Vanilla Star

Name: Vanilla Star
Englischer Name:
Originaltitel: Vanilla Star
Herausgebracht: Japan: Libre 2009
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Kano Miyamoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Vanilla StarStory
Takeshi wurde vor einiger Zeit von seinem Freund verlassen. Seitdem ist er sehr deprimiert. Selbst an Tagen an denen er denkt er wäre darüber hinweg, weiß er nicht was er mit sich anfangen soll. Auch heute sitzt er gelangweilt und deprimiert in seiner Wohnung. Bis er dann beschließt mal wieder einen Blick auf die aktuellen Pornoseiten zu werfen.

Und dort wird er auch fündig. Er schaut sich einen Clip an weil ihn einer der Darsteller irgendwie anzieht. Er sieht total heiß aus. Doch genau in dem Moment als der Clip anfängt interessant zu werden, ist er vorbei und ein Hinweis mit der Aufforderung die DVD zu kaufen erscheint. Takeshi könnte ausrasten. Dann bestellt er sich eben diese Scheiß DVD.

Anschließend fällt er wieder in ein Tief und fragt sich, wie weit er eigentlich noch sinken wird. Bei seiner Arbeit im Restaurant wird er von seinen Kollegen aufgezogen, weil er total fertig aussieht. Sie fragen ob er immer noch wegen seinem EX so fertig ist. Inzwischen ist es ihm sogar egal, ob er was mit einem Mann oder einer Frau anfängt. So verzweifelt ist er also schon.

Nach Feierabend freut er sich wie ein kleines Kind, denn die DVD ist endlich angekommen. Gespannt macht er sie an, doch die Enttäuschung ist groß. Denn dieser heiße Typ scheint gar keinen Spaß am Sex zu haben. Er scheint es einfach über sich ergehen zu lassen. So macht das gar keinen Spaß. Er recherchiert im Internet, doch auf seiner Fanseite steht nicht sehr viel. Dann findet er ein Profil bei einer Social Community. Auf dem Profilbild ist ein Junge zu sehen der wunderschön lacht. Das könnte er sein. Takeshi kommt sich schon fast vor wie ein Stalker.

Er bittet einen Freund um Hilfe, der ein totaler Nerd ist, sich aber gut mit Computern und Recherchen auskennt. Bei einem Mittagessen teilt sein Kumpel ihm alles mit. Er hat sogar herausgefunden, dass Yuu für einen Begleitservice arbeitet und man ihn für Sex buchen kann. Jetzt hat Takeshi endlich seine Handynummer. Nur muss er jetzt Extraschichten im Restaurant arbeiten, damit er sich ein Treffen mit Yuu leisten kann. Und als er das Geld endlich zusammen gespart hat, geht auch noch Yuu direkt ans Telefon. So aufgeregt war Takeshi in seinem ganzen Leben noch nicht.

Eigene Meinung
„Vanilla Star“ spielt in einem ziemlich krassen Klischee. Es geht um Pornos, Sex für Geld und und und. Die Zeichnungen sind wohl gewöhnungsbedürftig. Es ist ein sehr erwachsener Stil. Die Männer sind relativ hübsch gezeichnet. Bei den Frauen, welche ja nur sehr selten vorkommen wurde sich weniger Mühe gegeben. Vielleicht weil diese keine große Rolle in der Story spielen. Ich habe jedenfalls erst erkannt dass es sich um Frauen gehandelt hat, als sie mit Namen angesprochen wurden. Denn sie wurden sehr maskulin gezeichnet.

Die Story an sich ist sehr dramatisch, wenn man bedenkt dass ein junger Mann sich für Geld verkauft und für Pornos hingibt. Da scheint einiges hinter zu stecken. Wer auf Boys Love steht wird an diesem Buch sicher seine Freude haben.

© AyaSan

Vanilla Star: © 2009 Kano Miyamoto, Libre Publishing/Carlsen

Mann ohne Liebe

Name: Mann ohne Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Aisanai Otoko
Herausgebracht: Japan: Libre 2008
Deutschland: Carlsen 2015
Mangaka: Kano Miyamoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Story:Mann ohne Liebe
Nachdem Sahara von seinem letzten Liebhaber wegen einer rau verlassen wurde, nimmt sich der junge Redakteur vor sich vorerst nicht wieder zu verlieben – schon gar nicht in heterosexuelle Männer, die auf ein sexuelles Abenteuer aus sind. Allerdings gerät sein Vorhaben ins Wanken, als er den jungen Designer Seto kennenlernt, der regelmäßig Cover für das Verlagshaus entwirft, bei dem Sahara arbeitet. Unweigerlich kommen sich die beiden näher, doch der Weg zu einer Beziehung ist steinig und lang …

Der Band enthält noch die Kurzgeschichte „Snow Tale“, in der Hiromi eines Winterabends den jungen Schüler Kouta im Schnee aufgabelt und mit zu sich nach Hause nimmt. Wie sich herausstellt kennt Kouta Hiromi schon eine Weile, insbesondere weiß er von dessen gewalttätigem Ex. Als dieser unvermittelt vor Hiromis Tür auftaucht, ist Kouta derjenige, der sich vor Hiromi stellt …

Eigene Meinung:
Kano Miyamoto ist bekannt für ihre stillen, realistischen Mangas, in denen es zumeist um Freundschaft, verkorksten Beziehungen und unglücklicher Liebe geht. „Mann ohne Liebe“ bildet in dem Zusammenhang keine Ausnahme. Der im Carlsen Verlag erschienene Einzelband passt daher zu ihren bisherigen Veröffentlichung „Calling“, „Sleeping Moon“ und „Vanilla Star“, wenngleich bei einigen ihrer Werke auch Krimi/Thriller-Elemente oder fantastisch mysteriöse Aspekte mit reinspielen.

Inhaltlich erwartet den Leser eine alltägliche, ruhige Liebesgeschichte, in der viel Wert auf die Charaktere, ihre Gedanken und Gefühle Wert gelegt wird. Das klingt natürlich weniger spannend, doch Kano Miyamoto geling es dennoch zu fesseln und zu unterhalten. Das liegt zum einen daran, dass sie die Realität abbildet und auf übliche Mangaklischees und stereotype Elemente verzichtet, zum anderen ihren Charakteren immer einen seriösen, realistischen Touch verleiht. Es ist angenehm einmal eine Geschichte ohne die gängigen Klischees zu lesen, ohne Highschoolschüler und großartige Dramen, sondern einfach nur eine normales Liebesgeschichte zwischen erwachsenen Männern. Die Tatsache, dass sich diese ebenbürtig sind und nicht dem typischen Schema von Seme und Uke entsprechen, ist ebenfalls ein Pluspunkt.

Wie bereits erwähnt sind ihre Charaktere realistisch gehalten. Als Leser kann man sich gut in sie hineinversetzen, sie nachvollziehen und ihre Probleme verstehen. Kano Miyamoto präsentiert nicht die üblichen Mangafiguren, sondern wirkliche Menschen, die weder künstlich noch aufgesetzt wirken. Das macht die große Stärke ihrer Mangas aus – sie präsentiert Alltägliches mit einer Ruhe und Eleganz, die sie angenehm aus der breiten Masse hervorhebt.

Passend zu Geschichte und den Charakteren sind Kano Miyamotos Zeichnungen sind eher schlicht und realistisch gehalten. Ihre Figuren wirken normal, entsprechen nicht den typischen Bishonen, die man in Boys Love Mangas sehr oft findet. Stattdessen wirken ihre Charaktere eher unscheinbar und einfach, was jedoch nicht negativ zu verstehen ist. Stilistisch passen sie vollkommen zu der ruhigen, ernsten Geschichte, fangen das alltägliche Flair vollkommen ein. Hier hätte kein ausgefeilter, detailverliebter Mangastil gepasst, Kano Miyamotos feiner, fast skizzenhafter Stil ist an dieser Stelle wesentlich stimmungsvoller und rundet „Mann ohne Liebe“ perfekt ab.

„Mann ohne Liebe“ ist ein schöner, stiller Einzelband, der besonders Leser von realistischen Liebesgeschichten und authentischen Charakteren gefallen dürfte. Kano Miyamoto legt einen lohnenswerten Manga vor, bei dem sich Zeichnungen, Geschichte und Charaktere in Einklang befinden und der trotz seines alltäglichen Inhalts überzeugen kann. Wer ruhige Boys Love Mangas mag, sollte sich „Mann ohne Liebe“ nicht entgehen lassen.

Mann ohne Liebe: © 2008 Kano Miyamoto, Libre Publishing / Carlsen

Sleeping Moon

Name: Sleeping Moon
Englischer Name:
Originaltitel: Nemureru Tsuki
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2009
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Kano Miyamoto
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Sleeping Moon Band 1Story:
Über 15 Jahre sind vergangen, seit der junge Akihiko das letzte Mal auf dem Anwesen seiner Familie war. Damals floh sein Vater vor dem unheimlichen Haus und einem alten Familienfluch in die Großstatt. Letzterem konnte er leider nicht entkommen – er starb im Alter von 35 Jahren bei einem Autounfall und setzt damit die Reihe seltsamer Todesfälle aller männlichen Nachkommen der Sakaki-Familie fort. Akihiko steht als nächster auf der Liste und obwohl er nicht an Flüche glaubt, beginnt er Nachforschungen anzustellen.

Während er bei seiner Tante auf den jungen Ren trifft, der ebenfalls Opfer des Fluchs werden könnte, träumt er sich nachts in die Vergangenheit und trifft auf Eitaro, der Ren zum Verwechseln ähnlich sieht und schon damals alles versucht um den Fluch zu brechen. Erstmals hat Akihiko eine Spur, lässt sich doch in der gegenwärtigen Zeit nichts über die Hintergründe der Familie herausfinden, während Eitaro ihm zumindest einige Hinweise geben kann.

Zu allem Überfluss wird Ren auf Akihikos Fähigkeiten und seine Reisen in die Vergangenheit aufmerksam und beschließt ihn zu begleiten. Darüber hinaus erwacht das Haus, seitdem Akihiko angekommen ist und ein mächtiges Wesen wird auf den jungen Mann aufmerksam …

Sleeping Moon Band 2Eigene Meinung:
Mit „Sleeping Moon“ erscheint erstmals ein Manga der sehr populären und bekannten Mangaka Kano Miyamoto in Deutschland, die sich zumeist im Drama- und Alltagsgenre bewegt. Die zweibändige Kurzserie „Sleeping Moon“ vermischt Mystery mit unheimlichen und historischen Elementen, sowie einigen leichten Shonen-Ai Andeutungen, die glücklicherweise zugunsten der Handlung kaum Gewicht haben. Schwerpunkt ist die unheimliche Geschichte rund um den Familienfluch und Akihikos Suche nach der Wahrheit und den Hintergründen der seltsamen Vorkommnisse. Das macht die Geschichte durchaus interessant, da Kano Miyamoto einige japanische Legenden einfließen lässt und ein durchaus interessantes und spannendes Gesamtwerk schafft.

Auch die Charaktere entsprechen nicht dem gängigen Boys Love Schema, sondern wirken in sich realer und logisch nachvollziehbar. Sowohl Akihiko, als auch Ren und Eitaro wirken weder überdreht noch mangahaft, sondern erwachsen, was die allgemein ernste Handlung unterstreicht und „Sleeping Moon“ angenehm von den gängigen Boys Love Mangas abhebt. Sicherlich bedienen die Figuren hier und da Klischees, doch Kano Miyamoto schlägt nie über die Stränge.

Zeichnerisch ist „Sleeping Moon“ sehr schön und durchaus gelungen. Kano Miyamoto hat einen sehr weichen, feinen Stil, der teilweise fast ein wenig skizzenhaft anmutet. Extrem ausgearbeitete Zeichnungen sucht man vergeblich, doch das ist nicht schlimm, da ihr Stil durchaus seinen Reiz hat und gut zur Geschichte und den Figuren passt. Letztere wirken erwachsen und bis zu einem gewissen Grad realistisch, zumal Kano Miyamoto gänzlich auf mangatypische SDs und Elemente verzichtet.

Alles in allem ist „Sleeping Moon“ ein schöner Boys Love Manga, der sich eher auf die Geschichte, als auf die Beziehung der Charaktere konzentriert. Kano Miyamoto legt viel Wert auf die Figuren, deren Entwicklung und den Familienfluch und schafft damit eine spannende und unheimliche Atmosphäre, die von ihrem feinen Stil noch unterstützt wird. Wer unheimliche und mysteriöse Mangas mag und wen die kleinen Boys Love Elemente nicht stören, sollten einen Blick riskieren. Fans des BL Genres sollten ebenfalls zugreifen – „Sleeping Moon“ hebt sich angenehm von der breiten Masse ab und bietet spannende Abwechslung. Zu empfehlen.

© Koriko

Sleeping Moon: © 2009 Kano Miyamoto, Tokuma Shoten Publishing Co., Ltd. / Carlsen

Carlsen Sommerprogramm 2015

Carlsen_Manga_LogoCarlsen haben heute das Sommerprogramm 2015 angekündigt:

Fantasy:
Seven Deadly Sins (OT: „Nanatsu No Taizai“) von Nakaba Suzuki – 11+ Bände ab April für je 5,95 €

Action
Attack on Titan: No Regrets von Hajime Isayama & Sunaaku Gan – 2 Bände ab Mai für je 6,95 €
Gangsta. von Kohske – 6+ Bände ab September für je 7,95 €
Naruto – The Movie: Die Legende des Steins Gelel (Anime-Comic) – 2 Bände ab August für 7,95 €
ONE PIECE Z (Anime-Comic) – 2 Bände ab Juli für 9,95 €
Toriyama Short Stories: Jaco, the galctic Partolman von Akira Toriyama – Einzelband im Juni für 7,95 €
Toriyama Short Stories: Cowa! von Akira Toriyama – Einzelband im September für 6,95 €

Mystery
Black Butler Artworks von Yana Toboso – Artbook im April für 24,95 €
Ghost Tower (OT: „Yuureito“) von Taro Nogizaka – 8+ Bände ab Juli für je 7,95 €
Ousama Game Extreme von Nobuaki Kanazawa & Renji Kuriyama – 5 Bände ab August für je 6,95 €
Wet Moon von Atsushi Kaneko – 3 Bände ab August für 19,90 €

Romance
GoForIt! von Christina Plaka – 2 Bände ab August für je 6,95 €
Kitchen Princess von Miyuki Kobayashi & Natsumi Ando – 10 Bände ab Juli für je 5,95 €
The Demon Prince von Aya Shouoto – 5+ Bände ab Juni für je 6,95 €

Boys Love
Hybrid Child von Shungiku Nakamura – Einzelband im Juni für 6,95 €
Royal Lip Service: Symphony von Marika Paul – Einzelband im April für 6,95 €
Touch of Pain (OT: „Amayakana Toge“) von Kano Miyamoto – Einzelband im August für 6,95 €
Undeniable (OT: „Bokura wa sore o hitei dekinai“) von Kyugo – Einzelband im Juli für 7,95 €

Special
How to draw Manga – Monster und Dämonen von Hikaru Hayashi – Einzelband im Juni für 16,90 €
Manga-Zeichenstudio: in Manga Master Book von Nihon Kogakuin – Einzelband im September für 19,90 €

Quelle: Carlsen.de

Calling

Name: Calling
Englischer Name:
Originaltitel: Calling
Herausgebracht: Japan: Takeshobo 2009
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Kano Miyamoto
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Calling Band 1Story:
Der schüchterne und unsichere Keigo verliebt sich auf den ersten Blick in den geheimnisvollen Shiki, den er in einer Kneipe an der Bar entdeckt. Trotz seiner Scheu spricht er Shiki an, muss jedoch feststellen, dass dieser nicht schwul ist und keinerlei Interesse an Keigo hat. Dennoch kommen sich die beide näher, als Keigo den betrunkenen Shiki nach Hause bringt. Doch ihre aufkeimende Freundschaft steht unter einem schlechten Stern, scheint Shiki doch einer geheimen Polizeieinheit anzugehören, die gegen Terroristen und gefährliche Kriminelle ermittelt.

„Night Call“, die zweite Geschichte des Mangas, dreht sich um den jungen Asaoka, der sich freiwillig bei der Polizei meldet und als einer von Shikis Freunden ebenfalls Mitglied der Anti-Terror-Sonderabteilung werden möchte. Allerdings muss er dafür eine ungewöhnliche Aufnahmeprüfung absolvieren, die beinhaltet, mit einem der Ausbilder zu schlafen. Als sich dieser als männlich entpuppt, gerät Asaoka in einen Gewissenskonflikt.

In der letzten Kurzgeschichte „Golden Rain“ steht der junge Kaoru im Zentrum, der eine Videothek eröffnet und sich mit Inoue, dem Inhaber des benachbarten Takoyakishops anfreundet. Außerdem ist da noch der stille Junge von der anderen Straßenseite, der selten sein Zimmer verlässt und Kaoru beobachtet. Nach und nach lernt Kaoru den Jungen kennen und stolpert über ein unschönes Geheimnis …

Eigene Meinung:
Der Boys Love Manga „Calling“ ist der erste Band einer dreibändigen Reihe, die mit den Mangas „Nowhere“ und „Eden“ fortgesetzt wird. Inhaltlich dreht sich Miyamoto Kanos Werk um die Mitglieder der Anti-Terroreinheit, insbesondere um Shiki und Asaoka. Letzterer steht in Band zwei und drei im Zentrum der Handlung, da sich die Mangaka auf seine Beziehung zu dem Ausbilder TJ konzentriert und Asaoka mit einer kriminellen und gefährlichen Gang in Kontakt kommt.

Calling Band 2Inhaltlich ist „Calling“ ein gelungenes Werk, das Lust auf mehr macht. Der erste Band kratzt zwar bei der eigentlichen Geschichte rund um die Anti-Terror-Einheit Mlediglich an der Oberfläche, doch man wird dennoch gut unterhalten und lernt die wichtigen Figuren kennen. Im zweiten Band „Nowhere“ geht Miyamoto Kano schließlich in die Tiefe und baut eine spannende, interessante Geschichte auf, bei der auf der einen Seite die Polizeieinheit, auf der anderen die Beziehung zwischen Asaoka und TJ beleuchtet wird. Shiki tritt ab hier nur noch am Rande auf, doch das fällt nicht stärker ins Gewicht, da ein großer Teil seiner Geschichte bereits in „Calling“ erzählt wird.

Die Charaktere sind sympathisch und gut nachvollziehbar. Shiki kommt zu Beginn sehr geheimnisvoll daher, seine wahre Persönlichkeit lernt der Leser erst später kennen. Asaoka ist manchmal ein bisschen zu unsicher und schwächlich, doch das ändert sich glücklicherweise im Laufe der Zeit. Auch die übrigen Figuren können überzeugen, insbesondere TJ, der im ersten Band nur einen kurzen Auftritt hat, später immer wichtiger wird.

Zeichnerisch ist „Calling“ auf hohem Niveau. Miyamoto Kano hat einen realistischen Zeichenstil, der relativ schlicht und einfach daherkommt. Die Mangaka verliert sich selten in überbordende Details, sondern konzentriert sich auf ihre Figuren und deren Emotionen. Diese fängt sie sehr gut ein und kann sowohl Shiki, als auch Keigo, Asaoka und TJ gut in Szene setzen. Zudem bereiten ihr ältere Menschen und eine gewisse Eigendynamik der Personen keine Probleme. Miyamoto Kano ist routiniert und weiß, was sie tu, und diese Sicherheit spürt man als Leser, auch wenn die Zeichnerin nicht mit Details und aufwendigen Designs beeindrucken kann.

Nach der zweibändigen Reihe „Sleeping Moon“ legt Carlsen eine sehr schöne, atmosphärische und gut umgesetzte neue Kurzserie von Miyamoto Kano vor. „Calling“ ist ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht und Fans stillerer und realistischer Boys Love Mangas begeistern dürfte. Dank der gut nachvollziehbaren Charaktere und der schnörkellosen Zeichnung ist „Calling“ auf jeden Fall einen Blick wert. Zu empfehlen.

© Koriko

Calling: © 2009 Kano Miyamoto, Takeshobo Co., Ltd. / Carlsen