Ein Fremder am Strand
Name: | Ein Fremder am Strand |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Umibe no Etranger |
Herausgebracht: | Japan: Shodensha Publishing 2014 Deutschland: Tokyopop 2016 |
Mangaka: | Kanna Kii |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story
Der junge Schriftsteller Shun lebt seit drei Jahren in der Herberge seiner Tante auf Okinawa. Nachdem er erkennte, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt, ließ er seine geplante Hochzeit platzen und floh vor der Verurteilung durch seine Eltern.
Eines Tages bemerkt Shun einen Jungen, der jeden Tag gedankenverloren auf einer Bank sitzt und von morgens bis abends aufs Meer starrt. Seitdem geht ihm der Unbekannte nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwann hält es Shun einfach nicht mehr aus, er muss herausfinden, warum der Junge dort Tag für Tag aufs Meer guckt. Daher setzt sich Shun auf die Bank und wartet. Der Plan geht auf und der Junge erscheint. Sein Name ist Mio und er gesteht auf Shuns neugierige Frage sehr direkt, dass er nicht nach Hause will. Mio ist ein Waisenjunge und kann sich bisher nicht mit einer fremden Familie anfreunden. Seit diesem Tage fühlen sich beide zueinander hingezogen, obwohl Mio eigentlich gar nicht an Männern interessiert ist. Sie verbringen jede freie Minute zusammen. Als sie eines nachts aufs Meer hinausschauen, gesteht Mio, dass er am nächsten Tag aufs Festland fahren wird, um dort zu studieren. Dies sei der letzte gemeinsame Abend – den Mio mit einem Kuss beendet.
Drei Jahre vergehen, indem Shun nur eine einzige Karte von Mio erhalten hat.
Als Shuns Tante dann einen neuen Mieter ankündigt, kann Shun seinen Augen nicht trauen – der erwachsen gewordene Mio steht plötzlich vor ihm und gesteht ihm sogar seine Liebe. Doch für Shun kommt das alles überraschend, zumal Mio doch eigentlich heterosexuell ist, sodass es ihm schwerfällt, Mios Gefühle zu erwidern. Haben die beiden dennoch eine gemeinsame Zukunft?
Eigene Meinung
„Ein Fremder am Strand“ ist ein sehr spezieller Shonen-Ai-Titel. Auf eine positive Art und Weise hebt sich „Ein Fremder am Strand“ von vergleichbaren Serien ab, denn vor allem die Beziehungsentwicklung, sowie die Interaktionen zwischen Shun und Mio, stehen im Vordergrund. Zwar werden auch intime Szenen zwischen den beiden Hauptpersonen thematisiert, aber diese sind eher selten und symbolisieren auch nur einen weiteren Meilenstein auf dem „Beziehungsweg“.
Der Zeichenstil ist sehr liebevoll. Die Linien sind sehr dünn und skizzenhaft. Der Leser taucht unglaublich schnell in die Geschichte ein. Das Spiel von Licht und Schatten ist sehr geschickt umgesetzt, sodass man förmlich die Wärme und Idylle Okinawas spürt.
Die Hintergründe sind sehr detailliert. Viele Kleinigkeiten verleihen der Umgebung Tiefe – auch wenn diese zeichnerisch oft nur angedeutet wird und schemenhaft wirkt.
„Ein Fremder am Strand“ vermittelt durch eine ruhige Erzählweise eine ausgesprochen einfühlsame Liebesgeschichte, die nicht nur für Shonen-Ai-Fans sondern auch für Romantiker geeignet ist.
©Izumi Mikage
Ein Fremder am Strand © 2014, Kanna Kii, Shodensha Publishing/Tokyopop