Kimono Boys
Name: | Kimono Boys |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Mede Shireru Yoru no Junjou Kamuro-Hen |
Herausgebracht: | Japan: Hakusensha 2007 Deutschland: EMA 2009 |
Mangaka: | Story: Ami Suzuki Zeichnungen: Kaname Itsuki |
Bände: | 3 Bände |
Bände: | 6,50 € |
Story:
Kageros Leben ändert sich radikal, als er von seiner Großmutter wegen Geldsorgen an ein Bordell im Rotlichtviertel Hanafurio verkauft wird. Sein neues Leben ist seitdem geprägt von einer strengen Schule, da er eine ähnliche Ausbildung durchläuft wie eine Geisha. Der einzige Lichtblick in seinem neuen Leben ist der lebenslustige Kicho, der sich kaum um Regeln schert und sich und Kagero damit immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Obwohl Kagero stets versucht sich möglichst nicht zu sehr hervorzutun und sich den strengen Gesetzen des Bordells anzupassen, macht im Kicho einen Strich durch die Richtung.
Von Anfang an scheint Kicho einen Narren an Kagero gefressen zu haben und obgleich Kagero sich gegen die Aufdringlichkeit des Jungen wehrt, freunden sich die Beiden an und stehen die Ausbildung gemeinsam durch. Auch körperlich kommen sich die Jungen näher, ein Umstand, der auch den wachsamen Augen eines Aufpassers nicht entgeht. Doch alles ändert sich, als Kicho seinen ersten Kunden empfangen soll und dafür entsprechend hergerichtet wird. Kagero verspürt zum ersten Mal brennende Eifersucht, weiß jedoch ganz genau, dass solche Gefühle verboten sind. Auch Kicho sind die Gebräuche unter den Geishas vertraut und daher sorgt er dafür, dass Kagero in der ersten Nacht mit einem Kunden eingesperrt wird, um nicht für Ärger zu sorgen.
Danach ist die Beziehung zwischen den beiden angespannt, besonders weil einer der Leiter des Bordells genau mitbekommen hat, welche Atmosphäre zwischen den beiden ungleichen jungen Männern besteht. Die Ereignisse überschlagen sich, als Kagero an einem Abend mitbekommt, wie Kicho einem seiner Liebhaber ins Ohr flüstert, dass er ihn liebt. Kagero rastet vollkommen aus und als auch noch Kicho den Versuch startet mit seinem Freund zu reden, macht er alles nur schlimmer. Der Streit zwischen den Beiden endet damit, dass Kicho Kagero verführt und mit diesem schläft. Damit bricht er eines der höchsten Gesetzte des Bordells, auf dessen Bruch die Verbannung in die schäbigsten Bordelle der Stadt steht. Doch nicht Kicho soll dorthin geschickt werden, sondern Kagero. Kicho kann in letzter Sekunde verhindern, dass das geschieht, erhält jedoch die Auflage, dass er sich zukünftig von Kagero fernhält. Kagero, der nichts von all dem mitbekommt, fühlt sich von Kicho verraten und aus der ehemaligen Freundschaft entwickelt sich Verachtung und Hass. Die Beiden werden zwar die besten Geishas des Bordells, jedoch auch zu erbitterten Konkurrenten um die Position an der Spitze…
Eigene Meinung:
„Kimono Boys“ ist ein zur Zeit dreibändiger Manga von Kaname Itsuki und Ami Suzuki. Kanami Itsuki gibt damit als Zeichnerin ihr deutsches Debut und wartet mit hübschen Bishonen und einem eleganten Zeichenstil auf. Besonders die zarten Gesichtszüge der Charaktere und die wunderschön ausgearbeiteten Haare machen ihre Zeichnungen unverwechselbar. Der Einsatz von viel Rasterfolie stört kaum, lediglich mehr Hintergründe wären schön gewesen, um sich noch besser in den Manga hineinversetzen zu können. Dafür finden Fans der erotischeren Lektüre, die ein oder andere heiße Szene zwischen Kicho und Kagero.
Storytechnisch ist der Manga interessant und bietet eine Handlung, die nicht ganz den typischen Klischees folgt. Sicherlich gibt es die üblichen gutaussehenden Bishonen und die Romanze zwischen den Charakteren, doch dank des Handlungsortes und der Zeit bietet „Kimono Boys“ etwas Neues und zumindest in Deutschland Einzigartiges, immerhin finden selten historische BL-Mangas ihren Weg nach Deutschland.
Einzig die Epoche und die damit verbundene Zeitangabe wirkt falsch, da der Manga unmöglich im 18. Jahrhundert spielen kann. Immerhin gibt es Hochhäuser, Maßanzüge und T-Shirts, die sicherlich kein Bestandteil dieses Jahrhunderts sind. Hier scheint Ami Suzuki nicht gut genug recherchiert zu haben oder die Zeichnerin hat schlicht und ergreifend einige historische Ungenauigkeiten eingebaut, die das Lesevergnügen zwar nicht direkt stören, jedoch Geschichtsfans sauer aufstoßen werden.
Wer hübsche Jungs, Kimonos und eine romantische Hintergrundgeschichte mag, kann ohne Zögern zugreifen. „Kimono Boys“ bietet jedem BL-Fan einen soliden Manga und eine schöne Handlung voller Gefühl und Romantik. Wer historischen Werken nichts abgewinnen kann und eher heißere und realistischere BL-Comics bevorzugt, sollte vorher einen Blick hinein werfen. In letzter Instanz besticht „Kimono Boys“ nämlich eher durch eine verblümte, kitschige Atmosphäre, als durch knallharte Realität.
© Koriko
Kimono Boys: © 2007 Kaname Itsuki / Ami Suzuki, Hakusensha, Inc. / EMA