Connichi 2015 – Teil 2

Konzert Kazuya Sato und Chie Hanawa
Wer vor der offiziellen Eröffnung auf der Bühne steht, der hat es schwer? Das mag bei allen anderen zutreffend sein, jedoch nicht bei den bemerkenswerten Darbietungen dieser beiden Künstler aus Japan.

Chie Hanawa gilt mittlerweile als die Nummer eins der Tsugaru-Shamisen-Spielerinnen Japans. Im Jahr 2000 war sie die bis dahin jüngste Gewinnerin eines landesweiten Tsugaru-Shamisen-Wettbewerbes und schon 2004 startete sie durch mit ihrem ersten Album Tsuki no Usagi. Sie tourte bereits durch viele Länder und durfte sogar am kaiserlichen Hof Japans vorspielen. Wer ein Sony Ericson Xperia Handy besitzt, mag vielleicht ihren Namen nicht kennen, aber gewiss das Lied Xperia welches sie exklusiv für diesen Zweck gespielt hat.

Auf der Connichi stellte sie eindrucksvoll dar, dass man so ein Shamisen wahlweise streicheln, kitzeln und sogar ordentlich verkloppen kann und es trotzdem stets beeindruckend zu klingen vermag, zumindest dann, wenn es von einer solchen Meisterin wie Chie bespielt wird.

Shinobue – Das ist die Bezeichnung einer traditionellen japanischen Bambusflöte, deren einmaliger Klang jeden unweigerlich an Japan denken lässt. Der junge Musiker Kazuya Sato hat dieses Instrument für sich entdeckt und entlockt ihm wunderbare Klänge. Kazuya ist Komponist, Shinobue-Lehrer und ganz nebenbei ein durch und durch ehrlich wirkender Künstler.

Chie als auch Kazuya spielten zunächst Solo, dann begleitet von einer Japanerin auf einem E-Piano und final alle drei zusammen. Von traditionellen, alten japanischen Weisen, über eigene, wunderbare Kompositionen bis hin zu bekannten Songs, wie Scarborough Fair oder Ue o muite arukō von Kyū Sakamoto – bei uns Westlern besser bekannt als Sukijaki.

Es war ein absolut wunderbarer Auftakt zur Connichi 2015. Und wenn man mal ehrlich ist, die danach folgende eigentliche Eröffnung konnte diesem musikalischen Leckerbissen in keinster Weise das Wasser reichen 😉

Eröffnung
Im Conheft, welches an und für sich ein Buch mit stolzen 130 Seiten war, stand kein Wort von Indianern oder Griechen! Dimitri steht plötzlich auf der Bühne und will Spaß haben. Okay, ist sein Recht. Da steigen zwei hübsche junge Squaws aus ihren quietschbunten Wigwams und alle tun so, als wäre dies Kombi total normal. Naja, auf der Connichi ist eben alles normal 😉

Die drei gaben einen kurzen Abriss auf das bevorstehende, wohlausgefeilte Drei-Tage-Programm. Die Ehrengäste wurden vorgestellt und hier fielen vor allem zwei Herren ordentlich auf: Torsten Münchow und Jouji Nakata, beides Voice actors… die Bezeichnung Synchronsprecher wollen sie nicht länger verwenden ^^ Beide geben beispielsweise Alucard aus „Hellsing“ die deutsche bzw. japanische Stimme.

Nicht minder unauffällig, aber absolut zum Bühnenthema passend, betrat Hiroyuki Yamaga, Chef vom Studio GAINAX, als Indianerhäuptling mit Federschmuck die Bühne, begleitet von seinem Mitarbeiter Shoji Saeki, der durch seine schiere Begeisterung für „Neon Genesis Evangelion“ bei GAINAX eingestiegen ist. Gibt es einen besseren Grund? Wohl kaum! 🙂

Beate Pfeiffer – Na, netter Name. Sagt niemandem etwas? Dann muss man mal die Augen schließen und ihrer Stimme lauschen. Ist das nicht? …Deedlit aus „Record of Lodoss War“ oder Nadia aus „Die Macht des Zaubersteins“?Genau! Beate leiht diesen und noch vielen anderen Anime- und Comicfiguren ihre Stimme in den deutschen Veröffentlichungen.

Takeshi Miyagawa macht das, was Sammlerherzen höher schlagen lässt: Figuren! Und zwar nicht irgendwelche, sondern die, die WIR haben wollen. Er hat, unter anderem, die Bandai Figuren Sailor Moon und Rei Ayanami entworfen. Auf der Connichi zeigte er, wie so eine Figur entsteht und auch Figuren, die es nie in den Verkauf schaffen werden, echte Unikate des Meisters eben.

Wenn ein Mann „Anime“ sein könnte, dann gewiss Kazuhiro Soeta. Nach seinem Schulabschluss gab es für ihn nur den einen Weg in die Welt der Anime und Manga. Er ist Animator, Illustrator und Mangaka. Neben vielen anderen Werken hatte er bei den Folgenden Titeln, im wahrsten Sinne des Wortes, seine Finger mit im Spiel: „Record of Lodoss War“ ,“The Vision of Escaflowne“, „Inu Yasha“ und „Detektive Conan“.

Die Vorstellung der Band angela, bestehend aus Sängerin Sängerin atsuko und dem Gitarristen KATSU (der so ganz nebenbei rausgehauen hat, dass er in Deutschland eine Frau fürs Leben sucht), sowie der diesjährigen World-Cosplay-Summit Juroren Elffie (Finnland) und TaeYeon (Südkorea) rundeten die Eröffnungsfeier ab.

Ongaku no kara
Fester Bestandteil seit eh und je ist die Band Ongaku no kara. Auf der Connichi eröffneten sie den Samstag im Blauen Saal. Kaum eine andere Gruppe vermag es für sich zu reklamieren, am ersten Veranstaltungstermin des Tages für einen vollen Saal sorgen zu können. Das Song Repertoire war, wie gewohnt, wohl sortiert und bunt gemischt. Zum Anfang gab es „Leb Deinen Traum“ aus Digimon gefolgt von „Wach auf!“ aus Sailor Moon. Danach ein düsterer Schwenker in die verfluchten Straßen von Silent Hill.

Kim stellte, mal wieder, fest, dass wir alle irgendwie älter werden. Bekräftigt wurde sie durch die Tatsache, dass mittlerweile die nächste Generation zwischen den Zuschauerplätzen umhertobt. Um ein wenig in der guten alten Zeit zu schwelgen gab’s dann gleich mal eine Portion Gundam Seed.

Es folgte eine wunderbare Parodie auf Attack on Titan, zur Musik von „Über den Wolken“, betitelt mit „Hinter den Mauern“.

Um die Hunger Games kommt man dieser Tage nicht herum, also auch nicht um den „Hanging Tree“. Die ebenfalls auf der Connichi spielenden Band angela entlehnten Ongako no kara den Song „End of the world“ …und waren recht überzeugend der Meinung, dass ihre Interpretaion die bessere ist 😉

Es folgte Disney mit dem Schatzplanet und Transformers 4.

Yukija lieferte ein brillantes Werk zum Thema „Deus ex machina“ und erklärte musikalisch deren Sinn und Zweck: Wenn der Autor aus seiner eigenen Problemstellung nicht mehr herauskommt, dann muss eben das Göttliche aus der Maschine kommen und alles richten.
Mädels und Egoshooter? Gehen eigentlich selten gut zusammen. Remmel räumte diese Tatsache auch ein, jedoch bei Borderlands macht sie wohl eine Ausnahme.

Kim erzählte von der Gig-Night in München, auf welcher die Band aufgetreten war. Da es dort wohl etwas zu feuchtfröhlich zuging lobte sie Cons wie die Connichi, auf denen grundsätzlich Alkoholverbot herrscht 😉

Gegen Ende gab es noch Stücke aus Bibi und Tina, Cat’s Eye, Nana und Mila Superstar zu hören. Zu letzterem sogar beide Fassungen, die Deutsche und die Japanische „Attaku No 1“.

Ohne Zugabe geht’s freilich nicht bei Ongaku no kara, also wurde nochmal die gute alte Lady Oscar ausgegraben und final zu Dragonballz „Cha-La Head Cha-La“ sowie Digimon der Saal ausgekehrt.

Kira Kira Hikaru
Nach seiner Rückkehr nach Tokyo muss sich Kamui zwischen zwei Seiten entscheiden: Die Erddrachen möchten die Erde retten, indem sie die Menschheit vernichten. Die Himmelsdrachen wollen die Menschheit trotz ihrer Fehler bewahren. Um jene, die er liebt, zu beschützen, entscheidet sich Kamui für die Seite der Himmelsdrachen. Doch sein Freund Fuma wird als sein Zwillingsstern zeitgleich zu einem Erddrachen und so Kamuis Gegner… Aus dem ConHeft der Connichi 2015.

Meine Güte, was haben sich Kira Kira Hikaru doch positiv entwickelt in den letzten Jahren. Nichts erinnert mehr so richtig an die recht rumpeligen Anfänge dieser Gruppe. Die mitreißende Story um Kamui und Fuma bieten sie in einer tragenden Dramatik, gepaart mit den unvermeidlichen Gag-Einlagen. Komplett glatt lief es leider nicht. Wie es scheint, sind Erddrachen nicht immer ganz textsicher, wenn sie aufgeregt sind… und gelegentlich müssen sie auch mal was trinken 😉
Die Technik sorgte unfreiwillig für ein paar Lacher, was aber gewiss niemand im Saal krumm genommen hat.

Das Einzige, was sie immer noch gerne machen ist ihre Unart am Boden hinter den Monitor-Lautsprechern herumzurollen/zu liegen… dort, wo man sie als Zuschauer kaum sehen kann.
Auch bei KKH musste freilich eine Zugabe her und die danach angekündigte einjährige Show-Pause kann man gut verkraften, wenn man weiß, mit welchem Thema es dann weitergehen wird: Nintendos Evergreen-Klassiker: „The Legend of Zelda – Ocarina of Time“.

Momantai
Großer Gott, wir sind ja noch im Zeitplan… 🙂
Momantai scheint Zeitreisen zu lieben. Diesmal zwar nicht mit Marty und Doc in der Peugeot-Zeitmaschine, dafür aber in den Annalen der Filmgeschichte. Den passenden Rahmen schuf die Gruppe mit einer Parodie auf die Sitcom Friends. Eben diese treffen sich zu einem Filmeabend und jeder schmeißt mal seinen Lieblingsfilm rein. Sei es nun auf BluRay, DVD oder, ganz klassisch, auf VHS Kassette. Passend zu jedem Film gab es entweder die gewohnt bemerkenswerten, bisweilen rasanten Tanzeinlagen, lustige Sketche oder sogar Gesangsauftritte.

Die „Filmauswahl“ beinhaltete unter anderem: Die Minions, Teen Wolf, Star Wars, Die wunderbare Welt der Amelie, Mission Impossible und Saw.

Momantai können, genauso wie Ongaku no kara prinzipiell überall auftreten. Ihre Themen sind zeitlos, ihr Timing perfekt und ihr Programm bietet für jeden Zuschauer etwas. Hoffen wir, dass wir noch viele Stunden mit ihnen verbringen dürfen!

Zugabe zum Schluss? Na, selbstverständlich! 🙂

Ikimashô
Mit einem absolut professionell anmutenden Intro-Video ging die Show los. Generell muss man sagen, dass die Gruppe den Mix aus Bühnenaction und Videoszenen sehr gut beherrscht und für sich zu nutzen weiß.

Ihr enorme Bühnenpräsenz, sowie die gekonnte Komposition aus dramatischen als auch sehr lustigen Szenen ermöglicht es ihnen auch eher seichte Stories ordentlich in Szene zu setzen. Denn: Die Geschichte, welche sie erzählten, ist wahrlich kein Gassenhauer: Artefakt geht verloren, Welt gerät aus dem Gleichgewicht, Bösewicht will dies für sich ausnutzen, ein wankelmütiger Bösewicht wird zum Guten bekehrt….und am Ende: Zackbumm! Alles ist wieder gut und alle haben sich lieb.

Im Königreich Sindria scheint endlich alles friedlich und König Sindbad veranstaltet ausschweifende Parties. Doch ein einfaches Missgeschick ist Auslöser für eine aufregende Reise. Ein verlorenes Artefakt, dessen Finder über das Schicksal eines jeden Lebens entscheidet…. Aus dem ConHeft der Connichi.

Nächster Auftritt von Ikimashô: Die MMC in Berlin.

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Connichi 2013 – Teil 3

Sonntag
Sonntag auf der Connichi und es regnet ausnahmsweise mal nicht. Schön konnte man dieses Wetter aber trotzdem nicht nennen. Jedoch spielt das alles ja keine wichtige Rolle, denn der letzte Tag der Convention wartete mit einem tollen Unterhaltungsangebot auf – und zwar im trockenen und warmen Innenbereich der Stadthalle!

World Cosplay Summit 2014
Vorentscheid Deutschland
Jedes Jahr auf der Connichi wird das Cosplay-Team gekürt, welches Deutschland beim großen, internationalen WCS-Finale in Nagoya, Japan, vertreten wird. Bislang schafften wir es noch nicht, Platz eins nach Hause zu holen. Vielleicht klappt es diesmal? Die Konkurrenz aus den anderen Nationen ist jedenfalls wieder verdammt hart zu knacken.

Ruhig und gesittet füllte sich der Stadtsaal nach dem offiziellen Einlasstermin. Für Verwirrung sorgte eine ungeschickte Aktion der Orga: Man kann doch nicht eine Viertelstunde nach dem Einlass der Zuschauer in den Raum auf die Idee kommen und noch „Reserviert“-Schilder verteilen…
Nachdem das Countdown-Video ein paar Mal gehangen hatte, ging es dann endlich los.

2014 wetteiferten zwölf Teams um das Ticket nach Japan. Neben dem Hauptgewinn wurden auch weitere Preise verliehen. So winkte dem Schreiber der besten Bewerbung ein Zeichentablett von Wacom. Der beste Audio-Track sollte mit einem hochqualitativen Headset von Razer belohnt werden und von MyCostumes wurde ein 250-Euro-Gutschein ausgelobt für den Teilnehmer mit dem besten Kostüm. Als Trostpflaster für den zweiten Platz stellte Nintendo gleich zwei 3DS XL-Konsolen zur Verfügung.

StartNr Team/Namen Charaktere Serie
01 Knight Owls: Nadine und Daniel Pyrrha Omega und Cervantes „Soul Calibur 5“
02 Team dogcookie: Saskia und Karen Yukari Hayasaka und Miwako Koda „Pardise Kiss“
03 Panda & Penguin: Julia und Nicole Count D. und Honlon „Petshop of Horrors“
04 Kame-chan to Pengin-chan: Christina und Cindy Princess of the Crystal und Himari Takakura „Mawaru Penguindrum“
05 PaD Cosplay: Mareike und Aileen Tira und Pyyra Omega „Soul Calibur 5“
06 Peilosistas: Eva und Anna Miyuki-chan und Rosenmädchen „Miyuki-chan im Wunderland“
07 Cupcake Soldiers: Sahar und Claudia Königin Nehelenia und Königin Serenity „Sailor Moon“
08 Kasselfornia Girls: Nicole und Aylin Yukio Okumura und Rin Okumura „An no Exorcist“
09 Paperplanes: Sophia und Sina Soma und Kendappa-Oh „RG Veda“
10 Team AWESOME: Ralf und Alexander Griffith/Femto und Guts „Berserk“
11 DaiMaRi: Juliane und Sonja Sakura Kinomoto und Shaolan Li „Card Captor Sakura“
12 Rainbow Riders: Anna und Claudia Chibitalia (Lil’ Italy / Das kleine Italinchen) und Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation „Hetalia Axis Powers“

Ikimashô
Parallel zum WCS traten Ikimashô im Blauen Saal auf. Ohne solch erdrückende Konkurrenz im Programm ist die Gruppe noch in diesem Jahr auf der MMC in Berlin zu sehen. Dann mit ihrem neuen Stück „Phoenix Wright – Ace Attorney: Shadow Trails“. Bereits jetzt durften Ikimashô die Bühne des Blauen Saales aber erst verlassen, nachdem sie eine Zugabe gebracht hatten.

Ongaku no Kara – Teil 2
Beinahe schon „traditionell“ ist der immer wieder als „Lagerfeuermusik“ betitelte Part von Ongaku no Kara. Nur: Eine Gitarre ist am Lagerfeuer ja vorstellbar, aber eine komplette Band? Naja, bei den Ongakus offensichtlich schon!

Und dann flog die Kuh wieder! Digimon, Bubblegum Crisis, Final Fantasy, One Piece und Dragon Ball jagten Songs von Disney, Die Tribute von Panem und Ayumi Hamasaki über die Bühne.

Im Großen und Ganzen waren es keine unbekannten Songs für die Fans der Band. Doch es sind nicht nur die Songs, welche diese Band ausmachen, sondern auch ihr Charme und der ganz eigene Charakter.

An der sonst tadellos stehenden Souveränität konnte diesmal nur eins rütteln…und das rüttelte gewaltig: Ein schwarzer BH mit, mindestens, D-Körbchen, welcher Kim um die Ohren flog. Kurzer Moment der Sprachlosigkeit, dann das Ding auf den Kopf gesetzt und weitergemacht!

Logisch, Zugabe musste sein und kam auch mit „Leb Deinen Traum“ aus Digimon.
Dies war leider der letzte Con-Auftritt von Ongako no kara in 2013.

Shiroku
Irgendwie war Shiroku im Programmheft anders terminiert gewesen als ihr tatsächlicher Auftritt. Dies hatte zur Folge, dass ihre Fans eine geschlagene Dreiviertel-Stunde auf sie warten mussten. Keine Info, keine Ansage, gar nichts. Man hätte ja mal Bescheid geben können.
Doch dann startete die Pinguin-liebende „kleine Gewalt“ umso gewaltiger mit ihrem Auftritt. Neben ein paar Covers, von der dahin schmelzenden Ballade bis hin zum fetzigen J-Rock- und Pop-Sound, sang sie ihren eigenen Titel „Leave behind“.
Zum Abschluss holte sie sich zwei – nicht ganz unvorbereitete – Tänzer aus dem Publikum und beendete ihren tollen Auftritt mit „Bad Apple“.

Schlussveranstaltung
Man wollte es einfach nicht glauben, doch sie taten es schon wieder.
Die Stadthalle war bereits voll besetzt, jeder hatte für seinen Hintern einen Platz gefunden, da kommt die Orga erneut auf die Idee die erste Reihe räumen zu lassen. Hätte man doch auch schon früher machen können, echt jetzt! Die Sitzplätze sollten den Ehrengästen vorbehalten sein, welche sich dann auch filmreif dort nicht hingesetzt haben.

Zum Schluss galt der Dank den über dreihundert fleißigen und engagierten Helfern, welche sich teilweise geschunden haben um die Connichi 2013 zu dem zu machen, was sie im Endeffekt war: Eine wunderbare Convention.

World Cosplay Summit – Entscheidung
Im Rahmen der Abschlussveranstaltungen wurden auch die vielen Preise des WCS vergeben:

Vorbildlichstes Team: Nicole und Aylin (Kasselfornia Girls)
Best Application: Saskia und Karen (Team dogcookie)
Best Audio: Ralf und Alexander (Team AWESOME)
myCostumes Kostümpreis: Nicole und Aylin (Kasselfornia Girls)
2. Preis: Saskia und Karen (Team dogcookie)

 

1. Preis und damit „TEAM GERMANY“ in Nagoya: Eva und Anna (Peilosistas)

Fazit
Die Connichi 2013 trat souverän in die Fußstapfen ihrer Vorgängerin von 2012. Die Stadthalle Kassel hat sich ein weiteres Mal als Veranstaltungsort bestens bewährt. Der Tatsache folgend, dass an allen drei Veranstaltungstagen stets volles Haus war, kann man nur bestätigen, dass das aufgestellte Programm für jedermann interessant war. Das großzügige und freiläufige Areal bietet Platz für schlichtweg alles und jeden. Auch gibt es genügend Platz um sich mal aus dem Trubel zurückziehen zu können.

Einzig die Handhabung mit den übertrieben vielen reservierten Sitzplätzen im Hauptsaal ist verbesserungswürdig. Vielleicht sollte die Orga sich darauf besinnen, dass es die „normalen“ Besucher der Con sind, welche wirklich wichtig sind. Diese Besucher bringen das notwendige Kleingeld, während Ehrengäste Kosten verursachen. Ehrengäste sind glänzende Juwele, mit denen sich jede Con schmücken sollte, keine Frage, aber doch alles mit Maß und Ziel.

Zum Schluss noch ein kleiner Tipp: Wer 2014 wieder auf die Connichi kommen möchte, der sollte sich bereits JETZT um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern. Denn die Kassler Hotels sind erfahrungsgemäß sehr schnell ausgebucht.
Die Connichi 2014 wird stattfinden vom 12. bis 14. September 2014!

Ort: Stadthalle Kassel
Eintritt (Vorverkauf): alle drei Tage ab 47 Euro
Tageskarte Freitag oder Sonntag (Vorverkauf): 20 Euro
Tageskarte Samstag (Vorverkauf): 28 Euro
Zweitageskarte (Vorverkauf): 35 Euro

MMC 2013 – Teil 4

Sonntag

Ikimasho
Gleich zu Beginn zeigte die Gruppe ein besonderes Qualitätsmerkmal: Sehr gutes Videomaterial. Das man dieses nicht nur für Einleitungen benutzen kann stellte Ikimasho während ihres Stückes noch unter Beweis. Umbauphasen auf der Bühne können einwandfrei mit guten Videosequenzen überbrückt werden. Eine sehr geschickte Lösung.
Die Story an sich, naja, die ist natürlich Geschmackssache. Ein Kriminalfall, eine Entführung, ein Mafiagericht. Verschwörungen und Intrigen, Lügen und Beweise. Im Prinzip das übliche Spiel zwischen Gut und Böse, gekonnt gewürzt mit rasanten Prügelszenen.
Auch Ikimasho durften nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen.

Kira Kira Hikaru
Auch wenn es am Sonntag schon deutlich ruhiger und gesitteter auf der MMC zuging, so schafften es Kira Kira Hikaru wieder, den Saal voll zu bekommen. Wen wundert das auch? Immerhin „KKH“ mittlerweile als Garant für gutes Entertainment entwickelt.
Das Stück zu One Piece traf genau den Geschmack der anwesenden Gäste. Manchmal kann also auch Mainstream richtig gut sein 😉

Die Technik von KKH hatte ordentlich zu kämpfen mit ihrem Mediaplayer und im Ablauf des Stückes kam es immer mal wieder zu kurzen Hängepartien. Hier zeigte sich dann aber, dass Profis auf der Bühne stehen. Einfach weiterspielen und schon klappt das.
One Piece ist ja von Natur aus mehr auf Komik ausgelegt, doch KKH verpassten, neben vielen Attacken auf die Lachmuskeln, dem Stück auch eine gewisse Tragik.
Zugabe! Musste natürlich sein!
Zum Schluss kam dann eine Ankündigung, vor der sich Fans von Showgruppen immer fürchten. Schlimm aber wahr: Es wird noch ein Projekt von KKH geben und danach soll Schluss sein. Ob es wirklich so kommt?

Gruppencosplay
Tja, das war eine komische Sache.
Offiziell hatte sich zum Gruppencosplay genau… EINE Gruppe angemeldet. Diese eine Gruppe wurde außerhalb der Bühne abgefertigt. Denn wenn nur einer teilnimmt, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder der Wettbewerb findet nicht statt, oder der Gewinner steht fest. Auf der MMC wurde die zweite Möglichkeit gewählt.
Damit das wartende Publikum aber etwas zu sehen bekommen konnte, versuchte es Luigi mit einem Spontancosplay, welches sogar funktionierte. Im Handumdrehen stand die Bühne voll mit kurzentschlossenen Cosplayern, die in einem ganz kurzen Auftritt ihr Kostüm und ihren Charakter präsentierten.
Am Ende gab es dann eine demokratische Prämierung, gemessen nach der Lautstärke des Beifalls. Absolut unverständlich bleibt jedoch, dass die einzige angemeldete Gruppe nicht auftreten durfte. Hier war die Enttäuschung über solch ein Missmanagement verständlicherweise sehr groß.

Para Para Connection
Noch einmal Hetalia! TnS hatten sich mit der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung beschäftigt. Jetzt kam die nächste Geschichtsunterrichtstunde mit Para Para Connection. Sie drehten die Zeit noch etwas weiter zurück in die Zeit des „alten Fritz“ und Maria Theresia, Herrscherin über Österreich-Ungarn.
In dieser Zeit war Preußen mächtig auf Expansion gebürstet und legte sich mit so ziemlich jedem an, der ihm vor die Flinte kam. Als er sich dann aber Sachsen und Schlesien unter den Nagel reißt, bringt er das Faß zum Überlaufen.
Maria-Theresia schmiedet, unter anderem, einen Pakt mit Frankreich und Russland, um Sachsen und Schlesien zurück zubekommen.

Preußen ist außer sich, als er hört, was da im Gange ist. Ganz Europa scheint sich gegen ihn zu verschwören. Da kommt unerwartet Schützenhilfe von England. Dieser betont aber, dass er das nur mache, um Frankreich in den Hintern treten zu können. Charming!
Mitten im Schlachtengetümmel, auf den historisch korrekten Schlachtfeldern, dann der plötzliche Herrschaftswechsel in Russland. Der neue Zar und Fritz sind alte Homies und so wechselt Russland die Seiten.

Am Ende jedoch steht ein übermächtiger, siegreicher Preußen neben seinem Friedrich und muss erkennen, dass der Preis für die Erfüllung all seiner Träume, offensichtlich zu hoch war. Der glorreiche Sieger findet sich selbst als der größte Verlierer wieder.
Geschichte perfektioniert! So kann man es wohl sagen. Mit schillernd-schönen Kostümen, perfekten Tanzeinlagen, guten Videos und einer insgesamt sehr stimmigen Performance war dies eines der besten Werke von Para Para Connection. Als Erzähler war Shinji Schneider angeworben worden, wie passend, als ewig neutraler Schweizer ^^
Auch hier musste natürlich noch eine Zugabe sein. Das Publikum forderte sogar eine zweite Zugabe, welche aber aus organisatorischen Gründen nicht mehr durchführbar war.

Fazit
Programmtechnisch war die MMC 2013 ein richtiger Hit. Das sehr knapp kalkulierte zeitliche Programm der Hauptbühne ist tatsächlich ohne größere Verzögerungen durchgehalten worden. Dies ist ein riesiger Verbesserungsschritt. In der Vergangenheit war die MMC ja leider berüchtigt für ihre massiven Programmverspätungen.

Auch sei an dieser Stelle noch einmal Luigi lobend erwähnt. Als Moderator ist es ihm gelungen, das Publikum stets unter Kontrolle zu halten und entsprechend zu motivieren. Kein leichter Job, vor ihm haben es schon viele andere versucht und nur sehr wenige hatten tatsächlich Erfolg dabei. Wir hoffen sehr, dass Luigi auch bei künftigen Veranstaltungen als Moderator parat stehen wird.

Etwas Kritik muss aber auch angebracht werden, damit es nächstes Mal noch besser werden kann. Thema Conheft. Sicher, die Dinger kosten in der Herstellung Geld, aber es gehört dringend zu jeder Convention dazu. Das verteilte Programmblatt war einfach zu wenig. Alleine zum Thema Conregeln, Waffenregeln und Hausordnung waren kaum Informationen zu bekommen. Thema Drei-Tage-Bändchen. Manch einer fühlte sich wie ein gekennzeichneter Gefangener. Natürlich sind diese Dauerklebebändchen günstig in der Anschaffung, aber sie wirken einfach billig und sind schlichtweg unangenehm. Positiv: Die MMC findet wieder „am Stück“ statt und nicht mehr an in zwei getrennten Locations.
Die MMC macht sich immer mehr und mit über 12.000 Besuchern ist sie definitiv keine Provinzveranstaltung mehr!

Con Kurzinfos
Die MMC findet alle 2 Jahre, im Wechsel mit der AniMaCo, statt.
Wo: Fontane-Haus, Märkisches Viertel, Berlin.
Veranstalter: MMC-Berlin e.V.

Eintritt an der Tageskasse: 20,00 Euro Einzelkarte, 40,00 Euro für das ganze Wochenende und 190,00 Euro für das Gruppenticket (gültig für 5 Personen).

Vorverkauf gestaffelt in 3 Vorverkaufszeiträume:
Einzelkarte: 12,00 €, 15,00 € und 18,00 €.
3-Tages-Karte: 25,00 €, 30,00 € und 35,00 €.
Gruppentickets: 115,00 €, 140,00 € und 165,00 €