Name: |
Lady Snowblood Extra |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
Shurayuki Hime Gaiden |
Herausgebracht: |
Japan: Koike Shoin 2006
Deutschland: Carlsen 2010 |
Mangaka: |
Story: Kazuo Koike
Zeichnungen: Ryoichi Ikegami |
Bände: |
Einzelband |
Preis pro Band: |
14,90 € |
Story
Nachdem sie einige Zeit untergetaucht war, kehrt Yuki Kashima eines Tages nach Tokyo zurück. Gerüchten zufolge sei Kiku Dajire, die unter dem Decknamen „Dajire, die Chrysantheme“ an der Spitze der Taschendiebe in der Kanto-Region steht, schwer erkrankt. Da die alte Frau stets eine treue Weggefährtin und eine Art dritte Mutter war, beschließt Yuki, sie zu besuchen. Daher sucht sie das Haus der Geldverleiherin Shizuka Jinba, in der sich „Tante Dajire“ aufhalten soll.
Im Anwesen des Jinba-Clans ist die Überraschung groß: Die Verleiherin Shizuka ist keine andere als die Tochter es Ryuzo Jinba, der einst von Yuki im Zuge eines Auftrages ermordet wurde. Shizuka führt nun an seiner Stelle den Clan. Ferner ist die junge Frau auch noch mit Naoto Ishizaka verheiratet, dem Sohn des Oberhaupts der ausländerfeindlichen Partei der Schwarzen Schildkröten. Auch mit ihm hatte „Lady Snowblood“ schon „geschäftlich“ zu tun.
Es stellt sich heraus, dass die Gerüchte um eine angebliche Krankheit Dajires absichtlich von Naoto gestreut wurden, um Yuki aus ihrem Versteck zu locken. In Wirklichkeit ist die „Chrysantheme“ längst verstorben.
Doch nun, da Yuki und Shizuka aufeinander getroffen sind, können beide nicht einfach wieder ihrer Wege gehen: Shizuka fordert „Lady Snowblood“ zu einem Schwertkampf heraus, um ihren toten Vater zu rächen. Für den Fall, dass sie dabei sterben sollte, sieht sich wiederum Naoto in der Pflicht, in diesem Fall gegen Yuki anzutreten. Zudem beschäftigt der Politikersohn und Yakuza-Boss auch noch zwei ebenso zwielichtige wie talentierte Gestalten, die unbemerkt aus dem Hintergrund angreifen können.
Yuki alias „Lady Snowblood“ sieht sich ein weiteres Mal von ihrer blutigen Vergangenheit eingeholt. Ihr bleibt nichts anderes übrig als der Kampf, um weiter existieren zu dürfen…
Eigene Meinung
„Lady Snowblood“ ist zurück! Dieser Extra-Band bildet den vierten Band und damit die Fortsetzung der Kult-Serie um die Rächerin mit dem Regenschirm. Dabei ist nicht nur hervorzuheben, dass seit Erscheinung der drei ersten Bände mehr als 30 Jahre vergangen sind – auch der Tod des ursprünglichen Zeichners Kazuo Kamimura liegt über 20 Jahre zurück. Darum übernahm bei diesem Band Ryoichi Ikegami (u.a. „Crying Freeman“) dir Verantwortung für die Zeichnungen. Das Ergebnis ist kurz gesagt mehr als beachtlich. Naturalistische Darstellungen der Charaktere vor einfachem, aber ausdrucksstarkem Hintergrund sind das Rezept Ikegamis.
Nicht zuletzt, weil das Flair der bedrückenden Zeichnungen Kamimuras dennoch erhalten bleibt, wird dieser Band der Herausforderung und den zugegeben hohen Erwarten mehr als gerecht. Tatsächlich schafft es Ikegami, durch die Mimik der Figuren, insbesondere bei der Protagonistin, eine Atmosphäre und Gefühle zu schaffen, die in der Form in den alten Bänden nicht so intensiv war. Die deutsche Ausgabe beglückt zudem mit mehreren Arts auf Farbseiten. Damit verbunden ist ein kleiner Überblick über die bisherigen Stationen der Manga-Serie und einer Erläuterung, wie es zu diesem neuen Band kam.
Von der Story her ist der Band die direkte Fortsetzung der ersten beiden Bände, der dritte Band wird hiernach wie ein Einschub. Kazuo Koike beweist abermals, dass er sein Handwerk beherrscht. Und wichtig für Fans: Er liefert erneut ein offenes Ende und damit die Hoffnung auf weitere Bände. Die wären dann nämlich sicherlich ebenso lesenswert!
Der Band wird abgerundet durch zwei Kurzgeschichten des Zeichners Ryoichi Ikegami, die ebenfalls dem History-Genre zuzuordnen sind. Das Setting ist aber in beiden Fällen früher anzusiedeln, was die Storys nicht unattraktiver macht.
© Rockita
Lady Snowblood Extra: © 2006 Kazuo Koike & Ryoichi Ikegami Koike Shoin / Carlsen