Name: |
How to draw Manga – Manga-Skizzen zeichnen |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
How to Draw Manga, Sketching Manga Style Vol. 1: Sketching to Plan |
Herausgebracht: |
Japan: Graphic-sha 2005
Deutschland: Carlsen 2010 |
Mangaka: |
Hikaru Hayashi, Takehiko Matsumoto, Kazuaki Morita |
Bände: |
Einzelband |
Preis pro Band: |
17,90 € |
Story
Es gibt etliche deutsche Bücher, die sich dem Mangazeichnen widmen. Dennoch hat Carlsen mit „How to Draw Manga“ eine neue Reihe begonnen, die nicht unbekannt ist und schon einmal in Heftvariante in Deutschland erschienen ist. Der erste Band widmet sich hierbei rein dem Zeichnen von Mangaskizzen. Die Künstler Takehiko Matsumoto und Kazuaki Morita führen den lernbereiten Zeichner durch vier Hauptkapitel und zeigen eindrucksvoll wie Mangafiguren entstehen. Das erste Kapitel „Etwas aus dem Kopf zeichnen“ schaut einem Mangaprofi über die Schulter, gibt einen groben Überblick darüber was den Leser beim Studium des Buches erwartet und welche Unterschiede es zwischen Mangaskizzen und normalen Skizzen gibt. Es dient noch nicht der praktischen Übung, sondern ist angefüllt mit Tipps und Tricks, die man später immer wieder braucht und deren Hinweise den Künstler weiterhelfen sollen.
Erst mit dem zweiten Kapitel „Die Grundlagen für das Zeichnen eines Gesichts im Manga-Stil“ geht es für den Künstler mit der praktischen Arbeit los. Auf über zwanzig Seiten wird der Aufbau eines Gesichtes erklärt, verschiedenen Gesichtsausdrücke und auch unterschiedliche Alterstufen. Auch die typischen Darstellungen von Augen, Nasen, Mündern und Ohren sind vertreten, die Zusammenhänge zwischen Mimik und den Gesichtsmuskeln und die unterschiedlichen Perspektiven und Schattenwürfe bei Neigung oder Betrachtungswinkel des Gesichtes.
Hierbei wird immer von einem realistischen Vorbild ausgegangen und erst dann nach und nach entfremdet. Der umfangreichste Teil ist Kapitel drei. Fast 80 Seiten umfasst die Erklärung und Darstellung des menschlichen Körpers. Es wird Dynamik erklärt, die richtige Schwerpunktsetzung und die Muskelverläufe bei bestimmten Bewegungsabläufen. Hier erfährt man sehr schön dargestellt, was beim Skizzieren alles gefordert ist und was man berücksichtigen muss, um ein stimmiges Bild und einen guten Aufbau zu erhalten, der nicht statisch wirkt.
Erst im letzten Kapitel „Von der Skizze zum Charakter“ widmen sich die Künstler dem eigentlichen Schaffen von unterschiedlichen Figuren. Hier wird erstmals auf körperliche Unterschiede eingegangen und auch gezeigt, wie stark Stil variieren können, wenn es darum geht eigene Charaktere zu erschaffen. Es werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt die Charaktere allein durch eine Änderung der Frisur, des Kiefers oder den Augen zu verändern, welche Rolle die Kleidung spielt und wie aus Mangafiguren Chibis werden und man somit als Künstler mehr und mehr die eigenen Charaktere abstrahiert.
Ein Einblick in die Herstellung des Covers, ein kurzer Ausblick in die Coloration eines anderen Bildes und ein Interview mit den Künstlern rundet das Zeichenbuch ab. Zudem wird auch kurz vorgestellt, welche Projekte Takehiko Matsumoto und Kazuaki Morita betreut haben.
Eigene Meinung
„Manga-Skizzen zeichnen“ ist ein unheimlich umfangreiches Zeichenbuch, das einwirklich solides Grundwerk für jeden angehenden Mangazeichner ist. Dadurch, dass es sich komplett dem Zeichnen von Skizzen widmet, sprich den wirklichen Grundlagen eines jeden Bildes, kann es einen sehr guten und komplexen Überblick über das Zeichnen liefern. Es wird kein Platz für das Tuschen und Rastern aufgewendet, was mehr Möglichkeiten gibt das Zeichnen an sich zu erlernen und sich wirklich mit den Grundlagen zu beschäftigen. Jeder Schritt wird deutlich erklärt, es gibt auf jeder Seite eine Fülle von Tipps, Hinweisen und Kniffen, mit denen jeder Künstler seine Werke erheblich verbessern kann.
Somit ist „Manga-Skizzen zeichnen“ nicht nur ein Werk für Anfänger, sondern auch eine unschätzbare Wissensquelle für Fortgeschrittene und Profis. Die beiden Künstler Takehiko Matsumoto und Kazuaki Morita sind dabei wahre Profis, sind unheimlich wandlungsfähig und können durchaus verschiedene Stile vorweisen, die jedem Zeichner den Einstieg erleichtern. Im Vergleich zu anderen Mangazeichenbüchern schneidet es deutlich besser ab, insbesondere da nicht nur die reinen Grundlagen vermittelt werden, sondern auch Schritt für Schritt gezeigt wird, wie Bilder entstehen.
Insgesamt ist „Manga-Skizzen zeichnen“ qualitativ eines der hochwertigsten Mangazeichenbücher, die es derzeit auf dem deutschen Markt gibt. Wer wirklich Interesse daran hat Mangas zu zeichnen oder sein Hobby zum Beruf zu machen, sollte sich dieses Basiswerk nicht entgehen lassen. Es ist sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene eine unerschöpfliche Quelle aus Inspiration und Wissen. Jedem Zeichner zu empfehlen!
© Koriko
How to Draw Manga – Manga-Skizzen zeichnen: © 2005 Hikaru Hayashi, Takehiko Matsumoto, Kazuaki Morita, Graphic-sha Publishing Co., Ltd. / Carlsen