Die Zwölf Königreiche

Name: Die Zwölf Königreiche
Englischer Name: 12 Kingdoms
Originaltitel: 12 Kingdoms – Juuni Kokki
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1992
Deutschland: Tokyopop 2007
Autor: Fuyumi Ono
Illustrator: Akihiro Yamada
Bände: 11 Bände, wird fortgesetzt (in Deutschland nach Band 4 eingestellt)
Preis pro Band: 19,90 € (Band 1)
17,90 € (Band 2-3)
24,95 € (Band 4)

Die Zwölf Königreiche Band 1Story
Yoko ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Die einzigen Dinge, die sie von ihren Mitschülerinnen unterscheiden, sind ihre rotbraunen Haaren und die Visionen, die sie in ihren Träumen heimsuchen. Von letzteren weiß allerdings niemand etwas und das andere Problem soll schon bald durch Färbung oder einen Kurzhaarschnitt aus der Welt geschafft werden – sofern es nach ihrer Mutter geht. Doch es soll alles anders kommen, als sich Yoko vorgestellt hat.

Eines Tages taucht ein seltsamer junger Mann mit silbernem Haar bei ihr in der Schule auf und drängt sie dazu seinen Treueschwur anzunehmen. Kurz darauf erscheinen auch noch Dämonen, die es auf Yoko abgesehen haben und auf der Jagd nach ihr das Klassenzimmer in Schutt und Asche legen und viele Menschen verletzen. Zusammen mit dem Mann, der sich später als Keiki vorstellt, flüchtet sie auf das Dach der Schule.Dort beschwört der Fremde einen eigenen Dämon, der allerdings zu schwach ist, um wirklich etwas auszurichten. Er übergibt Yoko ein Schwert mit er Aufforderung, die Feinde damit zu besiegen. Doch das Mädchen ist zu unsicher und will auch nicht kämpfen. So gibt es nur noch die Möglichkeit zur Flucht vor dem Kocho-Dämon.

fndbgkdsl5345Bei der ersten Verschnaufpause drängt Keiki Yoko erneut das Schwert auf. Da sie ihm versichert, dass sie nicht damit umgehen kann, gibt er ihr seinen Hinman-Dämon Joyu, der in sie hinein fährt. Dieser ist dazu in der Lage, Yokos Körper zu steuern und sie dadurch zu verteidigen. Bevor die Schülerin etwas dagegen sagen kann, taucht der Kocho erneut auf und Joyu startet den Angriff und tötet den Vogel-Dämon. Yoko würde nun gerne wieder nach Hause gehen, aber da weitere Feinde lauern, befiehlt Keiki seinen dämonischen Helfern Hyoki, einem Panter und Kaiko, einer Art Vogelfrau, seine Gebieterin in Sicherheit zu bringen. Der Weg führt durch einen gigantischen Strudel in eine andere Welt. Dort wird Yoko bald von den anderen getrennt und landet allein auf einer Insel mit dem Schwert von Keiki als einzigen Besitz.

Die Zwölf Königreiche Band 2Sie zieht wahllos umher und findet schließlich ein Dorf. Dort versteht sie zwar die Sprache der Menschen, doch diese tragen seltsame Kleider. Als man ihr das Schwert wegnehmen möchte, schaltet sich der Hinman ein. Yoko kann gerade noch verhindern, dass dieser den Mann tötet. Dafür wird sie jedoch gefangen genommen und ins Gefängnis geworfen. In ihrer Zelle merkt Yoko schnell, dass etwas nicht stimmt. Ihre Haare, die früher eher rotbraun waren, sind auf einmal scharlachrot und ihre Hautfarbe und ihr Gesicht haben sich völlig verändert. Später taucht eine alte Frau auf, die ihr erklärt, dass sie ein Kaiyaku ist, ein Besucher, ein Mensch, der nicht aus der Welt der „Zwölf Königreiche“, sondern aus Japan oder China kommt. Sie erfährt auch, dass sie im Königreich Ko gelandet ist, wo die Kaiyaku, die vom Meer aus kommen, angespült werden. Dies sei aber nicht zu häufig der Fall. Yoko soll nun zum Vorsteher gebracht werden, der entscheiden wird, was mit ihr geschieht. Im schlimmsten Fall wird sie zum Tode verurteilt, da in Ko die Kaiyaku für sämtliche Unwetter etc. verantwortlich gemacht werden.
Das ist der Beginn einer Reise voller Abenteuer…

Eigene Meinung
„Die Zwölf Königreiche“ ist die eine Roman-Reihe von Fuyumi Ono, die in Japan lange Zeit die Bestseller-Listen beherrschte. Seit dem ersten Band, der 1992 erschien, ist die Popularität der Serie ungebrochen. Nach dem siebten Band wurde eine Pause gemacht, mittlerweile sind allerdings in Japan 11 Bände erschienen, bei Tokyopop werden allerdings nur die ersten sieben Bände erscheinen, in denen die Bände eins bis elf zusammengefasst sind. Es gibt auch eine Anime-Adaption, die bisher 45 Episoden umfasst, allerdings nach Ende der Yoko-Reihe eingestellt wurde.

Die Roman-Reihe ist ein gelungenes Fantasy-Epos, das den Leser zusammen mit dem Hauptcharakter Yoko in eine völlig neue Welt entführt. Angelehnt an das mittelalterliche China erlebt sie viele Abenteuer. In den einzelnen Bänden werden nach und nach Abenteuer aus den verschiedenen Königreichen erzählt. Yokos Geschichte war nur der Anfang.

Die Umsetzung bei Tokyopop ist sehr gelungen. Die Romane erscheinen in gebundener Form inklusive der Original-Zeichnungen von Akihiro Yamada. Auch die Übersetzung ist gut geworden. Die japanischen Begriffe wurden – teilweise im Gegensatz zur deutschen Anime-Fassung – übernommen und selbst die Höflichkeitssuffixe und die japanischen Schreibweisen beibehalten. Das einzige, was einen am Genuss dieses Werks hindern könnte, ist der Preis von knapp 20 €. Das Hardcover hat eben seinen Preis, aber für einen anderen Roman bezahlt man auch nicht weniger.

© Rockita

Die Zwölf Königreiche: © 1992 Fuyumi Ono, Kodansha/Tokyopop

Boogiepop

Name: Boogiepop
Englischer Name:
Originaltitel: Boogiepop
Herausgebracht: Japan: Media Works 1998
Deutschland: Tokyopop 2006
Autor: Kouhei Kadono
Illustrator: Kouji Ogata
Bände: 18 Bände, wird fortgesetzt (in Deutschland nach Band 4 eingestellt)
Preis pro Band: 7,50 €

Boogiepop Band 1Story
Keiji Takeda geht in die zwölfte Klasse. Alle in seiner Stufe lernen angestrengt für die Aufnahmeprüfung der Uni, nur er hat sich anders entschieden. In den Ferien arbeitete er so gut in einem Designerbüro, dass er dort eine Lehre anfangen kann. Toka Miyashita ist seine Freundin. Jedoch kann er mit ihr nur selten zusammen sein, da ihre Schule in dieser Hinsicht sehr streng ist. Als sie sich für einen Sonntagvormittag verabreden taucht sie nicht auf. Er wartet sechs Stunden bis er letztendlich aufgibt und sich auf den Heimweg begibt. Keiji ist ziemlich enttäuscht. Auf dem Heimweg sieht er wie ein verletzter, lumpiger Junge schwankend durch die Straßen läuft. Keiji ändert wie alle anderen Leute die Straßenseite.

Plötzlich sinkt der Junge zu Boden und fängt an zu weinen. Die Menschen bleiben stehen und schauen tatenlos zu. Plötzlich tritt jemand mit schwarzem Mantel und Zylinder aus der Menge heraus und flüstert dem weinenden Jungen etwas ins Ohr. Augenblicklich hört der Junge auf zu weinen. Dies soll Keijis erste Begegnung mit Boogiepop sein.

Am nächsten Tag kann Keiji Boogiepop nicht aus seinen Gedanken verbannen. Irgendwie wird er das Gefühl nicht los, dass Boogiepop Toka ist. Wollte sie ihn vielleicht einfach nur auf den Arm nehmen? Als er bei einer Besprechung des Ordnungsausschusses ist, ertönt plötzlich die Durchsage, dass Toka ins Krankenzimmer kommen soll. Nachdem der Lehrer seinen Bericht, über das Verschwinden einiger Schüler, beendet hat, teilt Keiji dem Lehrer mit, dass ihm nicht gut ist. Daraufhin verlässt er, in Begleitung einer Freundin, den Raum und macht sich auf den Weg zum Krankenzimmer, in der Hoffnung dort auf Toka zu stoßen. Doch dort ist sie nicht.

Boogiepop Band 2Nach der letzten Stunde geht er hinter das Schulgebäude, wo er sich immer mit Toka trifft. Er lehnt sich an die Mauer und schaut in den Himmel, als sich plötzlich ein Kopf über die Dachkante schiebt. Keiji erschreckt sich, es ist Boogiepop. Er rennt die Feuertreppe hinauf. Auf dem Dach ruft er nach Toka, aber nur Boogiepop kommt hinter einem Schornstein hervor. Keiji läuft auf Boogiepop zu und fragt ihn, warum er ihn gestern ignoriert hatte, denn er glaubt, dass Boogiepop tatsächlich Toka ist. Von Boogiepop erfährt er, dass in diesem Körper zwei Personen leben: Toka und er, Boogiepop. Doch Toka hat keinerlei Erinnerung an ihn und erinnert sich auch an nichts, was er tut. Boogiepops Aufgabe ist es eine große Gefahr zu stoppen. Keiji versucht es zu verstehen, aber wirklich glauben kann er Boogiepop nicht. Aus diesem Grund ruft er abends bei Toka Zuhause an.

Ihre Mutter geht ans Telefon und ist ganz aufgeregt, als er sich als Mitglied des Ordnungsausschusses vorstellt. Die Mutter steht die ganze Zeit neben der telefonierenden Toka, so dass sie sich nicht wirklich unterhalten können. Trotzdem fragt er sie, ob sie Boogiepop kennt und sie verneint die Frage. Was hat das alles zu bedeuten und von welcher großen Gefahr spricht Boogiepop?

Eigene Meinung
„Boogiepop“ ist ein Roman von Kouhei Kadono. Ein und dieselbe Geschichte wird von ganz verschieden Blickwinkeln und Personen erzählt, wodurch „Boogiepop“ noch rätselhafter wird. Kouhei Kadono erzählt die Geschichte sehr spannend und interessant. Die Zeichnungen von Kouji Ogata lockern den Roman etwas auf. Jeder der einmal einen Roman über mysteriöse Vorkommnisse an japanischen Oberschulen lesen möchte, sollte bei dieser Serie zugreifen. Der Band wird für Leser ab 13 Jahren empfohlen.

Boogiepop: © 1998 Kouji Ogata, Media Works / Tokyopop

Back Stage!!

Name: Back Stage!!
Englischer Name:
Originaltitel: Back Stage!!
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2011
Deutschland: Tokyopop 2013
Autor: Idee: Eiki Eiki
Story: Kazuki Amano
Illustrator: Taishi Zaoh
Bände: 3 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 9,95 €

Back Stage!! Band 1Story:
Seine Arbeit bei SenaPro verlangt dem jungen Rei Sagara alle Kraft und Energie ab, zumal er sich auch um die Künstlerfamilie Sena kümmert, die in der japanischen High Society bekannt und beliebt sind. So ist Nagisa Sena eine bekannte Schauspielerin, ihr Ehemann Seiya ein Muscialstar und der älteste Sohn Shogo aufstrebendes Sternchen am Pop-Himmel. Lediglich Izumi fällt mit seinem Wunsch Mangaka aus dem Rahmen, doch Rei lässt sich davon nicht einschüchtern und setzt alles daran, Seiya Sena zu unterstützen. Dieser rettet Rei einst unwissentlich, als er all seinen Lebensmut verloren hatte und seit diesem Moment ist Rei heimlich in Seiya verliebt. Dass seine Gefühle unerwidert bleiben, hat er längst akzeptiert, ist der ältere Musicalstar doch vollkommen vernarrt in seine bildschöne Ehefrau. Dafür hat Shogo Sena ein Auge auf Rei geworfen und setzt alles daran diesen für sich zu gewinnen. Dafür macht er auch nicht davor Halt, Rei mit seiner Liebe zu Seiya zu erpressen …

Eigene Meinung:
Bei „Back Stage!!“ handelt es sich um ein Spin-Off zur beliebten Boyslove Reihe „Love Stage!!“ von Eiki Eiki und Taishi Zaoh. Während im Manga Izumi im Zentrum steht, dreht sich die Light Novel von Kazuki Amano um Rei Sagara und seine Beziehung zu Izumis älteren Bruder Shogo Sena. Man muss nicht unbedingt den Manga kennen, um die Novel zu lesen, doch es bietet sich an, da sich beide Werke ergänzen. Fans des Mangas erfahren endlich mehr über Rei Sagara, insbesondere über seine Vergangenheit und wie er zu den Senas kam. Von daher ist die Novel für Fans ein Muss, insbesondere wenn man Rei mag und mehr über diesen Charakter erfahren will.

Die Geschichte ist nicht unbedingt neu und beginnt grob mit derselben Szene, wie der Manga, nur dass die Diskussion am Frühstückstisch dieses Mal aus Reis Sicht beschrieben wird. Der erste Part der Novel deckt sich zeitlich mit dem ersten Kapitel des Mangas, erst ab dem zweiten Teil geht „Back Stage!!“ eigene Wege, da sich die Autorin auf Reis Vergangenheit konzentriert und mehr über ihn und Shogo offenbart. Dabei wird oftmals der Zeitraffer angesetzt, was den Leser immer wieder aus der Bahn wirft, da man diesen Passagen nur schwer folgen kann. Zudem konzentriert sich Kazuki Amano vorwiegend auf die Szenen, in denen Rei und Shogo aufeinandertreffen, was natürlich zumeist in einem erotischen Zusammenspiel endet, das sich über mehrere Seiten ausdehnt. Dadurch bleibt sowohl die eigentliche Handlung (auch wenn es sich bei „Back Stage!!“ nur um eine Alltagsstory handelt), als auch eine Charakterentwicklung auf der Strecke. Natürlich entwickeln sich Rei und Shogo weiter, aber dies ist für den Leser schwer greifbar, da sie sich zumeist vollkommen unlogisch verhalten.

Back Stage!! Band 2Stilistisch ist „Back Stage!!“ Geschmackssache. Für eine Novel ist sie solide geschrieben, Vielleser werden Probleme mit dem mangahaften Stil haben, da sich sehr viele Logiklöcher, Stilfehler und schlechte Grammatik einschleichen. Auch die Wortwahl sorgt eher für Schmunzler und Kopfschütteln, als dass sie überzeugen kann und von einem wirklichen Spannungsaufbau kann man ebenfalls nicht sprechen. Gerade die erotischen Szenen sind so lächerlich geschrieben, die Wortwahl so denkbar unpassend, dass man die Novel überhaupt nicht ernstnehmen kann. Kazuki Amano hat einen gewöhnungsbedürftigen, einfachen Stil, der sich am ehesten mit den gängigen Fanfiction vergleichen lässt und der Leser von normalen Romanen und Büchern nicht überzeugen kann. Da empfiehlt sich eher der Griff zu Gay Romance Büchern, die es auf dem deutschen Markt in allen Formen und Genres gibt.

Für alle Fans der Zeichnungen bietet die Novel einige schöne Illustrationen, sowie den Kurzmanga „Back Stage!! Comic Side“, in der der Valentinstag thematisiert wird.

Alles in allem ist „Back Stage!!“ am ehesten für diejenigen geeignet, die „Love Stage!!“ mögen und die mehr über die Hintergründe der Hauptserie wissen möchten. Die Novel bietet eine gute Ergänzung zur Mangaserie, kann darüber hinaus jedoch nur schwer überzeugen. Dafür ist der Schreibstil zu mangahaft und gewöhnungsbedürftig, die Charaktere zu unrealistisch und plakativ und die Handlung an sich zu unlogisch. Wer über all das hinwegsehen kann, kann einen Blick riskieren. Taishi Zaoh hat die Novel mit einigen schönen Illustrationen versehen, die einer der wenigen Pluspunkte sind. Nur Fans von „Love Stage!!“ zu empfehlen.

© Koriko

Back Stage!!: © 2011 Eiki Eiki / Kazuki Amano / Taishi Zaoh, Kadokawa Shoten Co., Ltd. / Tokyopop

All You Need is Kill

Name: All You Need is Kill
Englischer Name: All You Need is Kill
Originaltitel: All You Need is Kill
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2004
Deutschland: Tokyopop 2014
Autor: Hiroshi Sakurazaka
Illustrator: yoshitoshi ABe
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,95 €

All You Need is KillStory
In naher Zukunft wird die Menschheit von der außerirdischen Rasse der Mimics heimgesucht, deren einziges Streben und Trachten das Auslöschen aller Menschen ist. Soldaten aus aller Welt kämpfen, ausgestattet mit in Japan entwickelten Exoskeletten, gegen die Bedrohung aus dem All. Doch auch diese Technik scheint gegen die feindliche Übermacht kaum etwas auszurichten. Die Soldaten an der Front gleichen mehr Kanonenfutter. lediglich eine Spezialeinheit der US Army, die US Special Forces unter der Leitung der weltbesten Exo-Soldatin Rita Vrataski, kann nennenswerte Ergebnisse im Kampf verbuchen.

Davon ist der Jung-Soldat Keiji Kiriya noch weit entfernt. Kaum die Kadettenschule abgeschlossen, wird bereits sein erster Kampfeinsatz zum Alptraum. Sein Trupp gerät in einen Hinterhalt, den meisten seiner Kameraden nicht überleben. Und auch er selbst fällt kurze Zeit später auf dem Schlachtfeld – allerdings nicht, ohne kurz vor seinem Tod die Bekanntschaft der legendären „Kampfhündin des Schlachtfelds“ Rita Vrataski gemacht zu haben…

Unvermittelt wacht Keiji wieder in seinem Bett in der Kaserne auf. Hat der seinen eigenen Tod etwa nur geträumt? Alles erscheint ihm merkwürdig, den gesamten Tag erlebt er als ein einziges Déjà-Vu. Selbst das Straftraining, das seine Truppe aufgebrummt bekommt, scheint er im Traum schon einmal erlebt zu haben. Und wieder fällt er bei seinem ersten Kampfeinsatz auf dem Schlachtfeld – um erneut in seinem Bett aufzuwachen. Nach einiger Zeit und weiteren Toden wird es Keiji bewusst: Er befindet sich in einer Zeitschleife, dazu verdammt, seinen ersten Kampfeinsatz wieder und wieder zu erleben, bis er wieder stirbt und es von vorne losgeht.

Entschlossen, sich seinem Schicksal nicht zu beugen und der Zeitschleife zu entfliehen, beschließt Keiji, jedes einzelne Leben, jeden einzelnen Tag zu nutzen, um seine Fähigkeiten und Erfahrungen als Soldat zu erweitern. „Learning by doing“, in diesem Fall „Learn to kill by doing“ wird sein Motto. Sein Ziel ist nun das Überleben, um dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen. Und tatsächlich macht er nach und nach Fortschritte, bis er eines Tages eine Schlacht überlebt. Doch wird er der Zeitschleife jemals entfliehen können?

dklfjgdsäEigene Meinung
„All You Need is Kill“ ist ein actiongeladener Science-Fiction-Roman aus dem Jahre 2004. In einer Mischung aus Endtime-Military-Action, Zeitschleifendrama und ja, auch einer leichten Romanze bewegt sich die Handlung in einem zunächst unüberblickbaren Kreislauf. Gemeinsam mit dem Protagonisten Keiji sucht der Leser nach einem Ausweg aus dem Dilemma, ein Licht am Horizont, das es nicht zu geben scheint. Letztlich bleibt als einzige Option die „Survival-of-the-Fittest“-Strategie: Wenn man nicht wirklich sterben kann, muss man eben so gut werden, dass man überlebt. Doch auch das Überleben des Schicksalstags auf dem Schlachtfeld scheint keine Erlösung von der Zeitschleife zu bringen.

Sakurazaka lässt seinen Hauptcharakter diese Erfahrungen immer wieder machen, solange bis dieser vollständig abstumpft, sein (Er)Leben nur noch Routine wird, der seinen Tagesablauf mechanisch abspult, dessen Gedenken stakkatofömig eingestreut werden. Den Kontrast bildet im zweiten Teil des Romans Rita, deren Schicksal dem von Keiji zu beider Überraschung ganz ähnlich ist…

Was der Roman deutlich zeigt ist, dass Kriege grundsätzlich Opfer fordern. Diese Erkenntnis, die Rita an einem Punkt macht, kommt nirgends so deutlich raus wie in diesen gedruckten Worten. Als Anti-Kriegsliteratur kann man den Band dennoch nicht ansehen. Dafür ist die Handlung zu unterhaltungsmäßig aufgebaut. Auch die Feinde, die Mimics, eignen sich aufgrund ihrer außerirdischen Herkunft und der monsterhaften Aufmachung dafür nicht. Schade eigentlich, das wäre ein interessanter Ansatz gewesen. So hat der Roman zwar Unterhaltungswert, letztlich aber nur die relative Tiefgründigkeit eines Hollywood-Films.

Die deutsche Ausgabe von „All You Need is Kill“ kommt als Taschenbuch im üblichen Tokyopop-Format daher und ist mit einem farbigen Ausklappposter von Illustrator yoshitoshi ABe ausgestattet, dessen Zeichnungen aber nicht an die von Takeshi Obata, der die Manga-Adaption bebildert hat, heranreichen.

Der Stoff des Romans wurde inzwischen mehrfach adaptiert, darunter in eine zweibändige Manga-Serie, die ebenfalls bei Tokyopop erscheint, sowie in einen Realfilm von Warner Bros. mit Tom Cruise und Emily Blunt in den Hauptrollen.

© Rockita

All You Need is Kill: © 2004 Hiroshi Sakurazaka, yoshitoshi Abe Shueisha / Tokyopop

Gute Nacht, Punpun

Name: Gute Nacht, Punpun
Englischer Name:
Originaltitel: Oyasumi Punpun
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2007
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Inio Asano
Bände: 13 Bände
Preis pro Band: 6,95 €
94,95 € (Sammelbox mit 13 Bänden)

Gute Nacht, Punpun Band 1Story
Der schweigsame Grundschüler Punpun befindet sich in einer schwierigen Phase. Er beginnt, die Welt mit den Augen eines heranwachsenden Jungen zu sehen und sich Gedanken über seine Mitmenschen zu machen. So muss sich Punpun mit Themen, wie der Sexualität und dem eigenen Körper auseinandersetzten. Auch seine Gefühle verwirren Punpun zur Zeit. Seitdem Miyo die Schule verlassen hat, bedrückt ihn ein Gefühl von Leere. Es fällt ihm schwer, sich auf die Schule zu freuen.

Als jedoch die neue Mitschülerin Aiko Tanaka in Punpuns Klasse kommt, ist es um ihn geschehen. Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals und in seinem Bauch drehen die Schmetterlinge Dauerrunden. Das muss Liebe auf den ersten Blick sein. Punpun muss unbedingt mehr über dieses Mädchen erfahren, sodass er beschließt, ihr auf den Nachhauseweg zu folgen. Auch wenn er sich größte Mühe gibt, nicht aufzufallen, wird er schon nach kurzer Zeit von Aiko entdeckt.

Das lebensfrohe und offene Mädchen zeigt jedoch keine Scheu und kommt schnell mit Punpun ins Gespräch. Noch viel eher redet sie ungebremst drauf los, was dem schüchternen Punpun sehr entgegenkommt. Sie erzählt Punpun, dass sie fest dran glaubt, dass in naher Zukunft die ganze Menschheit aussterben wird. In den Nachrichten sprechen die Erwachsenen jetzt schon von Umweltzerstörung und knappen Ressourcen. Daher will Aiko bis sie 20 Jahre ist, ein erfolgreiches Model oder eine berühmte Schauspielerin sein und all das Geld auf den Kopf hauen. Die einzige Möglichkeit für das Überleben der Menschen sei es, ins All auf fremde Planeten auszuwandern. Punpun ist von Aikos erwachsenen Einstellungen beeindruckt.

Zu Hause angekommen, macht er sich selber Gedanken über seine Zukunft. Was möchte er eigentlich mal aus sich machen? Jedes Mal wenn er seinen Vater beobachtet, wie er ein Baseballspiel im Fernsehen verfolgt und dabei euphorische Begeisterung zeigt, träumt Punpun davon, ein berühmter Baseballspieler zu sein.

Gute Nacht, Punpun Band 2Am heutigen Abend ist er sich diesbezüglich aber nicht mehr so sicher. Erneut haben sich seine Mutter und sein Vater gestritten und wieder musste seine Mutter die Gewaltausbrüche seines Vaters erdulden. Ein bekanntes Szenario für Punpun. Als es bereits tief dunkel ist und die Schlafenzeit näher rückt, kommt Punpuns Vater in sein Zimmer und macht ihn ein interessantes Geschenk – ein Teleskop. Als Punpun einen Blick hindurch wagt, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen! Er wird später mal Astronom und Aiko sowie die ganze Menschheit retten!

Eigene Meinung
„Gute Nacht, Punpun“ ist ein Manga der etwas anderen Art. Nicht nur die tiefgründige Storyline und die sozialkritischen Handlungsstränge fallen auf, sondern auch die Darstellung der Charaktere. Inio Asano kombiniert mehrere Stilarten gleichzeitig und erschafft dadurch ein ganz eigenes Werk.

Die Darstellung von Personen und Hintergrundkulissen, wie Städte und Umgebungen, kann als detailverliebt und beinahe perfektionistisch beschrieben werden. Dabei bleibt Inio Asano realitätstreu, ohne zu beschönigen, sondern stattdessen die Schönheit in der Natürlichkeit darzustellen. Gelegentlich gibt es jedoch einige Ausreißer, in denen Protagonisten entstellt und übertrieben in Szene gesetzt werden. Vor allem der Grundschullehrer und der Direktor sind hier entsprechende Beispiele, dessen Hässlichkeit teilweise grotesk veranschaulicht wird.
Manche Charaktere, die hin und wieder eingeblendet werden, wie Gott, der von Punpun immer wieder um Rat ersucht wird, wirken beinahe wie eine Fotografie, die in das Bild eingesetzt wurde. Diese unterscheiden sich deutlich vom angewandten Zeichenstil und erscheinen wir ein Fremdkörper im Bild.

Aber am meisten ragt immer noch Punpun selbst heraus. Nicht nur, dass er kaum ein Wort spricht und der Leser vor allem durch Punpuns Gedankengänge Informationen erhält, er und seine Familie werden zudem als ovales Wesen mit schnabelförmigen Mund dargestellt, dessen Erscheinung entfernt die Karikatur eines Vogels erahnen lässt. Die Einfachheit, mit der Punpun gezeichnet ist, fällt in Hinblick auf die detaillierte Umgebung deutlich auf. Oftmals sind Punpuns Mutter und Vater dadurch schwer zu unterscheiden. Warum Inio Asano sich für diese Art und Weise, Punpun zu zeichnen, entschieden hat, lässt Spielraum für Interpretationen. Vielleicht wollte er Punpun als eine Art Sinnbild für den typischen heranwachsenden Jungen darstellen, der mit etlichen Problemen konfrontiert wird, oder er wollte der Hauptperson Anonymität verschaffen. Vielleicht sollte der lustig und niedlich dargstellte Punpun auch die ernste Handlung etwas auflockern. Dazu hüllt sich der Autor aber in Schweigen. Und tatsächlich gewinnt „Gute Nacht, Punpun“ durch den Hauptprotagonisten und seine Darstellungsweise an Komik. Nicht selten fällt Punpun wie versteinert um, wenn er vor Scharm im Boden versinken möchte. Ein amüsantes Bild entsteht.

„Gute Nacht, Punpun“ dreht sich in erster Linie vor allem um häusliche Gewalt, Liebe und die ersten Erfahrungen mit Sexualität. Leser, die gegenüber anspruchsvoller Kost nicht abgeneigt aber gleichzeitig offen für Neues sind, sollten einen Blick in das für Inio Asano typische Werk wagen. Es ist jedenfalls eine willkommene Abwechslung auf dem Manga-Markt und hält interessante Wendungen für die Leser bereit.

© Izumi Mikage
Gute Nacht, Punpun: © 2007 Inio Asano, Shogakukan/ Tokyopop

Die Farbe des Windes

Name: Die Farbe des Windes
Englischer Name:
Originaltitel: Color of the Wind
Herausgebracht: Korea: Ylab 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Idee: Jae-Young Kwak
Story: Jae Ah
Zeichnungen: Gwang-Mook Lim
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 14,00 €

Die Farbe des Windes Band 1 Story:
Der Angestellte Jun-Seok Hong war glücklich, nachdem er mit Yuri seine große Liebe gefunden hatte und bereit war ihr Leben mit ihr zu verbringen. Doch das Mädchen begeht eines Tages Selbstmord und Jun-Seok findet keinerlei Gründe, was Yuri zu diesem dramatischen Schritt gebracht hat. Als er nach Hokkaido versetzt werden soll, nimmt er das Angebot mit bangem Herzen an, denn dort soll es ein Mädchen geben, das Yuri bis auf’s Haar gleicht.

Parallel zu Jun-Seoks Geschichte lernt man Aya kennen, die Yuri tatsächlich ähnelt und die auf den Zauberer Ryu Murayama trifft, der sie unbedingt für seine Show als Assistentin gewinnen will. Darüber lernen sich die beiden kennen und schon bald ist Aya fasziniert von dem geheimnisvollen Mann, der sich nur selten in die Karten sehen lässt …

Eigene Meinung:
Der vollfarbige, großformatige Manwha „Die Farbe des Windes“ stammt von Mitgliedern der Projektes Ylab, unter dessen Dach mehrere Künstler zusammenarbeiten und gemeinsam Comics zeichnen. So stammen auch die bei Tokyopop erschienen Comics „ENT“ und „Westwod Vibrato“ aus dem Hause Ylab, wenngleich bei diesen Projekten anderen Künstler involviert sind. So war bei „Die Farbe des Windes“ Jae Ah für den Text zuständig, die Zeichnungen stammen von Gwang-Mook Liam und für die Idee ist Jae-Young Kwak verantwortlich.

Die Geschichte wirkt zu Beginn ein wenig konfus, da sie von Rücklenden und Zwischenepisoden durchbrochen ist, die es ein wenig schwer machen, der Handlung zu folgen. Erst im Laufe der Zeit wird offensichtlich, dass der Manwha nicht in den üblichen Bahnen läuft und viele Dinge doppelbödig zu nehmen sind. Wirklich sicher ist man sich allerdings erst am Ende, da das Team mit seiner großen Offenbarung bis zur letzten Seite wartet und damit durchaus zu überraschen weiß. Zudem ebnen sie den Weg zur Fortsetzung, auf die man nach dieser Offenbarung wirklich gespannt ist. Man darf gespannt sein, wie Jae Ah die Geschichte weiterführen wird und welche Überraschungen noch auf den Leser warten.

Die Farbe des Windes Band 2Die Figuren passen im Großen und Ganzen gut zur Geschichte – sie sind interessant, geheimnisvoll und bieten viel Platz für Spekulationen. Gerade von Yuri weiß man nur wenig und obwohl sie in „Die Farbe des Windes“ nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, ist man neugierig auf ihre Beweggründe und Gedanken. Auch der Zauberer ist eine tolle Figur, da auch er viel verbirgt und nicht zu den stereotypen Charakteren gehört. Er vermittelt dem Leser eine sehr mysteriöse, ungreifbare Aura, die gut zu der Geschichte passt, die im Hintergrund von statten geht und erst auf den letzten Seiten Sinn erhält.

Stilistisch ist „„Die Farbe des Windes“ gelungen. Zunächst muss man sich ein wenig an die Zeichnungen gewöhnen, da Gwang-Mook Liam einen eher skizzenhaften Stil hat. Mal sind einige Figuren und Hintergründe nur angedeutet, dann wiederrum lässt er sich Zeit und arbeitet die Gesichter genauer aus. Teilweise sind einige Panele sogar nur schwarz/weiß gehalten, nicht mehr als unfertige Outlines, während andere Seiten sehr aufwendig gestaltet sind. Gerade Schlüsselszenen wird auf diesem Weg mehr Gewicht verliehen, da sie optisch ins Auge fallen.
Dennoch kann Gwang-Mook Liams Stil überzeugen, da seine Figuren sowohl realistisch gehalten sind, als auch ein wenig ätherisch und ungreifbar wirken. Die Zeichnungen harmonieren gut mit der ungewöhnlichen Handlung und den Charakteren.

„Die Farbe des Windes“ ist ein ungewöhnliches Werk, das durchaus zu überzeugen weiß, wenn man sich auf die ungewöhnlichen Figuren und die teils verworrene Handlung einlässt. Es wartet mit einigen schönen Wendungen auf und zieht den Leser spätestens am Ende in seinen Bann. Auch stilistisch ist der Manwha gelungen, so dass sich Fans von ungewöhnlichen Charakteren und doppelbödigen Alltagsgeschichten Ylabs Werk nicht entgehen lassen sollten. Zu empfehlen.

Die Farbe des Windes: © 2014 Jae-Young Kwak, Jae Ah, Gwang-Mook Lim, Ylab / Tokyopop

Grimms Monster

Name: Grimms Monster
Englischer Name: Dictatorial Grimoire
Originaltitel: Dokusai Grimoire
Herausgebracht: Japan: Media Factory 2011
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Ayumi Kanou
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch)
14,00 € (Perfect Edition)

Grimms Monster Band 1Story
Grimm Otogi hat mitten im Halbjahr die Schule gewechselt und ist deswegen momentan der absolute Sonderling der Klasse. Gerüchte verbreiten sich über ihn wie ein Lauffeuer und das nicht nur, weil er allein in das „Geisterhaus“, der großen alten Villa am Stadthügel, gezogen ist. Seit dem Tod seiner Mutter war er immer einsam. Seinen Vater kennt er nicht. Deswegen war er umso überraschter, als ihn plötzlich der Brief seines Vaters erreichte, der verkündete, bereits Umzug und Schulwechsel von Grimm organisiert zu haben. Doch als er in seinem neuen Zuhause ankam, wurde er von niemanden erwartet. Das leer stehende Haus ist zwar riesig aber uralt, staubig und stark renovierungsbedürftig. Kein Wunder also, dass zahlreiche düstere Legenden um das Haus existieren.

Als Grimm eines Nachmittags aber eine Stimme aus dem Keller hört, die nach ihm ruft, neigt er dazu, den Gerüchten Glauben zu schenken. Vorsichtig schleicht er die Treppe hinunter. Unten angekommen, entdeckt er am Ende des Raumes ein Buch auf einem Podest. Als er, wie davon angezogen, die Hand ausstreckt und danach greift, öffnet es sich schlagartig. Ein Wesen, das einem Pferd ähnelt, schwarz und zähnefletschend, erscheint vor Grimm und setzt zugleich zum Angriff an. Zweifellos trachtet dieses Monster nach Grimms Leben. Als er immer mehr in die Ecke gedrängt wird und keinen Ausweg sieht, erscheint aus dem alten Kamin plötzlich ein Mann mit einem Schwert, der Grimm verteidigt. In einem Moment der Unachtsamkeit, packt der Fremde Grimm an der Hand und flüchtet mit ihm vor dem Monster.

Grimms Monster Band 2Als die beiden zu einer kurzen Verschnaufpause kommen, betrachtet Grimm den Unbekannten eindringlich. Graues langes Haar, graue Augen und Schuhe aus Glas. Er sieht aus wie das männliche Pendent zu Cinderella, was er daraufhin auch sofort äußert. Zu seiner Verwunderung macht der Mann auch kein Geheimnis aus seiner Identität – er ist Cinderella aus dem Märchen. Grimm versteht die Welt nicht mehr. Was geht hier vor sich? Cinderella erkennt den Erklärungsbedarf und fängt an zu berichten. Die Gebrüder Grimm sind Grimm Otogis Vorfahren. Zur damaligen Zeit haben sie Geschichten zusammengetragen, doch nicht, wie man sich erzählt, von alten Frauen und Kindern, sondern von Dämonen und Monstern. Diese Monster erzählten ihnen ihre Lebensgeschichte, die von den Gebrüder abgewandelt und verarbeitet wurden. Als Gegenleistung versprachen die Gebrüder Grimm, ihre Nachkommen den Dämonen zu überlassen. Grimm Otogi ist ein solcher Nachkomme, sodass diese Monster nun auf ihn Jagd machen. Nur er selber, Cinderella, ist kein blutrünstiges Monster, sondern ein treuer Begleiter und Diener, der Grimm beschützen soll.

Viel Zeit diese neuen Informationen zu verarbeiten, bleibt Grimm nicht. Das pferdeähnliche Monster, das auch noch größer geworden ist, hat die beiden mittlerweile entdeckt. Alle Angriffe scheinen ihm zudem nichts auszumachen. Wie soll er es also besiegen? Cinderella liefert die nötige Lösung des Rätsels. Alle Monster sind eine Fabelgestalt aus Grimms Märchen. Grimm muss nun erkennen, aus welchem Märchen das Monster stammen könnte und muss anhand der Geschichte die Schwachstelle herausfinden. Nur so kann Grimm das Monster zurück in das Buch verbannen. Grimm muss sich nun an die Geschichten erinnern.
Um welche Märchengestalt handelt es sich hier?

Eigene Meinung
„Grimms Monster“ erzählt die bekannten Märchen der Gebrüder Grimm aus einer interessanten und wirklich kreativen Perspektive. Wie bereits in „Grimms Manga“ wurden die berühmten Charaktere entsprechend abgewandelt. Nur die Grundelemente jeder Märchenfigur wurden beibehalten. So ist zum Beispiel Cinderella nun ein Mann mit Putzaffinität, der Gefallen daran findet, von Grimm beschimpft und gequält zu werden. Auch andere Fabelgestalten, die in diesem Band vorkommen, wissen den Leser mit der einen oder anderen Änderung zu überraschen. Leider ist auch für eingefleischte Experten der Geschichten nicht immer gleich erkennbar, welche Märchenfigur gerade dargestellt wird. Dadurch bekommt der Leser allerdings die Gelegenheit, wie Grimm Otogi, zu rätseln und durch Detektivarbeit herauszufinden, welche Figur hinter dem Monster steckt.

Neben der Manga-Edition gibt es ebenfalls wieder eine Perfect-Edition im Hardcover mit Farbseiten. Wer alle Märchen der Gebrüder Grimm bereits auswendig kennt und Lust auf eine Abwechslung hat, der sollte „Grimms Monster“ ruhig zur Hand nehmen und lesen.

© Izumi Mikage

Grimms Monster: © 2011 Ayumi Kanou, Media Factory / Tokyopop

Grimms Manga

Name: Grimms Manga
Englischer Name:
Originaltitel: Grimms Manga
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2007
Mangaka: Kei Ishiyama
Bände: 2 Bände + 1 Fanbuch
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch-Ausgabe)
14,00 € (Perfect Edition/Fanbuch)
29,95 € (Box)

Grimms Manga Band 1Story: Rotkäppchen
Ein kleiner Wolf möchte von seinem Vater wissen, wie er ein wahrer Wolf wird. Darauf antwortet der Vater, dass man dazu eine Jungfrau fressen muss. Ohne wirklich zu wissen, was eine Jungfrau ist, macht sich der junge Wolf auf den Weg. Von den Ziegen erfährt er, dass sein Vorhaben sehr gefährlich ist. Trotzdem macht er sich auf den Weg ins Dorf. Dabei trifft er auf ein Mädchen mit einem roten Käppchen. Das Mädchen sieht zwar, dass er Ohren und einen Schwanz hat, aber sie merkt nicht, dass er ein Wolf ist. Der Wolf ist jedoch so von ihr angetan, dass er sie nicht fressen möchte. Er erfährt von ihr, dass sie auf den Weg zu ihrer Großmutter ist und ihr Kuchen und Wein bringt. Er läuft schnell zu dem Haus der Oma und setzt sich einen Bottich auf den Kopf, um seine Ohren zu verstecken. Er hilft der Großmutter bis Rotkäppchen kommt. Aber sie kommt nicht allein, ein Jäger hat sie begleitet, da dieser gehört hat, dass sich ein junger Wolf in der Gegend herumtreibt. Der Jäger schöpft verdacht, als er den Jungen mit dem Bottich sieht und hält sein Gewehr auf ihn. Was wird passieren?

Story: Rapunzel
Als die Frau schwanger war und nichts essen konnte, stahl ihr Mann von einem Beet Rapunzeln. Nur diese konnte sie essen und so rettete er ihr Leben und das des ungeborenen Kindes. Das Kind wurde geboren. Plötzlich klopfte es an der Tür und eine Hexe stand vor der Tür. Sie forderte die Herausgabe des Kindes, da es nur überlebte durch ihre Rapunzeln. Nach langem Zögern überreichten die Eltern das Kind. Die Hexe nannte das Kind „Rapunzel“. Rapunzel wurde in einen Turm gesperrt. Einen Turm ohne Türen, nur mit einem einzigen Fenster. Seit dem sind über zehn Jahre vergangen. Die Hexe besucht regelmäßig Rapunzel, um ihr Essen zu bringen. Wenn sie kommt, lässt Rapunzel sein langes Haar herunter und die Hexe klettert daran hinauf. Eines Tages kommt ein junges Mädchen vorbei und sucht nach einer Tür in den Turm. Rapunzel sieht sie und lässt sein langes Haar herunter. Das Mädchen klettert daran hinauf. Die beiden freunden sich an. Das Mädchen besucht sie oft. Doch eines abends kommt nicht sie, sondern ihr Vater. Dieser ist überhaupt nicht begeistert, dass sich seine Tochter Eva so oft mit Rapunzel trifft und nun schwanger ist. Als die Hexe auftaucht, möchte der Vater sie zur Rechenschaft ziehen. Die Hexe wirft Rapunzel aus den Turm. Von fremden Dorfbewohnern wird er gefunden. Wird er Eva jemals wiedersehen?

Grimms Manga Band 2Story: Hänsel und Gretel
Hänsel und Gretel sind Geschwister und stammen aus armen Verhältnissen. Hänsel ist ein bildschöner Junge, doch dies ist seinen Eltern egal. Als es Winter wird, hat die Familie ein Problem: Das Essen reicht nicht. So versucht die Stiefmutter der beiden Kinder den Vater zu überreden, die Kinder im Wald auszusetzen. Mit Erfolg, wenige Tage später geht die Familie in den Wald Holz sammeln. Die Eltern lassen die Kinder dort zurück. Als es dunkel wird, versuchen die beiden Kinder den Weg zurück zu finden. Sie verlaufen sich im Wald und kommen zu einem Haus, welches aus Süßigkeiten erbaut wurde. Die Beiden haben so großen Hunger, dass sie beginnen an dem Haus zu knabbern. Eine Frau kommt heraus und ist erst sauer, weil jemand an ihrem Haus knabbert. Doch als sie Hänsel sieht, glaubt sie ihren Prinzen gefunden zu haben. Sie nimmt die Kinder mit in ihr Haus und gibt den Kindern zu essen und zu trinken. Hänsel ist ihr Liebling, den sie von Kopf bis Fuß neu einkleidet. Als Gretel dies sieht, glaubt sie, es mit einer Hexe zu tun zu haben. Sie glaubt der Frau nicht, dass sie gute Absichten hat und wird dadurch in die Küche als Aushilfe geschickt. Die Frau schlägt Hänsel vor, für Gretel Adoptiveltern zu suchen. Doch Hänsel möchte nicht, denn dann wäre er nicht besser als sein Vater. In diesem Moment kommt Gretel mit einem Besen in der Hand angelaufen und möchte ihren großen Bruder verteidigen…

Eigene Meinung
„Grimms Manga“ ist eine bunte Mischung von Märchen der Gebrüder Grimm. Es sind sowohl bekannte Märchen wie „Hänsel und Gretel“, als auch unbekanntere wie „Die zwei Brüder“. Jedoch werden diese Märchen verändert. Die neue Version haucht frischen Wind in diese altbekannten Märchen aus Kindertagen und bringt auch Freude an die etwas älteren Leser. So wird der Manga, welcher leider nur aus zwei Bänden besteht, für Leser ab zehn Jahren empfohlen.

Grimms Manga: © 2007 Kei Ishiyama, Tokyopop

Grenadier

Name: Grenadier
Englischer Name: Grenadier
Originaltitel: Grenadier
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2003
Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Sousuke Kaise
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Grenadier Band 1Story
Japan zur Zeit der Bürgerkriege, Ende des 19. Jahrhunderts
Noch ist das Schwert, die „Seele der Samurai“ die vorherrschende Waffe. Doch langsam aber sicher tauchen immer mehr Krieger mit den westlichen Schusswaffen auf, die versuchen, die Gerechtigkeit wiederherzustellen. Diese werden „Senshi“ genannt. Eine von ihnen ist die Revolverheldin Rushuna Tendo…

Gleich zu Anfang zeigt Rushuna, dass sie zwar blond, aber keinesfalls blöd sondern hart im Nehmen ist. Sie und ihr Begleiter, der Samurai Yajiro Kojima, werden von einer Gruppe Kopfgeldjäger angegriffen, die Rushuna aufgrund ihrer goldenen Haare mit einer gesuchten Verbrecherin verwechseln. Zunächst will Rushuna einfach verschwinden, doch nachdem die Jäger ihr ein Loch in ihren Hut geschossen haben, kennt sie keine Gnade mehr und schießt, nur mit einem kleinen Revolver bewaffnet, die komplette Mannschaft mitsamt deren Maschinengewehren über den Haufen, was für Yajiro unglaublich ist.

Doch die Kopfgeldjägergang gibt so schnell nicht auf und versuchen einen erneuten Angriff in der Annahme, dass ihnen Rushuna nun aufgrund ihrer leeren Patronentrommel ausgeliefert ist. Doch diese macht ihrem Ruf alle Ehre, lädt in einem Handgriff und innerhalb einer Sekunde ihre Waffe nach und gewinnt so auch die zweite Runde. Bevor sich die Angreifer aus dem Staub machen, kassiert sie noch schnell Geld für ihren Hut und lässt die mehr als verblüfften Verlierer von dannen ziehen.

Für Yajiro ist es nicht verwunderlich, dass Kopfgeldjäger auf alles schießen, was blonde Haare hat, da es für die mysteriöse Unbekannte 3000 Goldstücke Prämie gibt. Er rät Rushuna, nicht mit in die nächste Stadt zu kommen. Doch die hört ihm schon nicht mehr zu, da sie in Gedanken schon Einkäufe erledigt und ein Bad nimmt.

Grenadier Band 2Von plötzlichen Schüssen abgelenkt, findet die Senshi eine ganze Gruppe ermordeter und zerstückelter Samurai. Während sie sich noch fragt, wer zu einer solchen Tat fähig wäre, wird sie hinterrücks von einer mysteriösen maskierten Person angriffen und kann nur knapp ausweichen. Optisch eine Frau mit goldenen Haaren. Rushuna erkennt die Frau auf dem Steckbrief, die ohne Pause weiter angreift. Ihre Waffe scheint eine Art Klinge aus Wind zu sein, die Rushuna bei der kleinsten Berührung große Verletzungen zuführt. Doch davon möchte sich die Revolverheldin nicht beeindrucken lassen. Mit einem Angriff von oben schafft sie es, die Unbekannte zu enttarnen. Unter der Maske steckt jedoch statt einer Frau ein kleiner Junge, der nicht davor zurückschreckt, seine Gegnerin zu töten. Rushuna erkennt, dass einer von ihnen nicht überleben wird und schafft es mit einem taktischen Manöver, den Jungen in die Enge zu treiben. Doch in diesem Moment gehen ihr die Patronen aus und der Junge trifft sie frontal…

Gleichzeitig versucht Yajiro in einer Kneipe der Stadt Informationen über die „Kriegerin mit den goldenen Haaren“ aufzutreiben. Doch die einzige Information, die er erhält, ist die, dass das Land seit kurzem einen neuen König hat. Ein Jugendlicher, der durch eine Krankheit noch immer im Körper eines Kindes lebt…

Eigene Meinung
„Grenadier“ ist ein witziger Actionmanga in einem sehr guten Zeichenstil. Die Story ist interessant, wenn auch die „Zwischenhandlungen“ auf Dauer etwas langweilig sind, da außer Schießereien nicht viel passiert. Neben Komik ist allerdings auch viel Ernst in der Handlung, was eine ausgewogene und spannungsgeladene Mischung ergibt. Zudem ist zu erwähnen, dass der Manga im Vergleich zum Anime mehr Augenmerk auf die Schießereien, als auf die Proportionen der Helden legt. Absolut empfehlenswert, wenn man etwas Blut verträgt.

© Rockita

Grenadier: © 2003 Sousuke Kaise, Kadokawa Shoten / Tokyopop

Gravitation Ex

Name: Gravitation Ex
Englischer Name: Gravitation Ex
Originaltitel: Gravitation Ex
Herausgebracht: Japan: Gentosha 2007
Deutschland: Tokyopop 2007
Mangaka: Maki Murakami
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Gravitation Ex Band 1Story
Shuichi und Eiri sind nach New York gereist, um das Grab von Yuki Kitazawa zu besuchen. Sie treffen auf Yukis jüngeren und transsexuellen Bruder Yoshiki. Für Eiri und Shuichi ist es ein kleiner Schock, ihn im Kleid zu sehen. Die Drei haben sich einiges zu erzählen, sodass sie in Yoshikis Auto steigen. Im Auto befindet sich ein kleiner Junge namens Riku Kitazawa. Erst glaubt Eiri, dass der kleine Yoshikis Sohn ist. Doch dem ist nicht so. Wie sich herausstellt, ist es Yukis Sohn. Vier Jahre nach dem Tot von Yuki Kitazawa starb auch dessen Frau. Riku kam nach einigem hin und her zu Yoshiki.

Die ganze Fahrt nach Hause reden Eiri und Shuichi nicht miteinander. Erst im Hotelzimmer sprechen sie über den Kleinen. Plötzlich tauchen Rage, Yoshiki und Riku auf. Eiri nutzt die Gelegenheit und verlässt unbemerkt das Hotel. Draußen trifft er auf Ryuichi Sakuma. Ryuichi hat großes Interesse an Shuichi und will Eiri verunsichern. Aus diesem Grund kehrt dieser schnell ins Hotel zurück. Dort wird er freudig von Shuichi begrüßt. Eiri fordert ihn auf, seine Sachen zu packen und unverzüglich nach Japan zurück zu fliegen. Yoshiki erzählt nun dem kleinen Riku, dass dieser nun nach Japan reisen kann. Was hat das zu bedeuten? Yoshiki möchte nun den letzten Schritt gehen und sich zu einer Frau umoperieren lassen. Dies soll etwa eine Woche dauern und Shuichi soll solange auf Riku aufpassen. Eiri ist dagegen, aber da Yoshiki sofort verschwunden ist, haben sie keine andere Wahl.

Gravitation Ex Band 2Nach einem turbulenten Flug landen sie endlich in Japan. Dort werden sie von einer Horde Fotografen, Fernsehteams etc. begrüßt. Die Presse ist ganz aus dem Häuschen und spekulieren, ob die beiden in den Flitterwochen waren. Als sie dann auch noch Riku entdecken, denken sie, er wäre ihr Sohn. Plötzlich ist Shuichis Band „Bad Luck“ gefragter als je zuvor. Wurden sie früher wegen ihrer Musik eingeladen, so interessieren sich heute die Leute eher für ihr Privatleben und natürlich besonders für die Beziehung zwischen Shuichi und Eiri. Außerdem gibt es plötzlich Shuichi- und Eiri-Cosplayer, Porno-Manga mit den beiden und Ähnliches. Doch dann kommt es zum Streit zwischen Shuichi und Eiri. Die Sache eskaliert, als Ryuichi Sakuma auftaucht und Shuichi seine Liebe gesteht. Er will nicht mehr zusehen, wie Eiri mit Shuichi umgeht und so küsst er diesen überraschend. Eiri sieht das und fühlt sich betrogen. Betrug bestraft man mit Betrug so die Meinung des Präsidenten von Shuichis Plattenfirma. Er hegt schon lange Gefühle für Eiri und glaubt sich nun am Ziel seiner Träume. Ist dies das Ende der Beziehung zwischen Shuichi und Eiri?

Eigene Meinung
„Gravitation Ex“ ist die Fortsetzung von „Gravitation“. Inhaltlich hat sich die Story verändert. Ging es in „Gravitation“ in erster Linie um die Musik und wie Shuichi und Eiri zusammen kommen, so geht es in „Gravitation Ex“ nur noch um die Beziehung. Somit hat sich der Manga zu einem reinen Shonen-Ai Manga gewandelt. Zeichnerisch gibt es jedoch keine großen Veränderungen im Vergleich mit dem letzten Band der alten Serie. Fans von „Gravitation“ oder Shonen-Ai Manga sollten sich diese Fortsetzung unbedingt genauer ansehen.

Gravitation Ex: © 2007 Maki Murakami, Gentosha Comics / Tokyopop

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