SHI KI
Name: | SHI KI |
Englischer Name: | Shiki |
Originaltitel: | Shi Ki |
Herausgebracht: | Japan: Shueisha 2007 Deutschland: EMA 2013 |
Mangaka: | Story: Fuyumi Ono Zeichnungen: Ryu Fujisaki |
Bände: | 11 Bände |
Preis pro Band: | 7,50 € |
Story:
Das abgelegene Dorf Sotoba ist „vom Tod umstellt“ – so treffend formuliert der junge Priester Seishin Muroi sein Heimatdorf, das nur über eine kleine Landstraße erreicht werden kann. Jeder kennt jeden, die Dörfler sind eine eingeschworene Gemeinschaft, in der man auf Tradition und ein ruhiges Leben Wert legt. Für die junge Highschool Schülerin Megumi Shimizu ist dieser Alltag abstoßend und sie sehnt sich nach der Stadt und einem anderen Leben. Damit fällt sie natürlich auf, insbesondere, da sie sich auch etwas modischer kleidet und mit ihrer ganzen Art gegen Sotoba revoltiert. Während die meisten Dörfler ihre Art mit einem Lächeln abtun, teilt der gleichaltrige Natsuno Yuki ihre Sehnsucht, wenngleich er sie selbst nicht ausstehen kann. Er zog mit seinen Eltern aus der Stadt aufs Land und wünscht sich nichts sehnlicher, als das eintönige Leben in Sotoba hinter sich zu lassen.
Als sich im Laufe eines besonders heißen Sommers die Todesfälle innerhalb des Dorfes häufen und nicht nur ältere Menschen sterben, beginnen der Priester Seishin und dessen Kindheitsfreund und Arzt von Sotoba Toshio Ozaki Nachforschungen anzustellen. Als Megumi erkrankt und sich ihr Zustand binnen weniger Tage verschlechtert, wird schnell klar, dass eine seltsame Krankheit ausgebrochen ist, die sich als leichte Sommergrippe oder Anämie ankündigt. Doch was verbirgt sich hinter diesen Vorfällen? Und was hat es mit der neuen Familie auf sich, die erst vor wenigen Tagen in die Villa auf dem Hügel eingezogen ist?
Eigene Meinung:
Mit „Shi ki“ legt EMA einen Herzenswunsch der deutschen Mangafans vor und wagt sich an einen unheimlichen Mysterymanga, der auf der gleichnamigen Romanreihe aus dem Jahr 1998 von Fuyumi Ono basiert. Für die Mangaumsetzung zeichnet sich Ryu Fujisaki verantwortlich, der hierzulande durch den Fantasymanga „Hoshin Engi“ bekannt geworden ist. „Shi ki“ war in Japan sehr erfolgreich, so dass 2010 eine 22-teilige Animeserie folgte, die ebenfalls erfolgreich war.
Die Geschichte ist spannend und bereits nach wenigen Seiten ist man bereits in der Handlung. Man lernt die vielen unterschiedlichen Charaktere und Dörfler kennen, wenngleich es im ersten band schwer fällt all die Figuren auseinander zu halten. Das gibt sich erst im Laufe der Serie, wenn sich die wichtigsten Akteure herauskristallisieren und es feste Protagonisten gibt. Somit ist der erste Band vielmehr eine Einleitung und eine Charaktervorstellung, denn obwohl es zu einigen Todesfällen kommt, setzt die eigentliche Handlung und die Suche nach den Hintergründen der Ereignisse erst in den Folgebänden ein. Nichtsdestotrotz ist „Shi ki“ spannend und bereits nach wenigen Kapiteln hat man eine Menge Ideen und Vermutungen, die sich erst im Laufe der Zeit bestätigt oder widerlegt werden.
Die Figuren sind interessant in Szene gesetzt und reichen von alltäglich und langweilig bis hin zu ungewöhnlich und überdreht. Fuyumi Ono hat eine breite Masse an Charakteren geschaffen, die allesamt vorgestellt und ein wenig genauer beleuchtet werden. Einige Personen, gerade die jüngeren muten mangahafter und überdrehter an, was Ryu Fujisaki auch zeichnerisch unterstreicht. So wirken die älteren Menschen, ebenso die Hintergründe und unheimlichen Szenen sehr realistisch und überhaupt nicht mangahaft, während Charaktere wie Yuki, Megumi und deren Freunde sehr stilisiert sind, teilweise so stark abstrahiert, dass es schwer fällt sie auf den ersten Blick zu erkennen. Ryu Fujisaki arbeitet mit extremen Perspektiven, teilweise wirken auch die Körper in sich unstimmig und erinnern ein wenig an Mangas wie „One Piece“. Das ist am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, insbesondere der krasse Gegensatz zwischen mangahaft und realistisch, doch daran gewöhnt man sich mit der Zeit, da der Stil durchaus zur Geschichte und den mysteriösen Vorfällen passt.
Alles in allem ist „Shi ki“ ein spannender Manga, der mit einer interessanten und gruseligen Handlung und ungewöhnlichen Charakteren aufwartet. Fuyumi Onos Geschichte ist interessant, macht Lust auf mehr und man fiebert der Fortsetzung entgegen. Zwar sind Ryu Fujisakis Zeichnungen gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Geschmack, doch sie passen zu „Shi ki“ und geben der Mangareihe ein ganz eigenes Flair. Wer Mystery, Spannung und Unheimliches mag und sich mit dem extremen Stil des Mangaka anfreunden kann, sollte einen Blick riskieren. Es lohnt sich.
© Koriko
Shi ki: © 2007 Fuyumi Ono / Ryu Fujisaki, Shueisha Inc. / EMA