Alpha Girl
Name: | Alpha Girl |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Alpha Girl |
Herausgebracht: | Deutschland: Tokyopop 2012 |
Mangaka: | Inga Steinmetz |
Bände: | 2 Bände |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story:
Ohne eine Erinnerung an ihren Namen und ihre Vergangenheit wacht Anna in einem Wagen auf, in der etliche junge Frauen eingesperrt sind. Da ihre Begleiterinnen betäubt sind, beschließt Anna zu handeln. Sobald der Wagen steht, versucht sie mit den anderen Mädchen zu fliehen. Allerdings gelingt nur ihr die Flucht, die anderen werden von Männern abgefangen, die sie schon erwartet haben. Da ihr der junge, gut aussehende Jean auf den Fersen ist, flieht sie in das Hauptgebäude des kleinen Landsitzes. Als er sie schließlich auf dem Turm einholt und gerade rechtzeitig vor einem tiefen Fall rettet, kommen sich die beiden näher. Anna fühlt sich von Jean angezogen und gibt seinen Avancen nur zu gerne nach, obwohl sie immer noch nicht genau weiß, warum sie hier ist. Als endlich ihre Erinnerungen zurückkommen, flieht sie zusammen mit dem Hemd des Grafen Lamberts, dem Organisator des kleinen Spiels, das heimlich auf dem Landsitz stattfindet. Der Grund ist, dass Graf Lamberts Ehefrau die Geheimorganisation „Bordeaux“ angeheuert hat, um Beweise für die Untreue ihres Ehemannes zu finden. Da Anna das einzige weibliche Mitglied der Gruppe ist, fällt ihr diese Aufgabe zu.
Annas Verschwinden und das des Hemdes bleiben natürlich nicht unbemerkt. Graf Lambert setzt alles daran das Beweisstück zurück zu bekommen und schreckt auch nicht davor zurück Anna zu töten. Als Jean davon erfährt, stellt er sich dem Grafen und seinen Männern entgegen, kann jedoch wenig ausrichten, da er in der Unterzahl ist. Insbesondere als Wieland, der neue Leibwächter des Grafen auftaucht und die Spur von Anna aufnimmt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei der Jean alles daran setzt das junge Mädchen zu finden, in das er sich bei ihrem Zusammentreffen verliebt hat …
Eigene Meinung:
Mit „Alpha Girl“ legt die deutsche Zeichnerin Inga Steinmetz ihr neustes Werk vor. Nachdem sie mit „Freche Mädchen – freche Manga“ einen Manga für’s junge Publikum entwickelt hat, richtet sich die neue Serie an ein wesentlich älteres Publikum. „Alpha Girl“ ist durchaus erotisch und enthält eine etwas längere Sexszene, die jedoch ungemein aufgesetzt wirkt, da sie überhaupt nicht überzeugend ist (man weiß überhaupt nicht, warum Anna sich Jean urplötzlich hingibt). Die Handlung ist zwar durchaus interessant, strotz jedoch vor etlichen historischen Fehlern und Logiklücken, die den Manga ungemein langatmig machen und ihm die Dynamik nehmen. Beispielsweise die Tatsache, dass Anna ihr Pferd im Wald anbindet, um dann gefühlte Kilometer entfernt auf einem freien Hügel zu nächtigen, ergibt überhaupt keinen Sinn. Ebenso verhält es sich mit einem Weinraum im zweiten Stock, anstatt im Keller… Außerdem weiß der Leser nicht so recht in welcher Zeit „Alpha Girl“ angesiedelt ist oder in welchem Land die Geschichte spielt. Dadurch kann man sich nicht so gut in die Geschichte hinein versetzen, was schade ist.
Auch die Charaktere handeln nicht logisch und nachvollziehbar. In der einen Szene wirft sich Anna ohne ersichtlichen Grund Jean an den Hals, obwohl sie Sekunden vorher vor ihm geflohen ist und verrät ihm kurz bevor sie mit dem Hemd flieht ihren Namen. Der Hauslehrer Jean wirkt wiederum sehr blass, da seine Beweggründe nur angeschnitten werden und man wenig von ihm erfährt.
Zeichnerisch ist „Alpha Girl“ Geschmackssache. Inga Steinmetz hat einen sehr einfachen, schlichten Stil, der in einigen Punkten ein wenig schluderig wirkt. Ebenso fehlen oftmals Hintergründe, was die Panele sehr leer erscheinen lässt, sowie die Details und typischen Gewänder der Zeitepoche, in der „Alpha Girl“ spielt. Auch ältere Menschen wirken eher wie Karikaturen. Das alles macht den Manga recht flach und lässt ihn ein wenig lieblos erscheinen. Lediglich die Farbillustrationen können überzeugen, da sie sehr schön und luftig sind.
Insgesamt ist „Alpha Girl“ ein Manga, dem es leider an einer soliden, logischen Geschichte und nachvollziehbaren Charakteren mangelt. Die Haupthandlung mag interessant sein, doch die fehlenden Details und die Nachlässigkeit hinsichtlich der die geschichtlichen Hintergründe fällt störend ins Auge. Auch die Zeichnungen können nicht jeden überzeugen, was „Alpha Girl“ eher für Fans der Künstlerin oder erotischen Mangas macht. Bei Interesse sollte man dennoch im Vorfeld einen Blick in die Leseprobe werfen …
© Koriko
Alpha Girl: © 2012 Inga Steinmetz, Tokyopop