Name: |
Dragon Ball SD |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
Dragon Ball SD |
Herausgebracht: |
Japan: Shueisha 2012
Deutschland: Carlsen 2016 |
Mangaka: |
Original-Story: Akira Toriyama
Story & Zeichnungen: Naho Ohishi |
Bände: |
5 Bände, wird fortgesetzt |
Preis pro Band: |
7,95 € |
Story:
Tausende Kilometer von der Hauptstadt entfernt in den Bergen lebt der kleine Son-Goku. Nachdem sein Großvater in einer Vollmondnacht von ihm tot getrampelt wurde, wovon Goku natürlich nichts weiß, ist er ganz auf sich allein gestellt. Dazu kam es, weil Son-Goku kein normaler Mensch ist: Er hat einen Affenschwanz und wird bei Vollmond zu einem Wehraffen. Gokus größter Schatz ist der Dragon Ball mit den vier Sternen, der einst seinem Opa gehörte und genau auf den hat es das 16-jährige Stadtmädchen Bulma abgesehen. Sie ist ein Genie, was Technik anbelangt. Nachdem sie zwei Dragon Balls gefunden und herausgefunden hat, dass einem ein Wunsch erfüllt wird, wenn man alle sieben beisammen hat, hat sie einen Radar entwickelt, mit dem man die restlichen Kugeln aufspüren kann. So kommt es also, dass sich Bulma und Son-Goku begegnen. Als sie erkennt, wie stark der kleine Junge ist, beschließt sie, ihn mitzunehmen, damit sie auf der Reise einen Bodyguard hat. Sind alle Dragon Balls vereint, erscheint der göttliche Drache Shenlong, von dem sich Bulma einen süßen Freund wünschen will.
Das ungleiche Paar findet auf der abenteuerlichen Suche weitere Weggefährten: das Schwein Oolong und die schwebende Katze Pool, die sich in alles Mögliche verwandeln können und Wüstenräuber Yamchu, der sich vom Drachen wünschen will, dass seine Angst vor Mädchen verfliegt. Allerdings werden sie vom bösen Prinz Pilaw gefangen genommen, der ihnen die Dragon Balls abnimmt, um damit die Weltherrschaft an sich zu reißen. Als Pilaw gerade seinen Wunsch aussprechen will, gelingt es Oolong auszubüxen und ihm zuvorzukommen. Er wünscht sich: eine Mädchenunterhose… Der Drache erfüllt den Wunsch und verschwindet wieder, woraufhin die Kugeln in alle Himmelsrichtungen verstreut werden. Zur Strafe sperrt Pilaw Son-Goku und seine Freunde in einer Stahlzelle mit Glasdach ein, wo sie am nächsten Tag von der Wüstensonne gegrillt werden sollen. Doch alles kommt anders, als Son-Goku den Vollmond erblickt, sich in einen Wehraffen verwandelt und so die Zelle sprengt. Als alle befreit sind und sich Pilaw angesichts der Bestie geschlagen geben muss, schneidet Yamchu ihr den Schwanz ab, wodurch sie wieder zum kleinen und unschuldigen Son-Goku wird. Yamchu hat seine Angst vor Mädchen inzwischen auch ohne Dragon Balls überwunden und Bulma hat in Yamchu ihren süßen Freund gefunden. Gemeinsam kehren sie zurück in die Hauptstadt, während Son-Goku beschließt, beim Herrn der Schildkröten in die Lehre zu gehen, der einst auch seinen Großvater in der Kampfkunst unterrichtet hat.
Gemeinsam mit dem glatzköpfigen Kuririn absolviert Son-Goku das äußerst harte Training des Herrn der Schildkröten, bis die beiden schließlich stark genug sind, um am Großen Turnier teilzunehmen, zu dem sich Kämpfer aus dem ganzen Land versammeln. Mit Leichtigkeit gewinnen sie einen Kampf nach dem anderen, doch der mysteriöse alte Jackie Chun, der so schnell ist, dass man ihm mit bloßem Auge kaum folgen kann und extrem stark noch dazu, könnte ihnen noch zum Verhängnis werden. Denn er ist Kuririns nächster Gegner. Hat Kuririn überhaupt eine Chance? Und wer ist Jackie Chun wirklich?
Eigene Meinung:
Ich bin mir beim Schreiben der Story-Zusammenfassung irgendwie blöd vorgekommen. Ich meine, hallo? Wir reden hier von „Dragon Ball“! Ich kann mir kaum vorstellen, dass es da draußen überhaupt Leute gibt, die die Geschichte des wohl weltweit berühmtesten Mangas von allen nicht kennen. Aber sollte es tatsächlich jemanden geben – so abwegig das auch erscheinen mag – der mit der Reihe nicht vertraut ist und „Dragon Ball SD“ als Einstieg in die Materie gebrauchen will, so rate ich ihm hiermit davon ab. „Dragon Ball SD“ ist zwar eine Nacherzählung des Original-Mangas im Sauseschritt (d. h. einige weniger relevante Storylines und Details werden weggelassen und das Erzähltempo deutlich angehoben), in Vollfarbe und mit süßen SD-Charakteren, aber dennoch richtet sich der Manga primär an die alt eingesessenen Fans, die mit „Dragon Ball“, „Dragon Ball Z“ und sogar anderen Werken Toriyamas, wie z. B. „Neko Majin“ bestens vertraut sind. Denn der Manga wimmelt nur so vor Anspielungen auf spätere Ereignisse in „Dragon Ball Z“. Zum Beispiel sieht man, wie Vegeta irgendwo im Weltall niesen muss, als Bulma von ihrem Traummann spricht. Oolong verwandelt sich nicht in einen Mann mit Schnurrbart, um die Mädchen zu beeindrucken, sondern in Zarbon und als er sich im Kampf gegen Yamchu in etwas verwandeln will, das Yamchu fertigmachen kann, wird er zu einem Pflanzenmann, woraufhin Yamchu fast schon reflexartig seine Sterbe-Pose einnimmt, in der er im Original-Manga bzw. in „Dragon Ball Z“ nach seiner Ermordung durch einen Pflanzenmann dalag. Wie ihr seht, gibt es also jede Menge Foreshadowing, was für Neueinsteiger recht problematisch ist, den alten Hasen jedoch umso mehr Freude bereitet.
Ich empfehle den Manga daher allen, die „Dragon Ball“ bereits kennen und mal ihr Gedächtnis auffrischen oder auch einfach nur was zum Lachen für zwischendurch haben möchten. Die Zeichnungen geben Akira Toriyamas Stil wunderbar wieder und wenn Naho Ohishi hier und da Szenen hinzufügt, die im Original gar nicht vorkommen, wird es erst so richtig witzig! „Dragon Ball SD“ hat meine Erwartungen übertroffen. Obwohl die Geschichte hier viel schneller erzählt wird, kam sie mir zu keinem Zeitpunkt gehetzt vor. Allein schon die alt bekannte Geschichte in Vollfarbe lesen zu können, ist ein Genuss, zu dem die ganzen neuen Elemente natürlich noch dazu kommen. Ich finde auch das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut, wenn man bedenkt, wie teuer andere Mangas in Vollfarbe sind. Der Titel leitet sich ab von „Super Deformed“, was nicht nur auf die Figuren im Chibi-Look anspielt, sondern durchaus auch darauf bezogen werden kann, wie Naho Ohishi den Stoff neu interpretiert und dabei „deformiert“ – im positiven Sinne versteht sich. „Dragon Ball SD“ darf in keiner „Dragon Ball“-Sammlung fehlen!
© Ban_Mido
Dragon Ball SD: © 2012 Akira Toriyama, Naho Ohishi, Shueisha / Carlsen