„Schulmädchen-Report“ erhält winzige Anime-Umsetzung

Schulmädchen-Report Band 1Das Online-Magazin Grand Jump Web von Shueisha gab am Mittwoch bekannt, dass die Mangaserie „Schulmädchen-Report“ (OT: „Otome no Teikoku“) von Kishi Torajiro eine kleine Anime-Umsetzung erhält. Die Ankündigung gibt bekannt, dass sich die Charaktere für 6 Sekunden bewegen werden! Das Video wird ab 17. Juli zu sehen sein. Etsuko Sumimoto wird die Animationen zeichnen.

Hierzulande erscheint die Mangaserie seit 2012 bei Planet Manga.

Quelle: ANN

Schulmädchen-Report

Name: Schulmädchen-Report
Englischer Name:
Originaltitel: Otome no Teikoku
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2010
Deutschland: Planet Manga 2012
Mangaka: Kishi Torajiro
Bände: 12 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band:: 7,95 € (Band 1-3)
8,99 € (ab Band 4)

Schulmädchen-Report Band 1Story:
Der Highschoolalltag in einer reinen Mädchenschule ist nicht immer leicht, insbesondere wenn die unterschiedlichsten Persönlichkeiten aufeinander treffen. Seien es die beiden Freundinnen Ayano und Miyoshi, die sich extrem nahe stehen und keinerlei Geheimnisse voreinander haben; die Klassenbeste ONoda, die sich eigentlich aufs Lernen konzentrieren will, jedoch immer wieder von den leicht schlüpfrigen Aktionen ihrer Mitschülerinnen abgelenkt wird oder die vollbusige Chie, die zu Beginn die unnahbare Ai nicht ausstehen kann, bis sie ihre Klassenkameradin näher kennenlernt – die Kurzepisoden drehen sich um die unterschiedlichen Beziehungen zwischen Freundinnen. Dass es dabei durchaus auch erotischer zugehen kann, ist keinem der Mädchen unangenehm und so wird gemeinsam der weibliche Körper und die unterschiedlichen Reaktionen auf Berührungen erforscht. Dass sich die jeweiligen Pärchen näher kommen und es hin und wieder zu kleinen Eifersüchteleien kommt, ist vorprogrammiert und sorgt für die ein oder andere lustige Szene …

Eigene Meinung:
Mit „Schulmädchen Report“ legt Planet Manga einen weiteren Girls Love Manga des „Maka-Maka“ Erfinders Kishi Torajiro vor. Einmal mehr dreht sich alles um lesbische Liebe, dieses Mal jedoch nicht auf ein einzelnes Paar beschränkt, sondern auf viele unterschiedliche Charaktere und Pärchen. Die teilweise nur 3-4 Seiten umfassenden Einzelepisoden geben lediglich kurze Einblicke in die Welt der Highschool Schülerinnen und versorgen den Leser mit einigen schlüpfrigen Anblicken und Details, ohne zu die Grenze zur echten Erotik jemals zu überschreiten. So ist die Altersempfehlung „ab 16“ allemal gerechtfertigt, denn im Gegensatz zu „Maka-Maka“ geht Kishi Torajiro nie weiter als bis zur ersten Berührung oder bis zu einem leichten Kuss.

Schulmädchen-Report Band 2Wirkliche Handlung und Charakterentwicklung sucht man vergeblich, was an den lockeren und seichten Kurzepisoden liegt und vom Künstler auch nicht beabsichtigt sind. Kishi Torajiro will mit „Schulmädchen Report“ lediglich unterhalten und das Leben der weiblichen Teenager von heute zeigen und dabei vor allem den weiblichen Körper in allen erdenklichen Posen in den Mittelpunkt rücken. Hat er in „Maka-Maka“ ab einem gewissen Zeitpunkt auch einige dramatische Elemente eingebaut und die Charaktere an den Geschehnissen reifen lassen, ist diese Reihe leider nicht darauf ausgelegt mehr Tiefgang und Handlung zu entwickeln.

Kishi Torajiros Stil mutet eher frankobelgisch als japanisch an, was vorwiegend an den realistischen Zeichnungen liegt, obgleich er dieses Mal durchaus typische Mangaelemente (SDs etc.) verwendet. Zudem sind die Zeichnungen dieses Mal in schwarz/weiß gehalten und mit Rasterfolie versehen. Die Charaktere sind ebenfalls realistisch gehalten, so dass kein Mädchen dem anderen gleicht. Mal wirkt die eine ein wenig pummeliger, während die andere eine eher knabenhafte Statur hat, mal hat die andere eher wenig Oberweite, während ihre Freundin Probleme hat, sich vor anzüglichen Bemerkungen zu retten. Das macht das Lesen durchaus angenehm, da Kishi Torajiro die Charaktere nicht nach einer Gussform zeichnet, sondern für jede Figur andere körperliche Merkmale ausgewählt hat.

Da der Schwerpunkt des Mangas komplett auf den Mädchen und ihren Körpern liegt, sucht man Hintergründe vergeblich. Dafür bekommt der Leser ungewöhnliche Perspektiven und Einblicke auf die einzelnen Protagonisten.

Insgesamt ist „Schulmädchen Report“ ein Muss für Fans des Künstlers und diejenigen, die realistische Girls Love Mangas mögen, in denen es weder eine tiefgreifende Handlung noch ungewöhnliche Charaktere gibt. Der Schwerpunkt liegt rein auf alltäglichen Situationen und kurzen, teils erotischen Abenteuern, die allerdings niemals so explizit werden, dass Kishi Torajiros Werk den Stempel „ab 18“ bekäme. Da „Schulmädchen Report“ weder mit einer romantischen Shojo – Story, noch mit interessanten Charakteren punkten kann, sollten vor allem weibliche Girls Love Leser im Vorfeld einen Blick hinein werfen. Kishi Torajiro spricht vor allem erwachsene, männliche Leser an und in diesem Zusammenhang ist „Schulmädchen Report“ wahrscheinlich auch am ehesten dieser Zielgruppe zu empfehlen.

© Koriko

Schulmädchen-Report: © 2010 Kishi Torajiroato, Shueisha Inc./ Planet Manga

Maka-Maka

Name: Maka-Maka
Englischer Name: Maka-Maka
Originaltitel: Maka-Maka
Herausgebracht: Japan: JIVE 2003
Deutschland: Planet Manga 2010
Mangaka: Kishi Torajiro
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 14,95 €

Maka-Maka Band 1Story:
Nene und Jun sind beste Freundinnen, die alles miteinander teilen. Sie reden miteinander offen über ihre Beziehungen, über Männer und alles, was sie bewegt. Dazu gehören natürlich auch Details über ihr Sex- und Liebesleben, wobei sie nicht davor zurückschrecken auch untereinander einige Berührungen und Intimitäten auszutauschen. Für beide gilt, dass man durchaus auch mit der besten Freundin Spaß haben kann, ohne sich gleich in eine Beziehung zu stürzen, solange es sich für beide gut anfühlt und niemand dabei verletzt wird. So ist es für beide kein Problem einander näher zu kommen und schon bald entdecken sie, wie gut sie sich in der Nähe der jeweils anderen fühlen. Nene, die Modedesign studiert und zumeist wechselnde Beziehungen hat, vertraut alles ihrer besten Freundin an und auch Jun, ihres Zeichens ebenfalls Designerin und Künstlerin fühlt sich von Nene angezogen.

So dauert es nicht lange, bis sich ihre Beziehung immer weiter vertieft, und obwohl ihr erotischen Spielchen nie dafür sorgen, dass sie ihren festen Freunden den Laufpass geben, kommen sie sich doch unweigerlich näher. Nene muss erkennen, wie viel besser es sich anfühlt, wenn sie mit Jun schläft und wie sehr sie die Nähe ihrer Freundin genießt. Und auch Jun, die zumeist mit mehreren Männer parallel ausgeht, verbringt viel lieber ihre Zeit mit Nene, obgleich sie überhaupt kein Problem damit hat, dass Nene bereits in festen Händen ist…

Eigene Meinung:
Die Handlung von „Maka-Maka“ zusammenzufassen ist nahezu unmöglich, da der Manga im Grunde gar keine besitzt. Der Künstler Kishi Torajiro konzentriert sich bei den 5-6 Seiten umfassenden, sehr kurzen Kapiteln zumeist auf eine – die erotischen Spielereien und das Näherkommen der beiden Mädchen Nene und Jun.

Dementsprechend deutlich und explizit ist der vollfarbige Comicband auch – in fast nahezu jedem Kapitel geht es um Sex – sei es nun zu Hause, in der Schule, am Meer, in der U-Bahn… die Protagonisten können nirgendwo die Finger voneinander lassen, was natürlich auch dafür sorgt, dass es keinen wirklichen roten Faden in der Handlung gibt. Kishi Torajiro konzentriert sich vollkommen auf die erotischen Aspekte ihrer Beziehung und entwirft daher nur kurze Szenen aus dem gemeinsamen Leben von Nene und Jun. Nur selten kommen andere Charaktere oder Männer zum tragen – es werden nur die Probleme der Mädchen thematisiert. Es muss jedoch erwähnt werden, dass die Gespräche und Szenen teilweise arg aufgesetzt wirken. Zum Teil verhalten sich die Mädchen so auffällig, dass sowohl ihre Gespräche, als auch die Reaktionen der Gesellschaft unrealistisch wirken.

Maka-Maka Band 2Da man jedoch davon ausgehen kann, dass Kishi Torajiro lediglich seine eigene erotischen Fantasien zu Papier bringen wollte, hat er sich insgesamt auch weniger um die Rahmenhandlung oder gar um Charakterentwicklung gekümmert. Denn ein wirkliche Veränderung oder Weiterentwicklung findet nicht statt, mit Ausnahme, dass sich Jun und Nene, aufgrund ihrer sexuellen Erfahrungen miteinander, näher kommen.

Die Zeichnungen des Künstlers muten eher frankobelgisch an, als japanisch. „Maka-Maka“ ist vollfarbig, das Album großformatig und die Kapitel sind sehr kurz gehalten. Die Coloration wirkt an einigen Stellen etwas platt und die Hintergründe sind minimalistisch gehalten, jedoch bemüht sich der Künstler keine leeren Panele zu zeichnen, sondern überall für einen passenden Rahmen in Form von mal angedeuteten, mal detaillierten Hintergründen zu sorgen.

Kishi Torajiro verzichtet bei „Maka-Maka“ auf die typischen Mangafiguren- und elemente. Nene und Jun sind realistisch gehalten, haben dementsprechend auch sehr weibliche Proportionen und besitzen nicht die perfekten Modelmaße. Sie sind nicht die klassischen Schönheiten und Kishi Torajiro versteht es sie in jeder Situation passend in Szene zu setzen. Der Erotikfaktor bei seinen Zeichnungen ist natürlich sehr hoch, doch nie wirken die erotischen Szenen wirklich plump oder sexistisch. Das mag zum einen daran liegen, dass er trotz aller Erotik nie zu explizit wird und zum anderen alles recht natürlich wirkt.

Insgesamt ist „Maka-Maka“ zwar einer der wenigen Yuri-Mangas, die bisher ihren Weg nach Deutschland gefunden haben, richtet sich jedoch ganz deutlich an erwachsene Männer. Sowohl was die Zeichnungen, die Handlung und die Charaktere betrifft ist „Maka-Maka“ nur etwas für, diejenigen, die erotische Mangas suchen und genug von den typischen japanischen Mangas haben. Kishi Torajiro legt einen Yuri- Comic vor, der wohl die meisten männlichen Fantasien beflügeln wird und meiner Meinung nach eher ein FSK 18 verdient…

© Koriko

Maka-Maka: © 2003 Kishi Torajiroato, JIVE Ltd./ Planet Manga