Steal Moon

Name: Steal Moon
Englischer Name: Steal Moon
Originaltitel: Steal Moon
Herausgebracht: Japan: Nihonbungeisha 2006
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Steal Moon Band 1Story:
Der junge Nozomi hätte sich nie träumen lassen, dass er einmal von einem anderen Streetfighter besiegt wird. Doch ausgerechnet an dem Tag, als er laut verkündigt demjenigen, der ihn besiegt als Sklave zu Diensten zu sein, taucht der gutaussehende und unheimlich starke Coyote auf. Im folgendem Kampf unterliegt Nozomi und Coyote verkauft den junge Mann an die Firma „Digital Angels“ Ab sofort ist Nozomi keine Sekunde unbeobachtet, denn „Digital Angels“ bietet einen ganz besonderen Service an – Internetnutzer können dort die Bewohner der einzelnen Räume rund um die Uhr beobachten. Erst wenn Nozomi genug Klicks auf sich gezogen und somit genug Geld verdient hat, kann er das Appartement verlassen. Nozomi ist entsetzt und weigert sich zu Beginn an dem ganzen Theater teilzunehmen. Dementsprechend niedrig sind seine Klickzahlen und so entscheidet sich Hermes, der Leiter von „Digital Angels“, dem ganzen ein wenig nachzuhelfen.

Zunächst schickt er die beiden Kinder Soma und Gyokuto, um Nozomi beizubringen, wie man mehr Zuschauer anlockt (im Sinn von erotischen Spielchen). Die beiden sind ebenfalls an die Firma verkauft worden und Nozomi ist entsetzt, dass sogar Kinder hier den gierigen Blicken von Internetusern ausgesetzt sind. Als Nozomi sich weigert, auf Hinweise der beiden Jungs einzugehen, schickt Hermes zwei Männer ins Rennen, die sich um Nozomi kümmern sollen. Da Nozomi verletzt ist, hat er keine Chance gegen die beiden und im letzten Moment taucht der Mann auf, dem Nozomi die ganze Misere zu verdanken hat- Coyote. Er hilft Nozomi und erfährt schließlich, dass er nicht nur hier ist, um seine Schulden abzubezahlen. Hermes und Coyote brauchen ihn dringend, um ein Mitglied von Selene zu werden. Seit Jahren wird die Stadt und das umliegende Land vom Mond bzw. einem Satelliten aus beobachtet. Die Gruppe hat sich vorgenommen, diese ständige Beobachtung zu beenden und dafür ist Nozomi von essentieller Bedeutung. Denn nur er kann den Computer Isis aktivieren und die Aktivierung stellt die notwendige Grundlage dar, um den Maincomputer auf dem Mond außer Betrieb zu setzen.

Steal Moon Band 2Doch schon kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse. Weder Hermes noch Coyote spielen mit offenen Karten und treiben ein doppelbödiges Spiel. Nozomi muss erkennen, dass er ebenso wie Soma und Gyokuto (die in der Lage sind weitere Computer zu aktivieren) nur benutzt werden, um ein weitaus größeres Projekt zu starten…

Eigene Meinung:
„Steal Moon“ ist eine zweibändige Sci-Fi Mangareihe, die lose zu „Blue Sheep Dream“ gehört. So trifft man auf bekannte Charaktere wie Ratri, Kai und Maria, die ebenfalls eine größere Rolle spielen. Damit wird „Steal Moon“ gerade für Fans der anderen Mangareihe interessant, gleich wenn natürlich die Gewichtung gänzlich auf Nozomi und Coyote liegt. Natürlich gibt es eine sich entwickelnde Beziehung zwischen den beiden Charakteren, die in der ein oder anderen erotischen Szene endet. Wie schon von anderen Werken von Makoto Tateno bekannt, ist die Geschichte recht emotional und tränenreich, dramatisch und gefühlsbetont. Dass Nozomi sich innerhalb weniger Kapitel vom harten Straßenkämpfer zum weinerlichen Untergebenen entwickelt ist jedoch nur schwer nachzuvollziehen. Somit sind gerade die Persönlichkeiten ein wenig unausgegoren. Die Story ist ansonsten sehr schön und spannend und bietet die ein oder andere überraschende Wendung.

Zeichnerisch gibt es wenig zu bemängeln, wer Makoto Tateno kennt, wird die gewohnte Qualität geliefert bekommen. Sehr schöne Gesichter, detaillierte Haare und viele großflächige Panele. Leider sind die sich ähnlichen Gesichter und Charaktere ein großes Manko des Zeichenstils. Manchmal fällt es einem schwer die Figuren auseinander zu halten.

Insgesamt ist „Steal Moon“ ein schöner Manga, der mit einer spannenden Geschichte aufwartet, die leider manchmal ein wneig zu oft auf die Tränendrüse drückt. Doch wer Makoto Tateno kennt, weiß, dass Drama nun einmal ihr Steckenpferd ist. Wer Drama und Sci-Fi mag und Yaoi nicht abgeneigt ist, sollte zugreifen. Gerade Makoto Tateno Fans sollten sich „Steal Moon“ nicht entgehen lassen. Neben „Yellow“ und „Blue Sheep Dream“ gehört es zu ihren besten Serien.

© Koriko

Steal Moon: © 2006 Makoto Tateno, Nihonbungeisha Co., Ltd. / EMA

Citrus

Name: Citrus
Englischer Name: Citrus
Originaltitel: Citrus
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2013
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Saburouta
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Citrus 1 Story:
Nachdem Yuzus Mutter neu geheiratet hat, ändert sich das Leben der Highschool Schülerin dramatisch – ihre neue Schule ist eine reine Mädchenschule und in ihrem neuen Zuhause erwartet sie ihre neue Stiefschwester Mei, mit der sich bereits an ihrem ersten Schultag zusammenrasselt. Denn während Mei das Sinnbild einer perfekten, braven und ordentlichen Schülerin ist, bevorzugt Yuzu auffällige Klamotten, lackierte Fingernägel und ist nie um einen Kommentar verlegen. Dennoch versucht Yuzu alles, um sie mit Mei anzufreunden und das Beste aus ihrer momentanen Situation zu machen. Dabei erwischt sie ein Fettnäpfchen nach dem nächsten – so erwischt sie Mei und ihren Klassenlehrer beim Knutschen hinter der Schule und entdeckt, dass die stoische Mei durchaus gegen ihre eigenen Dämonen kämpft. Richtig problematisch wird es aber erst, als Mei Yuzu küsst und damit Letztere in ein wahres Gefühlschaos stürzt.

Eigene Meinung:
Mit „Citrus“ von Saburouta wagt sich Tokyopop nach einiger Zeit wieder an einen Yuri-Manga, der jedoch unter der Romance-Schiene „I love Shojo“ des Verlags erschein und daher auch mit einer hübschen Shojo-Card als Gimmick daherkommt. Der Manga erschien ab 2012 im Magazin Yuri Hime des Verlags Ichijinsha.

Die Geschichte ist recht locker und unterhaltsam gestaltet und wartet im ersten Band mit keinerlei großen Überraschungen auf. Die Handlung plätschert ein wenig unmotiviert vor sich hin: Yuzu und Mei lernen sich kennen und versuchen beide das Beste aus der gegebenen Situation zu machen. Dabei kommt es immer wieder zu Reibereien, da die Mädchen vollkommen unterschiedlich sind oder es zu Missverständnissen kommt. Darunter fallen auch Küsse, die zumeist von Mei ausgehen, jedoch nie auf Gefühlen beruhen, sondern eher dazu dienen, Yuzu zum Schweigen zu bringen oder sie zu verunsichern. Dies überträgt sich auf den Leser, denn man weiß nicht so Recht, wohin Saburouta mit der Geschichte eigentlich will. Es ist am Anfang keine wirkliche Liebesgeschichte vorhanden, so dass Meis Aktionen eher Unverständnis hervorrufen und viele Szenen, in denen die beiden Protagonisten auf Tuchfühlung gehen irgendwie unglaubwürdig sind. Zum Ende hin gesteht sich Yuzu zumindest ein, sich verliebt zu haben, so dass man darauf hoffen kann, dass die Fortsetzung ein wenig mehr Romance und Shojo-Ai enthält.

„Citrus besticht durch typische Manga-Figuren. Yuzu ist das wilde, naive und chaotische Mädchen, das sich nur schwer an die strengen Gebräuche ihrer neuen Schule gewöhnt, Mei ist Citrus 2das komplette Gegenteil von ihr: still, introvertiert, schwer durchschaubar. Da die Geschichte aus Yuzus Sicht erzählt wird, identifiziert man sich jedoch schnell mit der Heldin und kann problemfrei in die Handlung eintauchen.
Die übrigen Charaktere bleiben zumeist außen vor – Yuzus‘ Mutter kommt kaum um Tragen, Meis Großvater spielt ebenfalls eher eine untergeordnete Rolle. Ihren neuen Stiefvater lernt Yuzu erst gar nicht kennen (wie auch immer Yuzus Mutter geheiratet hat oder warum Yuzu ihre Schwester nicht schon auf der Hochzeit kennengelernt hat – es wird nicht erklärt), so dass die gesamte Rahmenhandlung unrealistisch wirkt und man zumindest ein wenig Logik vermisst.

Einzig bei den Zeichnungen kann Saburouta punkten – „Citrus“ besticht durch schöne Illustrationen, sowohl was die Farbseiten anbelangt, als auch bei den normalen Mangaseiten. Saburouta hat einen angenehmen, niedlichen Zeichenstil, der besonders bei den hübschen Mädchen zum Tragen kommt. Sie hat eine Vorliebe für Details, wie Kleidung, Schmuck und Frisuren, ebenso konzentriert sie sich vorwiegend auf die Gesichter der Mädchen. Männer und ältere Menschen gelingen ihr dementsprechend eher weniger. Dennoch stimmt die Optik – „Citrus“ macht allein von den Zeichnungen einiges her.

„Citrus“ ist ein Yuri-Manga, der durch solide, hübsche Zeichnungen und liebenswerte Charaktere besticht. Inhaltlich ist Saburoutas Mangareihe steigerungsfähig, insbesondere da es eine Menge Logiklücken gibt, die störend ins Gewicht fallen und die Liebesgeschichte zwischen Yuzu und Mei sehr künstlich wirkt und nur schwer nachvollziehbar ist. Vielleicht gibt sich das in den kommenden Bänden – bisher kann „Citrus“ nur bedingt überzeugen. Yurifans sollten dennoch einen Blick riskieren, gibt es doch auf dem deutschen Markt nur wenige Mangas dieses Genres.

Citrus: © 2012 Saburouta, Ichijinsha  / Tokyopop

Attack on Titan – Before the Fall

Name: Attack on Titan – Before the Fall
Englischer Name: Attack on Titan – Before the Fall
Originaltitel: Shingeki no Kyojin Before the Fall
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2013
Deutschland: Carlsen 2015
Mangaka: Charakterdesign (Roman): Thores Shibamto
Original-Story: Hajime Isayama
Story (Roman): Ryo Suzuhaze
Zeichnungen: Satoshi Shiki
Bände: 17 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

 Attack on Titan - Before the Fall 1Story:
Seitdem die Titanen die Welt beherrschen, haben sich die Menschen hinter Mauern zurückgezogen und kehren in ihr gewohntes, ruhiges Leben zurück. Alles ändert sich als eine Gruppe Fanatiker 30 Jahre nach dem Bau der Mauer Maria die Öffnung des Tores erzwingt und ein Titan ein Blutbad unter den Menschen anrichtet. Neben dem Chaos und der Angst hinterlässt er noch etwas anderes – das Titanenkind Kyukuro, das fortan in einem tiefen Verließ eingesperrt wird, bis es der Kaufmann Dario Inocencio kauft. Fortan soll sich dessen Sohn Xavi an Kyukuro messen, um innerhalb der Armee schneller aufsteigen zu können, doch da das Titanenkind kaum kämpfen kann, hat Xavi leichtes Spiel mit ihm. Zeitgleich lernt Kykuro auch Darios Tochter Charle kennen, die ihn ursprünglich töten wollte, jedoch erkennt, dass Kyukuro alles andere als gefährlich ist. Heimlich beginnt sie dem Jungen zu helfen und zu unterrichten, damit Kyukuro irgendwann aus seiner Gefangenschaft fliehen kann …

Eigene Meinung:
Mit „Attack on Titan“ gelang Hajime Isayama ein absoluter Überraschungserfolg, der in einer Anime-Serie, mehreren Kinofilmen, OVAS, Manga Spin-Off Serien und etlichen Romanen mündete. Beim vorliegenden Manga „Before the Fall“ handelt es sich um eine gleichnamige, dreibändige Novel von Ryu Suzuhaze, die von Thores Shibamoto (u.a. „Trinity Blood“) illustriert wurde. Für die zeichnerische Umsetzung des Mangas zu „Before the fall“ ist Satoshi Shiki verantwortlich, der älteren Lesern noch durch die bei Planet Manga erschienenen Mangareihen „Kamikaze“ oder „Min Min Mint“ bekannt sein dürfte.

Inhaltlich spielt die Geschichte gut 70 Jahre vor der Ereignissen rund um Eren, Mikasa und ihren Freunden. Damit gibt es leider kein Wiedertreffen mit bereits bekannten Charakteren, stattdessen erwartet den Leser eine in sich eigenständige Geschichte, die man sich auch zu Gemüte führen kann, wenn man die Original-Serie nicht kennt. Man lernt mit Kyukuro einen anderen Hauptcharakter kennen, der anders ist, als der hitzköpfige, kampfbegeisterte Eren. Allerdings kann man im Grunde noch recht wenig über ihn als Figur sagen, da sich die Geschichte eher langsam aufbaut und im ersten Band noch nicht wirklich viel passiert. Die Titanen tauchen nur am Anfang auf, danach konzentriert sich die Geschichte auf Kyukuros Gefangenschaft, seine Treffen mit Charle und die Fluchtpläne, die er schmiedet. Das ist auf die Dauer fast ein wenig langweilig, obwohl es in sich logisch aufgebaut ist. Der Manga endet schließlich mit einem Cliffhanger, so dass man davon ausgehen kann, dass die eigentliche Geschichte erst im zweiten band beginnt.

Attack on Titan - Before the Fall Band 2Die Charaktere sind in sich logisch, wenngleich man nur wenig über Kyukuro und Charle erfährt. Sie sind daher noch ein wenig blass, doch man kann davon ausgehen, dass sie in den Folgebänden mehr Tiefgang erhalten. Ansonsten sind es nicht unbedingt die Titanen, die man als bösartige Gegner kennenlernt, sondern die Menschen, die Kyukuro gekauft haben.

Von den Zeichnungen her kann Satoshi Shiki durchweg überzeugen. Sein Stil ist angenehm düster und passt sehr gut zum Endzeitthema. Dies hat er bereits in „Kamikaze“ eindrucksvoll bewiesen, so dass er quasi prädestiniert war die Titanen in Szene zu setzen. Insgesamt sind seine Zeichnungen wesentlich besser und angenehmer als die von Hajime Isayama, der mit etlichen anatomischen Schwächen zu kämpfen hat. Im Gegenzug dazu beherrscht Satoshi Shiki sein Handwerk und legt zeichnerisch sowohl bei den Charakteren, als auch bei den Actionszenen einen soliden Shonenmanga vor.

„Attack on Titan – Before the fall” ist ein gelungener Spin-Off der Original-Mangaserie von Hajime Isayama und ein Muss für alle Fans der Reihe. Wenngleich die Handlung im ersten Band ein wenig braucht um in die Gänge zu kommen und auch die Charaktere noch etwas blass erscheinen, verspricht „Before the fall“ in den Folgebänden viel Action, düstere Geheimnisse und actionhaltige Unterhaltung. Dank Satoshis Shikis düsteren Zeichnungen lohnt sich der Spin-Off allein optisch schon und könnte auch diejenigen überzeugen, denen die Originalreihe bisher aufgrund der Zeichnungen weniger zugesagt hat. Lesenswert.

Attack on Titan – Before the Fall: © 2013 Hajime Isayama,  Thores Shibamto, Ryo Suzuhaze, Satoshi Shiki, Kodansha Ltd. / Carlsen

You & Me, Etc.

Name: You & Me, Etc.
Englischer Name: You & Me, Etc.
Originaltitel: Bokura ni Matsuwaru Et Cetera
Herausgebracht: Japan: GENTOSHA Comics 2008
Deutschland: Carlsen 2015
Mangaka: Kyugo
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

You & Me, Etc.Story:
Seit einem schweren Unfall, bei dem Keita seinem besten Freund Iku das Leben rettete und selbst schwer verletzt wurde, hat Keita das Baseballspielen aufgeben müssen, obwohl er einer der Besten war. Für Iku steht fest, dass er an allem die Schuld trägt und geht daher seinem Freund aus dem Weg. Doch so leicht lässt sich Keita von Ikus ruppiger, unnahbarer Art nicht verreiben, immerhin will er inzwischen mehr, als nur Freundschaft …

Neben der Geschichte um Iku und Keita enthält der Manga noch die Kurzgeschichten: „Die Kirschblüten-Pilgerschaft“, bei dem es um den Schüler Suga geht, der zufällig mitbekommt, dass der Musterschüler Fujishiro mit einem Lehrer zusammen ist, und „Schönes neues Morgen“, in dem der Autor Kuwahara eines Tages über den Sohn seines Mentors stolpert, der ohne einen Yen in der Tasche nach Tokyo gekommen ist. Widerwillig nimmt er Akira auf und erfährt, dass dessen Vater gestorben ist und er im Haus seiner Stiefmutter nur bedingt erwünscht ist …

Eigene Meinung:
Der Kurzgeschichtenband „You & Me, Etc.“ stammt aus der Feder Kyugos, die auch für den Thriller „Acid Town“ verantwortlich ist, der ebenfalls bei Carlsen erschien. Der vorliegende Manga ist ihr Debüt und zeitgleich ihr erster Test im Boys Love Genre und findet in dem Einzelband „Undeniable“ seine Fortsetzung.

Inhaltlich präsentiert die Autorin drei unterschiedliche Boys Love Kurzgeschichten, in denen es um Freundschaft, Vertrauen und Liebe geht. Dabei steht die Beziehung der Figuren nur partiell im Mittelpunkt, gerade „Die Kirschblüten-Pilgerschaft“ ist nicht wirklich im Boys Love Genre angesiedelt, auch wenn es natürlich leichte Andeutungen im Nebenplot gibt. Auch werden Fans von expliziter Erotik enttäuscht sein – Kyugo bietet eher leichte Boys Love Unterhaltung, bei der es kaum über Küsse hinausgeht. Das ist nicht weiter schlimm, da es eine nette Abwechslung zu den vielen Titeln darstellt, bei denen es mehr zur Sache geht. Außerdem wirken die Geschichten realistischer und die Charaktere authentischer, da sie nicht ganz dem typischen Mangaklischee entsprechen. So sind Iku und Keita normale Jugendliche, entsprechen nicht den stereotypen Seme und Uke, die man normalerweise in Boys Love Mangas findet. Daher stört es den Leser nicht weiter, dass die Figuren nicht gleich miteinander ins Bett fallen, sondern alles etwas langsamer und ruhiger angehen.

Insgesamt sind die Charaktere in sich sehr stimmig und logisch aufgebaut. Sie entwickeln sich teilweise weiter und als Leser hat man keinerlei Probleme sich mit ihnen zu identifizieren. So leicht und unscheinbar die Charaktere und die Geschichte sind – si können unterhalten und wissen zu gefallen.

Zeichnerisch bewegt sich „You & Me, Etc.“ auf einem durchgängig hohen Niveau. Kyugo hat einen sehr schönen, schlichten Zeichenstil, der durch realistische Charaktere und gut ausgearbeitete Hintergründe besticht. Ihr gelingt es angenehm erwachsene Figuren zu zeichnen, bei denen sie ebenfalls auf die üblichen Klischees verzichtet und sich an die Realität hält. Auch Anatomie, Dynamik und ungewöhnliche Perspektiven sind kein Problem für sie, so dass „You & Me, Etc.“ ein gelungener Manga ist, der sich allein schon von der Aufmachung her lohnt.

„You & Me, Etc.“ ist ein gelungener Einzelband, der mehr Wert auf die Charaktere und leichte Unterhaltung legt, als auf Sex und übermäßige Mangaklischees. Dank der soliden, schlichten Zeichnungen und der angenehmen Athmosphäre der Kurzgeschichten legt Kyugo einen schönen Manga vor, den sich Fans der Mangaka oder auch Liebhaber realistischer Geschichten nicht entgehen lassen sollten. Gerade die realistische Aufarbeitung der Geschichten macht „You & Me, Etc.“ so lesenswert.

You & Me, Etc.: © 2008 Kyugo, GENTOSHA Comics Inc. / Carlsen

Spotlight Lover

Name: Spotlight Lover
Englischer Name:
Originaltitel: Spotlight Lover
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2011
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Kakine
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Spotlight LoverStory:
Der Fernsehstar Hiro Nojima ist ein echter Frauenschwarm und für seine etwas weltfremde und abgehobene Art bekannt und beliebt. Dass sich hinter dem gefeierten Star eine graue Maus verbirgt, der nichts mehr mit dem gefeierten Idol zu tun hat, sobald das Make-Up entfernt und er in seine Alltagskleidung geschlüpft ist, ahnt niemand. Nur der junge Regieassistent Masaru Koyagi lässt sich nicht täuschen und erkennt den jungen Star auch außerhalb des Studios. Als zeitgleich auch noch die Presse auf den eigentlichen Hiro aufmerksam wird, ist der Skandal vorprogrammiert. Für Hiro bricht eine Welt zusammen, und ausgerechnet Masaru hält zu ihm und will ihn zu seiner alten Form zurückbringen …

In der Kurzgeschichte „Magic Hour“ geht es um Atsushi und Kazuki, die seit drei Monaten ein Paar sind, bisher jedoch nicht über gemeinsames Zusammensein hinausgekommen sind. Das liegt an Atsushi, der sich aus irgendeinem Grund weigert, bei seinem Freund z übernachten. Kazuki ist ratlos und entscheidet sich für eine Notlüge, um herauszufinden, was in Atsushi vor sich geht …

In „Cinematic Mirror“ trifft der Jungschauspieler Shimon, der im Schatten seines talentierten Vaters Oide steht, auf Akihiko, der sich als Wahrsager ausgibt und Shimon vorschlägt dessen Schicksal zu ändern. Die beiden schlafen miteinander und Akihiko nistet sich bei ihm ein, da er seinen Körper für etwas Essen und ein Dach über dem Kopf verkauft. Nach und nach lernen sich die beiden besser kennen und Shimon vertraut sein größtes Problem Akihiko an …

Eigene Meinung:
Mit „Spotlight Lover“ erschien ein weiterer Einzelband von Kakine, die hierzulande bereits durch den Manga „Touch me Teacher“ bekannt geworden ist und von der weitere Mangas in Planung sind. Der vorliegende Manga bietet leider wenig Neues und schlägt in die übliche Boys Love Kerbe. Alle Kurzgeschichten arbeiten auf dasselbe Happy End hin, mal mit mehr Tragik, mal mit mehr Humor gewürzt und können daher Fans des Genres kaum überraschen oder mit spannenden Wendungen aufwarten. Aus diesem Grund vergisst man die Geschichten, kaum das man sie gelesen hat und bleibt ein wenig gelangweilt zurück.

Auch die Figuren wirken eintönig und stereotyp, stechen kaum aus der breiten Masse bekannter Charaktere heraus und bieten daher nur kurzweilige Unterhaltung. Es ist schade, dass in diesem Genre wirklich zu oft ein Ei dem anderen gleicht und es nur selten frischen Wind gibt, sei es nun durch spannenden Geschichten oder interessante Figuren. Kakines Werk ist nicht unbedingt schlecht, aber Vielleser des Genres werden kaum unterhalten oder überrascht.

Zeichnerisch ist „Spotlight Lover“ gut gelungen und durchaus sehenswert. Kakine hat einen sehr feinen, skizzenhaften Stil, der zumeist auf Details und Hintergründe verzichtet und sich stattdessen auf Emotionen der Figuren konzentriert. Daher findet man vorwiegend Panele mit Gesichtern, die liebevoll ausgearbeitet sind. Leider macht dies den Manga zusätzlich eintönig, da man Dynamik und ungewöhnliche Perspektiven vermisst, die „Spotlight Lover“ durchaus hätten aufwerten können.

Alles in allem ist „Spotlight Lover“ eher für Fans der Künstlerin geeignet oder für diejenigen, die wirklich alles an Boys Love Lektüre besitzen müssen. Wer ungewöhnliche Figuren, spannende Handlungsbögen und ungewöhnlich Denkansätze sucht, ist mit diesem Einzelband schlecht beraten. Er ist leider zu stereotyp, fast schon langweilig, um dauerhaft in Erinnerung zu bleiben. Schade …

© Koriko

Spotlight Lover: © 2011 Kakine, Shinshokan Co.,Ltd. / EMA

Splitter der Liebe

Name: Splitter der Liebe
Englischer Name: Shards of Affection
Originaltitel: Honoka na Koi no Danpen wo
Herausgebracht: Japan: Houbunsha 2006
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Duo Brand.
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Splitter der Liebe Band 1Story:
„Splitter der Liebe“ besteht aus mehreren Kurzgeschichten, die sich zumeist um die göttlichen Schwerter drehen. Lediglich eine fällt ein wenig aus dem Rahmen…

Um Rachegeister zu vertreiben und den Menschen Frieden zu schenken, wurden von Sintopriestern Göttliche Schwerter erschaffen, die sich auf Befehl des Meisters der Schwerter zu realen Menschen manifestieren zu können, um die Dämonen auszutreiben. Der junge Asagi ist einer dieser Meister und hat zu seinem Leid die Fähigkeit diese Rachegeister nicht nur schemenhaft zu sehen, sondern sehr deutlich wahrzunehmen. Das bereitet ihm immer Schwierigkeiten und sein Freund Tachibana ist zunehmend besorgt um Asagi. Als er schließlich den Geist Ninomiya befragt, wie viele Priester im Kampf gegen Rachgeister ihr Leben lassen mussten, ist er davon überzeugt Asagi die schwere Bürde abzunehmen. Er beschließt den jungen Mann auf sehr erotische Art und Weise davon zu überzeugen, ihm das Amt des Oberpriesters zu geben, rechnet jedoch nicht mit Asagis Widerwillen…

Die zweite Geschichte des Mangas handelt als Einzige nicht direkt von den Göttlichen Schwertern, sondern um den katholischen Priester Ei und Hiruaki, einem jungen Angestellten einer Forschungsfirma. Der stets verpeilte und etwas lockere Haruaki hat seit einiger Zeit das Problem, dass sein Abteilungsleiter ihn immer wieder wegen seinem Aufzug maßregelt, insbesondere, wenn er seine Kleidung nicht ordentlich trägt. Ei gibt ihm immer wieder den Hinweis vorsichtig zu sein; er weiß genau, wie wehrlos und ahnungslos sein Freund ist, was seine Wirkung auf Männer betrifft. Schließlich kommt es zur Katastrophe, als Haruaki erneut zu provokant auf seinen Abteilungsleiter wirkt und dieser sich an ihm vergeht…

Splitter der Liebe Band 2In „Der Mittagskeil“ trifft man auf den Menschen Toranosuke, der den Dämon Shenjin jagt. Letzterer hat die Seele seines Bruders gefressen und seitdem sinnt Toranosuke auf Rache. Dafür hat er vom Oberpriester des ansässigen Shintoschreins eines der göttlichen Schwerter bekommen. Doch während er Shenjin verfolgt, lernt er Seiten an dem Dämon kennen, die nicht so ganz zu einem blutrünstigen Monster passen. Dennoch will er sich nicht von seinem Zorn abbringen lassen, bis ihn Ei und Haruaki (der mittlerweile auch Priester geworden ist) darauf hinweisen, dass Shenjin nicht so böse ist, wie es den Anschein hat.

Die letzte Geschichte handelt von Nanaki, dem Geist des Schwertes, dass Toranosuke bei sich trägt. Nanaki selbst weiß nichts von der Entscheidung des Oberpriesters und geht davon aus, dass sein Schwert verloren gegangen ist, was damit einhergeht, dass er immer schwächer wird, bis er stirbt. Immer deutlicher werden die Male auf seinem Körper und Ninomiya, der älteste Schwertgeist, will Nanaki unbedingt beistehen und ihn unterstützen. Dieser weist jedoch jede Hilfe von sich und geht allein auf die Suche nach seiner Schwertklinge – jedoch ohne Erfolg. Als er kurz davor ist zu sterben, bietet ihm Ninomiya eine ungewöhnliche Lösung an.
Anschließend folgt noch eine kurze Episode, in der Nanaki und sein Partner auf Toranosuke und Shenjin treffen, die zum Schrein kommen, um das Schwert zurück zu bringen…

Eigene Meinung:
„Splitter der Liebe“ ist das erste Werk des Zeichnerduos Duo Brand., das seinen Weg nach Deutschland findet. Die Einzelgeschichten gehören lose zusammen, auch wenn es keinen direkten roten Faden gibt. Was schön ist, sind die Charaktere, die als Nebencharaktere in den anderen Stories wieder auftauchen oder als Randcharaktere Einfluss auf die Handlung nehmen. Als Verbindungselement dienen zumeist die göttlichen Schwerter, deren Geister insgesamt auch die Haupthandlung ausmachen. Dabei ist die Story mit den Schwertern und die Hintergründe zur Entstehung sehr interessant, was „Splitter der Liebe“ in der Richtung definitiv von den gängigen Boys Love Mangas abhebt.

Die Zeichnungen sind sehr schön geworden und es handelt sich vorwiegend um die typischen Bishonen. Duo Brand verstehen ihre Kunst, insbesondere, da sie auch die Kampfzeichnungen sehr dynamisch darstellen können. Auch die Panelaufteilungen sind schön, so dass es Spaß macht den Manga zu lesen.

Insgesamt ist „Splitter der Liebe“ ein empfehlenswerter Boys Love Manga. Wer ein wenig ungewöhnlichere Stories, gepaart mit schönen, eleganten Zeichnungen mag, sollte sie den Manga unbedingt zu Gemüte führen. Es lohnt sich…

© Koriko

Splitter der Liebe: © 2006 Duo Brand, Houbunsha / Tokyopop

Soulless

Name: Soulless
Englischer Name: Soulless: The Manga
Originaltitel: Soulless: The Manga
Herausgebracht: USA: Tofa Borregaard 2012
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Story: Gail Carriger
Zeichnungen: REM
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 14,90 €

Soulless Band 1Story
Die 26-jährige Alexia Tarabotti ist in vielen Dingen ein Außenseiter im viktorianischen London – sie ist willensstark, stur, neugierig und setzt sich immer wieder über die gesellschaftlichen regeln hinweg. Zudem ist sie unverheiratet (sprich ist gilt als alte Jungfer), Halbitalienerin und die einzige Paranormale, die auf britischem Boden lebt. Letzteres bedeutet, dass sie Vampire, Werwölfe und andere Übernatürliche ihrer Kräfte berauben und sie in eine angreifbare, menschliche Form zwingen kann. Darüber hinaus ist sie eine „Soulless“, ein Mensch, der keine Seele besitzt.

Als Alexia auf einem Ball in Notwehr einen Vampir tötet, stößt sie auf eine seltsame Intrige, die nicht nur die Londoner Vampirclans beunruhigt, sondern auch das Bur, eine Sondereinheit, die sich mit übernatürlichen Dingen beschäftigt. Dieser Einheit steht der gutaussehende Werwolf Conall Maccon vor, seines Zeichens Alphawolf des Londoner Rudels, und er ist alles andere als begeistert, dass Alexia mit in die seltsamen Vorfälle hineingezogen wird. Doch davon lässt sich die junge Dame nicht abschrecken, ermittelt selbst ein wenig und gerät schließlich selbst ins Visier einer Gruppe, die es sich zum Ziel gemacht hat Übernatürliche zu untersuchen und unschädlich zu machen. Zu allem Überfluss beginnt auch noch Lord Maccon ihr Avancen zu machen und seine Annäherungsversuche fallen bei Alexis durchaus auf fruchtbaren Boden …

Eigene Meinung:
Mit „Soulless“ legt die talentierte amerikanische Künstlerin REM einen weiteren Manga vor, der auf einer populären Romanreihe basiert. Dieses Mal hat sie sich mit der Autorin Gail Carriger zusammengetan, die mit ihrer „Alexia Tarabotti“ – Reihe in den USA sehr erfolgreich ist. Hierzulande erscheinen die Romane unter dem Reihen Titel „Lady Alexia“ bei Blanvalet, der Manga ist in edler Hardcoverausführung mit Farbseiten bei Carlsen erschienen.

Die Geschichte ist eine Mischung aus Comedy, Spannung, Mystery und einer Prise Steampunk, wobei letzteres im Manga kaum ins Gewicht fällt (lediglich im Hintergrund tauchen Luftschiffe und Dampfmaschinen auf). Insgesamt ist „Soulless“ spannend, gut durchdacht und witzig in Szene gesetzt. Der Handlungsbogen ist in sich schlüssig und lässt sich auch für Nichtkenner des Romanes problemfrei nachvollziehen. Hier und da ist es sicherlich von Vorteil die Vorlage zu kennen, da einige Erklärungen und Hintergrundinformationen zu kurz kommen, doch die meisten Fragen werden beantwortet. Zudem werden Liebhaber von Romantik und Liebesgeschichten voll und ganz auf ihre Kosten kommen, da Alexia und Maccon für etliche Szenen sorgen, die das Herz der Fans höher schlagen lassen.

Soulless Band 2Neben der guten Geschichte, können auch die Charaktere überzeugen und fügen sich wunderbar in den viktorianischen Rahmen ein. Hin und wieder schlagen sie zwar arg über die Stränge und der ein oder andere Faux-Pas bleibt ungesühnt, doch darüber sieht man schnell hinweg. Alexia ist eine starke und mutige Protagonistin, die sich nichts gefallen lässt und genau weiß, was sie will. Maccon gibt mit seiner sturen Art und seiner rechthaberischen Natur einen wunderbaren Gegenpol zu ihr ab, insbesondere wenn sich die beiden in den Haaren liegen. Teilweise sind diese Szenen zwar klischeebeladen, doch sie machen Spaß und passen gut zum Manga. Auch die Nebenfiguren, wie beispielsweise der ruhige, unscheinbare Beta des Wolfsrudels Professor Lyall oder der exzentrische Vampirlord Akeldama, sind in sich stimmig und passen gut zu Alexia und Maccon. Teilweise wirken alle Personen zwar sehr unrealistisch und übertrieben, doch bei der Mangaumsetzung gewöhnt man sich schnell daran.

REMs Zeichnungen sind ebenfalls ein großer Pluspunkt. Sie hat einen sehr schönen, routinierten Stil, der wunderbar zur Geschichte passt. Sowohl die ausgearbeiteten Hintergründe, als auch die Kleider und der Schmuck sind sehr gut umgesetzt und erwecken das viktorianische London zum Leben. Auch die Figuren an sich sind hübsch anzusehen und es gelingt ihr nicht nur stereotype Gesichter zu zeichnen, sondern jeder Figur eine eigene Mimik und Gestik zu verleihen, was sie noch lebendiger wirken lässt. Auch Actionszenen, Kampfsequenzen und dynamische Perspektiven sind kein Problem für die Künstlerin. Lediglich einige kleinere Schnitzer schleichen sich hinsichtlich von Alexias Kleidung ein – keine Frau, ob alte Jungfer und Außenseiterin, oder nicht – würde derart freizügig herumlaufen. Teilweise wird die Oberweite der Heldin zu oft viel zu wenig Verhüllung präsentiert. Hier mangelt es ein wenig an Recherche und dem richtigen Gefühle für die Kleiderordnung dieser Zeit.

Alles in allem ist „Soulless“ ein schöner, in sich abgeschlossener Band, der lediglich den Anfang der Reihe markiert. Laut Yen Press sollen auch der zweite und dritte Roman in Mangaform umgesetzt werden und wenn auch die Fortsetzungen so witzig und charmant sind wie der Auftakt, sollte man sich die Serie nicht entgehen lassen. Gail Carriger hat eine solide und spannende Fantasy-Geschichte erschaffen, die durch ihre liebenswerten und lebhaften Charaktere aufgewertet wird. In Kombination mit REMs Zeichenstil und ihrer schönen Farbillustrationen ist „Soulless“ ein Muss für jeden, der fantastische Liebesgeschichten, die viktorianische Zeit und spannende Abenteuergeschichten mag. Zu empfehlen.

© Koriko

Soulless: © 2012 Gail Carriger / REM, Tofa Borregaard / Carlsen

Soul Sanctum

Name: Soul Sanctum
Englischer Name:
Originaltitel: Soul Sanctum
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Story: René Paulesich
Zeichnungen: Kim Liersch
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Soul Sanctum Band 1Story
Der junge Reon ist seit seinem zwölften Lebensjahr ein Sklave und wurde schließlich an die Gladiatorenakademie in Milena verkauft. Die einzige Möglichkeit wieder ein normales Leben zu führen, besteht darin in einem Kampf einen anderen Gladiator zu schlagen und so vom Herrscher Milenias freigesprochen zu werden. Als er jedoch gegen die Rodentia- Kriegerin Myuna antritt, hat er nicht vor sie zu töten, sondern tut sich mit ihr zusammen, um aus der Stadt zu fliehen. Ihr Plan geht auf und beide können die Akademie verlassen.

In einem nahen Gasthaus werden sie von einem seltsamen Mann angesprochen, der sie damit beauftragt, einen gesiegelten Brief nach Telm, die Hauptstadt des Nachbarreiches Thalias zu bringen. Er bietet ihnen Geld an und schließlich stimmte Reon und Myuna zu. In der folgenden Nacht folgt wird Reon in seinen Träumen von einer seltsamen Frau gewarnt, die er für seine Mutter hält. So schnell es geht, fliehen Myuna und er aus dem Gasthaus, das in der Tat überfallen worden ist und machen sich auf den Weg zur Grenze. Dort müssen sie feststellen, dass es nicht so einfach ist den Grenzposten zu passieren. Reon erhofft sich Hilfe von einem Alchemisten und so lernen die beiden Cedrik kennen, dem sein eigenes Gebräu zum Verhängnis wurde und der sich seitdem alle zwölf Stunden in eine Freu verwandelt. Er verspricht ihnen beim Überqueren der Grenze zu helfen, solange sie niemandem sein Geheimnis verraten. Allerdings taucht direkt an der Grenze ein seltsames Mädchen auf und greift die Gruppe an. Ihr Ziel ist es Reon zu töten und sie kennt keine Gnade. Urplötzlich tritt die Frau aus Reons Träumen in Erscheinung und hilft Reon eine magische Bestie hervorzurufen, die sich auf ihre Gegner stürzt.

Cedrik, der beschließt den beiden Freunden zu helfen, führt Reon und Myuna zu Arlin, einem Medium und einer guten Freundin. Arlin ist skeptisch, was die seltsamen Male anbelangt, die urplötzlich auf Reons Arm auftauchen. Sie beschließt mehr über Reons Seele herauszufinden, muss jedoch die Seance schnell abbrechen. Etwas überaus Mächtiges scheint in Reon zu schlummern. Arlin beschließt die Gruppe nach Telm zu begleiten. So macht sich die ungleiche Gruppe auf den Weg, nichtahnend, dass ihnen das kleine Mädchen und ihr Begleiter dicht auf den Fersen sind…

Soul Sanctum Band 2Eigene Meinung:
„Soul Sanctum“ ist eine deutsche Co-Produktion von René Paulesich, der für die fantastische Geschichte verantwortlich ist und Kim Liersch alias Tamasaburo, die bereits durch den Chibi-Manga „Kentaro“ auf sich aufmerksam gemacht hat.

Insgesamt ist die Geschichte spannend, interessant und wirft viele Fragen auf, die zumindest im ersten Band nicht beantwortet werden. Dennoch wirkt sie ein wenig konstruiert und teilweise unlogisch. So fliehen Reon und Myuna in ein vollbesetztes Gasthaus (woher sie urplötzlich Geld haben, wird nicht geklärt), ohne zu bedenken, wie auffällig sie doch sein müssten. Auch sucht man scheinbar nicht nach ihnen, immerhin haben sie Milenias Herrscher bedroht. So bleibt die Welt seltsam blass und inkonsistent. Ein richtiges Fantasyfeeling kommt nicht auf.

Leider wird auch den Charakteren nur wenig Platz eingeräumt, um sich zu entwickeln. Gerade Myuna bleibt unheimlich blass. Der Leser weiß gar nicht, woher sie kommt, was es mit ihrem Volk auf sich hat und wie sie in die Akademie gekommen ist. Sie ist zwar dabei und kämpft an Reons Seite, doch sie bleibt so unscheinbar, dass man sie genauso gut hätte weglassen können. Auch über Reon erfährt man nicht viel. Die interessantesten Informationen erhält man im Vorfeld, wenn man sich die Charakterbeschreibungen durchliest. Auch Cedrik und Arlin gehen unter und erhalten nur grobe Charakterzüge- und Eigenschaften.

Die Zeichnungen von Kim Liersch sind teilweise recht hübsch, teilweise zu unsauber. Sie wirken gerade zu Ende hin sehr schludrig, so dass sich immer mehr Fehler einschleichen. Gerade bei der Anatomie der Figuren hapert es am meisten. Auch sind die Seiten sehr leer, da nur selten Hintergründe vorhanden sind, Rasterfolien nur sehr spärlich zum Einsatz kommen oder bei Actionszenen großflächige Panele oder Doppelseiten genutzt werden, ohne das dies wirklich notwendig ist. Diese Art der Platzausnutzung nimmt dem Manga sehr viel Dynamik, so dass selbst in den Actionszenen nur wenig Spannung aufkommt.

Alles in allem ist „Soul Sanctum“ nur bedingt zu empfehlen. Wer Fantasy mag, sollte vorher einen Blick riskieren und nicht mit einer komplexen Welt und tiefgründigen Charakteren rechnen. Auch die Zeichnungen können da nicht viel retten, da sie zu flüchtig wirken und zu fehlerbehaftet sind. Damit ist „Soul Sanctum“ leider wie die Welt, in der der Manga spielt und die Charaktere – blass und unbestimmt.

© Koriko

Soul Sanctum: © 2011 Kim Liersch / René Paulesich, EMA

Lass es uns tun

Name: Lass es uns tun
Englischer Name:
Originaltitel: Himananode Hajimetemimasu
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2013
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Aya Sakyo
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Story
Von Kinderbeinen an sind der trottelige, einfache Nozomi und der stoische, ernste Rintaro miteinander befreundet. Da ist es vollkommen normal, dass sich beiden auch eine Wohnung teilen, als Nozomis Schwester ihnen ihre alte WG anbietet, um zu heiraten. Doch ihr Zusammenleben stellt beide vor ungeahnte Probleme, denn urplötzlich reagiert Nozomi sehr stark auf Rintaro, der sich ebenfalls zu seinem Freund hingezogen fühlt. Doch so einfach ist es nicht, ihre wachsende Beziehung auszuleben und gleichzeitig geheimzuhalten, denn Rintaro hat Angst davor, dass sie auffliegen könnten. Insbesondere als Nozomis Schwester auftaucht und in hochschwangerem Zustand bei ihnen unterkriechen will, wird ihr Zusammenleben auf eine harte Probe gestellt …

Eigene Meinung
Nach dem Einzelband „Liebesskizzen“ erschien nun der neue Boys Love Manga von Aya Sakyo, die unter Ayane Ukyo auch erotische Shojo-Mangas für ein erwachsenes Publikum zeichnet. Dieses Mal legt sie mit „Lass es uns tun“ eine Liebesgeschichte zwischen zwei Kindheitsfreunden vor, die ihre Gefühle füreinander entdecken.

Inhaltlich bietet sich mit „Lass es uns tun“ nichts Neues. Der Manga läuft in gewohnten Bahnen, wirkliche Überraschungen und Wendungen gibt es nicht und auch das Ende ist weitestgehend vorhersehbar. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den Figuren, ihren Gefühlen füreinander und ihren erotischen Zwischenspielen – denn dies ist irgendwie Dreh- und Angelpunkt des Einzelbandes: Sex. Wie schon in „Liebesskizzen“ präsentiert Aya Sakyo sehr detaillierte erotische Szenen, die zumeist Höhepunkt eines Kapitels darstellen. Sicherlich ist das für einen Yaoi-Manga nicht ungewöhnlich, doch die Charakterentwicklung und der Handlungsbogen bleiben weitestgehend auf der Strecke. „Lass es uns tun“ ist nun mal ein erotischer Boys Love Manga – dessen sollte man sich beim Kaufen halt bewusst sein.

Die Charaktere entsprechen ebenfalls weitestgehend den gängigen Klischees und sind die typischen Mangafiguren. Mit seiner weinerlichen, unreifen Art kann einem Nozomi allerdings schon mal auf die Nerven gehen. Da ist Rintaro schon sympathischer, insbesondere da man als Leser alles aus seiner Sicht erlebt und seine Gedanken mitbekommt. Dennoch sind die beiden etwas blass und bieten wenig Neues – es ist schade, dass sich weder die Charaktere noch der Inhalt aus der breiten Masse abheben. Dementsprechend schnell vergisst man die Handlung nämlich.

Von den Zeichnungen her lohnt sich „Lass es uns tun“ wiederrum. Aya Sakyo hat einen sehr schönen, detailverliebten Stil, der sich besonders in ihren Protagonisten niederschlägt. Auch Anatomie bereitet ihr keinerlei Probleme, weswegen sie hin und wieder eher ungewöhnliche Perspektiven nutzt, um Nozomi und Rintaro (gerade wenn es um erotischere Szenen geht) zu präsentieren. Auch die Hintergründe sind gut ausgearbeitet und die Farbseiten ebenso gelungen. Die Mangaka kann zeichnen und beeindruckt eindrucksvoll wie stilsicher sie ist.

„Lass es uns tun“ ist ein netter Boys Love Manga für Zwischendurch, der weder mit einer neuen, interessanten Geschichte, noch mit ungewöhnlichen Charakteren punkten kann. Der Manga verläuft in gewohnten, stereotypen Bahnen, liegt schwerpunktmäßig auf Erotik und bleibt daher kaum in Erinnerung. Da hilft auch der solide Zeichenstil nicht, denn so hübsch Aya Sakyos Zeichnungen anzusehen sind, sie täuschen nicht über die mangelnde Handlung hinweg. Schade.

Lass es uns tun: © 2013 Aya Sakyo, Shinshokan  / EMA

Mann ohne Liebe

Name: Mann ohne Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Aisanai Otoko
Herausgebracht: Japan: Libre 2008
Deutschland: Carlsen 2015
Mangaka: Kano Miyamoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Story:Mann ohne Liebe
Nachdem Sahara von seinem letzten Liebhaber wegen einer rau verlassen wurde, nimmt sich der junge Redakteur vor sich vorerst nicht wieder zu verlieben – schon gar nicht in heterosexuelle Männer, die auf ein sexuelles Abenteuer aus sind. Allerdings gerät sein Vorhaben ins Wanken, als er den jungen Designer Seto kennenlernt, der regelmäßig Cover für das Verlagshaus entwirft, bei dem Sahara arbeitet. Unweigerlich kommen sich die beiden näher, doch der Weg zu einer Beziehung ist steinig und lang …

Der Band enthält noch die Kurzgeschichte „Snow Tale“, in der Hiromi eines Winterabends den jungen Schüler Kouta im Schnee aufgabelt und mit zu sich nach Hause nimmt. Wie sich herausstellt kennt Kouta Hiromi schon eine Weile, insbesondere weiß er von dessen gewalttätigem Ex. Als dieser unvermittelt vor Hiromis Tür auftaucht, ist Kouta derjenige, der sich vor Hiromi stellt …

Eigene Meinung:
Kano Miyamoto ist bekannt für ihre stillen, realistischen Mangas, in denen es zumeist um Freundschaft, verkorksten Beziehungen und unglücklicher Liebe geht. „Mann ohne Liebe“ bildet in dem Zusammenhang keine Ausnahme. Der im Carlsen Verlag erschienene Einzelband passt daher zu ihren bisherigen Veröffentlichung „Calling“, „Sleeping Moon“ und „Vanilla Star“, wenngleich bei einigen ihrer Werke auch Krimi/Thriller-Elemente oder fantastisch mysteriöse Aspekte mit reinspielen.

Inhaltlich erwartet den Leser eine alltägliche, ruhige Liebesgeschichte, in der viel Wert auf die Charaktere, ihre Gedanken und Gefühle Wert gelegt wird. Das klingt natürlich weniger spannend, doch Kano Miyamoto geling es dennoch zu fesseln und zu unterhalten. Das liegt zum einen daran, dass sie die Realität abbildet und auf übliche Mangaklischees und stereotype Elemente verzichtet, zum anderen ihren Charakteren immer einen seriösen, realistischen Touch verleiht. Es ist angenehm einmal eine Geschichte ohne die gängigen Klischees zu lesen, ohne Highschoolschüler und großartige Dramen, sondern einfach nur eine normales Liebesgeschichte zwischen erwachsenen Männern. Die Tatsache, dass sich diese ebenbürtig sind und nicht dem typischen Schema von Seme und Uke entsprechen, ist ebenfalls ein Pluspunkt.

Wie bereits erwähnt sind ihre Charaktere realistisch gehalten. Als Leser kann man sich gut in sie hineinversetzen, sie nachvollziehen und ihre Probleme verstehen. Kano Miyamoto präsentiert nicht die üblichen Mangafiguren, sondern wirkliche Menschen, die weder künstlich noch aufgesetzt wirken. Das macht die große Stärke ihrer Mangas aus – sie präsentiert Alltägliches mit einer Ruhe und Eleganz, die sie angenehm aus der breiten Masse hervorhebt.

Passend zu Geschichte und den Charakteren sind Kano Miyamotos Zeichnungen sind eher schlicht und realistisch gehalten. Ihre Figuren wirken normal, entsprechen nicht den typischen Bishonen, die man in Boys Love Mangas sehr oft findet. Stattdessen wirken ihre Charaktere eher unscheinbar und einfach, was jedoch nicht negativ zu verstehen ist. Stilistisch passen sie vollkommen zu der ruhigen, ernsten Geschichte, fangen das alltägliche Flair vollkommen ein. Hier hätte kein ausgefeilter, detailverliebter Mangastil gepasst, Kano Miyamotos feiner, fast skizzenhafter Stil ist an dieser Stelle wesentlich stimmungsvoller und rundet „Mann ohne Liebe“ perfekt ab.

„Mann ohne Liebe“ ist ein schöner, stiller Einzelband, der besonders Leser von realistischen Liebesgeschichten und authentischen Charakteren gefallen dürfte. Kano Miyamoto legt einen lohnenswerten Manga vor, bei dem sich Zeichnungen, Geschichte und Charaktere in Einklang befinden und der trotz seines alltäglichen Inhalts überzeugen kann. Wer ruhige Boys Love Mangas mag, sollte sich „Mann ohne Liebe“ nicht entgehen lassen.

Mann ohne Liebe: © 2008 Kano Miyamoto, Libre Publishing / Carlsen

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