Name: |
Martillo’s Mysterious Books |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
Martillo’s Mysterious Books |
Herausgebracht: |
Deutschland: Tokyopop 2014 |
Mangaka: |
Luisa Velontrova |
Bände: |
Einzelband |
Preis pro Band: |
6,50 € |
Story
Die chaotische Shai ist Dämonenjägerin und Tochter des Buchhändlers Fabio Martillo, der eines Tages nach Italien reist, um seine Frau zu besuchen. Seinen Buchladen überlasst er während seiner Abwesenheit ihr und seinem Lehrling Vivyan, der ebenfalls leicht magische Fähigkeiten besitzt. Als durch Shais Unaufmerksamkeit das Tagebuch von Vivyans Großvater gestohlen wird, ist Shai fest entschlossen das Buch zurückzubringen. Immerhin bedeutet es nicht nur Vivyan eine Menge, es enthält auch das Wissen über Magie, das der alte Mann auf seinen Reisen gesammelt hat. Unterstützt wird sie dabei von Vivyan und ihrem Freund und Dämonenjäger Servas. Schon bald stoßen die drei auf die heiße Spur eines Magierzirkels, dem Vivs Großvater einst angehört hat …
Eigene Meinung
“Martillo’s Mysterious Books“ stammt von der deutschen Zeichnerin Luisa Velontrova die bereits mit Kurzgeschichten in den Anthologien „Blütenträume“ und „Kappa Maki“ vertreten war, ebenso mit „Frau Holle“ im „Grimms Manga Sonderband“, der bei Tokyopop erschienen ist. Der vorliegende Manga ist ihr erstes längeres Werk und gehört wie auch ihre Kurzgeschichten dem Shojo-Genre an.
Die Geschichte bietet einige interessante Grundideen, allerdings werden die meisten davon nicht weiterverfolgt und ausgebaut. Gerade die Hintergründe um den Buchladen und die magischen Bücher, die laut Titel und Klappentext vorkommen sollten, sind im Grunde nur am Rande existent und werden kaum beleuchtet. Insgesamt ist es überraschend wie wenig der Inhalt mit dem Klappentext zu tun hat, denn die Geschichte um Shai, Vivyan und Servas geht in eine vollkommen andere Richtung, was ein wenig enttäuscht, wenn man das Manga aufgrund des Klappentextes gekauft hat.
Dennoch bietet “Martillo’s Mysterious Books“ einen interessante, wenngleich etwas verworrene Handlung, in der es um Magie, Dämonenjäger und Bücher geht. Luisa Velontrova hat eine Menge Ideen und Figuren eingebaut, die durchaus spannend und außergewöhnlich sein könnten, wenn man ihnen ein wenig mehr Platz eingeräumt hätte. Es bleibt einfach zu vieles zu vage, als dass man den Manga wirklich hätte genießen können. Entweder hätte man weniger einbauen sollen, oder die Geschichte auf mehrere Bände anlegen müssen, um die Figuren und Hintergründe ordentlich zu beleuchten. So geht vieles verloren, was wirklich schade ist, da man aus den Grundideen wirklich viel hätte machen können.
Wie erwähnt sind die Figuren wirklich interessant und wissen zu überzeugen. Während die Hauptfiguren ein wenig stereotyp geraten sind – Shai ist die typische chaotische Heldin, die nicht auf den Mund gefallen ist, Vivyan und Servas die beiden Jungs, die durchaus an Shai interessiert sind und um sie kämpfen – sind die Nebenfiguren wirklich ungewöhnlich und machen Lust auf mehr. Sei es der Postbote Lleu, der Magie Lian oder Shais Vater, man möchte gerne mehr über sie erfahren. Vielleicht ergibt sich ja für die Zeichnerin irgendwann die Gelegenheit mehr über die drei und die Welt zu erzählen, in der “Martillo’s Mysterious Books“ spielt.
Zeichnerisch ist Luisa Velontrovas Stil Geschmackssache. Sie hat einen sehr feinen und luftigen Stil, allerdings ist er auch sehr fehleranfällig. Das merkt man ganz besonders an den Profilen, die sehr flach geraten sind und der Anatomie, die durch sehr lange Oberkörper und dünne Gliedmaßen besticht. Auch die Tatsache, dass Luisa Velontrova keinerlei Nasen zeichnet ist nicht jedermanns Geschmack – gerade bei älteren Figuren wirkt das eher lächerlich als hübsch. Auch bei den Actionszenen und dynamischen Kampfsequenzen stößt die Zeichnerin an ihre Grenzen.
Insgesamt ist “Martillo’s Mysterious Books“ ein Manga, der nur wenig mit dem gemein hat, was man erwartet – die Geschichte ist ganz nett, reizt jedoch das Potenzial nicht aus, was die Welt und die Figuren bieten und wirkt dadurch irgendwie unfertig. Luisa Velontrovas feiner, skizzenhafter Stil ist Geschmackssache, für die Actionszenen ist er eher nicht geeignet, so dass “Martillo’s Mysterious Books“ eher etwas für Fans der Zeichnerin ist.
© Koriko
Martillo’s Mysterious Books: ©2014 Luisa Velontrova, Tokyopop