Super Mario Encyclopedia – Die ersten 30 Jahre

Name: Super Mario Encyclopedia – Die ersten 30 Jahre
Englischer Name:
Originaltitel: 30th Anniversary Encyclopedia Super Mario Bros.
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2015
Deutschland: Tokyopop 2017
Autor: Nintendo
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 29,95 €

Inhalt & Eigene Meinung
Das Buch liegt in einem stabilen Hardcover vor. Auf dem simplen gelbfarbigen Karton werden auf Front und Seite blauschimmernde Schriftzüge und Hintergründe für das Mario-Logo benutzt. Die Deckelinnenseiten sind mit zahlreichen aneinandergereiten Items wie Sternen, Pilzen und Blöcken auf blauem Hintergrund verziert. Das gesamte Buch ist in Vollfarbe gedruckt, zudem wird aufgrund zahlreicher abgedruckter Spielszenen und Animationen ein mattes, hochwertiges Papier benutzt.

Der Aufbau der Enzyklopädie ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig: nach einem weiteren Druck des Frontcovers kommt zuerst eine persönliche Nachricht des Entwicklers Takashi Tezuka über vier Seiten, worauf nochmal vier Seiten mit einem Extraartikel zum im September 2015 erschienen WiiU-Spiel „Super Mario Maker“ folgen. Erst dann stößt man auf die Inhaltsangabe des Buches und die nachfolgenden Kapitel zu diversen Spieleablegern in chronologischer Reihenfolge.

Das Buch enthält auf seinen 256 Seiten unzählige Figuren, Szenen, Gegenstände und Cover aus den Mario-Spielen zwischen 1985 und 2015. Hier wird ordentlich geklotzt anstatt gekleckert: so ziemlich jedes bekannte oder auch unbekannte Pixel- und Polygonmodell wurde hier reingepackt, um einen sehr umfangreichen Überblick über das Mario-Universum zu liefern. Hinzu kommen noch zahlreiche Hintergrundinformationen, Charakterdetails uvm., die die Seiten gestalterisch wirklich bis auf den letzten Zentimeter ausreizen. Dieses prallgefüllte Buch liegt entsprechend wuchtig in der Hand, was jedoch den wertigen Eindruck nur noch unterstreicht.

Meiner Meinung nach ist den Autoren dieses Jubiläumsbandes ein beeindruckendes Sammelstück für alle Mario-Liebhaber gelungen: die zahlreichen Grafiken sind schön anzuschauen und erlauben erstmals wirklich detaillierte Ansichten von teils veralteten Pixelhaufen, die man ansonsten nur von Röhrenbildschirmen oder graugrünen Handheldbildschirmen kennt. Auch die beigesteuerten Informationen zur Geschichte, Charakteren, Hintergrundinformationen uvm. sind durchweg interessant zu lesen und laden ein, sich in Kombination mit passenden Grafiken ein bisschen mehr Wissen um das Mario-Universum anzueignen. Hier kommt auch die hochwertige Verarbeitung des Buches zur Geltung, sodass wirklich alles gestochen scharf und gut erkennbar abgedruckt wurde. Der Aufbau macht durchaus Spaß, gerade für Spieler der ersten Stunde ist es ein sichtlich befriedigendes Erlebnis zu sehen, wie viele spielerische Revolutionen und Veränderungen man in 30 Jahren miterleben durfte. Vor allem ist es schön, dass auch die Entwicklung des Handhelds von Game & Watch über Gameboy und Konsorten beleuchtet wird oder auch die Spin-Offs bzw. anderen Spieleauftritte des charmanten Italieners in chronologischer Reihenfolge aufgeführt werden.

Jedoch hat die Enzyklopädie nicht nur seine guten Seiten, es gibt auch einiges zu bemängeln:
Angefangen mit dem Aufbau, der mich als Leser durch die 8 Seiten mit Entwicklerkommentar und Mario Maker Werbung erst einmal stutzen lässt, da man es ja eigentlich gewohnt ist, mit der Inhaltsübersicht zu beginnen und sich so die logische Struktur des Buches anzuschauen. Da diese ersten Seiten zudem sehr knallig in ihrer Farbgebung aufgezogen sind, habe ich anfangs die Inhaltsübersicht recht schnell überblättert (sie kommt lediglich mit einem simplen blauen Hintergrund und gelb/weißer Schrift daher). Ein weiteres Manko, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, sind die englischen Hauptüberschriften der Kapitel. Diese wurden scheinbar aus dem japanischen Original übernommen und lediglich mit kleinen daruntergesetzten Untertiteln ausgebessert. Wieso diese hier nicht gleich komplett auf deutsch übersetzt wurden, ist mir ein Rätsel. Ebenso rätselhaft erscheint mir, dass auch die japanischen Originalcover der Spiele einfach beibehalten worden sind, welche sich teilweise sehr stark von den europäischen Spielecovern unterscheiden und so ein gewisses Stück des Nostalgiefaktors für europäische Spieler verloren geht (wenn man nicht so gut mit der Materie vertraut ist und auch die internationalen Cover kennt). Auch Szenenbilder mit japanischem Text, aber auch englische Figurennamen ohne Übersetzung sind häufig zu finden. Hier wurde scheinbar lediglich das japanische Original-Layout übersetzt und eigene Recherchen zu Covern, Namen etc. auf das Notwendigste beschränkt. Auch werden lediglich die wichtigsten Spieleableger ausführlich mit mehreren Seiten behandelt, alle anderen (teils japanexklusiven Titel) werden nur in eine Gesamtübersicht gequetscht. Ich finde es auch etwas schade, dass sich Shigeru Miyamoto als „Übervater“ des Mario-Genres scheinbar nicht dazu bereit erklären konnte, eine ausführliche, persönliche Nachricht an die Leser zu richten. Mit Takashi Tezuka (u.a. Co-Director von Super Mario Bros.) wird zwar trotzdem ein langjähriger Wegbegleiter des schnauzbärtigen Klempners hervorgeholt, aber für ein 30. Jubiläum wäre Miyamoto natürlich das Sahnehäubchen auf dem Kuchen gewesen.

Fazit:
Mit der Super Mario Enzyklopädie ist Tokyopop ein sehr guter Wurf auf dem Games-Büchermarkt gelungen, da wirklich viele kleine und große Details aus 30 Jahren „Super Mario“ hier eingebracht wurden. Vor allem deutsche Fans mussten 2 Jahre auf die Veröffentlichung warten, was sich am Ende jedoch weitestgehend gelohnt hat. Ein fader Beigeschmack entsteht jedoch durch das klar erkennbare Copy-Paste des japanischen Originalbuches, was jedoch dem hartgesottenen Klempner-Nerd keineswegs den Spaß an dieser geballten Ladung Nostalgie nehmen wird. Für Neueinsteiger in das Mario-Universum finde ich das Buch etwas zu vollgestopft mit Details und unübersichtlich, um es mal eben so vor dem Schlafengehen zu schmökern.

Super Mario Encyclopedia – Die ersten 30 Jahre: © 2017 Nintendo, Shogakukan/ TOKYOPOP

Das multidimensionale Unterwäschefach

Spieltitel:             Das multidimensionale Unterwäschefach
Genre:                   Visual Novel (Ren´ai), Otome
Entwickler:           KamiyaSoft
Spielbar auf:        PC (per Steam)
Spielsprache:       Deutsch/Englisch
Release:                31. August 2016
Preis:                     22,99 €

Review-Gliederung (spoilerfrei!):

  1. Produktion & Story
  2. Grafik & Sound
  3. Gameplay
  4. Fazit

Inhaltangabe (von Entwicklerwebseite):

Hanas normales Leben steht plötzlich Kopf!
An ihrem emotionalen Tiefpunkt nach der Trennung von ihrem Ex angekommen, läuft auf einmal alles anders als erwartet: Ihre beste Freundin Kerstin will sie mit ihrem Sandkastenfreund Furio verkuppeln, ihre aufdringliche Nachbarin Blanche wird immer aufdringlicher, zwei Dämonen, Tymoteusz und Einar, treten in Hanas Leben, um ihre Seele zu fressen, und dann kommt auch noch Ex Jan zurück, um sich auf seine wahre Liebe zu besinnen.

Und dann öffnet sich in Hanas Unterwäschefach ein Tor zur Hölle …
Welcher Weg wird für Hana der richtige sein? Welcher führt ins Glück? Welcher in die Einsamkeit oder gar in den Tod? Wie Hana entscheidet, das entscheidest du!

  1. Produktion & Story

Für mich als Neuling im Otome-Genre hat sich nach einiger Recherche schnell ergeben, dass die Handlung um Hana und ihr aufgewühltes Liebesleben für ein klassisches Otome-Spiel absoluter Storystandard ist. Was auf dem japanischen Markt schon seit Jahren fester Bestandteil der Game-Szene ist, ist in Deutschland immer noch ein absolutes Randspartengenre und viele Hobbyprojekte entstehen so meist über Foren oder im engsten Freundeskreis und finden selten den Weg über einen öffentlichen Release. Umso schöner, dass sich das deutsche Entwicklerteam von KamiyaSoft getraut hat, ihr Herzensprojekt „Das multidimensionale Unterwäschefach“ bei Steam Greenlight zu registrieren und durch die Community entscheiden zu lassen, ob es bei Steam veröffentlicht werden soll. Und es hat funktioniert! Ausschlaggebend ist hierfür sicherlich auch die etwas anders aufgezogene Story: Das Spiel beginnt mit einem Prolog, in dem kurz die Leidensgeschichte der Hauptfigur Hana erläutert wird (von Freund getrennt, von Außenwelt und Freundeskreis isoliert, Antriebslosigkeit). Klingt erstmal nach normalem Novel-Standard… käme da nicht dieses Unterwäschefach ins Spiel! Durch Ihre Wäschekommode trifft Hana nämlich auf den Dämonen Tymoszeus, der durch ein Portal aus der Hölle in ihrer Unterwäscheschublade gelandet ist und alles auf den Kopf stellt. Auch durch die Einführung einiger skurriler Nebenfiguren, wie der etwas aufdringlichen Nachbarin Blanche oder dem eigenen Teddybären Einar, kann man bereits im Prolog erahnen, welche Richtung die Story einschlagen könnte. Auch der Erzähler, der die Rahmengeschichte mehr oder weniger sinnvoll kommentiert, entwickelt sich zur abwechlungsreichen Nebenfigur, die durch zwei weitere Figuren mehr und mehr zum heimlichen Fanliebling der Geschichte aufsteigt. Hat man den Prolog abgeschlossen, kann man sich zwischen insgesamt 5 verschiedenen Storylines entscheiden (noch nicht alle wurden freigeschaltet, die Letzte folgt im Februar 2017): der Fokus liegt jeweils auf einer anderen Figur, mit der Hana hauptsächlich zu tun hat und die Geschichte in eine komplett andere Richtung lenken kann. So kann man z.B. eine klassische Romanze mit einem alten Schulfreund, eine amüsante Comedystory mit dem Dämonen Tymoszeus oder sogar einen Psycho-Thriller mit dem Teddybären Einar spielen. Die Dialoge und Sprache im Spiel sind allgemein sehr gut verständlich und unterhaltsam gewählt, man merkt jedoch regelmäßig, dass das Skript an einigen Stellen verbal etwas zu steif bzw. nicht mit alltäglich gängiger Sprache geschrieben wurde. Außerdem mussten einige einzelne Begriffe mit einer kleinen Hilfestellung bei Bedarf erklärt werden (dies wurde vermutlich als humoristisches Gimmick vom Entwicklerteam eingebaut). Hier wäre es vielleicht einfacher gewesen, einen alltäglicheren Begriff zu wählen oder dem Spieler zuzutrauen, das Wort bei Bedarf einfach nachzuschlagen.

2. Grafik & Sound

Das Startmenü und sämtliche Optionsfenster sind simpel, aber gestalterisch schön und übersichtlich umgesetzt. Steigt man dann ins Spiel ein, können die handgezeichneten Figuren- und Hintergrundbilder definitiv überzeugen: viel Liebe zum Detail, ein angenehmer Zeichenstil und situationsabhängige Zeichnungen (gerade, was Gesichtsausdrücke angeht) schaffen eine schöne Spielatmosphäre. Als Bonus kann man sich sämtliche Zeichnungen nach dem Freispielen jederzeit in der Galerie anschauen. Auch der Spielbildschirm ist mit übersichtlichen Textboxen und wenigen, aber sinnvollen Icons absolut angenehm anzuschauen und man verliert so gut wie nie die Übersicht. Hier merkt man, dass die Entwickler neben dem Händchen für die Geschichte auch eins für die zeichnerische Gestaltung übrig hatten und sich hier mit viel Mühe ein ansehnliches Setting aufgebaut haben. Animationen oder bewegliche Grafiken sucht man vergebens, werden hier aber nach kurzer Eingewöhnung auch nicht wirklich vermisst. Zum Sound muss man anmerken, dass es lediglich einige variierende Hintergrundthemen gibt, die je nach Situation als Schleife eingespielt werden. Die Schleifen sind nicht immer rund, so sind bei einigen Themes die „Klebestellen“ des Loops deutlich zu hören. Sprachausgabe gibt es nicht, Soundeffekte findet man vereinzelt. Hier hätte man sich vielleicht etwas mehr Abwechslung gewünscht.

3. Gameplay

Das Spielprinzip ist ein altbekanntes: das Spiel erzählt dem Spieler seine Geschichte über diverse Textboxen, die zu bestimmten Charakteren gehören, wie in einem digitalen Roman (deshalb auch „Visual Novel“ genannt). Auf Dauer wäre das jedoch etwas langweilig, weshalb der Spieler aktiv in die Geschichte eingebunden wird: man bekommt an entscheidenden Stellen im Spiel meist mehrere Entscheidungmöglichkeiten, was die Hauptperson machen oder sagen soll. Je nachdem, welche Wahl man trifft, können verschiedene Ereignisse hervorgerufen, geändert oder übersprungen werden. Jede Entscheidung hat aktiven Einfluss auf den späteren Spielfluss und natürlich auch auf das Ende. „Das multidimensionale Unterwäschefach“ überschüttet den Spieler nicht mit Entscheidungsmöglichkeiten, hat sie aber an sehr markanten Stellen positioniert, die über Leben und Tod (im bildlichen Sinne!) entscheiden können. Denn damit es dem Spieler nicht langweilig wird, schwebt das ganze Spiel über ein bedrohlicher Death-Counter in eurem Spieldisplay herum. Trifft man eine „falsche“ Entscheidung, wird das nach einigen Zügen gerne mal mit dem Tod der Hauptfigur „belohnt“. In diesem Fall ist das Spiel vorbei und man beginnt wieder von vorne. Zum Glück kann man jederzeit im Spiel per Quicksave einen Speicherstand anlegen, den man auch jederzeit wieder neu laden kann, falls man mit der getroffenen Entscheidung nicht zufrieden ist. Die Entscheidungen untermalen auch den jeweiligen Ton der gewählten Spielroute, so kann z.B. auch die banale Entscheidung, ob man einen Keks oder eine Tüte Chips einkauft, spielentscheidend sein. Der Death-Counter soll zudem einen Anreiz darstellen, die Routen mehrfach zu spielen und so allen möglichen Änderungen und Ausgängen auf den Grund zu gehen. Das bietet durchaus eine Langzeitmotivation und wird so schnell nicht langweilig. Auch Spielerboni wie z.B. spezielle Achievements, das Finden aller Todesszenarien oder die zu sammelnden Belohnungsbilder sind hier definitiv ein Pluspunkt. Auch die stückchenweise Veröffentlichung der Routen trägt hierzu bei, sodass man sich alle paar Wochen mit einer neuen, abwechslungsreichen Spielroute beschäftigen kann.

Die Steuerung basiert ausschließlich auf der PC-Maus in Kombination mit diversen Buttons und anklickbaren Feldern, die zum Spielen benutzt werden müssen und klar als solche erkennbar sind. Negativ aufgefallen ist leider, dass zur Veröffentlichung des Spiels im August 2016 noch zahlreiche Bugs aufzufinden waren, die das Weiterspielen teilweise unmöglich gemacht haben (Textboxen sind nicht verschwunden, Entscheidungen waren nicht anwählbar oder endeten wieder im Startmenü). Das Entwicklerteam war jedoch mehr als hilfsbereit und ist auf jeden Bug, den man im Steam-Forum des Spiels gemeldet hat, eingegangen und hat diesen entsprechend korrigiert bzw. behoben. Solche anfänglichen Kinderkrankheiten kann man nie vollends ausschließen, hier sollte in Zukunft vielleicht eine ausführlichere Testphase mit Testspielern eingeplant werden.

4. Fazit

Mit „Das multidimensionale Unterwäschefach“ ist dem Entwicklerteam von KamiyaSoft eine liebevoll gestaltete und auch auf Dauer unterhaltsame Visual Novel gelungen, die mit typischen Schwächen eines solchen „Erstlingsprojektes“ zu kämpfen hat. Das Spiel ist sehr einsteigerfreundlich, kann aber sicherlich auch bereits Genre-erfahrenen Spielern viele interessante und spaßige Spielelemente bieten. Eine klare Empfehlung, man darf auf zukünftige Projekte gespannt sein. 🙂

(c) Beckman

Vielen Dank an KamiyaSoft für die Bereitstellung des Spieles zu Review-Zwecken.
Die Urheberrechte für alle hier veröffentlichten Texte, Grafiken, Ton- und Videodokumente liegen, soweit nicht anders angegeben, bei uns. Davon ausgenommen sind alle Originalmaterialien wie Screenshots, Covertexte usw., deren Urheberrecht natürlich bei den offiziellen Lizenzinhabern des Spiels liegt.

Das multidimensionale Unterwäschefach: (c) 2015 KamiyaSoft

The Perfect Insider Vol. 3

Inhaltsangabe (Universum Anime):

Sohei Saikawa ist Professor für Architektur, ausgesprochen intelligent, aber etwas weltfremd. Im Rahmen einer Exkursion reist er mit seinen Studenten und Moe Nishinosono, der Tochter seines Mentors, auf eine abgelegene Insel, auf der sich ein Forschungslabor befindet. Kurz nach ihrer Ankunft stoßen sie dort auf eine Leiche. Ohne Kontakt zur Außenwelt versuchen sie unter Hochdruck, den raffinierten Mörder zu entlarven. Denn dieser befindet sich noch im Gebäude und lauert schon auf seine nächste Gelegenheit…

 

Episodenübersicht:
09. Toter Winkel in Gelb
10. Fliederfarbene Wahrheit
11. Farbloses Wochenende

 

Allgemeine Infos zur DVD:

Hersteller/Label Universum Anime
07.10.2016
EAN-Code 0889853570195
UVP € 26,97
Genre Mystery
Sprache Deutsch, Japanisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel Deutsch
Synchronstudio EuroSync GmbH
Bildformat 1,78:1 (16:9 anamorph)
Laufzeit ca. 72 Min.
FSK ab 16
Verpackung 1-Disc Amaray
Bonus – Sammelschuber
– Textless Opening/Ending

Hauptcharaktere

Souhei Saikawa The Perfect InsiderSouhei Saikawa – Tim Knauer


Souhei Saikawa ist ein Professor für Architektur an der Universität Nagoya. Durch seine hohe Intelligenz sind ihm alltägliche Belanglosigkeiten zuwieder und auch der Umgang mit anderen Menschen. Dagegen hilft ihm zum Glück die Gesellschaft der Studentin Moe Nishinosono, die mit ihrer direkten und fröhlichen Art sein Leben etwas auffrischt. Er mag am liebsten Zigaretten und Kaffee, kann dagegen aber rote Bohnen, Sojabohnen und Melonen nicht ausstehen.

Moe Nishinosono – Lydia Morgenstern


Moe Nishinosono ist Studentin an der Universität Nagoya. Ihr verstorbener Vater war dort Direktor und gleichzeitig Lehrmeister von Souhei Saikawa. Sie kommt aus einer reichen Familie, hat aber großen Spaß an einfachen Dingen des Lebens wie Fertignudeln. Moe ist meistens gut gelaunt und stößt Fremde mit ihrer direkten Art manchmal vor den Kopf.
Sie interessiert sich nicht für das hochtrabende Gerede von Saikawa und seine Abneigung gegen Menschen, sondern ist gerne unterwegs und am liebsten in Begleitung mit vielen verschiedenen Menschen. Sie hat eine gute Menschenkenntnis und hat ein besonderes Talent für das Kopfrechnen mit hohen Zahlen.

Shiki Magata – Rubina Nath


Shiki Magata ist ein Genie, dass jedoch aus unbekannten Gründen mit 14 Jahren ihre Eltern umgebracht hat. Diese Anklage wurde allerdings fallen gelassen wegen ihrer Labilität und Unzurechnungsfähigkeit. Nach der Gerichtsverhandlung ist sie dann in einem privaten Forschungslabor auf einer Insel untergebracht worden, wo sie seit 15 Jahren in einem Zimmer eingesperrt gehalten wird. Von dort aus geht sie wissenschaftlichen Projekten nach wie bspw. dem Programmieren von Sicherheitsprogrammen für das Labor.

Ausführliche Informationen zur Synchronisation und sonstigen technischen Daten findet Ihr wegen kaum nennenswerter Unterschiede in der DVD-Review zu „The Perfect Insider Vol. 1„.

 

Bewertung (kompakt)

Verpackung
80%
Menü
90%
Bonusmaterial
30%
Synchronisation
90%
Untertitel
80%
Bildqualität
100%
Tonqualität
100%


Fazit

Mit „The Perfect Insider Vol. 3“ wird die Geschichte um den mysteriösen Mord  an der Wissenschaftlerin Shiki Magata zum heiß ersehnten Ende gebracht.

Im Gegensatz zu Vol. 2, wo der Fokus auf rasant inszenierten Szenen lag, um die Spannung beim Zuschauer auf ein höheres Level zu hieven, wurde sich in Vol. 3 wieder eher an der etwas ruhigeren und unterkühlten Stimmung der ersten Folgen in Vol. 1 orientiert: die Nachforschungen und die (vorerst) finale Auflösung des Mordes wird bereits in den ersten 1 1/2 Folgen abgewickelt. Im Vordergrund steht jedoch nicht, wie bei vielen Thriller-Ablegern geläufig, die Überführung des Mörders und ein actionreicher Schlusskampf, sondern in diesem Fall das Aufwickeln und Verstehen der emotionalen und familiären Bande der Protagonisten. Vor allem die Auflösung der Umstände von Shiki Magatas jahrelanger Gefangenschaft im Forschungsinstitut und deren Zusammenhang mit der Auflösung des Mordes lassen den Zuschauer noch einmal tief durchatmen, zumal man selbst wahrscheinlich nicht unbedingt auf die 100%ge Lösung gekommen wäre. Professor Saikawa und Nishinosonos unklarer Beziehungsstatus wird mit einem zwinkerenden Auge zu einem offenen Ende gebracht, aber nicht, ohne Nishinosono noch einmal aus Eifersucht auf die Palme zu bringen.

Das Ende der Serie kommt etwas überraschend und in einem Thriller-untypischen Stil, kann sich aber gerade deswegen definitiv von der breiten Masse abheben und bringt die Serie derart untypisch zu Ende, wie sie begonnen hat. Die etwas unterkühlte Stimmung ist natürlich nicht jedermanns Geschmack und zwischenmenschliche Beziehungen bleiben anime-untypisch meist sehr oberflächlich bis gar nicht ausgeführt, aber „The Perfect Insider“ will etwas neues schaffen und geht deshalb absichtlich diesen Schritt.

Universum Anime bringt mit dem limitierten Sammelschuber, dass bei Vol. 3 dabei ist, noch ein kleines Schmankerl für alle Sammler mit, mit dem man die beiden vorherigen Volumes in einer schön anzusehenden Kollektion ausstellen kann.

Wer Lust hat auf einen unkonventionellen, aber absolut spannenden Mystery-Thriller zum Miträtseln  und mit einigen emotionalen Kniffen hat, sollte sich unbedingt die komplette Serie „The Perfect Insider“ anschauen.

Wir danken Universum Film für die Bereitzustellung eines Presseexemplars der deutschen Fassung.

The Perfect Insider Vol. 3:
© MORI Hiroshi,KODANSHA/THE PERFECT INSIDER Committee

The Perfect Insider Vol. 2

Inhaltsangabe (Universum Anime):

Sohei Saikawa ist Professor für Architektur, ausgesprochen intelligent, aber etwas weltfremd. Im Rahmen einer Exkursion reist er mit seinen Studenten und Moe Nishinosono, der Tochter seines Mentors, auf eine abgelegene Insel, auf der sich ein Forschungslabor befindet. Kurz nach ihrer Ankunft stoßen sie dort auf eine Leiche. Ohne Kontakt zur Außenwelt versuchen sie unter Hochdruck, den raffinierten Mörder zu entlarven. Denn dieser befindet sich noch im Gebäude und lauert schon auf seine nächste Gelegenheit…

Episodenübersicht:

5. Silberne Hoffnung
6. Scharlachroter Entschluss
7. Äscherne Grenze
8. Purpurne Dämmerung

Allgemeine Infos zur DVD:

Hersteller/Label Universum Anime
09.09.2016
EAN-Code 0889853297498
UVP € 24,99
Genre Mystery
Sprache Deutsch, Japanisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel Deutsch
Synchronstudio EuroSync GmbH
Bildformat 1,78:1 (16:9 anamorph)
Laufzeit ca. 92 Min.
FSK ab 16
Verpackung 1-Disc Amaray
Bonus – Booklet (nur in Erstauflage)
– Trailershow
Hauptcharaktere

Souhei Saikawa The Perfect InsiderSouhei Saikawa – Tim Knauer


Souhei Saikawa ist ein Professor für Architektur an der Universität Nagoya. Durch seine hohe Intelligenz sind ihm alltägliche Belanglosigkeiten zuwieder und auch der Umgang mit anderen Menschen. Dagegen hilft ihm zum Glück die Gesellschaft der Studentin Moe Nishinosono, die mit ihrer direkten und fröhlichen Art sein Leben etwas auffrischt. Er mag am liebsten Zigaretten und Kaffee, kann dagegen aber rote Bohnen, Sojabohnen und Melonen nicht ausstehen.

Moe Nishinosono – Lydia Morgenstern


Moe Nishinosono ist Studentin an der Universität Nagoya. Ihr verstorbener Vater war dort Direktor und gleichzeitig Lehrmeister von Souhei Saikawa. Sie kommt aus einer reichen Familie, hat aber großen Spaß an einfachen Dingen des Lebens wie Fertignudeln. Moe ist meistens gut gelaunt und stößt Fremde mit ihrer direkten Art manchmal vor den Kopf.
Sie interessiert sich nicht für das hochtrabende Gerede von Saikawa und seine Abneigung gegen Menschen, sondern ist gerne unterwegs und am liebsten in Begleitung mit vielen verschiedenen Menschen. Sie hat eine gute Menschenkenntnis und hat ein besonderes Talent für das Kopfrechnen mit hohen Zahlen.

Shiki Magata – Rubina Nath


Shiki Magata ist ein Genie, dass jedoch aus unbekannten Gründen mit 14 Jahren ihre Eltern umgebracht hat. Diese Anklage wurde allerdings fallen gelassen wegen ihrer Labilität und Unzurechnungsfähigkeit. Nach der Gerichtsverhandlung ist sie dann in einem privaten Forschungslabor auf einer Insel untergebracht worden, wo sie seit 15 Jahren in einem Zimmer eingesperrt gehalten wird. Von dort aus geht sie wissenschaftlichen Projekten nach wie bspw. dem Programmieren von Sicherheitsprogrammen für das Labor.

Ausführliche Informationen zur Synchronisation und sonstigen technischen Daten findet Ihr wegen kaum nennenswerter Unterschiede in der DVD-Review zu „The Perfect Insider Vol. 1„.


Bewertung (kompakt)

Verpackung
80%
Menü
90%
Bonusmaterial
20% (Booklet lag leider nicht vor)
Synchronisation
90%
Untertitel
80%
Bildqualität
100%
Tonqualität
100%


Fazit

Die Geschichte von „The Perfect Insider Vol. 2“ setzt da an, wo Vol. 1 geendet hat:

Professor Saikawa und Nishinosono sind immer noch mit dem Sammeln von Hinweisen zur Lösung des Falls beschäftigt, treten aber anfangs noch auf der Stelle. Dies führt dazu, dass Professor Saikawa zwischenzeitlich den Fall auf sich beruhen lassen und das Forschungsinstitut verlassen will, jedoch kann Nishinosono ihn mit einer sehr ungewöhnlichen Methode (Stichwort: alkoholfreies Bier) wieder für die Aufklärung begeistern. Nach Sichtung eines Überwachungsvideos und einem sehr emotionalen Gesprächs mit Shikis Schwester Niki (Professor Saikawa und Niki unterhalten sich auf Englisch, da sie US-Amerikanerin ist) finden die beiden auch endlich neue Anhaltspunkte für den Tathergang und sind dem letzten Hinweis von Shiki „Alles wird zu F“ endlich einen Schritt näher.

Die tiefgehenden Gespräche zwischen den Charakteren bringen dem Zuschauer nicht nur ihre persönlichen Gedanken, sondern auch zahlreiche Verweise auf philosophische Denkansätze näher. Diese Thematik ist sicherlich nicht jedermanns Sache und zuweilen etwas langatmig umgesetzt. Auch das Gespräch zwischen Saikawa und Niki ist erstmal sehr ungewohnt, da sich die Charaktere über mehrere Minuten komplett auf Englisch unterhalten (mit deutschen Untertiteln, was mich direkt zur Fernbedienung greifen und die Menüeinstellungen prüfen ließ).

Die ernsthafte Thematik der einzelnen Folgen wird immer wieder durch gelungene humoristische Einlagen aufgelockert, so z.B. durch oben erwähnten „Vollrausch“ von Nishinosono oder einer kleinen Eifersuchtskabbelei mit einer Laborangestellten um Professor Saikawas Gunst. Auch die Nebencharaktere, insbesondere die Laborangestellten sowie Shikis Schwester oder die Ehefrau des verstorbenen Präsidenten, verhalten sich zunehmend etwas seltsam und liefern hin und wieder Grund zum Grübeln, ob sie nicht doch mehr wissen als sie sagen.

Nachdem Vol. 1 jedoch noch sehr bedächtig und unspektakulär mit der Geschichte voranschritt, packt man bei Vol. 2 nun den Vorschlaghammer aus und es geht endlich ans Eingemachte:

Den absoluten Höhepunkt des Vol. 2 bilden die eingestreuten Flashbacks, die den Zuschauer immer tiefer in die verquere Psyche des „Opfers“ Shiki Magata und ihrer schmerzvollen Vergangenheit entführen. Bereits in Vol. 1 wurden Shikis Kindheit und die Affäre mit ihrem Onkel thematisiert, was hier nun auf die Spitze getrieben wird: Diese Rückblicke münden in dem visualisierten Mord an ihren Eltern während eines Festessens, bei dem nicht an Blut, schmerzhaften Verletzungen und verstörenden Blicken und Kommentaren zum Schicksal der Eltern gespart wird. Vorherige Gesprächen der Haupt- und Nebencharaktere über Shikis Tatmotiv und ihre angebliche Unzurechnungsfähigkeit, wegen der sie für nicht straffähig erklärt wurde, erweisen sich letztendlich nur als Teilwahrheit. Und das hat einen bestimmten Grund: die junge Shiki Magata ist absolut berechnend, manipulativ (Stichwort: ihr Onkel!) und gnadenlos, was mit ihrem radikalen, aber gut nachvollziehbar erklärten Verständnis für das menschliche Dasein und den menschlichen Verstand zusammenhängt.  Die Einstufung in FSK 16 ist hier zurecht getroffen (Vol. 1 war noch FSK 12).

„The Perfect Insider Vol. 2“ dreht nochmal ordentlich an der Spannungsschraube und macht den Zuschauer trotz einiger Längen richtig heiß auf das große Finale in Vol. 3.

Wir danken Universum Film für die Bereitstellung eines Presseexemplars der deutschen Fassung.

The Perfect Insider: © 2016 Universum Film GmbH

Comic Con Germany 2016 – Bericht Teil 1

Bericht zur Comic Con Germany vom 25.-26. Juni 2016 in der Neuen Messe Stuttgart (2 Seiten)

Ablauf Samstag, 25. Juni 2016

Am Con-Samstag fielen als erstes die langen Warteschlangen vor dem Eingangsbereich auf, die sich über mehrere hundert Meter am Messebau entlang zogen. Entweder hatte man bereits online sein Ticket erstanden und es nun in gedruckter Form dabei oder man konnte sich noch ein Tagesticket an den Kassen ergattern (man musste hier jedoch früh dran sein, da das Tageskontingent stark begrenzt war).

Der Zugang war über Drehkreuze mit Ticketscanner geregelt, was ohne große Probleme funktionierte. Direkt am Eingang konnte man sich auch gleich kostenlos ein knapp 40-Seiten starkes Con-Programmheft einstecken, das für den Rest der Con als absolutes Must-Have gelten sollte.

Um Punkt 9 Uhr begann im Foyer an der Hauptbühne die offizielle Begrüßung durch den Moderator Nessi mit allgemeinen Infos zur Con. Direkt im Anschluss an die kurze Begrüßung sollte ein exklusives Screening einer Folge der TV-Serie „Outcast“ folgen, was jedoch durch organisatorische Probleme (das Videomaterial aus den USA scheint nicht bei den Con-Betreibern angekommen zu sein) nicht möglich war. Stattdessen wurde nach einigen technischen Problemen (Ton- bzw. Bildfehler auf der Bühne, typischer Con-Auftakt eben ;-D) eine 30-minütige Videoshow aus sich wiederholenden Trailern abgespielt, die jedoch bereits nach der fünften Wiederholung des Outcast-Trailers fast niemanden mehr auf den Sitzen hielt und sich das Foyer so schnell wieder leerte.

Die meisten Besucher zog es dann direkt in Halle 1. Solange man die Messe bereits kannte oder den Lageplan, der im Programmheft abgedruckt war, richtig lesen konnte, war das soweit auch kein Problem. Ohne beides war man jedoch erst mal aufgeschmissen und wanderte etwas orientierungslos durch die weitläufigen Flure. Nach 1-2 Runden um das Foyer oder Auf- und Abstieg einiger Treppen fand man jedoch auch in die Halle 1. Allgemein wäre eine Beschilderung der jeweiligen Orte bzw. Nutzung von vorhandenen Bildschirmen und Leinwänden zur Kennzeichnung der jeweiligen Orte für die nächste Comic Con wünschenswert. Das würde auch verhindern, dass man nach einem ewig langen Flur vor einem etwas gelangweilten Service-Mitarbeiter steht, der einen wieder zurück schickt, da das Con-Gelände hier zu Ende ist (direkt nach Halle 3).

In Halle 1 konnte man dann alles bekommen, was das Sammlerherz begehrt: zahlreiche Verkaufsstände verschiedenster Anbieter hatten Unmengen an Comic-Merchandise, Sammelfiguren, Kissen und Kuscheltieren, Schmuck und Accessoires, Textilien uvm. zu bieten. Neben den Verkaufsständen gab es auch einige Aktionsstände,  bei denen man sich bspw. per Green-Screen in eine Szene der Serie „Outcast“ projizieren lassen oder durch den original Wartungstunnel des Raumschiff Enterprise klettern konnte. Die Orientierung in der Halle war jedoch wegen des großen Andranges und der engen Ständegassen sehr schwierig, zumal es keine wirklich gut erkennbaren Aufhänger, Plakate oder Schilder für die einzelnen Hallenbereiche oder größeren Aussteller gab (selbst der Panini-Verlag hatte nur ein kleines Schild unter der Decke hängen, dass aber im Getümmel absolut nicht auffiel).

Gut war die Klimatisierung der Halle: Es gab keine stehende Luft trotz der vielen Menschen und des warmen Wetters und die Temperatur sowie Luftzufuhr waren angenehm.

Programmtechnisch startete die Comiczonen-Bühne mit einem Gespräch (auf Englisch) über den persönlichen Werdegang etc. und ein Live-Zeichenwettbewerb der beiden „Star Wars: Rebels“-Zeichner Ingo Röhming und Bob Molesworth und dem Autor Martin Fisher. Moderiert wurde die Show durch „den lieben Steffen von Panini“, der die Sache souverän meisterte. Die gezeichneten Bilder wurden für einen wohltätigen Zweck versteigert, der Erlös von 85 € kam dem „Olgäle“, einem Stuttgarter Kinderkrankenhaus, zu gute.

Im direkten Anschluss wurde ein Poetry Nerd Slam veranstaltet, bei dem mehrere Autoren immer 1 gegen 1 dem Publikum selbstgeschriebene Texte, Gedichte oder Lieder vortrugen und das Publikum dann per Applaus über den Sieger abstimmte. Zeitgleich brachte ein Zeichner den Slam-Inhalt zu Papier. Teilnehmer waren die Slammer Nix als Flausen, Eva Stepkes und Peter Parkster, die gegeneinander in mehreren Runden antraten und als obligatorischen Preis eine Zuckerperlenkette oder –uhr überreicht bekamen.

Als nächstes kam Panini wieder an die Reihe und hat sich den Comedian Dominik Kuhn aka DODOKAY eingeladen, der vor allem für seine schwäbischen Synchros von bekannten Filmen und der Umtextung von Comics (bspw. „Die Simpsons auf Schwäbisch“) bekannt ist. Hier wurde wieder ein Gespräch mit zwischengeschaltenden Filmausschnitten aus seiner Synchroarbeit und mit anschließendem Live-Comic-Vorlesen vorgetragen, das mit 1 Stunde Programmzeit allerdings etwas kürzer hätte ausfallen dürfen.

Die Star-Panels, die für viele Besucher als absolute Highlights gelten, bestanden aus einem TV-Star, der auf der Bühne saß und die Fans durften per Mikro Fragen oder Aussagen an ihn stellen. Meistens handelte es sich um typische serienbezogene Fragen (u.a. „Hat dich deine Rolle auch privat inspiriert?“) oder um eine Anhäufung von Komplimenten und Beweihräucherungen („Du bist großartig/wunderschön/mein Vorbild etc.“). Die Panels wurden fast ausschließlich auf Englisch geführt, da keine deutschsprachigen Stars vorhanden waren. Für Fans der Schauspieler oder der Serie war es scheinbar ein großer Spaß, seinen Star mal in Fleisch und Blut zu erleben, als Außenstehender, der Serie und/oder Star nicht kannte, war es sehr ermüdend und kein Grund, sich das Panel anzuschauen. Außerdem schien fraglich, was TV-Stars aus Krimi-Serien, die absolut keinen Bezug zu Comics, Fantasy o.ä. haben, auf der Comic Con zu suchen haben, außer als „Publikumsmagnet“ für Nicht-Comic-Kenner zu dienen. Zudem sind die Ticketpreise für die exklusiven Panels in Halle 3 zwischen 20 und 100 € schon sehr happig, wenn man die Redezeit von max. 1 Stunde und immer denselben Fragen mit einrechnet. Wenn man dann noch ein Autogramm oder Foto möchte, kann man jeweils nochmal denselben Preis hinlegen (Beispiel: wenn man ein signiertes Foto von Nathan Fillion aus Castle haben wollte, musste man mindestens 217 € hinlegen). Für Hardcore-Fans sind diese Preise vielleicht vertretbar (wie oft sieht man als Europäer schon mal einen US-Star), aber ansonsten absolut überzogen.

Zum Abschluss wurde ein Cosplay Contest von Hydra Forge auf der Foyer-Bühne durchgeführt, bei dem mehrere Cosplayer in verschiedenen Kategorien gegeneinander antraten. Die Fachjury bestand aus Vertretern von HS-Design, Kamui Cosplay, Panini Comics Deutschland, Soffel Cosplay/Cohaku, Cross Cult, Heromancer Cosplay und Robert Maschio (Schauspieler aus der Serie „Scrubs“). Als Preise winkten zahlreiche Sachpreise aus dem Cosplay-Building, Spielekonsolen sowie kostenlose Übernachtung und Eintritt für die nächste Comic Con. Zusätzlich bekam der erste Platz „Best Costume“ noch 1.000 € Preisgeld.

Die Moderation übernahmen die beiden Cosplay- und LARP-Künstler „vonPuch“ alias Frank und Kes, die beide etwas nervös, aber kurzweilig unterhaltsam und souverän das Bühnenprogramm koordinierten. Der vorgegebene Zeitplan (1 Stunde) wurde teilweise etwas harsch, aber gezielt durchgepeitscht.

Die Auswertung der Cosplays erfolgte direkt während der Performance per Bewertungszettel. Die Performances waren kurz und knackig, sodass man das Kostüm gut anschauen und durch die Ausgestaltung mit Hintergrundmusik oder kurzen Sprechtexten etwas Atmosphäre tanken konnte.

Hier eine Übersicht der Gewinner:

Best Dress – Anna R. (Rapunzel aus „Rapunzel – Neu verföhnt“)
Best Build – Niklas H. (Scarecrow aus „Batman“)
2. Best Group – Stefanie & Jonathan (Harley Quinn & Joker aus „Batman“)
1. Best Group – Team Awesome (Street Fighter Ensemble aus „Street Fighter“)
3. Best Costume – Sarah P. (Lagertha aus „Vikings“)
2. Best Costume – Jens G. (Mitsurugi aus „Soulcalibur 2“)
1. Best Costume – Anna S. (Big Sister aus „Bioshock 2“)
Einen Zusatzpreis gab es für einen Cosplayer als Dr. Doom aus „Fantastic Four“, da er in „Vollplatte“ kam und die Jury das nochmal besonders ehren wollte.

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Comic Con Germany 2016 – Bericht Teil 2

Ablauf Sonntag, 26. Juni 2016

Der zweite Con-Tag begann wieder mit demselben Bild wie am Tag vorher: lange Warteschlangen. Im Foyer gab es dieses Mal nur eine sehr kurze Begrüßung, danach begann man direkt mit den ersten Star-Panels.

Heute ist das Bühnenprogramm am Cosplay Kingdom dran: Hier werden zahlreiche Vorträge, Gespräche und Tutorials rund um Cosplay angeboten. So bot bspw. der Hersteller Cosplayflex einen Vortrag inkl. Diashow, wie man Schritt für Schritt mit ihrem Build-Material eine Rüstung bauen kann. Auch auf Zuschauerfragen wird ausgiebig eingegangen.

Danach gab es einen anschaulichen Vortrag der von Puch-Crew selbst zum Thema „Waffenposing“ im Cosplay- und LARP-Bereich. Schwerter und Schusswaffen waren hier im Zentrum und die Posen wurden mit ausführlicher Erklärung demonstriert. Von einem professionellen Fotografen wurden zudem einige Tipps zu Kameraausrichtung etc. bei Cosplay-Shootings gezeigt, mit denen man den Cosplayer besonders gut in Szene setzen kann.

Nach einer kurzen Umbaupause kamen die beiden Profi-Cosplayerinnen Riki „Riddle“ Lecotey und Jessica Nigri als Sailor Merkur und Link aus Zelda auf die Bühne und stellten sich in einem kurzweiligen Frage-/Antwortspiel den Fragen der Zuschauer. Da kaum Zuschauerfragen aufkamen, interviewten sich die beiden Cosplayerinnen einfach gegenseitig und brachten so einige amüsante Gespräche zu Stande.

Anschließend kam Svetlana Quindt, eher bekannt als Kamui Cosplay, auf die Bühne und hielt einen Vortrag zum Thema „Geld verdienen mit Cosplay – Berufliche Zukunft“. Der Vortrag war aufgrund der langjährigen Erfahrung von Kamui inhaltlich interessant und auch einige amüsante Anekdoten aus den Anfangszeiten waren dabei, aber auf Dauer (1 Stunde!) war der Vortragsstil von Kamui sehr langatmig und anstrengend, wenn man ihre persönliche Art, Dinge zu erzählen, nicht bereits kennt oder von Natur aus mag.

Nach so vielen Vorträgen kam endlich mal ein musikalischer Beitrag: Shiroku, ihres Zeichens bekannte Sängerin japanischer Anime- und J-Pop-Lieder, kam in ihrem neuen, bunten Kostüm auf die Bühne und brachte das Publikum mit ihrer tollen Singstimme und den Tanzeinlagen gut in Stimmung. Als Abschluss der leider etwas kurz geratenen Konzertes (leider nur knapp 30 Minuten) durften auch alle Besucher nochmal die deutsche Version des Digimon-Intros „Leb deinen Traum“ mitgröhlen, was große Begeisterung auslöste.

Parallel fanden auf den Foyer-Bühne Star-Panels und auf der Comiczone-Bühne nochmal dasselbe Programm vom Vortag (bestehend aus Live-Gesprächen und Live-Zeichnen bestimmter Comic-Zeichner und DODOKAY im Wechsel) statt. Einen Programmpunkt als Con-Abschluss gab es in diesem Sinne nicht, von daher war am späten Nachmittag die Comic Con für uns vorbei.

Die Zeit konnte man aber gut nutzen, die vielen Cosplayer, die auf der Comic-Con unterwegs waren, für ihre harte und kreative Arbeit zu bewundern:

Fazit zur Comic Con Germany:

Die Comic Con Stuttgart, die sich ganz klar am amerikanischen Vorbild orientiert, bietet genau das, was man bereits von anderen Comic Cons im Ausland oder Deutschland kennt: große Aufmachung für TV-Stars und Comic-Merchandise, breites Angebot an Comic- und Cosplayvertretern durch Stände, Bühnenshows etc.

Dass das bei der breiten Masse gut ankommt, belegt die ausverkaufte Messe mit insgesamt über 50.000 Besuchern an beiden Tagen.

Das Messegelände ist bestens geeignet für eine Con in dieser Größenordnung, es sollte jedoch in Zukunft ein größerer Teil des Messegeländes genutzt werden (nur 45.000 m² von 100.000 m² wurden genutzt), um das Angebot und die Besuchermassen etwas zu entzerren und somit entspannter zugänglich zu machen (gerade Familien mit Kindern, Kinderwagen oder Schwerbehinderte mit Rollstühlen hatten es oft doch sehr schwer, durch die engen Gänge zu kommen).

Außerdem sollte die Beschilderung der Con-Bereiche und Stände nochmal überholt werden, damit diese weiter verbreitet, besser sichtbar und vor allem besser auffindbar (Lageplan besser gestalten!) sind.

Das Gesamtprogramm war sehr durchwachsen: Die Panels fanden wir unnötig teuer und störend (ganze Gänge wurden wegen den Warteschlangen verstopft). Das Bühnenprogramm am Cosplay Kingdom war optimal für Cosplayer, darf aber gerne mehr Showgruppen zur Abwechslung anbieten. Die Comiczonen-Bühne sollte ihr Programm nochmal komplett neu gestalten: mehr Abwechslung, mehr Unterhaltung durch Showgruppen oder ansprechende Tutorials.

Für Anime und Manga-Fans wird derzeit nicht allzu viel Programm geboten (nur Verkaufsstände und Cosplay-Programm). Für Cosplayer gibt es hier viele Möglichkeiten, schöne Shootings (Geheimtipp: Rothauspark im Messezentrum), Treffen mit anderen Cosplayern oder hilfreiche Infos zum Herstellen von Cosplays zu erhalten.

Alles in allem war die Comic Con 2016 in Stuttgart eine durchaus gelungene Erstlings-Con und man darf auf die nächste Comic Con 2017 gespannt sein.

Kurzinfo zur Con:

Was? Comic Con Stuttgart
Wo? Neue Messe Stuttgart (am Flughafen)
Wann? 25.-26. Juni 2016
Kosten? Wochenendticket: 30 €, Tagesticket: 17 €, VIP-Ticket: 199 €

Bericht: Beckman
Fotos: Noyomiko (Gast-Fotografin)