Name: |
Big Order |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
Big Order |
Herausgebracht: |
Japan: Kadokawa Shoten 2011
Deutschland: EMA 2014 |
Mangaka: |
Sakae Esuno |
Bände: |
10 Bände |
Preis pro Band: |
7,50 € |
Story
Jeder hat seine kleinen Geheimnisse. Im Fall des Oberschülers Eiji Hoshimiya, ist das Geheimnis allerdings eine Nummer größer. Gut zehn Jahre zuvor, als sechsjähriger Knirps, hat er sich nichts weniger als den Weltuntergang gewünscht. Dass sich dieser Wunsch damals beinahe vollständig in die Tat umsetzte, verdankte er einer besonderen Fähigkeit, die er extra zu diesem Zweck von dem mysteriösen Feen-Wesen Daisy verliehen bekam. Selbstverständlich war es ein Unfall, dass durch Eijis Kraft ein Teil der Welt in Schutt und Asche gelegt wurde – dennoch hat dieser Vorfall den Jugendlichen bis zum jüngsten Tag geprägt: Er gilt als verschlossen und eigenbrötlerisch, auch seine besondere Fähigkeit hat er seither nie mehr eingesetzt.
Die Welt hingegen hat sich seit jenem Vorfall drastisch verändert. Japan fiel quasi auf den Status eines Entwicklungslands zurück und wird von einer UN-Übergangsregierung beherrscht. Immer mehr Menschen mit Spezialfähigkeiten tauchten auf. Sie wurden schließlich „Order“ (engl. für Befehl oder Bestellung) genannt, da es ihre Wünsche waren, die das Wesen Daisy anlockten, das ihnen daraufhin die Kraft verlieh, diese Wünsche in die Tat umzusetzen. Bald nutzten jedoch einige dieser Spezialbefähigten ihre neue Macht aus, um beispielsweise Verbrechen zu begehen. Dies ließ die Reputation aller „Order“ sinken und sorgte dafür, dass viele von ihnen ihre Fähigkeiten geheim hielten.
So lebt auch Eiji seinen normalen Schulalltag – bis sich eines Tages mit dem Auftauchen einer neuen Mitschülerin sein Leben für immer ändern soll. Rin Kurenai sieht aus wie ein bildhübsches Mädchen, das kein Wässerchen trüben kann. In Wirklichkeit ist sie jedoch ausgebildete Soldatin und kennt nur ein Ziel: sich sn den Verantwortlichen für den Tod ihrer Eltern zu rächen, die zehn Jahre zuvor bei einem Brand ums Leben kamen, der durch Eijis Wunsch ausgelöst wurde!
Schnell zeigt sich Eiji, dass Reden sinnlos ist. Da Rin nicht nur regelrecht besessen von ihren Rachegelüsten ist, sondern auch noch über die Order-Fähigkeit der Regeneration verfügt, also unsterblich ist, bleibt auch Eiji nichts anderes übrig, als seine Order-Kraft einzusetzen.. Dabei zeigt sich, dass seine Erinnerungen an die Ereignisse von vor zehn Jahren falsch sind. Nicht den Untergang der Welt hatte er sich damals gewünscht, sondern ihre Beherrschung. Daher kann er mit seiner Kraft alles und jeden kontrollieren, das oder der sich in seinem Territorium befindet.
Diese besondere Order-Fähigkeit, der „Bind Dominator“, ist eine gefragte Kraft, die bereits die Aufmerksamkeit der undurchsichtigen Versammlung der Zehn. Die gehören eigentlich zur UN-Übergangsregierung für Kyushu, verfolgen aber eigentlich ihre eigenen Ziele. Und in denen spielt Eiji eine entscheidende Rolle…
Eigene Meinung
Nach der Erfolgsserie „Mirai Nikki“ kommt nun auch die aktuelle Serie von Sakae Esuno nach Deutschland. Nachdem in der letzten Serie eine kleine Gruppe mit nahezu identischen Fähigkeiten (zwölf Personen mit einem Zukunftstagebuch) wurde für diese Action-Serie der Rahmen und damit die Möglichkeiten erweitert. Plötzlich schießen Leute mit besonderen Spezialfähigkeiten aus dem Boden, was die meisten zu ihrem eigenen Vorteil nutzen wollen. Protagonist Eiji hat ungünstigerweise eine besonders begehrte Fähigkeit und wird unversehens zum Spielball in einer Verschwörung um die Macht in der Welt. Schnell steht der Oberschüler, der eigentlich nur ein ruhiges Leben für sich und seine Schwester wollte, vor der Entscheidung, dem Teufel die Hand zu reichen oder von ihm benutzt zu werden.
Diese Ausgangslage – zusammen mit der bereits in Aussicht gestellten Zahl von nicht weniger als 2000 Ordern mit ebenso vielen Fähigkeiten – bietet schon einiges an Spannungspotenzial. Da stört es auch nicht weiter, dass nur so am Rande geklärt wird, wie die Order ihre Kräfte erhielten und der Grund dafür überhaupt keine Rolle spielt. Dafür geht es aber flott zur Sache. Wenn der Autor diese Geschwindigkeit annähernd aufrecht erhalten kann – Respekt, dann kann man noch einiges erwarten.
Optisch dagegen hätte sich der Zeichner durchaus etwas mehr Mühe geben können, das Charakterdesign zu variieren, Vor allem die beiden Hauptcharaktere sehen ihren Pendants aus „Mirai Nikki“ zum Verwechseln ähnlich. Aber auch, was die Gesichtszüge angeht, wäre ein wenig Abwechslung nicht schlecht. Sei es Verlegenheit oder zartes Lächeln vor allem der kleinen weiblichen Charaktere – fast abpausbar sind sie.
Ähnlich kreativ war übrigens auch der Übersetzer, der das ehrerbietige Höflichkeitssuffix „-sama“ durchgängig mit „werte/r XY“ umschreibt. Wenn man sich schon dafür entscheidet, das Suffix zu übersetzen, könnte man wenigstens etwas Abwechslung schaffen… Das nur am Rande. Zusammengefasst steht nichts einem Erfolg auch dieser Serie entgegen, Man darf gespannt sein.
© Rockita
Big Order: © 2011 Sakae Esuno, Kadokawa Shoten / EMA