Name: |
BTOOOM! |
Englischer Name: |
BTOOOM! |
Originaltitel: |
BTOOOM! |
Herausgebracht: |
Japan: Shinchosha 2009
Deutschland: Tokyopop 2013 |
Mangaka: |
Junya Inoue |
Bände: |
Japan: 26 Bände
Deutschland: 14 Bände |
Preis pro Band: |
14,00 €
36,00 € (Box mit 3 Bänden) |
Story:
Mit dem Online-Battle-Game „BTOOOM!“ hat das Unternehmen Tyrannos Japan einen weltweiten Hit gelandet. In der Top 10-Liste tummeln sich nur die Allerbesten. Einer von ihnen ist Ryota Sakamoto, dessen Leben fast vollständig aus dem beliebten Onlinespiel besteht, und der noch immer bei seiner Mutter wohnt. Dass er keinen Job hat und für die Sorgen seine Eltern keinerlei Verständnis aufbringt, macht ihn zu einem schwierigen, jungen Mann ohne Job und Perspektiven.
All das ändert sich, als Ryota eines Tages auf einer tropischen Insel aufwacht, ausgerüstet mit einer Tasche, die acht Bomben enthält und ohne Erinnerung an die vergangenen zwölf Stunden. Viel Zeit zum Grübeln bleibt ihm nicht, denn plötzlich wird er von einem fremden Mann mit Bomben attackiert und erfährt, dass er sich in einer sehr realen Version von „BTOOOM!“ befindet. Ziel des makabren Spiels ist es acht Chips zu sammeln, die den Mitspielern des Spiels in die linke Hand implantiert wurden und die sich nur entfernen lassen, wenn man seinen Gegner tötet. Ein Kampf ums Überleben beginnt, bei dem Ryota all seine Fähigkeiten und Kenntnisse aus „BTOOOM!“ nutzen muss, um von der tropischen Insel zu entkommen.
Doch ist er dafür in der Lage Menschen zu töten?
Eigene Meinung:
Die Mangareihe „BTOOOM!“ stammt aus der Feder des Zeichners Junya Inoue. Aufgrund seiner Popularität wurde 2012 von Studio Madhouse eine 12-teilige Animeserie produziert, die in Deutschland bei KAZÉ erschienen ist.
Die Geschichte ist nicht unbedingt neu und erinnert in ihrer Art stark an „Battle Royale“, „Running Man“ und in gewisser Weise auch an „Die Tribute von Panem“, wenngleich es natürlich einige kleinere Unterschiede gibt. So ist die Idee mit den unterschiedlichen Bombentypen interessant und sorgt für ein wenig Abwechslung, ebenso repräsentieren die Charaktere alle Alters- und Gesellschaftsschichten. Dennoch bietet „BTOOOM!“ wenig Neues, da am Anfang zunächst die wichtigen Figuren eingefügt werden und die Handlung im Großen und Ganzen von den Kämpfen bestimmt wird.
Darüber hinaus ist „BTOOOM!“ an einigen Stellen unlogisch und nur schwer nachvollziehbar. Dass Ryota dank seiner Erfahrungen im Onlinespiel gut mit den Regeln der realen Version klarkommt und ein guter Stratege ist, ist nachvollziehbar, dass er jedoch dermaßen sportlich ist, wirkt ein wenig übertrieben. Er hat die meiste Zeit vor dem Computer verbracht – daher wirkt seine Sportlichkeit unrealistisch und unlogisch.
Die Charaktere sind ein wenig stereotyp und spiegeln die unterschiedlichen Typen wieder, die man in derartigen Geschichten immer wieder findet. Ryota ist dabei eine etwas inkonsistente Hauptfigur, der im realen Leben eher ein Loser ist und doch in der Realversion zu „BTOOOM!“ erstaunlich gut agieren und kämpfen kann. Natürlich entwickelt er sich im Laufe der Zeit weiter, findet seinen Platz und lernt dazu, doch irgendwie fällt es dem Leser schwer mit ihm warm zu werden. Die übrigen Figuren werden im ersten Band nur grob vorgestellt – entweder kämpft Ryota gegen sie, oder er schließt sich mit ihnen zusammen. Man kann allerdings davon ausgehen, dass sich auch diese Figuren im Laufe der Zeit weiterentwickeln, so dass der Manga vorwiegend von der Charakterentwicklung und den Geheimnissen um die Hintergründe der realen Version des Spiels lebt. Ob im Laufe der Zeit auch soziale und menschliche Probleme behandelt werden, wird sich zeigen – Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.
Zeichnerisch ist „BTOOOM!“ durchaus gelungen, allerdings ist Junya Inoues Stil Geschmackssache. Gerade die farbigen Illustrationen unterscheiden sich stark von den Innenillustrationen des Mangas. Dennoch beherrscht Junya Inoue sowohl Action, als auch Perspektiven und Hintergründe. Gerade letztere sind sehr detailliert und aufwendig, was dafür sorgt, dass die Figuren optisch manchmal untergehen oder nicht ganz zu ihrer Umgebung zu passen scheinen. Dennoch bietet „BTOOOM!“ zeichnerisch sehr solide Seinenkost, so dass es Spaß macht, den Manga zu lesen.
Alles in allem ist „BTOOOM!“ ein netter Action-Seinen-Manga, der viel Potenzial hat und durchaus eine interessante und spannende Neubetrachtung der bekannten Thematik bietet. Allerdings muss man einige Logiklöcher akzeptieren und sich mit einem Helden identifizieren, der zu Beginn eher unsympathisch und später ein wenig inkonsistent ist. Wer damit kein Problem hat bekommt explosive und dynamische Unterhaltung, die durch einen soliden Zeichenstil transportiert wird. Wer „Battle Royale“ mochte oder actionhaltige Seinenmangas sucht, sollte einen Blick in „BTOOOM!“ werfen.
© Koriko
BTOOOM!: © 2009 Junya Inoue, Shinchosha Publishing Co. / Tokyopop
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