanderte an eine Stelle, an der es bemerkt haben musste. Rei weiß nicht was er tun soll. Sollte er es einfach über sich ergehen lassen. Doch da kommt die Rettung, zumindest vorerst.

Masamune Tokairin, ein Klassenkamerad von Rei und sein ewiger Rivale. Allerdings nennen nur die anderen Mitschüler sie Rivalen, Rei selbst mochte diesen Vergleich eigentlich gar nicht. Tokairin war einfach nur sehr intelligent und Rei selbst lernte eben genug um ebenfalls gute Noten zu schreiben. Doch Tokairin ist gar nicht die Rettung die sich Rei erhofft hatte. Denn kaum hat er den fremden Mann vertrieben, wandert seine eigene Hand in Reis Hose. Das kann doch nicht wahr sein? Ist das sein Ernst? Rei ist machtlos. Und kaum hält die Bahn, zerrt Tokairin ihn einfach mit in die Bahnhofstoilette. Was hat er vor? Rei kommt nicht gegen diesen eisigen, angsteinflössenden und zugleich wunderschönen Blick an. Und so bringt Tokairin ihn schließlich sogar dazu zu kommen. Rei schämt sich ungemein.

Ab da ist es um Rei geschehen. Tokairin, der an der Schule auch „Der König“ genannt wird, schüchtert ihn so ein, dass er sich nicht gegen ihn wehrt. Und dann ist da noch Tokairins faszinierendes, wunderschönes, weder männliches noch weibliches Gesicht. Was sind das für Gefühle? Gefühle?! Ach Quatsch, er schämt sich einfach nur, das ist alles. In Reis Kopf entspringt ein Konflikt in dem all seine bisherigen Überzeugungen über den Haufen geworfen werden. Rei hat sich einen Alltag zu Recht gelegt durch den er gut in die Gesellschaft passt. Er fällt nicht zu sehr auf, ist zu allen freundlich und egal wen er sieht, er hat ein Lächeln auf den Lippen. Doch nun fängt Tokairin an ihm diesen Alltag kaputt zu machen. So taucht er zum Beispiel einfach in der Kunst-AG auf. Rei ist zwar kein Mitglied, kommt jedoch trotzdem häufig dort hin. Besonders Ölbilder sind sein Spezialgebiet und er kann sich richtig in das Malen vertiefen.

Tokairin ist offenbar egal was die anderen denken, er setzt sich einfach hinter Rei und sieht ihm beim malen zu. Wie kann er nur? Anfangs fühlt sich Rei unwohl, er spürt Tokairins Blicke auf seinem Rücken, doch mit der Zeit vertieft er sich so in das Bild, dass er nichts mehr um sich herum wahrnimmt. Auch nicht, dass die Zeit vergeht und alle anderen bereits aufräumen. Da er der letzte ist, wird ihm der Schlüssel anvertraut und die beiden blieben alleine zurück. Rei wäscht gerade seine Pinsel aus, als Tokairin unvermittelt meint: „Mal mich!“ Rei traut seinen Ohren kaum. Doch als er genauer über diesen Vorschlag nachdenkt, juckt es ihn in den Fingern. Dieses makellose Gesicht, diesen Blick, das würde er schon gerne malen. Doch das sagt er nicht laut. Und dann küssen sie sich plötzlich. Nicht einer den anderen, sie beide küssen sich. Ohne, dass Rei es wirklich wahrnimmt wandert seine Hand über Tokairins Gesicht und spielt mit seinem Ohr und seinen Haaren. Tokairin wandert mit seinen Fingern über den Körper der ihm hilflos ausgeliefert ist. Rei kann es selbst kaum fassen, doch ihm wird heiß und aus seinem Mund entspringt lustvolles Gestöhne. Wie kann das nur sein? Bei einem Mann? Dieser Perverse, oder ist er der Perverse, da es seinem Körper gefällt? Doch dieses Mal war Tokairin nicht so gnädig wie am Vortag, dieses Mal wollte auch er etwas davon haben und so befahl er Rei regelrecht auch ihm etwas Gutes zu tun. Und dieser ist so eingeschüchtert, dass er tut was von ihm verlangt wird. Auch wenn seine Gedanken dabei im Dreieck springen und er nicht mehr weiß was er da eigentlich tut und weshalb. Er bereut es so sehr und zu seiner größten Verzweiflung genießt er es auch zugleich. Gefällt ihm das etwa? Nein! Das konnte doch nicht sein.

Tokairin bringt ihn bis vor die Haustüre und lässt ihn dort dann stehen. Noch vor der Türe bricht Rei heulend zusammen und spürt nur noch einen Schmerz in der Brust. Aber was das ist, kann er sich nicht erklären Wie soll er denn morgen wieder in die Schule gehen? Nachdem, was zwischen ihm und Tokairin geschehen war? Er schämte sich so sehr, sowohl für das was passiert war, als auch dafür, dass es seinem Körper gefallen hatte.

Aber Tokairin hat noch nicht genug. Auch am nächsten Tag bedrängt er Rei. Dieses Mal holt er ihn morgens sogar von zu Hause ab. Als die Mitschüler dann fragen, weshalb sie denn zusammen zur Schule kamen versucht Rei sich damit raus zu reden, dass es Zufall gewesen wäre. Doch Tokairin zerstört ihm aber weiterhin alles und so ruft er durch die ganze Klasse, dass er nach dem Unterricht wieder kommen würde. Er wollte also wieder zur Kunst-AG kommen? Was hat er vor? Möchte er wirklich Reis komplettes Leben zerstören? Und so gehen sie tatsächlich nach dem Unterricht zusammen zur Kunst-AG.

Da aber in zwei Wochen die Prüfungen anfangen kommt außer Rei keiner. Darum hat er für diese Zeit auch den Schlüssel behalten. Da sie alleine sind setzte sich Tokairin in Pose und Rei beginnt seine Skizzen für das versprochene Bild von ihm. Doch der Kunstlehrer Herr Bando unterbricht sie. Sie unterhalten sich eine Weile und er scheint von der Idee Tokairin zu malen begeistert zu sein. Er gibt Rei einige Tipps und schickt die beiden dann nach Hause, da es bald anfangen soll zu schneien. Sie hören auf seinen Rat. Doch Tokairin lässt nicht locker und so zerrt er Rei einfach zu sich nach Hause. Dort sind die beiden ganz alleine. Rei weiß was Tokairin möchte, doch da er sich vornimmt dieses Mal nicht mehr das Opfer zu sein das alles tut was man ihm sagt weiß er sich nur zu helfen, indem er die Initiative ergreift und seinen Oberkörper von selbst auszieht. Tokairin zögert nicht und nimmt dieses Angebot an. Hat Rei das richtige getan? Zumal Tokairin vor hat dieses Mal noch weiter zu gehen. Heute möchte er ganz in Rei eindringen.

Doch richtig kompliziert wird das ganze er anschließend. Denn nun hat Tokairin es geschafft, dass Rei nicht mehr von ihm los kommt. Er muss sich eingestehen, dass er in diesen wunderschönen Mann verliebt ist. Aber ein Gerücht zerstört sein Glück. Denn plötzlich wird in der Schule erzählt Tokairin wäre mit Mio, Reis Schwester, zusammen. Rei kann es nicht fassen. Ist nun der Zeitpunkt gekommen an dem ihn Tokairin gebraucht wegwirft? Er kann und will es nicht glauben, gerade jetzt, wo er sich verliebt hat. Ist es nur ein schreckliches Missverständnis? Oder ist da etwas dran? Und wenn ja, wie soll Rei je wieder in sein normales Leben zurück können?

Eigene Meinung:
Mich hat dieser Roman nicht ganz überzeugt. Als Manga hätte ich ihn mir sehr gut vorstellen können, da es an sich eine schöne Geschichte ist, doch ausgeschrieben hat er mich nicht so überzeugt. Naka Misawa hat einen Schreibstil, der mich stört, denn sie schreibt so, als würde sie einen Manga aufschlagen und die einzelnen Bilder beschreiben, die sie sieht. In einem ausformulierten Text, sollte weniger beschrieben werden, die Bilder entstehen von ganz alleine im Kopf des Lesers. Außerdem hat sie einzelne Logikfehler in ihrer Geschichte. Zum Beispiel setzt sich ein Charakter und im nächsten Absatz setzt er sich schon wieder. Wo war er aufgestanden? Das stört zwischen durch ein wenig beim lesen.

Leider ist auch die Übersetzung sehr schlampig. Es sind einige Fehler drin, Schreibfehler und auch Zeitfehler. Teilweise fehlen Buchstaben. Und sogar der falsche Name wurde einmal benutzt. Eindeutig eine Übersetzung die nicht mehr kontrolliert wurde. Das ist sehr schade.

Was ich aber loben kann sind die schönen Zeichnungen von Hinako Takanaga, die vereinzelt auftauchen. Und wie schon erwähnt, die Story an sich ist gut, nur leider nicht so gut umgesetzt. Ich denke wenn dies als Manga rauskommen würde, würde ich mir diesen trotzdem kaufen.

© Nekolein

Mein König: © 2004 Naka Misawa, Kadokawa Shoten Pubkishing / Tokyopop

Kinos Reise

Name: Kinos Reise
Englischer Name: Kino’s Journey
Originaltitel: Kino no Tabi – the Beautiful World
Herausgebracht: Japan: Media Work 2000
Deutschland: Tokyopop 2006
Autor: Keiichi Sigsawa
Illustrator: Kouhaku Kuroboshi
Bände: 20 Bände, wird fortgesetzt (in Deutschland nach Band 4 eingestellt)
Preis pro Band: 7,50 €

Kinos Reise Band 1Story

„Das Ziel liegt in einem selbst.“

Kino ist ein junger Reisender, welcher gemeinsam mit seinem sprechenden Motorrad Hermes die Welt bereist. Nie bleiben sie mehr als drei Tage in einem Land, da sie glauben, dass diese kurze Zeit ausreicht das wichtigste über das jeweilige Land zu lernen. Kino ist ein Beobachter, ein stiller Zeuge, welcher mit scharfem Auge die seltsamsten Geschehnisse beobachtet, sich aber nie zu einem Urteil verleiten lässt…

Band 1
Kapitel 1: Das Land des sichtbaren Schmerzes
Kino und Hermes kommen in eine Stadt, welche absolut menschenleer ist. Nur einige Maschinen scheinen die Stadt zu bewohnen und das allem Anschein nach nur um ankommende Gäste zu bewirten. Am Rande der Stadt stoßen sie auf einige von Menschen bewohnte Häuser, welche allerdings weit von einander abgelegen sind und dessen Bewohner beim Anblick eines anderen Menschen voller Panik davonlaufen. Nur ein einziger Mann zeigt noch so etwas wie Gastfreundschaft und beginnt den beiden die traurige Geschichte des Landes zu erzählen…

Kapitel 2: Hier entscheidet die Mehrheit
Kino und Hermes treffen in einer seltsamen Geisterstadt ein. Trotz ausführlicher Suche treffen sie in keiner der prächtigen Straßen auf eine Menschenseele, aber auf einen gigantischen Friedhof. Am dritten Tag treffen sie dann doch auf einen alten Mann, der ihnen erzählt, dass in diesem Land einst ein grausamer König herrschte, welcher von der Bevölkerung gestürzt und hingerichtet wurde. Doch die Revolution, die ihnen die Freiheit bringen sollte, begann schon bald auf furchtbare Weise ihre Kinder zu fressen…

Kapitel 3: Die Drei von der Eisenbahn
Kino und Hermes treffen auf einer scheinbar stillgelegte Eisenbahnstraße auf drei alte Gleisarbeiter, welche ohne von einander zu wissen seit mehr als 50 Jahren ihre Arbeit verrichten und doch miteinander eine Verbindung haben…

Kinos Reise Band 2Kapitel 4: Kolosseum
Bei seiner Ankunft in einem neuen Königreich wird unser junger Reisender gegen seinen Willen dazu gezwungen an einem Kampf um Leben und Tod im Kolosseum teilzunehmen. Dabei trifft er auf einen verschlossenen, jungen Schwertkämpfer namens Shizu, welchem ein dunkles Geheimnis zu diesen grausamen Kampf getrieben hat…

Kapitel 5: Im Land der Erwachsenen
Dieses Kapitel wird aus der Sicht eines jungen Mädchens erzählt, welches kurz vor ihrem 12 Geburtstag steht. Laut den Gebräuchen ihres Landes wird jedes Kind, welches dieses Alter erreicht mittels einer geheimnisvollen Operation in einen Erwachsenen umgewandelt. Doch das Schicksal des Mädchen nimmt eine überraschende Wendung, als es auf einen Reisenden namens Kino trifft..

Kapitel 6: Ein friedliches Land
Kino und Hermes erreichen ein Land welches nach einem langen furchtbaren Krieg mit seinem Nachbarland endlich in Frieden zu leben scheint. Doch schon bald muss Kino fassungslos mit ansehen mit welch zynischer Lösung dieser Konflikt gelöst wurde…

Eigene Meinung:

„Die Welt ist nicht schön. Deswegen ist sie es.“

Dieses widersprüchlich erscheinende Zitat ist das Motto von „Kinos Reise“. In kurzen, in sich abgeschlossenen Geschichten, welche teils märchenhaft, teils philosophisch sind, nimmt sich der Autor stets eines bestimmten Themas an wie z.B. Einsamkeit, Arbeit, Krieg oder dem erwachsen werden. Stilistisch erinnert das Buch teilweise an die berühmten Erzählungen „Der kleine Prinz“ oder „Gullivers Reisen“, welche in ähnlicher Weise die zahlreichen Facetten der menschlichen Seele beschreiben.

Ich persönlich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen, welcher gerne Geschichten liest, die zum Nachdenken über das Leben anregen…

© Belmot

Kinos Reise: © 2000 Kouhaku Kuroboshi, Media Works / Tokyopop

Gosick

Name: Gosick
Englischer Name: Gosick
Originaltitel: Gosick
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2003
Deutschland: Tokyopop 2006
Autor: Kazuki Sakuraba
Illustrator: Hinata Takeda
Bände: 9 Bände (in Deutschland nach Band 6 eingestellt)
Preis pro Band: 7,50 €

Gosick Band 1Story
„Gosick“ spielt im Jahre 1924, im europäischen Königreich Sovurien, einem kleinen unabhängigen Staat zwischen Frankreich und der Schweiz, der den Weltkrieg gänzlich unbeschadet überstanden hat und seitdem aufgrund seines Reizklimas ein beliebtes Urlaubsziel für den Adel Europas ist.

Um den Teil des Landes, der direkt an die Alpen angrenzt, ranken sich die seltsamsten Legenden um Geister, Gespenster und allgemein übersinnliche und unerklärliche Phänomene. In diesem Gebiet steht auch das Internat Saint Margueritte, eine Privatschule für die Kinder von adligen, überaus reichen oder einflussreichen Eltern und überdurchschnittlich begabten Schülern aus aller Welt. Zu Letzteren gehört auch Kazuya Kujo, ein japanischer Austauschschüler, der aufgrund seiner besonderen Leistungen ausgewählt wurde, Japan in Sovurien zu vertreten. Doch entgegen seiner hohen Erwartungen bei seiner Abreise, gestaltet sich Kazuyas Alltag nicht gerade malerisch. Seine adligen Mitschüler lassen ihn spüren, dass sie sozial über ihm stehen. Fast alle meiden ihn aufgrund seines exotischen Aussehens und seiner ernsten Umgangsart eines japanischen Soldatensohns, mit der die Europäer nichts anfangen können. Schnell hat er den Spitznamen „Todesengel“ weg. Einzig Avril Bradley, eine Austauschschülerin aus England, hält offen zu ihm, auch wenn Kazuya sich mit ihrer Art von Humor nicht recht anfreunden kann.

Eines Tages kommt die Lehrerin der Beiden, Fräulein Cecile, völlig verstört in die Klasse. Obwohl sie versucht, sich nichts anmerken zu lassen, merkt Kazuya sofort, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie erzählt dem Jungen unter vier Augen von einem merkwürdigen Mordfall, der sich in ihrem Heimatdorf ereignet hat. Eine angebliche Wahrsagerin, die sogar regelmäßigen Besuch von wichtigen Persönlichkeiten des Landes bekam, wurde in einem hermetisch abgeriegelten Raum tot aufgefunden, was natürlich die Spukgeschichten der Gegend kräftig anheizte. Bevor sie den Unterricht fortführt, bittet sie Kazuya noch, Victorica die Liste der im Unterricht behandelten Themen vorbei zu bringen, da sie wieder einmal schwänzte.

Gosick Band 2Wie ihm geheißen, macht sich Kazuya auf den Weg in die riesige Bibliothek des Internats, in der das geheimnisvolle Mädchen, das noch von kaum jemandem außer Kazuya gesehen wurde, lebt. Victorica ist ein hochbegabtes adeliges Mädchen, dass seine Zeit lieber mit der Lektüre von vielsprachigen, möglichst ausländischen Bänden, verbringt, da ihr der Unterricht nicht anspruchsvoll genug ist. Kurz nach Kazuyas Auftauchen kann sie auf den ersten Blick erkennen, dass er sich an diesem Morgen mit Avril im Garten unterhalten hat. Nicht umsonst ist Victorica eine begnadete Detektivin, die auch des Öfteren schon dem örtlichen Kommissar de Broix unter die Arme gegriffen hat. Natürlich hat auch der neue Fall schon längst ihre Aufmerksamkeit erregt und so dauert es nicht lange bis sich die beiden Schüler in ein aufregendes Abenteuer auf der Suche nach des Rätsels Lösung begeben…

Eigene Meinung
Die vorliegende Ausgabe von „Gosick“ ist eine so genannte „Light Novel“, ein Manga in Roman-Form. Doch meiner anfänglichen Skepsis muss ich sagen, dass ich nach der Lektüre richtig begeistert bin von sowohl dem Werk, als auch der deutschen Umsetzung durch Tokyopop. Die spannende und durchaus auch für Nicht-Krimi-Fans interessante Story ist in einfach verständlicher, aber dennoch unbeirrbarer Jugendbuch-Art wieder gegeben. Schöne, sehr gelungene ganzseitige Bilder von Hinata Takeda runden den Roman ab. Durch die Monologe, die immer wieder die Haupt-Handlung unterbrechen, steigt die Spannung immer mehr. Die Umsetzung ist ebenfalls gelungen. Durch das handliche 15 cm hohe Taschenbuchformat kann die Light Novel überall hin mitgenommen und genossen werden. Am Anfang gibt es außerdem ein paar hübsche Farbseiten. Fazit: Absolut empfehlenswert!

© Rockita

Gosick: © 2003 Hinata Takeda Kadokawa Shoten / Tokyopop

Gefesselt in Liebe

Name: Gefesselt in Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Ai de kitsukushibaritai
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2004
Deutschland: Tokyopop 2007
Autor: Jinko Kitazawa
Illustrator: Hinako Takanaga
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 8,50 €

Gefesselt in Liebe Band 1Story
Kajika Fujimoto lebt zusammen mit seinem großen Bruder Kazuma und führt ein ganz gewöhnliches Leben. Zumindest dachte er das bisher. Doch Kajika wird eines besseren belehrt, als am Geburtstag seines Bruders plötzlich eine Limousine vorfährt und sie mitnimmt. Kazuma benimmt sich auf einmal komisch, im Gegensatz zu sonst spricht er ihn nicht an, er weicht sogar seinen Blicken aus. Ohne, dass Kajika etwas erfährt wird er zwei Männern vorgestellt, Akihiko und Kunihiko Morikawa. Akihiko sieht Kajika die ganze Zeit über fasziniert an und behandelt Kazuma wie einen Untergebenen.

Endlich wird Kajika erklärt, was passiert. Doch glauben kann und will er diese Erklärungen nicht. Denn nach 17 Jahren wird ihm eröffnet, dass er gar nicht Kajika Fujimoto wäre, sondern Kazumi Kirishima. Die Kirishimas sind eine sehr reiche und einflussreiche Familie. Doch davon möchte Kajika nichts wissen. Besonders nicht, als er erfährt, dass Kazuma gar nicht sein leiblicher Bruder ist, sondern nur der Sohn des Mannes, der Kajika damals aufgenommen hatte. Kurz nach seiner Geburt wurde dieser nämlich entführt. Akihiko erzählt ihm, dass es seine Aufgabe gewesen wäre ihn zu töten, doch stattdessen brachte er ihn zu den Fujimotos und ließ ihn dort unter einem anderen Namen aufwachsen. Doch nun fürchte er um Kazumis Leben und deshalb möchte er ihn wieder zurückholen. Denn Kazumi hat einen Bruder, der nur eine Woche jünger ist, sein Name ist Issei. Akihiko möchte, dass Kazumi das Erbe der Kirishimas antritt. Doch dieser besteht darauf Kajika zu bleiben und möchte auch seinen über alles geliebten Bruder Kazuma nicht verlassen. Doch er hatte keine Wahl.

Er wurde in einem unterirdischen Raum untergebracht, laut Akihiko zu seinem Schutz. Doch bald verweigerte er das Essen. Akihiko scheint sich ernsthaft um ihn zu sorgen und so verspricht er, dass er Kazuma sehen darf, dafür aber etwas essen müsse. Kajika willigt ein, auch wenn er sich davor fürchtet, dass Kazuma sich ihm gegenüber anders verhalten würde als früher.

Mit der Zeit bekommt Kajika mehr über die Verhältnisse bei den Kirishimas mit. Er und seine ältere Schwester Mio sind von einer Geliebten des Familieoberhauptes. Die Familie hatte diesen allerdings mit einer anderen Frau verlobt. Mehr wegen dem Willen der Familie bekam er deshalb von seiner Verlobten einen weiteren Sohn, Issei. Doch sein erster Sohn, Kazumi, wurde entführt, worüber das Familieoberhaupt immer trauerte.

Gefesselt in Liebe Band 2Und eben dieser Issei ist es auch, der Kajikas und Kazumas Gespräch stört. Akihiko schickt Kazuma in ein anderes Gebäude, da Issei seinen Besuch angekündigt hatte. Mio hatte einen Verkehrsunfall und kam daraufhin ins Krankenhaus. Erst jetzt hatte man Issei darüber informiert, dass sie nun bei Akihiko, dem sie bereits versprochen war, untergebracht war. Akihiko behauptete er wolle Mio schützen, da er vermutete, dass der Unfall kein Zufall war. Doch in Wirklichkeit ist Mio noch im Krankenhaus gestorben. Deshalb wurde Kajika ein Mittel verabreicht, egal wie sehr er sich wehrte, und wurde bewusstlos. Akihiko verkleidete ihn als Mio, da sein Gesicht genauso wie ihres aussieht und zeigt ihn Issei und dessen Angestellten und Geliebten Ushio. Doch Akihiko weiß nicht, dass Issei bemerkt hat, dass die Person vor ihm, nicht seine Schwester war. Da er die Morikawas schon seit Jahren in Verdachte hatte, konnte er nun seine Pläne in die Tat umsetzen.

Nun überschlagen sich die Ereignisse. Akihiko erklärt Kajika, dass er Mio spielen müssen, bis sie verheiratet waren, denn dann wäre Akihiko an der Macht und der nächste Erbe. Issei wurde nämlich für untauglich gehalten, da er sich alle Mühe gab dies zu vermitteln. Denn nur so konnte er sein Leben schützen, er durfte nicht wie eine Bedrohung wirken. Doch er wartete nur darauf Akihiko zu stürzen. Doch Akihiko erklärt Kajika auch, dass er auch so ein Interesse an ihn habe, denn er hat sich in ihn verliebt. Kajika ist vollkommen überrumpelt und weiß nicht, wie er sich wehren soll. Und dann trotz Akihiko auch noch damit Kazuma zu töten, wenn er ihm nicht gehorcht. So beschließt Kajika sich ihm hin zu geben. Doch Issei rettet ihn mehr oder weniger, denn bevor Akihiko zu weit gehen kann, platzt dieser rein. Und kurz darauf lässt er Kajika von einem seiner Männer entführen. Akihiko gegenüber tut er so, als wäre er selbst vollkommen schockiert, dass man Mio entführt hatte und geht mit den Worten, dass er sie befreien würde.

Doch als Issei und Kajika gerade anfangen sich zu unterhalten taucht Kazuma auf. Er konnte das Chaos nutzen, das Issei angerichtet hatte, und ist daraufhin geflohen. Er schafft es Ushio ohne größere Probleme zu überwältigen und verlangte die Autoschlüssel. Da er sie bedrohte hatten sie keine andere Wahl, Issei rückte die Schlüssel raus, gab ihm aber auch noch ein Handy und meinte, er wolle sich melden.

Kazuma und Kajika versuchen zu fliehen. Doch wo sollen sie hin? Wenn der Name Kirishima auftaucht können sie niemandem mehr vertrauen. Während ihrer Flucht kann Kazuma sich nicht mehr zurück halten und gesteht seinem ehemaligen Bruder seine Gefühle zu ihm. Und zu seiner Überraschung empfindet dieser das gleiche für ihn.

Kazuma willigt ein sich am nächsten Tag mit Issei zu treffen um mit ihm zu reden. Doch während dessen wird Kajika von Akihiko entführt. Kazuma hat keine Wahl und so schließt er sich mit Issei und Ushio zusammen. Aber können sie Kajika befreien? Und was werden sie dann machen? Akihiko ist bereits sehr mächtig, wie sollen sie dagegen angehen?

Im zweiten Kapitel erfährt man dann mehr über die Vergangenheit von Issei und Ushio. Wie sie sich kennen lernten und auch, wie sie zusammen kamen. Und nach dieser Einführung geht es dann auch wieder mit der eigentlichen Geschichte der Gegenwart weiter.

Eigene Meinung:
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. „Gefesselt in Liebe“ ist eine tolle Story die gut ausgearbeitet und spannend erzählt ist. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.
Das einzige was beim lesen stört sind die vielen Übersetzungsfehler. Immer wieder fehlen einzelne Buchstaben, oder auf einer Seite haben sie es sogar geschafft einen falschen Namen zu benutzen. Da sprechen zwei Personen miteinander, doch durchgehend steht ein und derselbe Name da, als würde diese Person ein Selbstgespräch führen.

Aber wenn man über diese Fehler hinweg sieht, sollte man sich diesen Roman auf jeden Fall kaufen. Es geht um Liebe, aber auch um das Pflichtgefühl einer Familie gegenüber, über die Gefühle die entstehen, wenn man denkt, man wäre ungewollt. Außerdem sind die Zeichnungen von Hinako Takanaga sehr angenehm und unterstreichen die Geschichte noch zusätzlich.

© Nekolein

Gefesselt in Liebe: © 2004 Jinko Kitazawa Kadokawa Shoten Publishing Co. / Tokyopop

Finder – Brandmal

Name: Finder – Brandmal
Englischer Name:
Originaltitel: Finder no rakuin
Herausgebracht: Japan: Libre 2012
Deutschland: Tokyopop 2014
Autor: Idee: Ayano Yamane
Story: Ai Satoko
Illustrator: Ayano Yamane
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

Finder - BrandmalStory:
Seit Feilongs letztem Aufeinandertreffen mit Asami und Takaba ist sind einige Monate vergangen. Bei der blutigen Auseinandersetzung damals hat Feilong nicht nur erkennen müssen, wie viel Asami für einen einfachen Fotograf in die Waagschale zu werfen bereit ist, sondern auch, dass sein Vertrauter Yoh sieben Jahre lang für seinen Gegner als Spion gearbeitet hat. Doch anstatt Yoh zu töten, hat er ihn jedoch gehen lassen.

Als plötzlich sein Stiefbruder Yan-Tsui wieder auftaucht und mit dem Aufbau seiner eigenen Organisation in Taiwan beginnt, steht für Feilong fest, dass er schnell handeln muss, um den Baishe-Klan zu schützen, deren Oberhaupt er ist. Zudem möchte er seinen Zimmerjungen Tao vor weiteren schmerzvollen Erfahrungen schützen, ist doch Yan-Tsui dessen Vater. Da sich zufällig auch Yoh nach Taiwan geflüchtet hat, sucht Feilong ihn auf und bittet ihn darum, seinen Bruder im Geheimen zu töten. Doch noch bevor dieser aktiv werden kann, wird Tao, der Feilong heimlich gefolgt ist, von Yan-Tsui entführt und Feilong muss selbst in Aktion treten, um den einzigen Menschen, dem er vertraut, schützen zu können …

Eigene Meinung:
Bei „Finder – Brandmal“ handelt es sich um einen Spin-Off der populären Mangareihe „Finder“, die seit 2002 in Japan sehr erfolgreich ist und aus der Feder Yamane Ayanos stammt. Im Zentrum der Novelle, die von Ai Satoko umgesetzt wurde, steht dieses Mal Feilong Lui, Anführer der chinesischen Mafia. Zeitlich setzt die Geschichte einige Monate nach dem fünften Band ein, in dem es Asami gelingt den Fotografen Takaba aus Feilongs Fängen zu befreien. Dementsprechend ist die Novel eher etwas für Fans des Mangas, da ein gewisses Grundverständnis und Hintergrundwissen vorausgesetzt wird. Nichtsdestotrotz werden die wichtigsten Eckdaten zusammengefasst.

Die Geschichte rund um Feilong und dessen ehemaligen Vertrauten Yoh ist durch interessant und weiß an einigen Stellen zu fesseln. Man erfährt endlich, wie es Yoh ergeht und was aus Feilong wird, nachdem seine Geschichte bislang im Manga nicht wieder aufgegriffen wurde. Auch die Idee Tao stärker mit in das Geschehen einzubringen, ist gut gelungen, allerdings funktioniert die zeitliche Abfolge nicht wirklich. So ist Tao im Roman 13 Jahre alt, im Manga zur Zeit von Takabas Entführung gerade einmal 6-7, obwohl mehrfach gesagt wird, dass nur wenige Monate vergangen sind. Hier stimmt einfach die zeitliche Abfolge nicht und als Leser stolpert man immer wieder über diese Diskrepanz. Ob dies an der Übersetzung liegt oder der Fehler auch schon in der Originalfassung vorhanden war, ist schwer zu sagen, doch es macht es dem Leser nicht leichter die Novel zu lesen.

Neben diesem großen Fehler innerhalb der zeitlichen Abfolge, gibt es immer wieder Logiklücken und Plotlöcher. Oftmals handeln Charaktere ganz anders, als sie noch Minuten zuvor gesagt haben und bringen den Leser damit aus dem Konzept.

Die Figuren sind bereits aus den Mangas bekannt: Feilong und Yoh sind gut charakterisiert, man lernt sie wesentlich besser kennen, da die Autorin ein wenig in die Tiefe geht und man Feilong wesentlich besser kennenlernt. Viele Gedankengänge, die im Manga verborgen bleiben, kommen hier offen zutage, so dass gerade Fans des chinesischen Baishe-Führers voll auf ihre Kosten kommen werden. Yoh als dessen Partner ist ebenfalls interessant und faszinierend. Leider erfährt man über ihn nur wenig – hier hätte man ebenfalls mehr in die Tiefe gehen können. Dafür ist Tao als dritter Hauptcharakter sehr sympathisch und als Leser erlebt man, wie der Junge allmählich zu einem jungen Mann heranwächst, der an den Ereignissen reift und seine eigenen Entscheidungen trifft.

Stilistisch ist „Finder – Brandmal“ nicht ganz so schlecht, wie die übrigen BL Novels, die es bisher nach Deutschland geschafft haben. Ai Satoko hat einen sehr einfachen, aber flüssigen Stil, der sich halbwegs angenehm lesen lässt. Vielleser, insbesondere solche, die Romane und Gay Romance Bücher lesen, wird es jedoch schwer mit der Sprache der Autorin klar zu kommen. Zu viele Infodumps am Anfang, Wiederholungen und Feilongs ewig kreisenden Gedanken um seine Vergangenheit sorgen dafür, dass die Novel nie an Fahrt gewinnt und einfach keine Spannung aufbauen kann. Auch die zwei ausführlichen Sexszenen empfand ich als zu ausufernd und teilweise als zu unpassend. Sicher – sie gehören zu einer BL Novel, doch wenn eine solche Szene nicht zum Hauptcharakter passt, ist sie einfach nur überflüssig und hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack.

Ebenfalls unschön sind die leeren Dialoge und Phrasen, wie „!“ oder „…“, die vielleicht gut zu einem Manga passen, aber in einem Roman, ganz gleich ob Manganovel oder nicht, einfach nichts verloren haben. Solche Elemente sind in Sprechblasen okay, da man in einem Manga auch ein Bild zum Text hat, in einer Novel oder einem Roman hat so etwas meiner Meinung, nach nichts zu suchen.

Wer auf umfangreiche Illustrationen seitens Yamane Ayano hofft, wird ebenfalls enttäuscht. Die knapp 180-seitige Novel enthält gerade einmal zwei s/w-Bilder. Dafür gibt es am Ende einen knapp 10-seitigen Kurzmanga um Feilong und Tao, der jedoch die fehlenden Illustrationen nur bedingt ersetzen kann.

All das macht „Finder – Brandmal“ eher zu einem netten Gimmick für Fans der Mangareihe von Yamane Ayano, insbesondere für diejenigen, die mehr über Feilong erfahren wollen. Dennoch sollte man nicht zu viel erwarten – „Brandmal“ ist eine Novel und damit leider eher unterdurchschnittlich, wenn man normale Romane gewöhnt ist. Ai Satokos Stil ist zwar flüssig, aber gewöhnungsbedürftig und lässt sich nur schwer lesen. Zusammen mit den vielen Wiederholungen, den Rückblenden, den Infodumps und den nicht nachvollziehbar handelnden Charakteren, ist „Finder – Brandmal“ eher etwas für Hardcore Fans. Interessierte Leser sollten auf jeden Fall vorab einen Blick hineinwerfen und ggf. auf richtige Gay Romane ausweichen. Gute gibt es auf dem deutschen Markt, zur Zeit, mehr als genug.

© Koriko

Finder – Brandmal: © 2012 Ayano Yamane / Ai Satoko, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Emma – Eine viktorianische Liebe

Name: Emma – Eine viktorianische Liebe
Englischer Name: Emma – A Victorian Romance
Originaltitel: Emma – A Victorian Romance/A Novel
Herausgebracht: Japan: Enterbrain 2005
Deutschland: Tokyopop 2007
Autor: Saori Kumi
Illustrator: Kaoru Mori
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 8,50 €

Emma - Eine viktorianische Liebe Band 1Story
Die Handlung spielt im viktorianischen London gegen Ende des 19. Jahrhunderts. William Jones ist der Erbe der vermögenden Familie Jones, die es schaffte sich durch internationalen Handel einen Platz in der oberen Mittelschicht zu sichern.

Eines Tages beschließt William seine ehemalige Gouvernante Kelly Stowner zu besuchen. Diese hat sich mittlerweile vom Berufsleben zurückgezogen und lebt allein mit ihrem treuen Hausmädchen Emma. Nach einer ersten, eher unglücklichen, Begegnung an der Haustür finden William und Emma Gefallen aneinander. Als Mrs. Stowner kurz aus dem Salon verschwindet, beginnt der junge Mann aus gutem Haus ein Gespräch mit dem Dienstmädchen. Dabei zeigt sich für William, der mit Mrs. Stowner eigentlich nicht gut auskam, wie ein Sohn für die ältere Dame war und ist.

Emma hat den wahren Kern der rauen Lady erkannt. Mehr und mehr wird William von der bildschönen Emma eingenommen. Er ist schon soweit, sie um eine Verabredung zu bitten, als Mrs. Stowner zurück kommt und ihre traute Zweisamkeit unterbricht. Kaum ist der junge Herr gegangen, da findet Emma beim Aufräumen einen Handschuh, den nur William vergessen haben kann. Mrs. Stowner erkennt die Absicht dahinter, schickt aber Emma trotzdem hinterher um den gerissenen jungen Mann sein Eigentum zurück zu bringen. Williams Plan hat natürlich Erfolg und nur wenig später spazieren er und Emma durch den Park, was beiden sehr zusagt.

Nur wenige Tage später ist der junge Jones schon wieder soweit, zu grübeln, wie er Zeit mit Emma verbringen kann. Zufällig trifft er sie beim einkaufen. Dabei bemerkt er, dass sie eine bessere Brille bräuchte. Er bietet Emma an, ihr eine neue zu kaufen, doch Emma zögert. Diese Brille hatte sie von Mrs. Stowner bekommen. Für damalige Verhältnisse ein unglaubliches wertvolles Geschenk, dass eigentlich für eine reine Arbeitsbeziehung völlig überzogen wäre. Stattdessen wünscht sie sich von William, der ihr unbedingt etwas schenken möchte, ein Spitzentaschentuch, wie es die feinen Damen haben. Dieses Tuch wird von dem Moment an ihr größter Schatz.

Gerade als die Beziehung von Emma und William langsam enger wird, kommt in einer Karawane aus Tänzerinnen, Blumen und Elefanten Hakim, ein guter Freund Williams aus Indien zu Besuch. Verständlicherweise ist der Engländer nicht gerade begeistert von der „inkognito“ Reise des Inders, lässt sich aber letztendlich darauf ein. Bei einem Ausritt auf dem Elefanten wird William schlecht und da sie zufällig gerade bei Mrs. Stowner vorbei gekommen sind, lässt er sich nur zu gern von Emma helfen. Bei der Gelegenheit verliebt sich auch Hakim in die bezaubernde Magd. Nicht verwunderlich also, dass der Kronprinz aus Indien beschließt, noch etwas länger in England zu bleiben. Doch auch ohne ihn wächst die Zahl der Verehrer Emmas mit jedem Tag – vom einfachen Arbeiter über Postbeamte bis hin zu William und Hakim aus der Oberschicht beeindruckt sie einen nach dem anderen… Ihre eigene Liebe bleibt jedoch William. Der rutscht jedoch in weite Ferne, da der alte Mr. Jones bereits eine vorteilhafte Verbindung für ihn ausgewählt hat…

Eigene Meinung
Der Roman „Emma – Eine viktorianische Liebe“ entstand nach der Vorlage des gleichnamigen Erfolgs-Manga von Kaoru Mori, die sich bei der Umsetzung der Novel als Illustratorin beteiligt hat. Inhaltlich entspricht der Roman dem Manga, es wurden lediglich einige Passagen hinzu gefügt. Die schönen, wenn auch etwas wenigen Illustrationen runden das Werk ab. Der Text selbst ist gut gelungen, nett übersetzt und immer wieder mit Anmerkungen und Begriffserklärungen versehen. Zudem gibt es noch qualitativ hochwertige Farbillustrationen sowie Kommentare der mitwirkenden Autorinnen. Das Nachwort der Zeichnerin Kaoru Mori wurde im japanischen Original inklusive der dazugehörigen Zeichnung belassen. Auf der einen Seite ist es schön, dass dieses Nachwort überhaupt abgedruckt wurde, aber zum Verständnis der westlichen Leser wäre eine Übersetzung des selbigen erforderlich und hilfreich gewesen.

Das Format des Romans wurde auf das hierzulande übliche Light Novel-Format verkleinert, was zwar dem hiesigen Standard angepasst ist, aber deutlich weniger zur Serie passt, als das Original es tat oder sogar eine gebundene Ausgabe hätte. Das im Original sehr schöne Titelbild wurde auf die Abbildung von Emma vereinfacht, das Original ist lediglich auf der letzten Seite in schwarz-weiß zu sehen. Ferner gibt es noch einen Abschnitt aus einem Roman von William Blake, der im Original behalten wurde, was bei der englischen Sprache allerdings kein größeres Problem darstellt. Die Altersempfehlung beträgt 15+, was meiner Ansicht nach zu hoch angesetzt ist, da sicher auch LeserInnen ab 13 der Serie gut und sicher gerne folgen werden.
Alles in allem kann man sagen, dass sich für Kenner der Serie, aber auch Neueinsteiger diese Novel auf jeden Fall zu empfehlen ist, auch wenn die Umsetzung nicht so gut wie wünschenswert gestaltet wurde.

© Rockita

Emma – Eine viktorianische Liebe: © 2005 Saori Kumi & Kaoru Mori Enterbrain/Tokyopop

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