Ludwig Revolution
Name: | Ludwig Revolution |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Ludwig Kakumei |
Herausgebracht: | Japan: Hakusensha 2004 Deutschland: Carlsen 2005 |
Mangaka: | Kaori Yuki |
Bände: | 4 Bände |
Preis pro Band: | 6,00 € |
Story
In dem One-shot „Ludwig Revolution“ interpretiert Kaori Yuki die Märchen der Gebrüder Grimm auf ihre Weise. Die Rolle der Hauptperson spielt Prinz Ludwig, der die an sich abgeschlossenen Geschichten miteinander verknüpft. Allerdings das Einzige, was ihn mit den Prinzen aus Grimms Märchen verbindet, ist sein Aussehen, denn er glänzt nicht gerade mit den besten Charaktereigenschaften. So macht er sich (anfangs etwas widerwillig) auf, um seine perfekte Traumfrau zu finden. Und diese sollte hauptsächlich eines besitzen – eine große Oberweite!
Schneewittchen „Blanche Neige“
Der König hat die zahlreichen Affären seines Sohnes satt. Deswegen schmeißt er Prinz Ludwig kurzerhand aus dem Schloss. Dieser ist über die Idee seines Vaters, der Prinzessin des Nachbarreiches einen Heiratsantrag zu machen, nicht sonderlich begeistert. Da ihm jedoch keine andere Wahl bleibt macht er sich, mit seinem treuen Diener Wilhelm, doch noch auf den Weg zu Prinzessin Blanche.
Doch Blanche (frz.: Weiß) ist nicht so wie man, aufgrund ihres Namens, vermuten könnte. Sie ist sogar ziemlich gerissen und schreckt vor nichts zurück, um ihren Machthunger zu stillen. Ludwig lässt sich jedoch nicht von ihrem schönen Aussehen täuschen und durchschaut ihre wahren Motive schnell. Die Handlung spitzt sich am Ende der Geschichte zu und Ludwig muss sich am Ende wohl oder übel nach einer neuen Braut umsehen.
Rotkäppchen „Chapperon Rouge“
In diesem Kapitel gibt es einen kleinen Einblick in die Kindheit Ludwigs und Wilhelms. Wilhelm war damals in ein Mädchen namens Lisette verliebt, dass sehr mit Ludwig um Wilhelms Freundschaft konkurrierte.
Eines Tages wurde Lisette von ihren Eltern in den Wald geschickt, um der Großmutter Kuchen und Wein zu bringen. Allerdings wird sie von einem mysteriösen, sprechenden Wolf getäuscht, den sie für ein Waldmonster hält. Aufgrund der Lügen, die der Wolf ihr über ihre Eltern eingeredet hatte, stürmte sie nach Hause und tötete beide blind vor Zorn, bevor sich alles als ein Missverständnis herausstellen konnte. Wer dafür verantwortlich war, wird am Ende recht offensichtlich. Denn der ausgestopfte Wolf des Schlosses wird vermisst…
Dornröschen „Princesse de Ronces“
Wieder in der Gegenwart: Ludwig hat sich in den Kopf gesetzt, die schlafende Prinzessin Friederike zu erwecken. Das es sich hierbei nur um eine Legende handelt und eine seltsame maskierte Frau ihn auch noch davor warnt, zu dem verfluchten Schloss zu gehen, stört ihn recht wenig. Denn für die perfekte Frau, mit den perfekten Maßen, würde er so ziemlich alles tun.
Dementsprechend enttäuscht ist Ludwig, als sich herausstellt, dass es sich bei dem Mädchen, welches ihn im Traum aufgesucht hat, um die verwunschene Prinzessin Friederike handelt. Denn diese ist nicht nur flach wie ein Brett, sondern auch streitlustig. Nachdem er herausgefunden hat, um wen es sich hier handelte, findet er eine Möglichkeit, sie wieder im Traum zu besuchen. Er erfährt so die Umstände, durch die Friederike in den hundertjährigen Schlaf fiel. Ludwig findet schnell heraus, dass das Dornengefängnis von der sich unverstanden fühlenden Friederike selbst geschaffen wurde und dass so etwas wie ein Fluch niemals existiert hat. Mittlerweile hat Ludwig angefangen Gefühle für sie zu entwickeln, doch auch in dieser Geschichte gibt es kein Happy End, denn die Zeit fordert ihre „gestohlenen“ Jahre zurück!
Blaubart „Barbe Bleu“
In dieser Geschichte wird Ludwig von Blaubart für seine Verlobte gehalten, da dieser unter extremer Kurzsichtigkeit leidet. Ludwig findet nicht nur heraus, dass Blaubart eine gespaltene Persönlichkeit hat, sondern auch was sich in der verbotenen Kammer befindet, dessen Zutritt „ihr“ von Blaubart strikt verboten wurde. Auch Rotkäppchen trifft man in diesem Kapitel wieder, die sich mittlerweile einen Namen als gesuchte Serienkillerin gemacht hat. Diese Geschichte nimmt ebenfalls ein sehr märchenuntypisches Ende.
Eigene Meinung
Mir hat der Manga sehr gut gefallen. Kaori Yuki hat die Idee gut umgesetzt. Der Manga ist zwar recht düster, aber es gibt auch genug lustige Szenen, die das Ganze auflockern. Die Zeichnungen sind typisch Kaori Yuki und passen auch sehr gut zu der Atmosphäre der Geschichten. Für ganz junge Leser ist der Manga eher nicht zu empfehlen, da er teilweise doch recht brutal ist.
© Raine
Ludwig Revolution: © 2004 Kaori Yuki, Hakusensha / Carlsen