Heart Stop
Name: | Heart Stop |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Heart Stop |
Herausgebracht: | Japan: Gentosha 2011 Deutschland: Tokyopop 2013 |
Mangaka: | Aoi Kujyo |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story:
Der junge Keiichi arbeitet in einem Café, in dem in regelmäßigen Abständen die Bilder eines jungen Künstlers ausgestellt werden. Er selbst mag die Bilder, auch wenn er den Maler nicht kennt. Das ändert sich schlagartig, als er eines Tages seine Bushaltestelle verpasst und nach Hause laufen muss. Auf dem Weg wird er von einem Stalker verfolgt, doch noch bevor er den Mann zur Rede stellen kann, läuft dieser davon. Am Folgetag muss Keiichi feststellen, dass der nächtliche Verfolger und der Künstler ein und dieselbe Person sind. Michiyuki, der Kunst studiert, verfolgt keine bösen Absichten, sondern wollte Keiichi lediglich sicher nach Hause bringen.
Die beiden lernen sich näher kennen und schnell wird klar, dass der junge Student in Keiichi verliebt ist. Als Michiyukis Freund Zama, dessen Wohnung mit seinen Skulpturen zustellt, ist der junge Künstler gezwungen, sich anderweitig nach einer Übernachtungsmöglichkeit umzusehen. Keiichi bietet ihm ein Plätzchen an und die beiden kommen sich näher und werden schließlich ein Paar. Doch die eigentlichen Probleme kommen erst, denn urplötzlich taucht erneut ein Stalker auf, der es auf Keiichi abgesehen hat. Dummerweise ist dessen Chef Oshima derjenige, dem sich Keiichi anvertraut und dieser möchte seinem Angestellten nur helfen, indem er ihn immer wieder nach Hause bringt oder Keiichi bei sich übernachten lässt. Auf Michiyuki wirkt dies jedoch vollkommen anders und schon bald verdächtigt er Keiichi ihn zu betrügen …
Eigene Meinung:
Mit „Heart Stop“ legt Tokyopop einen Manga der beliebten Künstlerin Aoi Kujyo vor, die in Japan bereits etliche Boys Love Mangas herausgebracht hat. Die Geschichte bietet leider wenig Neues und ist vorhersehbar, sobald man die erst Seiten gelesen hat. Diese sind zudem ein wenig verwirrend und wirken ein wenig unzusammenhängend, da gerade das Kennenlernen und die weiteren Treffen von Keiichi und Michiyuki so kurz angerissen und nur in wenigen Panelen dargestellt werden, dass man fast ein wenig den Überblick verliert. Teilweise wechseln die Szenen binnen weniger Seiten, was nicht unbedingt dazu beiträgt die Figuren besser kennen zu lernen. Hier wäre es schöner gewesen, wenn die Künstlerin der Geschichte und den Figuren mehr Zeit gegeben hätte, sich zu entwickeln. So wirken die einzelnen Handlungsböden und Szenen leider ein wenig gestelzt und unnatürlich, insbesondere die Art wie die beiden Protagonisten zusammenkommen.
Durch die rasche Erzählweise bleiben die Figuren sehr blass und werden nur oberflächlich vorgestellt. Man lernt weder Michiyuki, noch Keiichi oder die anderen Charaktere wirklich kennen, so dass man keinerlei Bindung zu ihnen aufbauen kann. Es scheint, als hätte die Mangaka ihnen keinerlei Hintergrund gegeben, mit dem man den Figuren mehr Tiefe hätte geben können. Der Leser kann sich nicht mit ihnen identifizieren und so plätschert der gesamte Manga an einem vorüber, ohne dass er tiefere Eindrücke hinterlässt.
Dafür ist Aoi Kujyos Zeichenstil sehr schön, solide und in sich stimmig. Die Figuren wirken erwachsen und sind gut in Szene gesetzt. Auch Hintergründe, Frauen und dynamische Perspektiven sind kein Problem und machen „Heart Stop“ wenigstens optisch zu einem soliden Boys Love Manga, auch wenn man erotische Szenen vergeblich sucht, da Aoi Kujyo immer vorher ausblendet und den Rest der Fantasie der Leser überlässt.
Alles in allem ist „Heart Stop“ ein durchwachsenes Werk, das lediglich mit guten Zeichnungen punkten kann. Es ist schade, dass sowohl die Charaktere, als auch die Geschichte nicht überzeugen kennen, da beiden zu wenig Platz zum Entfalten geboten wird. Wer alltägliche Geschichten mag und nicht viel Wert auf Charakterentwicklung legt, kann einen Blick riskieren, alle anderen sollten sich eher nach anderen Mangas auf dem deutschen Markt umsehen …
© Koriko
Heart Stop: © 2011 Aoi Kujyo, Gentosha Comics Inc. / Tokyopop