Name: |
Bloody Mary |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
Bloody Mary |
Herausgebracht: |
Japan: Kadokawa Shoten 2014
Deutschland: Tokyopop 2015 |
Mangaka: |
Akaza Samamiya |
Bände: |
10 Bände |
Preis pro Band: |
6,95 € |
Story:
Während sich der Vampir Bloody Mary nach dem Tod sehnt, jedoch weder Feuer, Pflöcke und heilige Symbole sein Ende bedeuten, will der Priester Ichiro Rosario di Maria leben. In Anbetracht der Tatsache, dass nahezu jeder Vampir nach seinem Blut lechzt und ihn tot sehen will, ist es nicht so einfach, die Nächte durchzustehen. Da hilft auch nicht die Tatsache, dass er einer der mächtigsten Exorzisten sein soll, da in ihm das Erbe der Marias schlummert. Doch gerade dieses Erbe veranlasst Bloody Mary den jungen Priester aufzusuchen und um seinen Tod zu bitten. Für Ichiro öffnen sich neue Perspektiven und er bietet dem Vampir einen Deal an: Bloody Mary soll ihn vor Vampiren beschützen, bis er genug über den Exorzismus in Erfahrung gebracht hat, um Mary zu töten. Dabei ahnt er nicht, dass es Menschen gibt, die verhindern wollen, dass Ichiro jemals den Exorzismus erlernt und mehr über die dunklen Geheimnisse seines Erbes in Erfahrung bringt …
Eigene Meinung:
„Bloody Mary“ stammt von der Mangaka Akaza Samamiya, die mit dem 2-bändigen Manga „Vogelkäfig Syndrom“ in Deutschland bekannt geworden ist. Dieses Mal versucht sich die Künstlerin an einem düster-fantastischen Setting und entführt den Leser in die Welt der Vampire.
Die Grundidee ist nur bedingt etwas Neues, bietet jedoch eine Menge Potenzial für Spannung, Mysterien und Dramatik, da zum Ende des ersten Bandes etliche Fragen aufgeworfen werden, die mehr versprechen als die üblichen Vampirgeschichten. Zudem sind die Charaktere interessant und es macht Spaß das ungleiche Paar Ichiro und Mary zu begleiten. Allzu viel Charakterentwicklung darf man im ersten Band nicht erwarten, doch es zeichnet sich ab, dass man noch viele Geheimnisse entdecken kann. Inwieweit „Bloody Mary“ dem Boys Love Genre zugordnet werden kann (was Tokyopop ja mit ihrer Genreeinteilung impliziert), bleibt abzuwarten – Band 1 bietet den Boys Love Fans kaum mehr als Andeutungen, wenn überhaupt. Da der Verlag bereits in der Vergangenheit häufig das Label Boys Love auf Shojo Mangas gepackt hat, sollte man bei „Bloody Mary“ nicht zu viel erwarten.
Wie bereits erwähnt sind die Charaktere sympathisch und wissen durchaus zu gefallen – Ichiro wirkt sehr kühl und unnahbar, Mary zumeist recht kindlich und verzweifelt. Dadurch ist letzterer der mächtige Vampir nur schwer abzunehmen, insbesondere da man nichts über ihn und seine Vergangenheit erfährt. Es bleibt zu hoffen, dass Akaza Samamiya in den kommenden Bänden Licht ins Dunkel bringt und die Geheimnisse um Bloody und Ichiros Erbe offenbart. Gerade der junge Priester könnte an Reife und Stärke gewinnen, denn auch er bleibt relativ blass.
Zeichnerisch gibt es wenig zu beanstanden. Akaza Samamiya hat einen sehr schönen, feinen Stil, der fast ein wenig ätherisch wirkt. Sowohl die Männer, als auch die rauen sind sehr filigran gezeichnet, die typischen Bishonen/Bishojo. Der Schwerpunkt liegt deutlich auf den Figuren, Hintergründe kommen daher eher spärlich vor, ebenso wirklich Actionszenen. Akaza Samamiya ist vorwiegend im Shojo Genre zuhause, dementsprechend sind auch ihre Zeichnungen, gleich ob farbig oder schwarzweiß, eher mangahaft gehalten und bestechen durch einige SDs und Chibis.
„Bloody Mary“ ist ein schöner Einstieg in Akaza Samamiyas neustes Werk. Der Manga besticht durch eine interessante Geschichte, die eine Menge Fragen aufwirft und wunderschöne Zeichnungen. Die Figuren sind zwar noch etwas blass, haben aber durchaus Potenzial und könnten der Handlung einige spannende Wendungen bescheren. Ob Akaza Samamiya die offenen Möglichkeiten nutzt und ob „Bloody Mary“ tatsächlich ins Boys Love Genre passt, bleibt abzuwarten – Vampirfans, Shojo-Liebhaber und Freunde von unheimlicher Mystery sollten einen Blick riskieren.
Bloody Mary: © 2014 Akaza Samamiya, Kadokawa Shoten / Tokyopop