Green Blood
Name: | Green Blood |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Green Blood |
Herausgebracht: | Japan: Kodansha 2011 Deutschland: Carlsen 2014 |
Mangaka: | Masasumi Kakizaki |
Bände: | 5 Bände |
Preis pro Band: | 7,95 € (Band 1-4) 8,95 € (Band 5) |
Story
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war New York ein Schmelztiegel für Einwanderer aus verschiedensten Ländern. Im berühmt-berüchtigten Viertel „Five Points“ haben Gangs das Sagen. Geschützt von korrupten Polizisten herrschen sie als Oligarchen in ihren Teilen des Viertels, kämpfen um jede Straße gegen die Konkurrenz.
Die Burns-Brüder Brad und Luke fristen ihr Dasein in einfachsten Verhältnissen. Zwar leben sie nicht auf der Straße, aber als irischstämmige Einwanderer sind sie der Missgunst vieler Mitmenschen ausgesetzt. Während Luke, der Jüngere, sich als Tagelöhner verdingt, geht sein älterer Bruder Brad scheinbar keiner geregelten Tätigkeit nach und gilt als Taugenichts. Nur wenige Menschen wissen, welches Gewerbe Brad des Nachts ausführt. Mit Cowboyhut und Bajonett-Revolver bewaffnet arbeitet er als Auftragskiller für die „Grave Diggers“, die größte Gang der Stadt. Als absolut zuverlässiger „Grim Reaper“ ist er stadtbekannt. Seinen Lohn investiert er in einen Privatdetektiv, der seinen verschollenen Vater ausfindig machen soll. Über zehn Jahre zuvor verließ dieser seine Söhne, um andernorts allein sein Glück zu machen.
Lange Zeit lief dieses System ohne größere Probleme. Doch nun greifen andere Gangs nach der Vorherrschaft in „Five Points“. Brads Dienste werden mehr denn je benötigt, um unliebsame Zeitgenossen aus dem Weg zu schaffen. Doch die Gefahr kommt auch aus den eigenen Reihen. Kid, der untalentierte aber arrogante Sohn des „Grave Digger“-Paten MacDowell, neidet dem „Grim Reaper“ seine Erfolge und seine einflussreiche Stellung. Dass er seine Unzufriedenheit an Hilflosen auslässt, zieht ihm den Zorn vieler Mitmenschen auf sich. Als Kid aus gekränktem Stolz eine ihrer Kolleginnen verstümmelt, beschließt die junge Prostituierte Emma dem Treiben ein Ende zu machen. Nun ist es an Brad, Emmas Freund und Liebhaber, sich für eine Seite zu entscheiden…
Eigene Meinung
„Mit Green Blood“ kommt endlich mal wieder ein Manga aus dem Western-Genre nach Deutschland. Und der bietet Action-Unterhaltung vom Feinsten. Das liegt nicht zuletzt an den Schauplätzen. Spätestens nach Leonardo diCaprios Auftritt in „Gangs of New York“ dürfte auch hierzulande den allermeisten das berüchtigte Einwandererviertel „Five Points“ ein Begriff sein. Das Setting geht in die Richtung des Hollywood-Blockbusters, doch ermöglichen das Manga-Format und die subtile Handlungsführung einen viel tieferen Zugang zu den Charakteren, allen voran zum Protagonisten, „Grim Reaper“ Brad, dessen wahre Gefühle im Zusammenspiel mit den diversen Nebencharakteren zutage treten. Als einsamer Samurai mit Cowboyhut, Mantel und Revolver, seinem Herrn treu ergeben, kämpft er sich durchs Leben, ohne jemals Ehre, Anstand oder seine Menschlichkeit zu verlieren. Dabei bietet sich die Kombination aus japanischen Idealen vor dem Western-Setting geradezu an, das ist nicht erst seit den US-Adaptionen diverser Filme von Akira Kurosawa bekannt.
Auch optisch stellt „Green Blood“ eine Verbindung zwischen Ost und West her. Eine klare Panel-Aufteilung, sehr detaillierte Hintergründe und gelegentliche ganzseitige Panorama-Blicke mit Hintergrundtexten erinnern an amerikanische Comics. Einen Kontrast bilden da die markanten Charaktere, deren fernöstliches Design insbesondere in actionreichen Szenen unübersehbar ist.
„Green Blood“ bietet noch viel mehr. Also am besten selbst lesen!
© Rockita
Green Blood: © 2011 Masasumi Kakizaki, Kodansha / Carlsen