Dreizehn

Name: Dreizehn
Englischer Name:
Originaltitel: Dreizehn
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2014
Mangaka: de.zibel
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

DreizehnStory:
Als der Fabrikarbeiter Adrian eines Abends durch Zufall dem seltsamen Schornsteinfeger Kian begegnet, ahnt er nicht, dass sich sein Leben grundlegend verändern wird. Kian ist kein normaler Mann, wie Adrian bald feststellen muss. Er wurde einst verflucht und fristet nun sein Leben auf den Dächern der Stadt, wo er Rußgeister und andere magische Geschöpfe jagt. Unterstützt wird er dabei hin und wieder von Balthazar, der ebenso wenig menschlich ist, wie einige andere Kreaturen der Nacht.

Als Adrian Kian bei seiner Jagd nach Rußgeistern unterstützen will, kommen sich die beiden nicht nur näher, schon bald gerät Adrian in Lebensgefahr …

Eigene Meinung:
Der deutsche Manga „Dreizehn“ stammt aus der Feder der Mangaka de.zibel und ist das Debütwerk der jungen Künstlerin, die einige vielleicht noch von diversen Onlineblogs kennen.

„Dreizehn“ ist im 19. Jahrhundert angesiedelt und spielt in einer deutschen Stadt, die nicht genauer benannt wird. Inhaltlich hat der Manga durchaus Potenzial, da sowohl die Idee der Rußgeister, als auch die Hintergründe zu Kians Fluch durchaus interessant und ungewöhnlich sind. Leider geht einiges aufgrund der Länge des Einzelbandes verloren. Viele Dinge werden nur angeschnitten, aber nicht vertieft, was wirklich schade ist. „Dreizehn“ hätte um einiges gewonnen, wenn er auf zwei oder drei Bände angelegt gewesen wäre.
Auch ist die Erzählweise manchmal ein wenig verwirrend, so dass es schwer fällt, der Handlung zu folgen. Gerade bei den Dialogen hat man das Gefühl, den Figuren nicht mehr folgen zu können, ebenso bei Actionszenen. Der Manga wirkt einfach nicht flüssig und liest sich daher ein etwas schwergängig. Hier merkt man, dass es de.zibels erstes Werk ist – bleibt zu hoffen, dass zukünftige Werke etwas flüssiger und logischer aufgebaut sind, denn die Grundideen und Hintergründe von „Dreizehn“ sind wirklich schön und machen Lust auf mehr.

Die Charaktere sind teils gelungen, teils aufgrund der holprigen Erzählweise mitunter schwer nachvollziehbar. Gerade Adrian kommt zu Beginn ein wenig seltsam daher, da er „einfach so“ auf ein Dach klettert und einem vollkommen Fremden Medizin anbietet (die im 19. Jahrhundert nicht so preiswert ist). Da fehlen ein wenig die Zusammenhänge und Beweggründe, was es schwer macht sich in Adrian hineinzuversetzen. Auch Kian und Balthazar wirken künstlich und sind mitunter schwer greifbar. Dadurch versteht man auch nicht so genau, ab welchem Punkt sich Adrian und Kian zueinander hingezogen fühlen. Es passiert einfach irgendwo mittendrin, ohne das er Leser es nachvollziehen kann. Im Grunde hätte man die Boys Love Thematik auch weglassen können, ohne dass der Manga inhaltlich etwas eingebüßt hätte.

Stilistisch ist „Dreizehn“ Geschmackssache. de.zibel hat einen recht steifen, flachen Stil, der nur bedingt überzeugen kann. Gerade bei den Actionszenen fehlt die Dynamik und die Leichtigkeit, was auch an den recht wuchtigen Outlines liegt. Zudem ist der Manga recht düster gehalten – nahezu alle Seiten sind schwarz, ebenso die Hintergründe und Kleidung der Figuren – was daran liegt, dass die Geschichte zu 95% bei Nacht spielt. Dadurch wirkt „Dreizehn“ recht düster und erdrückend. Dennoch sind die Farbillus sehr schön und wenn man sich an den Stil gewöhnt hat, gibt es einige Punkte, die durchaus gefallen.

Insgesamt ist „Dreizehn“ ein netter deutscher Fantasy-Manga, der jedoch ausbaufähig ist und aus dem man wesentlich mehr hätte machen können. de.zibel hat einige schöne, spannende Grundideen und Hintergründe in petto, die jedoch kaum ausgearbeitet werden und dadurch einiges an Potenzial verschenken. Aufgrund der holprigen Erzählweise, des steifen Stils und der etwas flachen Figuren, sollte man im Vorfeld einen Blick hineinwerfen, gerade Boys Love Fans werden hier nur bedingt auf ihre Kosten kommen.

Dreizehn: ©2014 de.zibel, EMA