Name: |
I am a hero |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
I am a hero |
Herausgebracht: |
Japan: Shogakukan 2009
Deutschland: Carlsen 2012 |
Mangaka: |
Kengo Hanazawa |
Bände: |
22 Bände |
Preis pro Band: |
7,95 € |
Story
Hideos Leben ist eine einzige Katastrophe. Mit 35Jahren hat er es immer noch nicht zu etwas gebracht. Als mittelmäßiger Mangaka arbeitet er momentan als Assistent. Zwar hat er bereits ein paar eigene Werke veröffentlicht aber diese wurden bereits nach dem ersten Band wieder abgesetzt, weil sie sich nicht gut verkauft haben. Seine Freundin Tekko, die auch in der Manga-Branche arbeitet, schwärmt hingegen für die Bücher ihres Ex-Freundes und himmelt diesen abgöttisch an, ohne auch nur einmal auf Hideos Gefühlt zu achten.
Daher wohnt Hideo immer noch allein in seiner minimalistischen Wohnung, in der man kaum einen Fuß vor den anderen setzten kann. In einem einzigen Raum tummeln sich unter anderem Bücherregale, Schreibtische, Fernseher, Bett und Küche in eins. Als wäre das alles nicht genug, leidet Hideo auch noch an Wahnvorstellungen. Er verfällt regelrecht in Panik, sobald es abends dunkel wird. In seiner Paranoia sieht er Gliedmaßen und Gesichter hinter jeder noch so kleinen Ecke hervorragen. Er bildet sich ein, Geister und übernatürliche Wesen oder Dämonen zu sehen, die ihn heimsuchen wollen. Jeden Abend durchlebt Hideo daher dieselben Rituale, bei denen er die unzähligen Schlösser seiner Tür verschließt, die Alarmanlage aktiviert, das Bücherregal vor die Tür schiebt, einen Bannkreis aus Büchern, mit denen Hideo positive Emotionen verbindet, bildet und zur Krönung mit einer Schrotflinte im Arm einschläft. Oftmals unterhält er sich sogar mit einer fiktiven Person, die nur Hideo selbst sehen kann.
Als Hideo wieder einmal seinen Weg von der Arbeit nach Hause antritt, widerfährt ihm zum ersten Mal während des Tages ein seltsames Ereignis. Er wird Zeuge eines Verkehrsunfalles, bei dem ein Taxifahrer eine Frau übersehen und überfahren hat. Obwohl der Fahrer aussteigt und zur Hilfe eilt, scheint die Frau unbeirrt weiterzulaufen. Dabei hat sie sich schwere Verletzungen zugezogen. Ihr Genick ist gebrochen und in eine unnatürliche Richtung gebogen. Hideo traut seinen Augen nicht. Seine Hirngespinste scheinen langsam ein überaus ungesundes Ausmaß anzunehmen. Erst als sogar in den Nachrichten von dem Unfall berichtet wird, wird Hideo klar, dass es sich diesmal um ein reales Erlebnis handelt.
Doch die seltsamen Vorkommnisse häufen sich. Hideo beobachtet die Armee, wie sie scharenweise in die Stadt einzieht und auch Tekko meldet sich seit Tagen nicht mehr. Hideo sieht den Grund in einem kürzlich stattgefundenen Streit über ihren Ex, aber dass sie auf keine SMS reagiert, ist ungewöhnlich. Als sie dann doch antwortet und von einer schweren Krankheit berichtet, beschließt Hideo, bei Tekko vorbei zugucken und sich für den Streit zu entschuldigen. Dass diese Entschuldigung aber zu spät kommen und Hideos Leben nun gänzlich außer Kontrolle geraten sollte, hätte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht geahnt.
Hideos Alpträume werden tatsächlich Wirklichkeit!
Eigene Meinung
„I am a hero“ ist ein weiteres Zombie-Endzeitszenario, das inhaltliche Parallelen zu Serien wie „Resident Evil“ oder „Walking Dead“ aufweist. Hideo selbst ist ein durchschnittlicher Mann, der weder besonders gut aussieht, noch besonders intelligent ist und den mal als Hauptcharakter beinahe nicht erkennen würde.
Kengo Hanazawas Zeichenstil ist der Geschichte entsprechend ernst und realistisch. Leider wirken vor allem die Gesichter häufig etwas schluderig und schief gezeichnet. Auf der anderen Seite werden Hintergrundbilder und Umgebung bis ins kleinste Detail genau dargestellt. Hier wurde vermutlich stundenlang dran gearbeitet.
Das erste Band der Serie beginnt ruhig und nimmt sich Zeit, Hideos Alltag genau zu beschreiben. Gespräche, die er unter anderen mit seinen Arbeitskollegen führt, und die keine Bedeutung für die weitere Handlung haben, ufern häufig über mehrere Seiten aus und beeinflussen den Lesefluss negativ. Diese Unterhaltungen hätten sicherlich auf ein Mindestmaß reduziert werden können. Im krassen Gegensatz dazu gibt es auch unzählige Seiten, auf denen Kengo Hanazawas seine Bilder sprechen lässt. Ohne jegliche Textblasen oder Darstellungen von Lauten fangen die Bilder an, wie ein Film vor dem Auge des Lesers abzulaufen.
Erst am Ende von Band 1 gewinnt die Geschichte an Fahrt, sodass der Leser allmählich erahnen kann, worum es in der Serie eigentlich geht. Dafür sei an dieser Stelle schon mal versprochen, dass das Ende des Bandes Lust auf mehr macht.
Durch die zeichnerische, wie auch charakteristische Darstellung von Hideo, fällt es dem Leser leider schwer, Sympathie für die Hauptperson zu empfinden. Lediglich ein Hauch von Mitleid könnte entstehen. Leider können hier die anderen Charaktere nicht mehr punkten als Hideo selbst.
Auch wenn das erste Band mehr Action vertragen könnte und der Vorspann sich sehr in die Länge gezogen hat, scheint die Serie Potenzial zu haben, sich zu einer spannenden Geschichte entwickeln zu können.
© Izumi Mikage
I am a hero: © 2009 Kengo Hanazawa, Shogakukan/ Carlsen Manga