DoReMi

Name: DoReMi
Englischer Name:
Originaltitel: Ojamajo DoReMi
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2000
Deutschland: Carlsen 2001
Mangaka: Original-Story: Izumi Todo
Story & Zeichnungen: Shizue Takanashi
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,00 €

DoReMi Band 1Story:
Die Grundschülerinnen Doremi, Emilie und Sophie gehen eines Tages nach der Schule noch in den Supermarkt, weshalb sie hinterher einen anderen Weg nach Hause nehmen müssen als sonst. Dadurch entdecken sie den Magic Shop, dessen Eigentümerin Majorca prompt von Doremi als Hexe enttarnt wird, was dazu führt, dass sie sich in einen kleinen grünen Hexenfrosch verwandelt. Majorca kann ihre alte Gestalt nur zurückerlangen, indem sie Doremi und die anderen zu vollwertigen Hexen ausbildet. So kommt es also, dass die drei Mädchen zu Hexenlehrlingen werden und von nun an im Magic Shop sogenannte „Zauber-Goods“, aus Zauberknete hergestellte Glücksbringer, anfertigen und verkaufen müssen. Doch Majorca verzockt den Laden bald darauf, woraufhin ihre alte Rivalin Malissa sich ihn unter den Nagel reißt. Gerade als die drei Freundinnen den Magic Shop endlich zurückerobern können, kommt ihnen Doremis kleine Schwester Bibi auf die Schliche und wird kurzerhand ebenfalls zur Hexenschülerin gemacht. Im Auftrag der Hexenkönigin sammeln die Freundinnen – von Majorca liebevoll(?) „Krawallhexen“ genannt – alle schwarzen Karten ein, die sich in diversen Objekten eingenistet haben und ihren Besitzern Unglück bringen, womit sie sich für die Teilnahme an den Laufbahnprüfungen qualifizieren, die man bestehen muss, um eine richtige Hexe zu werden.

Wie sich herausstellt, wurde inzwischen auch Malissa als Hexe entlarvt und ihre Schülerin, der Kinderstar Nicole, entpuppt sich als Naturtalent. Mit ihrer eingebildeten Art macht sie sich bei Doremi, Emilie und Sophie jedoch schnell unbeliebt und wird zu ihrer erbitterten Rivalin. Obwohl die drei Krawallhexen sie mehrfach darauf hinweisen, dass man die Zauberei nicht nutzen darf, um andere Menschen zu manipulieren, tut Nicole es immer wieder, bis schließlich die Hexenkönigin wutentbrannt einschreitet und ihr das Tap wegnimmt, ohne das sich Nicole nicht mehr in einen Hexenlehrling verwandeln und somit auch nicht mehr zaubern kann. Dennoch unterstützt sie Doremi und die anderen von da an, wo sie nur kann und sie werden beste Freundinnen. Bei der Hexenprüfung für die zweite Stufe müssen die Krawallhexen ein Saurier-Baby beruhigen, welches urplötzlich in der Hexenwelt aufgetaucht ist und immer Feuer speiht, wenn es weint. Sie taufen es „Fauchi“ und nehmen es fürsorglich in ihre Obhut. Als der niederträchtige Zauberer Daddy-oh-Day Fauchi entführt, ist guter Rat teuer. Werden die Krawallhexen Fauchi retten können, obwohl sie Daddy-oh-Day total unterlegen sind? Wird Nicole je wieder hexen können? Was hat es mit dem kleinen Fauchi auf sich, der sich immer wieder häutet und dabei verändert? Und warum haben es die Zauberer auf ihn abgesehen?

DoReMi Band 2Eigene Meinung:
„Izumi Todo“ ist ein Pseudonym für die Mitarbeiter von Toei Animation, die „DoReMi“ erfunden haben. Tatsächlich handelt es sich bei dem seinerzeit auf RTL2 ausgestrahlten Anime nämlich um eine Original-Story, d. h. der Manga basiert auf dem Anime und nicht umgekehrt. Dementsprechend hechtet Shizue Takanashi gezwungenermaßen durch die Handlung der ersten beiden Staffeln und reduziert sie auf die wichtigsten Ereignisse. Die Kapitel basieren meistens lose auf bestimmten TV-Episoden, wobei einige Charaktere wie z. B. die Elfen der Hexenschülerinnen weggelassen wurden und dafür neue Charaktere vorkommen, die nicht im Anime auftauchen. Dadurch weicht der Manga an einigen Stellen stark von der Vorlage ab: Das Hexen-Baby Hana, um das sich die Mädchen in der 2. Staffel kümmern müssen, wurde z. B. durch den Saurier Fauchi ersetzt und Nicoles Wandel von der arroganten Rivalin zur verlässlichen Freundin im Manga ausführlicher behandelt und glaubhafter umgesetzt.

Shizue Takanashi ist in Japan vor allem dadurch bekannt, dass sie den preisgekrönten Manga gezeichnet hat, auf dem der ebenfalls einst auf RTL2 ausgestrahlte Anime „Hallo Kurt“ basiert. Ihr Zeichenstil ist sehr kindlich und simpel und ihre Linienführung wirkt recht zittrig. Die Charaktere werden meistens ohne Nase und mit viel zu weiten Klamotten dargestellt, was sicherlich auf viele abschreckend wirkt und wohl der Hauptgrund dafür ist, dass der Manga weder in Deutschland noch in Japan besonders gut ankam. Tatsächlich existiert auch noch ein vierter Band, der unter dem Titel „Motto! Ojamajo DoReMi 1“ erschienen ist, den Rest der 2. und den Anfang der 3. Staffel behandelt und es leider nicht nach Deutschland geschafft hat. Obwohl besagtes Sequel wohl als eigenständige Reihe geplant war, bei der die Zählung wieder bei 1 anfängt, knüpft die Handlung nahtlos an Band 3 des Vorgängers an. Allerdings hat „Motto! Ojamajo DoReMi“ Band 1 ein recht offenes Ende, das den Leser unbefriedigt zurücklässt. Das liegt daran, dass der Manga selbst in Japan wegen schlechter Verkaufszahlen vorzeitig abgebrochen wurde.

Carlsen hat sich bemüht, die Namen und Zaubersprüche aus der deutschen Fassung des Animes zu verwenden, was nicht immer geglückt ist (Bsp.: „Royal Patrene“ statt „Royal Patline“). Durch die vielen tollen Extras wie Anime-Sticker und die interessanten Interviews mit den Produzenten und Drehbuchautoren sowie Konzept-Zeichnungen zum Anime im Anhang jedes Bandes ist diese Manga-Reihe ein absolutes Must-Have für alle „DoReMi“-Fans! Sie ist jedoch kein Ersatz für die TV-Serie sondern vielmehr lustiges Beiwerk.

© Ban_Mido

DoReMi: © 2000 Izumi Todo, Shizue Takanashi, Kodansha / Carlsen