Name: |
Losing Neverland |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
Losing Neverland |
Herausgebracht: |
Deutschland: Butter & Cream 2006 |
Mangaka: |
Fahr Sindram |
Bände: |
3 Bände, wird fortgesetzt |
Preis pro Band: |
10,00 € |
Story
Laurie ist vierzehn Jahre alt. Seine Mutter starb vor sieben Jahren, doch er vermisst sie noch immer sehr und träumt oft von ihr und der heilen Welt. Nun lebt er mit seinem Vater zusammen, einem Säufer. Dieser zwingt ihn zur Prostitution. Es ist ein kalter Wintertag und Laurie soll in seinem knappen Outfit auf die Straße. Als er die Treppe herunter geht, sieht er den vier jährigen Tim, der seine große Schwester aus den Augen verloren hat. Der Junge hat schon aufgegeben sie zu suchen, doch Laurie hilft ihm. Auf dem Markt treffen sie Tims Schwester, die schon die ganze Zeit verzweifelt nach ihrem Bruder suchte. Tim möchte ihr Laurie vorstellen, doch dieser hat sich versteckt, weil er davon ausgehen konnte, dass die Schwester weiß was er ist.
Stunden später geht ein junger Mann die Straße entlang. Laurie spricht ihn an und nach ein wenig Überredungskunst hat er ihn soweit, dass er ihn für seine Dienste bezahlt. In einer Seitengasse will Laurie seiner „Arbeit“ nachgehen, doch muss er sich selbst Mut zusprechen. Plötzlich hat er das Gesicht seiner Mutter vor Augen und er wird sehr traurig. Er bittet den jungen Mann seinen Dienst zu verschieben, aber dieser wird sauer und packt ihn am Arm. Laurie kann sich gegen ihn schlecht wehren und so passiert es, dass er fast vergewaltigt wird. In letzter Sekunde erhascht Laurie einen großen Stein und wirft ihn dem jungen Mann an den Kopf. Schnell klaut Laurie dessen Geld, aber in diesem Moment kommt der Mann wieder zu sich und bedroht ihn. Laurie nimmt die Beine unter den Arm und flieht.
Wenig später stirbt Finnegan, ein zehn jähriger Straßenjunge und Freund von Laurie.
Nur wenige Minuten vergehen, bis Laurie Tim mit seiner Schwester in der Stadt trifft. Als das Mädchen ihn sieht, ruft sie ihren kleinen Bruder sofort zurück, weil dies keine gute Gesellschaft für Tim sein kann. Aber er hört nicht und freundet sich stattdessen mit Laurie an…
Eigene Meinung
„Losing Neverland“ ist der erste Manga der deutschen Zeichnerin Fahr Sindram. Sie richtet sich in diesem Werk gegen Shotacon (Shotaru Complex) – Kindesmissbrauch und Vergewaltigung. Leider nimmt in letzter Zeit die Fangemeinschaft dieses so genannten „Genre“ im deutschsprachigen Raum stark zu und schon in 2006 soll der erste Manga & Anime dieser Art erscheinen. Kurz gesagt: Es ist genau der richtige Zeitpunkt, einen „Anti-Shotacon“-Manga zu veröffentlichen.
Der Zeichenstil ist gut und wird besonders durch die schönen Hintergründe in Szene gesetzt. Die Story ist sehr tragisch, düster und verzaubert durch ihre ganz eigene Art. Kaum ein anderer Manga weißt derart ausdrücklich und unnachgiebig auf einen Missstand hin, der damit droht, sich als „normal“ in unseren Gefilden zu etablieren. Fahr Sindram leistet mit „Losing Neverland“ im wahrsten Sinne des Wortes Pionierarbeit. Dieses Werk ist so einzigartig auf dem deutschen Markt, dass es wirklich für jeden Leser unbedingt zu empfehlen ist.
Losing Neverland: © 2006 Fahr Sindram, Butter & Cream