Name: |
Karneval |
Englischer Name: |
Carneval |
Originaltitel: |
Karneval |
Herausgebracht: |
Japan: Ichijinsha 2008
Deutschland: EMA 2012 |
Mangaka: |
Touya Mikanagi |
Bände: |
20 Bände, wird fortgesetzt |
Preis pro Band: |
6,99 € (Band 1)
7,00 € (Band 2-14)
7,50 € (Band 15)
8,50 € (ab Band 16) |
Story:
Alles was dem jungen und unschuldigen Nai von seinem Freund Karoku geblieben ist, ist ein seltsamer Armreif, den er eines Tages am Meer in einer „Pfütze roten Wassers“ gefunden hat. Dieser Armreif gilt als Erkennungszeichen von Circus, einer Organisation, die von Seiten der Regierung gebildet wurde, um gefährliche Verbrecher auszuschalten. Um Karoku zu finden, macht sich Nai auf die Suche nach Mitgliedern von Circus und endet bei Mine, die der seltsamen Organisation angehören soll. Als diese sich jedoch als gefährliches Monster entpuppt, das Menschen frisst, wird Nai von dem jungen Taschendieb und Einbrecher Gareki gerettet, der sofort erkennt, wie wertvoll Nais Armreif sein könnte. Er nimmt Nai bei sich auf, um ihn bei seiner Suche zu unterstützen, in der Hoffnung Nai irgendwann für seine Zwecke zu benutzen.
Dass das Leben mit Nai nicht einfach ist, erkennt Gareki, als dem Jungen der Armreif von einem korrupten Mitglied des Sicherheitsdienstes einer Stadt abgenommen wird und Nai als Mörder deklariert wird. Nachdem sie den Armreif zurückgeholt haben, fliehen sie aus der Stadt und geraten in eine Geiselnahme in einem Zug. Dort stolpern sie zum ersten Mal über echte Circus-Miglieder – Hirato und Tsukumo. Zudem offenbart sich, dass Nai kein gewöhnlicher Mensch ist, sondern über ein außerordentlich gutes Gehör verfügt, was dabei hilft die versteckten Bomben zu entschärfen, die im Zug angebracht wurden.
Da Nai immer noch steckbrieflich gesucht wird, sind sie erneut zur Flucht gezwungen, begegnen Circus aber kurz darauf bei einer Show der Organisation wieder. Sie lernen weitere Mitglieder kennen und werden mit auf Hiratos Schiff genommen, da dieser starkes Interesse an Nai zeigt, und sich bereiterklärt sie bei der Suche nach Karoku zu unterstützen. In den folgenden Wochen freunden sich Gareki und Nai nicht nur mit den Circus Mitgliedern an, sie erfahren auch, dass Circus eine Organisation jagt, die Menschen zu Versuchszwecken in Monster verwandelt und es sich als Ziel gesetzt hat, den Kopf der Verbrecher zur Strecke zu bringen. Zudem wird immer deutlicher, dass Nais Freund Karoku auf irgendeinem Weg mit den Machenschaften der Verbrecher in Verbindung steht und das Nai ein ganz besonderes Lebewesen ist…
Eigene Meinung:
„Karneval“ stammt aus der Feder Touya Mikanagis, die zuvor lediglich in den Zero-Sum Anthologien „Arcana“ auftauchte. Mit „Karneval“ gelingt ihr ein spannendes, gut durchdachtes Debüt, das mit einer interessanten Story und ungewöhnlichen Charakteren punkten kann. Die Geschichte selbst spielt in einer fiktiven Welt, zu der man leider nicht viel erfährt und setzt direkt im Geschehen ein. Dadurch wird der Leser sofort mitgerissen und es fällt schwer den Manga aus der Hand zu legen. Zudem gelingt es der Künstlerin dank einiger Rückblenden und unerklärlicher Ereignisse jede Menge Spannung aufzubauen.
Auch die Charaktere sind erfrischend anders. Zu Beginn nervt Nais Naivität und sein seltsames Verhalten, doch das klärt sich später und macht den Charakter in sich logisch und in sich schlüssig. Gareki wirkt zu beginn ein wenig schroff und stoffelig, doch er ist der passende Gegenpol zu Nai. Auch die verschiedenen Circus- Mitglieder, die über die Fähigkeit verfügen ihre Waffen aus dem Nichts zu erschaffen, sind interessant gestaltet und haben alle ihre Ecken und Kanten.
Der Zeichenstil Touya Mikanagis ist sehr schön und lebendig. Die Mangaka hat einen Hang für hübsche Charaktere, liebt Details und ist sehr verspielt, wenn es um Accessoires und aufwändige Hintergründe geht. Damit hat sie einen wunderbar filigranen Shojo-Stil, kann jedoch ohne Probleme auch Action – und Kampfszenen zu Papier bringen, da sie mit Perspektiven umgehen kann und die Seiten sehr dynamisch aufgebaut sind. Hin und wieder wirken die Körper ein wenig zu lang, doch im Laufe der zeit gewöhnt man sich daran.
Insgesamt ist „Karneval“ ein Muss für jeden Josei- Fan, der fantastische und mysteriöse Geschichten mag. Die Story ist spannend und die Charaktere sind ungewöhnlich und interessant aufgebaut. In Kombination mit ihrem schönen Zeichenstil, der mehr zu einer Shojo-Zeichnerin passt, ist „Karneval“ mehr als einen Blick wert. Es lohnt sich.
© Koriko
Karneval: © 2008 Touya Mikanagi, Ichijinsha Inc. / EMA