Ameiro Paradox
Name: | Ameiro Paradox |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Ameiro Paradox |
Herausgebracht: | Japan: Shinshokan 2011 Deutschland: EMA 2014 |
Mangaka: | Isaku Natsume |
Bände: | 5 Bände, wird fortgesetzt |
Preis pro Band: | 7,50 € |
Story
Das Leben des Journalisten Onoe ist alles andere als einfach – er wird nicht nur gegen seinen Willen in die Observationsabteilung gestopft, um brisante Skandale aufzudecken, als Partner wird ihm ausgerechnet der Fotograf Kaburagi zugeteilt. Dieser ist nicht nur extrem abweisend und kühl, er hat Onoe auch die Freundin ausgespannt und ist damit dessen größter Rivale. Dennoch bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit Kaburagi zusammen zu arbeiten und während der ein oder anderen Überwachung lernt er den Fotografen immer besser kennen. Schon bald erwachen ungewollte Gefühle in Onoe und obwohl er Kaburagi aus vollstem Herzen hasst, kann er sich nicht dagegen wehren, dass er sich immer stärker zu seinem Kollegen hingezogen fühlt. Als dieser die Annäherungsversuche auch noch erwidert, stürzt er Onoe in ein wahres Gefühlschaos …
Eigene Meinung:
„Ameiro Paradox“ stammt von der Boys Love Zeichnerin Isaku Natsume, die in Japan zu den bekanntesten Mangakas dieses Genres gehört und deren beliebtestes Werk „Tight Rope“ sogar als Anime umgesetzt wurde. Mit „Ameiro Paradox“ erscheint erstmals eine ihrer Kurzmangareihen auf dem deutschen Markt.
Der Inhalt des Mangas ist jetzt nicht unbedingt neu, doch die Mangaka hat sehr sympathische und liebenswerte Charaktere erschaffen. Zudem legt sie mehr Wert auf Situationskomik und der Atmosphäre zwischen den Figuren, als auf Erotik und allzu viel Romantik. Dadurch ist „Ameiro Paradox“ bei weitem nicht so kitschig und vorhersehbar wie andere Boys Love Manga, sondern hebt sich ein wenig aus der breiten Masse heraus. Es macht einfach Spaß Onoe und Kaburagi zu beobachten – zwei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die sich dennoch für ihren Job zusammenraufen müssen. Isaku Natsume hat ein Händchen für Witz und Comedy, ohne zu sehr aufzudrehen oder ihren Manga zu sehr in die Comedy-Richtung gleiten zu lassen.
Charakterlich bietet die Zeichnerin nichts vollkommen Neues, doch Onoe und Kaburagi wissen durchaus zu gefallen. Sie sind nicht so extrem dargestellt, wie die meisten Figuren in Boys Love Mangas, sondern wirken auf ihre Art ernsthafter und lebendiger, zumal sie sich nicht gleich die große Liebe gestehen, sondern alles etwas ruhiger angehen lassen. Dadurch sind sie nicht ganz so vorhersehbar und es macht Spaß sie durch die Geschichte zu begleiten, da man als Leser hin und wieder positiv überrascht wird und einige gelungenen Wendungen miterleben darf. Wer jetzt Drama erwartet, irrt sich. Isaku Natsume arbeitet das Thema eher comedyhaft auf und lässt sich und ihren Figuren Zeit sich auf amüsante, fast schon skurrile Art nahe zu kommen.
Isaku Natsume hat einen soliden Stil, der gut zu den witzigen Charakteren und der abgedrehten Handlung passt. Er ist recht einfach gehalten und wartet nicht mit den typischen Bishonen auf, sondern mit normalen Männern. Weder Onoe noch Kaburagi heben sich aus der breiten Masse heraus – im Gegenteil: sie sind vielmehr ein Teil davon. Hin und wieder schleichen sich anatomische Fehler ein, doch die sind wirklich nur minimal und trüben nicht das Lesevergnügen. Man gewöhnt sich schnell an Isaku Natsumes Zeichnungen, insbesondere an die mitunter etwas seltsamen Mimik und Gestik der Charaktere.
Alles in allem ist „Ameiro Paradox“ ein schöner Boys Love Manga für zwischendurch, der mit interessanten und sympathischen Charakteren und einer comedyhaften, leicht skurrilen Handlung aufwarten kann. Schwere, dramatische Kost sollte man nicht erwarten, doch wenn man Comedy und Situationskomik mag, wird man gut unterhalten. Wer leichte Boys Love Lektüre ohne Romantik oder allzu viel Erotik sucht und kein Problem mit normal aussehenden Männern hat, sollte einen Blick riskieren. Isaku Natsumes zweibändige Mangareihe lohnt sich durchaus.
© Koriko
Ameiro Paradox: © 2011 Isaku Natsume, Shinshokan Co., Ltd./ EMA