Winternacht – Schamanenpfade

Name: Winternacht – Schamanenpfade
Englischer Name:
Originaltitel: Winternacht – Schamanenpfade
Herausgebracht: Deutschland: New Ground 2010
Mangaka: Sarah Wisbar
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,99 €

Winternacht - SchamanenpfadeStory
Die Freunde Narai, Arun und Dogan sind angehende Jäger eines kleinen Dorfes am Fuße eines Vulkans. Der Hitze des noch aktiven Berges ist es zu verdanken, dass ihre Heimat überhaupt existiert, denn die Welt um sie herum besteht aus Schnee und Eis. Als Narai und Arun eines Tages zufällig die Worte der Schamanin Shaira aufschnappen, dass der Vulkan zu erlöschen droht, ist guter Rat teuer, denn dies würde einer Katastrophe und dem Tod des Dorfes gleichkommen. Entsetzt beschließen sie gemeinsam mit Dogan nach einem Weg zu suchen, die drohende Katastrophe abzuwenden. Dafür müssen die drei Freunde ihre Welt verlassen und das Meer überqueren. Hinter diesem versprechen sie sich Hilfe und vielleicht etwas, was den Untergang des Dorfes verhindert.

Zu dritt brechen sie auf, doch schon nach kurzer Zeit macht sich erster Unmut breit. Insbesondere Narai hält ihre Mission für Wahnsinn, haben sie doch weder ein Ziel, noch wissen sie, was sie dort draußen erwartet. Dogan, der darauf aus ist ein Held zu werden, beginnt einen Streit mit ihr, infolgedessen ihr Boot von einem riesigen Ungeheuer angegriffen wird. Den folgenden Kampf überleben nur Narai und Arun; letzterer wird von einem seltsamen Mädchen gerettet. Als sie an der Küste eines unbekannten Landes zu sich kommen, müssen sie nicht nur mit dem Verlust Dogans klarkommen, sondern auch mit der Gewissheit, dass all ihre Vorräte im Meer versunken sind. Gemeinsam suchen sie einen Unterschlupf für die Nacht und während Narai schläft, taucht das Mädchen erneut auf. Sie stellt sich Arun als Ea vor. Arun bittet sie um Hilfe, doch Ea verschwindet ohne ihm eine Antwort zu geben.

Als er am nächsten Tag Narai von seiner nächtlichen Begegnung erzählt, glaubt diese ihm kein Wort, bis Ea urplötzlich vor ihnen auftaucht und ihnen anbietet sie ins nächste Dorf zu führen. Dankbar nimmt Arun das Angebot an, doch Narai traut dem Mädchen nicht über den Weg. Als Kashal der Stammesjäger von Eas Dorf auftaucht, steigert sich ihr Misstrauen, insbesondere als sie nachts einen Streit zwischen den beiden Fremden belauscht…

Eigene Meinung:
„Winternacht – Schamanenpfade“ ist der Einzelband der Künstlerin Sarah Wisbar, die 2009 den Comicstars Contest gewann. Mit ihrem Debüt legt sie einen fantastischen Manga vor, in dem es vorwiegend um Freundschaft, Mut und die Rettung des Dorfes geht. Das gerade letzteres nicht einmal ansatzweise aufgelöst wird, ist ebenso enttäuschend, wie die vielen anderen offenen Punkte. Der Manga wirkt seltsam unfertig, da kein einzelner Handlungsbogen beendet wurde. Die Helden verlassen ihre Welt, um das Dorf zu retten – tun es aber nicht. Sie treten eine Reise in eine fremde Welt an – kommen jedoch nie am Ziel an. Es tauchen seltsame Fremde auf, die scheinbar Hilfe brauchen – doch es kommen keine Erklärungen. Stattdessen plätschert die Geschichte vor sich hin, es tauchen Rückblenden und Traumsequenzen auf, die nicht zum Inhalt des Mangas passen und mehr und mehr wirkt der Manga wie eine Aneinanderreihung von kurzen Passagen.

Das Schlimmste ist, dass nichts passiert. Die Charaktere ziehen durch das Land, werden von Ea geführt, doch es gibt kein Ziel, keine Lösung… ich weiß nicht, ob noch eine Fortsetzung geplant ist, aber momentan hat „Winternacht – Schamanenpfade“ kein Anfang und kein Ende, da alles in der Luft hängt. Selbst der Prolog wirkt unpassend, als gehöre er nicht zur Hauptgeschichte, da dort ein komplett anderer Handlungsbogen eingeläutet wird. Es ist sehr verwirrend und der Leser fragt sich, wozu der Prolog eigentlich gedacht ist.

Auch die Charaktere sind blass, da sie sich trotz der Gespräche nicht weiterentwickeln. Zum Ende hin bekommen Arun und Narai ein wenig Tiefe, aber selbst das wird mitten im Geschehen abgebrochen. Ea und Kashal werden überhaupt nicht erklärt; man erfährt weder wer sie sind, noch warum sie so handeln. Es ist schade, dass hier soviel Potential verschenkt wurde, wo sich doch etliche Möglichkeiten dafür offen standen.

Die Zeichnungen sind weniger mangahaft, sondern eher realistisch angehaucht, was eine nette Abwechslung zu den üblichen deutschen Mangas ist. Sarah Wisbar versucht einen eigenen Stil zu finden und teilweise gelingt ihr das auch, wenngleich hin und wieder den Leser das Gefühl ereilt, dass sie noch nicht hundertprozentig ihren Weg gefunden hat. Die ersten Kapitel sind sehr schön ausgearbeitet, detailreich und mit einer Liebe für Hintergründe versehen. Auch die Figuren haben hier mehr Tiefe, Haare sind aufwendiger getuscht und die Gesichter wirken feiner und anatomisch korrekter. Leider gelingt es der Künstlerin nicht diesen hohen Qualitätstandart zu halten. Bereits nach dem dritten Kapitel verlieren die Zeichnungen spürbar an Qualität; Fehler schleichen sich hinein, anatomisch gibt es den ein oder anderen Schnitzer und die Hintergründe werden spärlicher. Es ist offensichtlich, dass die Zeit zu knapp bemessen war, um die Kapitel ordentlich zu zeichnen und das ist sehr schade.

Insgesamt ist „Winternacht – Schamanenpfade“ nur solchen zu empfehlen, die deutsche Mangas mögen und sich nicht vor einem ungewöhnlich realistischen Zeichenstil abschrecken lassen. Leider ist die Story weder nachvollziehbar noch spannend und auch die Charaktere wirken sehr blass und unfertig. Es bleibt zu hoffen, dass Sarah Wisbar im Falle einer Fortsetzung mehr Zeit eingeräumt bekommt, um ihren detailverliebten Stil richtig ausleben zu können und im Vorfeld mehr Zeit für die Story investiert.

© Koriko

Winternacht: © 2010 Sarah Wisbar, New Ground Publishing GmbH

Sternenstaub

Name: Sternenstaub
Englischer Name:
Originaltitel: Sternenstaub
Herausgebracht: Deutschland: Comicstars 2010
Mangaka: Rebecca Jeltsch
Bände: 1 Band, nicht abgeschlossen
Preis pro Band: 6,99 €

Sternenstaub Band 1Story
Miyu ist die Tochter einer wohlhabenden Familie. Ihre Eltern sähen sie gerne in Kleidern und mit guten Manieren. Eine richtige Lady soll sie sein. Doch das entspricht keinesfalls Miyus Vorstellungen und Zielen, denn ihr größter Traum ist es, eine erfolgreiche Raumschiffsingenieurin zu werden. Zu diesem Beruf macht sie auch eine Ausbildung bei der sie kurz vor den Prüfungen steht. Doch sie leidet unter extremer Prüfungsangst und bekommt keinerlei Unterstützung von ihren Eltern oder ihrer Nanny Nona.

Nonas Aufgabe besteht hauptsächlich darin, Miyu zu einer Lady zu erziehen. Doch damit hat sie es wirklich nicht leicht, denn Miyu widersetzt sich allem, was Nona ihr beibringen will oder soll.
Und schließlich ist es soweit. Der Tag der Abschlussprüfung ist gekommen. Als wenn die Angst davor nicht schon schlimm genug wäre, verschläft Miyu auch noch und kommt dadurch zu spät.
Die anderen Azubis beäugen Miyu mit einem abwertenden Blick, denn sie alle wollen sie nicht dabei haben. Sie ist schließlich ein Prinzesschen aus gutem Hause und hat in dieser Ausbildung nichts zu suchen.

Das geht Miyu gewaltig gegen den Strich, aber da muss nun einmal durch wenn sie ihr Ziel erreichen will. Nur leider setzt die Prüfungsangst sich durch und sie versemmelt die Prüfung. Weinend sitzt sie in ihrem Zimmer und klagt ihrem besten Freund Jiro online ihr Leid. Jiro ist ein Hacker der erwischt und dazu verdonnert wurde in seiner Wohnung zu bleiben. Um dies zu kontrollieren wurde ihm eine elektrische Fußfessel angelegt. Er darf nie mehr ins Internet, daher wurden ihm alle Internetfähigen Geräte weggenommen.

Ihr Gespräch wird durch merkwürdige Geräusche, die aus Miyus Garten kommen unterbrochen. Miyu geht davon aus, dass es wieder die Nachbarskatze Clara ist. Sie geht in den Garten, um nach Clara zu suchen, doch statt der Katze trifft sie auf jemand anderen. Und zwar auf den Terraner Ace. Die Terraner sind ein außerirdisches Volk. Ihr Planet ist seit längerem nicht mehr bewohnbar und daher versuchen sie auf anderen Planeten Zuflucht zu finden. Doch auf der Erde wurde ihnen die Einreise untersagt, weil sie überall betteln.

Doch dieser Ace scheint anders zu sein. Er liegt verwundet in Miyus Garten. Sie ruft nach Nona, doch diese weigert sich Miyu zu helfen. Denn es wäre illegal einem Terraner zu helfen. Doch Miyu lässt sich davon nicht abhalten. Sie droht Nona zu feuern, wenn sie ihr nicht hilft.

Als Ace wieder wach wird, nachdem er von Miyu verarztet wurde, bittet Miyu ihn darum mit ihm mitgehen zu können. Sie will endlich aus ihrem unglücklichen Leben entfliehen, doch Ace weigert sich. Er will alleine gehen. Miyu lässt sich aber nicht so schnell abwimmeln und redet weiter auf ihn ein, bis plötzlich ein Raumschiff mitten in Miyus Haus kracht. Was soll das?! Ist der Pilot etwa auf Drogen?! Nein …. ganz im Gegenteil. In diesem Raumschiff befindet sich eine Gruppe von Söldnern, die hinter Ace her sind.

Was ist hier nur los? Und welche Geheimnisse hat Ace? Nun kann das Abenteuer und die Flucht beginnen.

Eigene Meinung
“Sternenstaub“ ist ein netter Science-Fiction Manga im beliebten Shojo Stil. Er ist gefüllt mit jeder menge Action und Fantasy aber ebenso mit Gefühlen und Humor. Man erkennt an den Zeichnungen das dieses Werk von einer deutschen Mangaka stammt, was denn Manga aber keinesfalls schlechter macht. Die Handlung ist interessant und sehr modern. Sie weicht ab von dem üblichen Shojo-Klischee. Schade ist, dass die Nebencharaktere nicht richtig zur Geltung kommen, denn auch diese wirken sehr interessant und nicht unwichtig für die Story.
Im Großen und Ganzen lässt „Sternenstaub“ auf mehr hoffen. Leider ist nirgends ersichtlich wie viele Bände erscheinen werden, aber es scheint auf jeden Fall weiter zu gehen 🙂

© AyaSan

Sternenstaub: © 2010 Rebecca Jeltsch, Comicstars

Götterboten

Name: Götterboten
Englischer Name:
Originaltitel: Götterboten
Herausgebracht: Deutschland: New Ground 2010
Mangaka: Lisa Santrau
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,99 €

GötterbotenStory
Eines Tages trifft die Schülerin Chidori auf den jungen Hermes. Er streitet sich mit einem Mann und Chidori geht dazwischen. Dadurch ist Hermes einen Moment abgelenkt und der Mann schlägt ihm das Buch, welches er in der Hand hält, aus der Hand. Es fliegt direkt auf Chidori zu, die im Begriff ist dieses Buch zu fangen. Panisch schreit Hermes, dass sie ausweichen soll. Chidori versteht nicht ganz, es ist doch nur ein Buch. Doch dann passiert etwas ungewöhnliches. Als Chidori das Buch in der Hand hält, werden sie und Hermes von einem hellen Licht umgeben.

Und so ist es passiert. Hermes ist nämlich kein gewöhnlicher Junge. Er ist der griechische Götterbote Hermes. Er ist der Gott der Diebe, der Redekunst und der Magie. Er ist einer der zwölf Götter des Olymps und seine Aufgabe besteht darin, die Seelen der Verstorbenen in den Hades zu geleiten. Und nun ist er dabei nicht mehr alleine. Denn durch Chidoris Berührung an dem Buch, ist die Hälfte seiner Kraft an sie übergegangen.

Durch dieses Erlebnis ist Chidori nun an den frechen Hermes gebunden. Gemeinsam kämpfen sie gegen das Böse und das ist nicht zu knapp vertreten. Zudem leben sie zusammen und besuchen die selbe Klasse. Schließlich kann Hermes sie nicht alleine lassen. Denn alleine sind sie beide in sehr großer Gefahr. Nur gemeinsam haben sie die Kraft das Böse zu besiegen.

Während des Unterrichts zanken sich Hermes und Chidori mal wieder wie so oft. Deshalb wird Chidori des Unterrichts verwiesen. Vor dem Klassenzimmer fängt sie an sich zu langweilen, als Leah plötzlich vor ihr steht und sie bittet ihr beim Malen zu helfen. Sie ist im Kunstclub und kommt mit ihren Bildern nicht weiter. Leah weiß, dass Chidori auch gut malen kann. Sie zeigt Chidori ihre ihre Bilder, die sofort begeistert ist. Doch Leah ist der Meinung, das ihren Bildern die Emotionen fehlen. Sie kann nicht mit Gefühl zeichnen. Plötzlich steht Hermes im Zimmer, brüllt Chidori an und schleift sie zur Tür hinaus.

Es geht einfach nicht das Chidori so weit von Hermes weg ist. Es könnte einem von beiden etwas passieren. Am nächsten Tag fällt ihnen auf das mehrere Schüler fehlen. Alle sind aus dem Sport- und Kunstclub, welche am vorherigen Tag noch ein Treffen hatten. Auch Leah war da. Jetzt dämmert es beiden. Das Böse ist vor Ort, also müssen sie handeln.

Eigene Meinung
Dieser Manga hat es wirklich in sich. Dafür, das die Zeichnungen von einer deutschen Mangaka sind, ähneln sie wirklich sehr dem japanischen Shojostil. Ich bin wirklich begeistert von diesen Zeichnungen, da hat sich Lisa Santrau wirklich Mühe gegeben. Schade,dass es sich hier um einen Einzelband handelt, ich hätte gerne mehr davon gelesen. Die Story an sich ist wirklich interessant. Einige Dinge erinnern ein wenig an „Sailor Moon“ oder „Wedding Peach“. Denn Chidori verwandelt sich ab und zu in ein Magical Girl. Die Hintergrundstory enthält viel von der griechischen Mythologie. Also wer auf Fantasy und Magical Girls steht, sollte sich diesen Manga nicht entgehen lassen.

© AyaSan

Götterboten: © 2010 Lisa Santrau, New Ground

Grablicht

Name: Grablicht
Englischer Name:
Originaltitel: Grablicht
Herausgebracht: Deutschland: New Ground 2010
Mangaka: Daniela Winkler
Bände: 2 Bände, eingestellt
Fortsetzung online bei Animexx
Preis pro Band: 6,95 €

Grablicht Band 1Story
Blutüberströmt und mitten in der Nacht kommt ein 16-jähriges Mädchen auf einem verlassenen Spielplatz zu sich. Sie hat nicht nur ihre Erinnerungen an ihr bisheriges Leben verloren, sie kann sich nicht einmal mehr an ihren Namen erinnern. Orientierungslos stolpert sie dem jungen David in die Arme, der ihr den Namen Emily gibt und sie darüber aufklärt, dass sie von nun an ein Vampir ist. Er selbst habe sie gebissen, als sie mehr tot als lebendig auf einer Bank saß, die Pulsadern aufgeschnitten. Noch bevor Emily die Möglichkeit hat die Erklärungen Davids zu verstehen, taucht der Vampirjäger Jorel auf. Er hat es auf David abgesehen und will eigentlich Emily vor dem Blutsauger beschützen, muss dann jedoch feststellen, dass er zu spät kommt. Zwischen Jorel und David entbrennt ein kurzer Kampf, doch schließlich gelingt es David gemeinsam mit Emily zu fliehen.

sjcxycyDavid nimmt das naive Mädchen mit in seine Wohnung und bietet ihr Platz in seinem Sarg an. Dass Emily noch immer nicht daran glaubt ein Vampir zu sein, stört David wenig – bleiben doch noch genug Tage, um das Mädchen zu unterrichten. Emily ist allerdings überhaupt nicht davon angetan ein Vampir zu sein, im Gegenteil. Sie will weder böse noch ein Monster sein und weigert sich beharrlich dagegen eine Untote zu sein. Allein der Gedanke einen Menschen auszusaugen stößt sie ab und so entpuppt sich der Unterricht als harte Geduldsprobe für David. Als Emily schließlich aus der Not heraus behauptet, dass ihr Zähne zum Beißen zu stumpf sind, schleppt David sie besorgt zu einem vampirischen Zahnarzt; wohlweislich, dass er dort mehr Probleme bekommen könnte, als ihm lieb ist. Denn da Emily keinen Alias besitzt, sprich inoffiziell und ohne Erlaubnis des Clanführers der Stadt erschaffen wurde, besteht für David die Gefahr zusammen mit Emily getötet zu werden. Dass ausgerechnet in der Praxis zwei befreundete Vampire auf David und Emily treffen und registrieren, dass da etwas nicht stimmt, macht die Sache nicht einfacher. Sie stellen David zur Rede, warnen ihn vor den Konsequenzen, doch David will Emily nicht einfach aufgeben. Dazu hat er das Mädchen schon zu sehr ins Herz geschlossen.

Als sich auch noch Davids Meisterin Rubinia, in das Geschehen einmischt, überschlagen sie die Ereignisse. Sie kommt sich von ihrer Schöpfung verraten vor, immerhin hat David ihr nach all den Jahren den Rücken gekehrt und genug von der Sklavenbeziehung zu ihr. Dass sich die Vampirin nicht so leicht abschütteln lässt und versucht an Emily heranzukommen, ist nur die Spitze des Eisberges. Denn auch der Clanführer ist längst über den Fehltritt Davids informiert…

Grablicht Band 2Eigene Meinung:
„Grablicht“ ist das Debüt der deutschen Künstlerin Daniela Winkler. Die mehrbändige Serie erscheint bei Comicstars und entführt den Leser in die düstere Welt der Vampire. Neben einer spannenden Handlung, die teilweise nicht unbedingt neu ist, spart die Künstlerin nicht mit witzigen Einlagen oder lustigen, zweideutigen Dialogen. Die Charaktere wirken teilweise ebenfalls stereotyp, jedoch in sich stimmig und passend. Emilys Naivität kennt keine Grenzen, sie wirkt so unschuldig und kindlich, dass es schwer fällt ihr die 16 Jahre abzunehmen, während David durchaus ein interessanter Charakter ist, der einige Ecken und Kanten hat. Auch die vielen Sidekicks sind sympathisch – seien es nun Jorel, seine durchgeknallte Assistentin Olivia oder Rubinia und Mona, die sich im zweiten Band um David und Emily kümmert. Alle Figuren wirken sehr liebevoll ausgearbeitet und man spürt ihnen an, mit wie viel Herzblut sie zum Leben erweckt wurden.

Die Story ist an und für sich nichts Neues – die Rollenspieler fühlen sich in einigen Szenen an Vampire – The Maskerade erinnert. Die Vampire sind typisch und entsprechen in vielen Punkten den üblichen Klischees, dennoch bemüht sich Daniela Winkler um einige erfrischen neue Perspektiven. Es gelingt ihr den Mythos ein wenig aufzumöbeln und ihm frischen Wind zu verleihen, gleichzeitig verliert sie nie die Beziehung zwischen den Charakteren aus den Augen. Zudem bleiben etliche Fragen ungeklärt – wer war Emily bevor sie zu einem Vampir wurde? Was hat es mit ihren Träumen auf sich, die ihr Einblicke in ihre Vergangenheit gewähren? Was geschieht mit David, nachdem er und Emily vom Clanoberhaupt der Stadt gefunden wurden? So weiß „Grablicht“ durchaus zu fesseln und es macht Spaß die Geschichte zu lesen.

Zeichnerisch ist „Grablicht“ ein solides Werk. Wenn man sich erst mal an den puppigen Stil und die recht düster gehaltenen Seiten gewöhnt hat, fällt der ein oder andere Fehler kaum noch störend auf, was auch daran liegt, dass die Story den Leser in den Bann ziehen kann. Daniela Winkler scheut sich nicht davor Actionszenen zu zeichnen, gleich wenn diese manchmal noch etwas steif und ungelenk wirken; und auch Charaktere einzuführen, die nicht unbedingt dem Manga- Schönheitsideal entsprechen (Emily ist ein wenig rundlicher, was mir sehr gut gefällt). Sehr schön ist auch, dass die Traumsequenzen stilistisch anders ausgearbeitet sind, als die normale Handlung und dass es sehr viele Hintergründe gibt. Man ist sofort im Bilde, die Seiten wirken (auch wegen der düsteren Atmosphäre) nicht leer und wenn man genau darauf achtet, kann man in dem ein oder anderen Hintergrundcharakter bekannte Figuren aus anderen Mangas oder andere Anspielungen entdecken. Schade ist lediglich, dass Band 1 um ein vielfaches ausgearbeiteter wirkt, als Band 2, aber das stört das Lesevergnügen nicht.

Insgesamt ist „Grablicht“ ein sehr schöner, deutscher Manga. Wer die typischen Vampire, Romantik und eine ordentliche Portion Comedy mag und sich nicht an den kindlich- puppigen Figuren stört, sollte zugreifen. Die schöne Aufmachung der Mangas und die vielen Farbseiten sind nur einige der Pluspunkte, die „Grablicht“ zu einem schaurige- romantischen Lesevergnügen machen. Zu empfehlen…

© Koriko

Grablicht: © 2010 Daniela Winkler, New Ground Publishing GmbH