Haus der Sonne

Name: Haus der Sonne
Englischer Name:
Originaltitel: Taiyou no Ie
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2010
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Taamo
Bände: 13 Bände
Preis pro Band: 4,95 € (Band 1 bis 14.09.2017)
6,50 € (Band 1 ab 15.09.2017 / ab Band 2)

Story
Jede freie Minute verbringt die kleine Mao bei der Familie Nakamura. Für Mao sind ihre beste Freundin und ihr Bruder Hiro Nakamura wie ihre eigenen Geschwister. Maos Leben mit ihren eigenen Eltern ist hingegen nicht so harmonisch. Beide arbeiten bis spät in die Nacht und sind kaum zu Hause. Als wäre Maos Alltag nicht schon deprimierend genug, trifft sie dann auch noch ein Schicksalsschlag nach dem anderen. Nach der Scheidung ihrer Eltern, zieht Mao zu ihrem Vater. Und auch ihre einzige Stütze – die Familie Nakamura – zerbricht, als bei einem Unfall Herr und Frau Nakamura sterben. Nur Hiro als ältester Sohn entscheidet sich für ein eigenes Leben. Seine Schwester wachsen hingegen bei Verwandten auf.

Einige Jahre vergehen und die kleine Mao ist inzwischen eine 17-jährige, selbstbewusste aber etwas schroffe Highschool Schülerin geworden. Ihr ruhiges Leben mit ihrem Vater ist jedoch nicht leichter geworden, als er eines Tages verkündet, neu heiraten zu wollen. Und gemeinsam mit der neuen Frau kommt auch noch ihre Tochter mit in das traute Heim, welches seitdem im Mittelpunkt steht. Mao wieder immer mehr verdrängt.

Langsam fühlt sich Mao nirgends mehr willkommen. Geborgenheit fehlt in ihrem eigenem zu Hause komplett. Ihrem Vater scheint sie nicht mehr wichtig zu sein. Völlig aufgelöst flüchtet Mao in einem keinen Park in der Nähe, in dem sie ungestört ist und ihre Gefühle zeigen kann. Als Mao völlig in Tränen versunken ist, wird sie von Hiro ertappt, der zufällig vorbeikam. Er scheint die Situation richtig zu erfassen und bietet Mao sofort ein rettendes Ufer an – er möchte sie bei sich aufnehmen und ihre eine liebevolle Familie bieten. Gesagt, getan – doch einfach ist das Zusammenleben nicht. Ob Ordnung im Haushalt oder die Zubereitung des gemeinsamen Essens – alles ist ungewohnt für Mao und endet zwangsläufig erst einmal im Chaos.

Eigene Meinung
Wieder einmal schafft es ein sehr gefühlvolles und emotionales Werk nach Deutschland. „Haus der Sonne“ trumpft nicht mit bunten Farben, tollen Effekten oder unglaublichen Fantasy-Elementen. Es ist eine Alltagsgeschichte über ein trauriges Mädchen, dass einfach nur etwas Liebe und Fürsorge finden möchte. Auch der Zeichenstil unterstützt die Wirkung der Geschichte optimal. Die Zeichnungen sind klar strukturiert und konzentrieren sich auf das Wesentliche. Dafür wird an Umgebungsdetails im Hintergrund und aufwändigen Darstellungen von Reflexen durch Licht- und Schatten gespart.

Die unkomplizierten Bilder erreichen ihren Höhepunkt bei Maos Augen, die einfach nur aus Kritzeleien bestehen, die auch ein 3-jähriges Kind nicht besser hätten malen können. Dennoch wirkt diese Tatsache nicht wirklich störend.

Die Story benötigt im ersten Band etwas Zeit um in Fahrt zu kommen. Nach einem spannenden Anfang passiert die Hälfte des Bandes nichts, dass die Story wirklich voranbringt. Zum Ende hingegen schafft es „Haus der Sonne“ den Leser dazu zu bringen, mehr über den weiteren Verlauf der Geschichte erfahren zu wollen.

„Haus der Sonne“ ist daher eine einfühlsame Serie um ein einsames Mädchen, die ans Herz geht, die vor allem das weibliche Publikum ansprechen wird.

© Izumi Mikage

Haus der Sonne: © 2010  Taamo, Kodansha / Tokyopop

Yona – Prinzessin der Morgendämmerung

Name: Yona – Prinzessin der Morgendämmerung
Englischer Name: Yona of the Dawn
Originaltitel: Akatsuki no Yona
Herausgebracht: Japan: Hakusensha 2010
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Mizuho Kusanagi
Bände: 29 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 4,95 € (Band 1+2 bis 14.10.2017)
6,50 € (Band 1+2 ab 15.10.2017 / ab Band 3)

Story
Der 16. Geburtstag der Prinzessin Yona steht bevor. In 5 Tagen soll die große Feier steigen. Alle sind mit den Vorbereitungen beschäftigt und entsprechend aufgeregt. Auch Yona ist angespannt, denn auf einen Gast freut sie sich besonders – auf ihren Cousin und Kindheitsfreund Su-Won. Nach dem Tod ihrer Mutter fand Yona Trost an Yu-Wons Schulter. Er gab ihre Geborgenheit und Schutz, um ihre Gefühle zu zeigen. Seitdem ist Yona unsterblich in ihn verliebt. Damals waren beide noch Kinder. Heute jedoch wünscht sich Yona nichts sehnlicher, als Yu-Won ihre Liebe zu gestehen und ihn zu ihrem Mann zu nehmen.

Auch Yonas Leibwächter Hak versucht Yona zu unterstützen. Auch wenn er oft ein lockeres Mundwerk hat und Yona nicht immer ernst nimmt, wünscht er sich für Yona und Yu-Won eine gemeinsame Zukunft.

Als Yona ihren Wunsch jedoch gegenüber ihrem Vater, König Il, äußert, lehnt er diesen sofort ab. Er hat bereits andere Vorstellungen und sieht Yu-Won nicht als geeigneten Thronfolger und somit nicht als zukünftigen König.

Yona ist wütend und enttäuscht. Sie kann diesen vorschnellen Entschluss ihres Vaters nicht verstehen. Und als Yona am Abend Yu-Won in den Gängen des Könighauses antrifft, scheint auch Yu-Won Gefühle für Yona zu hegen.

All das sind genug Gründe, um noch einmal das Gespräch mit ihrem Vater zu suchen.

Am Tag ihres 16. Geburtstages herrscht entspannte und fröhliche Stimmung. Nach der Feierlichkeit nutzt Yona daher die Chance und sucht am Abend ihren Vater auf, um ihn von der Vermählung mit Yu-Won zu überzeugen.

Doch bereits auf dem Weg zum Thronsaal fällt Yona auf, dass etwas nicht stimmt. Die Gänge sind leer. Von Leibwächtern und Wachen ist weit und breit nichts zu sehen. Als Yona dann die Tür zum König öffnet, kann sie nicht glauben, was sie sieht. Vor ihr steht Yu-Won, der mit einem Schwert die Brust ihres Vaters durchbohrt. Und auch Yonas Leben steht nun auf dem Spiel. Was ist mit Yu-Won passiert und kann Yona entkommen, um ihr Leben zu retten?

Eigene Meinung
Mit der Veröffentlichung von „Yona – Prinzessin der Morgendämmerung“ kam Tokyopop den Wünschen der Leser nach, deren Ruf nach dieser Serie groß war. Auch das Anime zu „Yona“ wurde hierzulande schon veröffentlich, sodass die Fangemeinde immer mehr Zuwachs erhält.

„Yona“ entführt die Leser in eine altertümliche Zeit. Aufgrund der Namen könnte man vermuten, dass sich der Handlungsort Koka eher im chinesischen Raum, als im japanischen befindet. Handlung, Charaktere und Zeichnungen erinnern jedoch stark an „Fushigi Yuugi“ von Yuu Watase.

Die Hauptperson Yona ist ein hübsches, etwas kindliches und labiles Mädchen. Ihr gegenüber stehen der freche Leibwächter Hak und der liebliche Schönling Yu-Won. Die Fassade täuscht jedoch, denn Yu-Won ist nicht so unschuldig und führsorglich, wie es den Anscheint macht.

Band 1 konzentriert sich vor allem auf die Darstellung der Beziehungen. Oft gibt es Rückblicke in die Kindheit der Charaktere. Der Leser erhält damit einen guten Einblick vom starken Band, dass Yona, Yu-Won und Hak miteinander verbindet. Daher bleibt es durchaus spannend, zu erfahren, was Yu-Won durchmachen musste, um zu einer solch grausamen Tat fähig sein zu können.

Zeichnerisch investiert „Yona“ viel Energie, den Leser in diese fremde Welt zu entführen. Kleidungen und Gebäude werden mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Die Charaktere hingegen wirken etwas „old-school“ und erinnern an damalige Shojo-Manga der 90er Jahre. Vor allem die Haare weisen wenige Highlights auf und hätten etwas spektakulärerer sein dürfen. Insbesondere bei Zeichnungen von Hak ist die Einfachheit oft auffällig.

Das Manga nimmt vor allem zum Ende hin an Fahrt auf. Auch wenn die Charaktere und die Handlung zunächst stereotyp wirkt, sollte man die Serie nicht zu schnell abschreiben. Die vielen Fans können sich nicht irren, sodass ich mir sicher bin, das die Serie noch einige Überraschungen beinhalten dürfte.

© Izumi Mikage

Yona – Prinzessin der Morgendämmerung: © 2010 Mizuho Kusanagi, Hakusensha/ Tokyopop

Corpse Party – Another Child

Name: Corpse Party – Another Child
Englischer Name:
Originaltitel: Corpse Party – Another Child
Herausgebracht: Japan: MAG Garden Corporation 2012
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Story: Makoto Kedouin
Zeichnungen: Shunsuke Ogata
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Story
Der schüchternen Tamaki steht morgen der letzte Schultag ihres Lebens bevor. Die Satsukiyama Bildungsanstalt ist gezwungen zu schließen. Viele Schüler wechseln daher auf die Schule der Nachbarstadt. Doch Tamaki ist nach dem Tod ihres Vaters gezwungen, Geld zu verdienen, sodass sie sich entschlossen hat, die Schule abzubrechen um zu arbeiten. Vor allem für die eingebildete Yuzuki und ihre Clique ist dieses traurige Schicksal ein gefundenes Fressen um über Tamaki herzuziehen. All dem setzt Yuzuki die Krone auf, indem sie Tamaki unverblümt unter die Nase reibt, dass sie demnächst mit Tamakis heimlichen Liebe Yuhma-kun auf eine Schule gehen wird.

Für Tamaki bricht damit eine Welt zusammen. Yuhma-kun ist ihr Jungenfreund und sie möchte ihn auf keinen Fall an jemanden wie diese Zicke Yuzuki verlieren. Daher recherchiert sie bis spät in die Nacht nach einer Lösung, um für immer mit Yuhma-kun zusammenbleiben zu können. Dabei stößt Tamaki auf das mystische Ritual der „Glücks-Sachiko“. Yuhma-kun selbst ist am nächsten Tag schnell zu überzeugen, auch wenn sie Yuhma nicht ganz die Wahrheit über das Ziel des Rituals sagt. Doch auch Yuzuki hat von Tamakis Plänen gehört und lässt es sich nicht nehmen, die Zweisamkeit von Tamaki und Yuhma zu stören. Mitsamt der ganzen Klasse platzt Yuzuki in das Ritual, um ebenfalls daran teilzunehmen. Tamaki hat keine Wahl, sodass sie das Ritual dennoch durchführt.

Kaum ist das Ritual vollzogen, erzittert plötzlich der Boden unter den Füßen. Ein gigantisches Beben reißt die Erde auf. Alle zusammen verschwinden in einem gigantischen, dunklen Loch.

Als Tamaki ihren Augen wieder öffnet, befindet sie sich mit einer Mitschülerin in einem alten, verfallenen Schulgebäude. Beide haben keine Ahnung, wie sie hierhergekommen sind. Er herrscht eine beklemmende, drückende Atmosphäre, die einem die Kehle zudrückt. Und kaum sind Tamaki und ihre Schulkollegen zwei Schritte gegangen, steigt ihnen der Duft von Blut in die Nase – die Gliedmaßen einer Frau kleben blutüberströmt an Wand und Fußboden.

Und auch Yuhma-kun muss sich zusammen mit Yuzuki und ihrer Freundin durch das morsche Schulgebäude kämpfen und sich gegen zwei psychopatische Geisterkinder zu Wehr setzen.

Ob Tamaki und Yuhma den Fluch der Sachiko entkommen und wieder zueinander finden können?

Eigene Meinung
Wieder schafft es ein Ableger der erfolgreichen „Corpse-Party“-Reihe nach Deutschland. Neben „Corpse Party – Blood Covered“ ist „Corpse Party – Another Child“ ein weiter Hit der Serie. Dabei orientiert sich „Another Child“ nicht an der Originalvorlage – einem Spiel aus dem Jahr 1996, sondern übernimmt die verfluchte Tenjin-Grundschule nur als Dreh- und Angelpunkt der Handlung.

Auch wenn „Another Child“ von einem neuem Mangaka – Shunsuke Ogata – gezeichnet wird, ähneln sich die Zeichnungen im Vergleich zum Vorgänger sehr. Die Zeichnungen im Shojo-Stil sind einfach gehalten. Es wird wenig Liebe fürs Detail gezeigt, sodass beispielsweise die Haare und Augen der Charaktere sowie Hintergründe eher unspektakulär wirken. Hintergrundbilder werden oft vollständig schwarz ausgemalt und wirken dadurch, fast schon passend, wie eine endlose Sackgasse.

„Another Child“ ist deutlich brutal geworden und schreckt vor dem Einsatz von Blut und Innereien nicht zurück. Jedoch schafft es dieser Teil von „Corpse Party“ wieder nur langsam, eine gruselige Atmosphäre aufzubauen. Meist überwiegt Eckel vor der Angst.

Wer aber die Serie mochte und eher sanften Horror bevorzugt, der kann auch bei dem Teil von „Corpse Party“ nichts falsch machen.

© Izumi Mikage

Corpse Party – Another Child © 2012 Makoto Kedouin/ Shunsuke Ogata, MAG Garden Corporation/ EMA

Orange

Name: Orange
Englischer Name:
Originaltitel: Orange
Herausgebracht: Japan: Fatabasha 2012
Deutschland: Carlsen 2016
Mangaka: Ichigo Takano
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 7,99 €

Story
Die Sommerferien sind vorbei und für Naho beginnt heut ein neues Schuljahr. Ausgerechnet heute hat sie das erste Mal in ihrem Leben verschlafen. Aus diesem Grund hat Naho nicht einmal Zeit, den bizarren Brief, der an sie adressiert wurde und der nicht einmal einen Absender enthält, vor Unterrichtsbeginn zu lesen. Erst im Klassenraum kann Naho endlich einen Blick hineinwerfen. Die Ausdrucksweise des Absenders wirkt seltsam vertraut und umso weiter Naho liest, desto verrückter wird es. Der Absender soll Naho selbst gewesen sein. Angeblich schreibt Naho 10 Jahre aus der Zukunft ihrem früheren Ich, um sie vor einem fatalen Fehler zu bewahren. Zunächst ist Naho skeptisch. Doch die Details aus dem Brief überzeugen sie schnell – der Absender weiß, dass Naho heut verschlafen hat und der Absender kündigt noch vor Ansprache des Lehrers den neuen Mitschüler Kakeru an. Alles aus dem Brief tritt exakt so ein, wie es beschrieben steht.

Tatsächlich findet sie schnell Kontakt zum neuen Schüler Kakeru, der durchaus freundlich und charmant ist. Auch Nahos vier Freunde nehmen Kakaru schnell in die eigene Clique mit auf. Aber natürlich traut sich Naho nicht, ihren Freunden von diesem verrückten Brief zu berichten.

Da sich alle so gut verstehen, ist Naho umso verwirrter, als sie im Brief liest, dass sie und ihre Freunde Kakeru nach Unterrichtsschluss des ersten Schultages keinesfalls mit sich mitnehmen sollen. Was für eine komische Forderung, die Naho auch sofort ignoriert. Zusammen fallen sie über die Brötchen ihrer Freundin Azu her, die aus einer talentierten Bäckersfamilie stammt. Auch wenn Naho am liebsten das Currybrötchen essen würde, hält sie sich wie immer zurück und überlässt anderen den Vorrang, sodass sie am Ende nie das bekommt, was sie eigentlich gewollt hätte. Doch Kakeru bittet sie, ihr Melonenbrötchen mit seinem Currybrötchen zu tauschen. Hat er mitbekommen, dass sie ihren eigenen Wunsch zurückgehalten hat?

Alle verbringen zusammen einen unglaublich witzigen und schönen Nachmittag. Keiner rechnet damit, dass Kakeru bereits am nächsten Tag für 2 Wochen nicht mehr zum Unterricht erscheint.

Erst später findet Naho heraus, dass sich Kakerus Mutter am Nachmittag der Schuleinführung selbst umgebracht hat. Hätte Naho dieses Schicksal verhindern können, wenn sie auf den Brief gehört und Kakeru am ersten Schultag nicht mitgenommen hätte?

Was wird sich ändern, wenn Naho alle Forderungen des Briefes erfüllt?

Eigene Meinung
„Orange“ verliert wenig Zeit und steigt umgehend in die Geschichte ein. Dabei bleiben viele Fragen offen, wie „Wer hat den Brief zugestellt?“ und „Wie kann Naho überhaupt einen Brief aus der Zukunft bekommen?“.

Zwischendurch wird immer wieder die Szenerie geändert und der Leser befindet sich bei den Hauptcharakteren 10 Jahre in der Zukunft. Dabei kann man immer wieder Hinweise erhaschen, was in der Vergangenheit wohl schiefgelaufen sein muss. Der Switch ist zunächst etwas befremdlich und verwirrend, da man nicht gleich erkennt, was das Ziel dieses Sichtwechsels ist. Dabei wird bereits früh aufgelöst, was der Grund für den Brief aus der Zukunft ist, was etwas schade ist – der Leser fühlt sich dabei in etwa so, als hätte man zu Beginn eines Krimis bereits verraten, wer der Mörder ist.

Dennoch bleibt es spannend, wie Naho auf die Anweisungen aus der Zukunft reagiert und welche Konsequenzen folgen. Dabei traut sich Naho nicht immer, die Verhaltensänderungen umzusetzen. Auch der Leser fiebert entsprechend mit.

Der Zeichenstil ist sehr skizzenhaft. Eine sanfte Federführung und dünne Linien unterstützen diese einfühlsame Story.

Es bleibt also spannend, wie Naho versucht aus sich heraus zu kommen, um ihr und Kakerus Schicksal zu verändern.

© Izumi Mikage

Orange © 2012 Ichigo Takano, Futabasha / Carlsen

Jimikoi – Simple Love

Name: Jimikoi – Simple Love
Englischer Name:
Originaltitel: Jimikoi
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2014
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Ema Toyama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Story
Wakana Nakatani ist ein süßes, liebliches Mädchen. Sie sieht gut aus und sticht mit ihren blondierten Haaren und ihrem schillernden Outfit aus der Masse heraus. Aus diesem Grund ist es für Wakanas Freundinnen immer wieder unerklärlich, wieso sich ausgerechnet ein solch auffälliges Mädchen in den zurückhaltenden aber schlauen Bücherwurm Kagano verliebt hat. Doch von der Empörtung ihrer Freundinnen lässt sich Wakana nicht abschrecken. Sie versucht ein Gespräch zu Kagano aufzubauen. Doch es fällt ihr mehr als schwer, ein gemeinsames Thema zu finden, bei dem sie sich nicht als kleines Dummerchen verrät. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist der blaue Schal, den beide besitzen und der wie ein Ei dem anderen gleicht. So kommt es eines Tages dazu, dass Wakana aus Versehen nicht ihren Schal um den Hals trägt, sondern Kaganos. Als sie zurück in den Unterrichtsraum eilt hat auch Kagano die Verwechslung festgestellt. Wakana kann nicht länger an sich halten, sodass ihr plötzlich ein Liebesgeständnis herausrutscht. Sofort bereut Wakana die magischen drei Worte aus ihrem Mund. Doch Kagano ist alles andere als abgeschreckt. Er willigt ein, sich eine gemeinsame Beziehung mit Wakana zu überlegen. Für Wakana steht fest, die Chance darf sie sich nicht entgehen lassen und so versucht sie alles, um Kagano von sich zu überzeugen. Doch kann eine Liebe zwischen zwei so unterschiedlichen Menschen wirklich erbühen?

Neben dieser Hauptgeschichte gibt es noch 3 weitere Shortstories.

Die bildhüsche Shiono ist in ihrer Schule als die ideale Frau bekannt. Sie ist anmutig, überaus freundlich und hilfbereit. Jede Mutter wäre froh, eine solche Schwiegertochter zu haben. Allerdings tut Shiono auch alles, um dieses Bild von sich aufrecht zu erhalten. Ihre schlechten Schulnoten und das ständige Nachsitzen hält sich vor den anderen geheim. Auch an diesem Nachmittag muss sie nach Schulschluss als einzige die Schulbank drücken. Daher kommt es ihr mehr als ungelegen, als die unauffällige Brillenschlange Kenichi aus ihrer Klasse in den Unterrichtsraum platzt. Doch eh Shiono die Lage erklären kann, kommt Kenichi zu ihr rüber und küsst sie selbstsicher. Was ist da gerade passiert? Hat Shiono gerade eine Entdeckung gemacht, von der niemand außer ihr weiß?

In „Die Stimme, die mir in die Ohren rieselt“ leidet die stille Kikuna an einer schweren Ohrenkrankheit. Geräusche um sie herum sind so unerträglich laut, dass immer Kopfhören trägt, um die Lautstärke zu dämpfen. Nur die Stimme des neuen Mitschülers Subaru scheint wie Balsam für ihre Ohren. Was hat der Junge an sich, dass ihn von allen unterscheidet? Kikuna muss unbedingt mehr über Subarau und sein Goldkehlchen erfahrenS.

Die Abschlussstory handelt von Tasuku, die man auch als Putzteufel bezeichnen könnte. Ihre Markenzeichen sind die Atemmaske und die Handschuhe. Kein Staubkorn kann ihr entkommen. Doch der Job bei der Familie Gojozaka ist ihr persönlich größte Herausforderung. Seitdem die Mutter und Vater der Gojozakas auf Reisen gegangen sind, machen die beiden Söhne was sie wollen und hausen in einem absoluten Chaos. Zwei Fronten treffen aufeinander. Dabei haben alle drei ihre Gründe für ihre Eigenarten, denn beide haben traumatische Ereignisse in ihrer Kindheit erlebt.

Eigene Meinung
„Jimikoi“ ist eine niedliche Sammlung von Kurzgeschichten aus der Feder von Ema Toyama. Dabei stammen die Geschichten aus unterschiedlichen Lebensphasen von Ema Toyama. Vor allem die Titelstory stammt aus einer frühen Phase ihrer Karriere. Interessant ist es daher, den unterschiedlichen Zeichenstil zu erleben, der allerdings zu keinem Zeitpunkt wie die Zeichnungen eines „Greenhorn“ wirken. Ema Toyama hat scheinbar schon immer auf höchsten Niveau gezeichnet.

Etwas einfach und unspektakulär ist allerdings gleich die Hauptgeschichte, die dem Manga auch seinen Namen gab. Der Leser kann sich dennoch freuen, denn mit jeder Geschichte, steigert sich auch der Anspruch und die Vielfältigkeit. Vor allem „die Melanchonie des Kolumbus“ konnte mich überzeugen. Emotionen werden hier auf den Punkt dargestellt.

Zu der ein oder andere Kurzgeschichte hätte man sich durchaus auch eine eigene Serie gewünscht. Daher es „Jimikoi“ jedem Romantiker, Shojo- und Ema Toyama-Fan ans Herz zu legen.

© Izumi Mikage

Jimikoi – Simple Love © 2014 Ema Toyama, Kodansha/ EMA

Kuro

Name: Kuro
Englischer Name:  –
Originaltitel: Kuro
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Somato
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 9,95 €

kuro-band-1Story
Die kleine Coco wohnt alleine mit ihrem Kater Kuro in einem riesigen Anwesend. Nur einmal die Woche kommen die Hauslehrerin Brenda mit ihrer Tochter vorbei um nach Coco zu sehen. Die Zeiten scheinen gefährlich zu sein, denn außerhalb der Häuser lauern gruselige Monster. Sie greifen die Menschen an. Keiner darf die sich abseits der Fußwege aufhalten, denn nur dort sind die Menschen durch spezielle Vorkehrungen vor den Angriffen sicher. Von all dem bekommt Coco jedoch nichts mit. Im Gegensatz zu den anderen, kann sie die Monster nicht sehen und versteht daher die seltsame Haltung der Menschen in ihrer Umgebung nicht.

Sorglos verbringt sie ihren Alltag mit ihrem Kater Kuro. Was sie jedoch nicht weiß, auch Kuro hat sich seit dem Auftauchen der Monster verändert. Einestages war Kuro plötzlich verschwunden. Als er nach mehreren Tagen wiederauftauchte, war Kuro verändert. Sein rundes Maul hat unzählige spitze Zähne. Seine Augen sieht man nur selten. Coco jedoch sind diese Veränderungen nicht aufgefallen. Sie hält Kuro für ein und denselben Begleiter. Dabei ist ihr Kater ihr heimlicher Beschützer. Seine neuen Fähigkeiten nutzt das Haustier, um Monster zu verjagen, im Haushalt zu helfen oder Coco von Krankheiten zu heilen. Dabei ist kein Tag wie der andere.

kuro-band-2Eigene Meinung
„Kuro“ ist eine kindgerechte aber düstere und etwas gruselige Version von „Die kleine Katze Chi“. Die einzelnen Kapitel sind vergleichbar aufgebaut – sie sind in wenigen Seiten abgeschlossen und vollständig unabhängig voneinander. Als kleiner Bonus ist die Hälfte des Bandes komplett in Farbe gedruckt. Die meisten Kapitel handeln von Erlebnissen aus dem Alltag der beiden. Zunächst wirken sie vielleicht etwas unspektakulär, doch durch den Einsatz von Kuros neue Fähigkeiten, werden sie unterhaltsam und auch witzig.

Doch neben den süßen Geschichten über einen süßen Kater und seine kleine Besitzerin, schafft „Kuro“ auch oft die Balance, unheimliche Szenen zu zeigen. Der Kontakt der Menschen zu den Monstern endet oft blutig. Woher die Monster kommen und was sie bezwecken, bleibt im ersten Band noch geheim. Wo Cocos Eltern sind, ist bisher auch nicht bekannt. Man erahnt jedoch, dass ihnen vielleicht etwas Tragisches zugestoßen sein könnte.

Es bleiben daher noch viele Themen ungeklärt, die den Leser dazu verleiten, an der Geschichte dran zu bleiben. „Kuro“ ist eine gelungene und erfrischende Geschichte, bei der es sich lohnt, dran zu bleiben.

© Izumi Mikage

Kuro: © 2011 Somato Shueisha/ Tokyopop

Ein Freund für Nanoka

Name: Ein Freund für Nanoka
Englischer Name:  –
Originaltitel: Nanokanokare
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2013
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Story: Saro Tekkotsu
Zeichnungen: Miyoshi Tomori
Bände: 14 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

ein-freund-fuer-nanoka-band-1Story
Die Highschool Schülerin Nanoka ist ein ruhiges und zurückhaltendes Mädchen. Selbst gegenüber ihren zwei Freundinnen kann sie oft nicht offen sein. Die beiden sind schwer verliebt und schwärmen häufig von ihren männlichen Freunden. Für Nanoka hingegen sind Männergeschichten ein rotes Tuch. Damals in der Mittelschule machte ihr ein Junge ein Liebesgeständnis. Nanoka war so geschmeichelt, dass sie es versuchen wollte und beide ein Paar wurden. Jedoch änderte sich dadurch schlafartig ihr ganzes Leben. Plötzlich verbrachte sie immer weniger Zeit mit ihren Freundinnen, sodass diese Abstand nahmen. Und dann wurde Nanoka Zeuge, wie ihre Freund allen erzählte, dass sie sich schon geküsst hätten. Das war natürlich völlig erfunden und gelogen. Daraufhin wurde Nanokas Freund immer dreister und schnell aufdringlich, sodass sie sich tief gekränkt von ihm abwandte. Das war das Ende der Beziehung. Seitdem ist Nanoka traumatisiert. Einen neuen Freund gab es seitdem nicht wieder.

Eines Tages sitzt Nanoka jedoch nichtsahnend in einem Schnellrestaurant, als sich hinter ihr ein Beziehungsdrama abspielt. Der Junge hinter ihr macht offenbar gerade mit seiner Freundin Schluss, die wutentbrannt den Imbiss verlässt. Gegenüber seinen Freunden ist der unbekannte Junge allerdings mehr als rücksichtsvoll. Er zieht nicht über eine Ex-Freundin her – ganz im Gegenteil, er gibt an, dass sich die jeweiligen Gefühle einfach nur in unterschiedlicher Geschwindigkeit entwickelt hätten. Nanoka ist tief berührt. Diese einfühlsamen Worte hätte sie sich damals gewünscht. Auch wenn sie den Jungen nicht kennt, verliebt sie sich augenblicklich in ihn. Daher kommt es auf einmal über sie, dass sie in der Öffentlichkeit heraus ruft, und den Unbekannten fragt, ob er ihr Freund werden möchte. Ebenso überrascht wie der Junge ist auch Nanoka, die noch nicht fassen kann, was sie gerade getan hat. Der Unbekannte heißt Hayata. Aber aufgrund der kürzlich gemachten Erfahrung kann er sich eigentlich keine neue Liebe vorstellen. Doch so schnell gibt Nanoka nicht auf. Sie drückt ihm ihre Telefonnummer in die Hand und tatsächlich zeigt Nanokas Offensive Wirkung. Sie scheint Hayata nicht so schnell aus dem Kopf zu gehen. Doch hat die Beziehung zwischen zwei Unbekannten denn überhaupt eine Chance?

ein-freund-fuer-nanoka-band-2Eigene Meinung
„Ein Freund für Nanoka“ ist recht niedlich, wenn auch etwas einfach. Zunächst plätschert die Handlung etwas vor sich hin. Die Verhaltensweisen von Nanoka sind für den Leser nicht immer gleich nachvollziehbar. Sie hängt immer noch an ihrer ehemaligen Beziehung und kann mit dieser Erfahrung einfach nicht abschließen. Dabei vergäbt sie sich beinahe in Selbstmitleid, was auf Dauer etwas nervig ist. Doch ab der Hälfte des Bandes gewinnt „Ein Freund für Nanoka“ etwas an Pfiff und die Annährungsversuche zwischen Nanoka und Hayata, die sich eigentlich überhaupt nicht kennen, sind unterhaltsam. Jeder Fan von Liebesgeschichten hofft natürlich inständig, dass beide zueinander finden.

Der Zeichenstil von „Ein Freund für Nanoka“ ist sehr perfektionistisch. Jede Linie wurde mit Bedacht gesetzt und wirkt wie berechnet. Aber Emotionen kommen dennoch gut rüber, sodass der Leser mitfühlt.

Das Ende vom ersten Band hört mit einer Überraschung auf, die so spannend ist, dass man auch den nächsten Band lesen möchte. Dadurch schafft es „Ein Freund für Nanoka“ sich um Laufe immer mehr zu steigern. Es bleibt zu hoffen, dass auch Band 2 bei diesem Höhepunkt ansetzt und die Spannungskurve nicht wieder abflacht.

© Izumi Mikage

Ein Freund für Nanoka: © 2013 Miyoshi Tomori/ Saro Tekkotsu, Shueisha/ Tokyopop

ano hana – Die Blume, die wir an jenem Tag sahen

Name: ano hana – Die Blume, die wir an jenem Tag sahen
Englischer Name:  –
Originaltitel: Ano Hi Mita Hana no Namae o Boku-tachi wa Mada Shiranai
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2012
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Story: Cho-Heiwa Busters
Zeichnungen: Mitsu Izumi
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 9,95 €

ano-hana-band-1Story
Der jugendliche Jintan ist ein Schulschwänzer. Den Tag verbringt er meistens in der Wohnung und spielt Videospiele. Seit jenem Sommer hat er jede Lebensfreude verloren. Damals als Grundschüler war er Anführer der „Super Peace Busters“ – eine Gruppe von sechs Kindern, die jede freie Minute in einer kleinen Hütte im Wald verbrachten. Als sie eines Nachmittags wieder zusammen spielten, fragte das pedantische Mädchen Anaru, ob Jintan eigentlich in die schüchterne und niedliche Menma verliebt sei. Natürlich fühlte sich Jintan durch die Frage in die Enge getrieben und peinlich berührt. Er erwiderte forsch, dass er in eine derartige Vogelscheuche doch nie verliebet sein könnte. Das waren die letzten Worte, die Jintan jemals zu Menma sagen würde. Danach kam es zu einem tragischen Unfall, bei dem Menma das Leben verlor. Seitdem gibt sich Jintan die Schuld an ihrem Tot.

Doch nun bekommt Jintan plötzlich die Chance, alles wieder gut zu machen. Als er eines Morgens aufwacht, sitzt die kleine Menma auf Jintans Fensterbrett. Zunächst glaubt er, dass er nun völlig übergeschnappt sei. Menma ist tot und das Mädchen kann nur ein Geschöpf seiner Fantasie sein. Doch nachdem sie auch nicht verschwindet, obwohl Jintan sie ignoriert, glaubt er langsam doch daran, dass ihm Menmas Geist erschienen ist. Er ist sich sicher, dass Menma einen letzten Wunsch haben muss, der sie auf der Erde festhält. Jintan sieht es als seine Aufgabe, Menma Frieden zu beschweren und seine harten Worte von damals wieder gut zu machen. Doch um ihren Wünsche erfüllen zu können, muss er die „Super Peace Busters“ wieder zusammentrommeln. Und das ist leichter gesagt als getan. Alle haben sich mittlerweile entfremdet. Wird er dennoch alle überreden können, auch wenn nur er Menmas Geist sehen kann?

ano-hana-band-2Eigene Meinung
„Ano Hana“ ist eine dreibändige Geschichte, die unter die Haut geht. Zu Beginn werden vor allem die einzelnen Charaktere vorgestellt. Dabei gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit der Protagonisten, als sie als Grundschüler noch unzertrennlich waren. Dabei scheinen die „Super Peace Busters“ gemeinsam viel Spaß gehabt zu haben und auch der Leser taucht in diese friedliche und glückliche Stimmung ein. Dabei ist die Gegenwart ein starker Kontrast. Jeder einzelne Charakter hat sich scheinbar völlig verändert. Doch je mehr sie sich anstrengen, Menmas letzten Wunsch zu erforschen und zu erfüllen, desto mehr entdecken sie, dass sie die damalige Zeit vermissen. Der Leser wird dazu verleitet, in Erinnerungen zu schwelgen und an die eigene Kindheit sowie an die damaligen Freunde zurückzudenken.

Der Zeichenstil ist sehr säuberlich und genau. Vor allem die Hintergründe werden oft mit Rasterfolien dargestellt.

Letztendlich ist die Geschichte sehr emotional und unterhaltsam. Es bleibt spannend, ob Jintan und seine Freunde herausfinden, was Menmas Wunsch ist und wieso sie so plötzlich erschienen ist.

© Izumi Mikage

Ano Hana – Die Blume, die wir an jenem Tag sahen: © 2012 Cho-Heiwa Busters/ Mitsu Izumi, Shueisha/ Tokyopop

Die mit den Wölfen spielt

Name: Die mit den Wölfen spielt
Englischer Name:  –
Originaltitel: Ookamidomo no shitsukekata
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2011
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Yuki Shiraishi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Die mit den Wölfen spieltStory
Die technisch orientierte Origawa-Highschool wird von allen nur „Knastschule“ genannt. Die Schüler an dieser Schule sind dunkle Gestalten und Frauen sind ein seltener Anblick. Daher ist es fast ein kleines Wunder, dass gerade ein Mädchen die Anführerin der Klasse 1-B ist. Nozomi und ihre Jungs bereiten sich zurzeit auf die landesweite Motorenmeisterschaft vor. Daher wäre die Unterstützung des neuen Schülers Soga-kun mehr als hilfreich. Jedoch reagiert der Alleingänger auf Nozomis Bitte mehr als abweisend und beleidigend.

Diesen Abend schlägt sich Nozomi mal wieder die Nacht um die Ohren, um für die Motorenmeisterschaft am Auto zu schrauben. Es ist schon spät, als Nozomi plötzlich etwas unaufmerksam ist und der Werkzeugkasten auf sie hinabstürzt. Um ein Haar wäre sie unter dem Werkzeug begraben worden, doch im letzten Moment konnte Soga-kun die Kiste abfangen und Nozomi retten. Als Soga-kun bemerkt, dass Nozomi völlig allein ist, ist er entsetzt. Wie können die Jungs ein Mädchen allein lassen? Die Materialien und Maschinen sind für ein einziges Mädchen viel zu schwer. Nozomi durchfährt ein ungewohntes Gefühl. Das erste Mal wird sie nicht als Kumpel gesehen, sondern als das Mädchen, das sie ist.

Seit diesem Tag unterstützt Soga-kun die Gruppe von Nozomi, um den Bau des Autos fertigzustellen. Doch der Alltag ist alles andere als ruhig, denn nicht nur die Klasse für Elektrotechnik hat es auf Nozomis Körper abgesehen, sondern auch eine elitäre Privatschule versucht Nozomi abzuwerben. Und letztendlich weckt auch der neue Schüler Yohei die Eifersucht in Soga-kun.

Eigene Meinung
Das Einzelband „Die mit den Wölfen spielt“ ist eine niedliche, aber auch einfache Geschichte. Der Einstieg in die Handlung erfolgt fast etwas zu schnell. In dem einen Moment ist Soga noch unnahbar und dreist und im anderen plötzlich vertraut und rücksichtsvoll. Dabei ist dazwischen kein ersichtlicher Grund für die Wesensänderung erkennbar.

Für eine leichte Unterhaltung zwischendurch ist „Die mit den Wölfen spielt“ sicherlich ausreichend, da die Story nicht sonderlich tiefsinnig ist. Die Bonusstory im Stil von „Däumeline“ kann jedoch etwas mehr mit Kreativität überzeugen.

© Izumi Mikage

Die mit den Wölfen spielt: 2011 Yuki Shiraishi, Shogakukan/Tokyopop

Rainbow Revolution

Name: Rainbow Revolution
Englischer Name:  –
Originaltitel: Nanairo Kakumei
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2014
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Mizuka Yazuhara
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

StoryRainbow Revolution Band 1
Nana und Yuyu sind bereits seit der Grundschule befreundet. Damals haben sie einander versprochen, alles gemeinsam zu machen. So scheint es zunächst glückliches Schicksal zu sein, dass am Tag der Einschulung, beide auch in derselben Klasse der Mittelschule sind.

Doch schnell scheint sich für Nana die Grundschulzeit zu wiederholen. Yuyu ist eigentlich das genaue Gegenteil von Nana. Sie ist zuckersüß, offenherzig und kann sich gut präsentieren. Schnell findet sie Freunde, wodurch Nana nur zum 5. Rad am Wagen wird.

Allerdings bleibt Nana ihren Verhaltensweisen treu, da sie viel zu viel Angst hat, allein als Mauerblümchen zu enden. So trägt sie weiterhin die gleiche Frisur wie Yuyu, obwohl ihr die beiden Haarknäule im Stil von Sailor Moon gar nicht stehen. Auch als sich die ganze Gruppe als Zeichen der Freundschaft einen Stoffbären-Anhänger kauft, überlässt sie Yuyu den rosa Bären, obwohl es auch ihre eigene Lieblingsfarbe ist.

Doch ehe Nana ihren Bären wie die anderen an ihrer Tasche anbringen kann, muss sie feststellen, dass er weg ist. Sie muss ihn irgendwo verloren haben. Verzweifelt kämmt Nana die gesamte Schule um. Als Nana schon alle Hoffnung aufgegeben hat, hält ihr Sitznachbar Shioka den Anhänger in der Hand. Auch wenn der etwas zurückhaltende Shioka oft die Schule schwänzt und wenig Interesse am Unterricht zeigt, hat er scheinbar einen sanften inneren Kern. Er händigt den Bären an Nana aus, teilt ihr aber mit, dass er von dieser Heuchelei und Unterordnung nichts hält.

Shiokas Worte beschäftigen Nana den ganzen weiteren Tag. Als Yuyu dann noch verkündet, dass sie Nana und sich gemeinsam im Tennisclub angemeldet hat, obwohl Nana Tennis nicht ausstehen kann, Platz ihr der Kragen. Die Tränen steigen ihr in die Augen und sie tritt die Flucht an.

Am nächsten Tag sorgt Nana plötzlich für eine riesige Überraschung. Sie hat ihr Haar kurz geschnitten und sie sagt Yuyu endlich, dass sie schon lang nicht mehr das gleiche machen möchte wie Yuyu. Es reicht ihr nicht mehr, nur dazu zu gehören und sich immer Yuyus Willen zu beugen.

Doch egal wie sehr Nana gelitten hat und egal was sie sagt, ihre Mitschüler stehen immer hinter Yuyu. Und als Nana sich dann bewusst wird, dass sie das alles Shioka zu vedanken hat und sie Gefühle für ihn entwickelt, gesteht Yuyu den Mädchen aus der Klasse plötzlich, dass sie in Shioka verliebt sei. Natürlich stehen alle sofort hinter Yuyu und Nana fühlt sich erneut in die Ecke gedrängt.

Rainbow Revolution Band 2Eigene Meinung
Mit „Rainbow Revolution“ ist mal wieder ein absoluter Shojo-Star auf dem deutschen Markt erschienen. Mangaka Mizuka Yuzuhara kann es mit „Rainbow Revolution“ locker mit Mayu Sakai oder Arina Tanemura aufnehmen.

Die Geschichte um die eingeschüchterte und einsame Nana ist einfühlsam und spannend zu gleich. Der Leser kann sich sofort in Nana hineinversetzen. Wer hat nicht schon einmal etwas getan, um dazu zu gehören, obwohl man selbst die Tat nicht gutheißen konnte. Mit jeder Aktion von Yuyu schreit das rebellische Herz des Lesers auf und fordert nach einer protestierenden Nana, die jedoch lang auf sich warten lässt.

Auch zeichnerisch bietet „Rainbow Revolution“ alles was zu einem Shojo-Manga gehört. Bildhübsche Protagonisten, riesige Kulleraugen und toll verzierte Hintergrundbilder.

Wer sich also mal wieder ein Shojo-Highlight wünscht, der wird „Rainbow Revolution“ nicht aus der Hand legen können.

© Izumi Mikage

Rainbow Revolution: 2014 Mizuka Yuzuhara, Shueisha /Tokyopop

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