Lupus in Fabula
Name: | Lupus in Fabula |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Lupus in Fabula |
Herausgebracht: | Deutschland: Carlsen 2016 |
Mangaka: | Kamineo |
Bände: | 3 Bände |
Preis pro Band: | 7,95 € |
Story:
Special Agent Juri Wolkow, der von allen nur „J“ genannt werden will, ermittelt für das FBI in Kriminalfällen, in denen „Metahominidae“ involviert sind – übernatürliche Wesen wie Werwölfe, Hexen und Untote. An einem der Tatorte taucht eines Tages die muntere und enthusiastische Ace auf, die J anscheinend, ohne dass er darüber in Kenntnis gesetzt wurde, als Partnerin zugeteilt wurde. Obwohl sie vorgibt, von Metahominidae überhaupt keine Ahnung zu haben, schafft sie es durch ihren Mut und ihre festen Überzeugungen ziemlich schnell, von J als Partnerin akzeptiert zu werden. Gemeinsam gehen sie einem Fall nach dem anderen auf den Grund. Unterstützt werden sie hierbei von Sky, einem Computerhacker, der für J möglicherweise mehr als nur ein guter Freund ist und ihm und Ace immer aus der Ferne wichtige Informationen beschafft. Der Informationsaustausch findet stets via Skype und Telefon statt.
Mit der Zeit wird immer deutlicher, dass J und Ace Geheimnisse voreinander haben. Sie sind jedenfalls beide keine gewöhnlichen Menschen und Ace weiß weit mehr über Metahominidae, als sie J glauben lässt. Dennoch sind sie einander treu ergeben und sie unterstützt ihn selbst bei seinen Alleingängen. Ein solcher bringt sie schließlich auf die Spur eines gefährlichen Werwolfs, der Nashoba heißt und für den ein Menschenleben rein gar nichts zählt. Werden sie ihn aufhalten können? Und was sind Aces wahre Beweggründe für ihre Zusammenarbeit mit J?
Eigene Meinung:
Bei „Lupus in Fabula“ handelt es sich um einen Mystery-Manga mit zwei sehr interessanten Hauptcharakteren. Anders als bei Akte X geht es nicht nur um die Bekämpfung und Verhaftung krimineller übernatürlicher Wesen. Kamineo war es auch sehr wichtig, zu verdeutlichen, mit welchen Problemen die Metahominidae in ihrem Alltag konfrontiert werden, sodass man als Leser Empathie zu ihnen aufbaut. Manche Fälle sind eher erheiternder Natur, andere hingegen sind ziemlich ernst und blutrünstig. Letztere könnten ruhig etwas komplexer und undurchsichtiger sein. Die Fallaufklärung gestaltet sich nämlich meistens sehr linear: Gleich der erste Verdacht bestätigt sich im Laufe der Ermittlungen und auch der Täter ist viel zu leicht enttarnt. Auf eine überraschende Wendung am Ende wartet man vergebens. Die Ermittlungsarbeiten von Polizei und FBI wirken zwar realistisch, doch gleich im ersten Fall fällt ein grober Schnitzer auf: Nachdem Scott Muller und eine von zwei Sekretärinnen tot aufgefunden werden, mit denen er ein Verhältnis hatte, hätte sowohl J und Ace als auch Detective Roux klar sein müssen, dass auch die zweite Sekretärin in akuter Lebensgefahr schwebt und Polizeischutz bedarf.
Dafür gibt es einige Mysterien, die die einzelnen Fälle überdauern und den Leser fesseln, wie z. B. das Mysterium um Ace: Ist sie eine Hexe? Was verheimlicht sie vor J? Steht sie überhaupt wirklich auf seiner Seite? Auch die Dynamik zwischen den beiden und Sky ist immer wieder amüsant. Kamineos Zeichenstil ist detailliert, wunderschön und ihre Hintergründe wirken sehr realistisch. Wer schon die Männer in Alpha² toll fand, die, anders als für das Boys Love-Genre üblich, behaart und männlich waren, wird sich an J umso mehr erfreuen, da dieser sogar noch maskuliner aussieht und gerne mit freiem Oberkörper oder nur einem Handtuch um die Hüften herumläuft. Doch abgesehen von leichten Andeutungen zwischen J und Sky spielt Boys Love in dieser Manga-Reihe höchstens eine sehr untergeordnete Rolle. Wer Mystery und Geschichten über übernatürliche Wesen mag, kann ruhig mal einen Blick riskieren. Auch der Humor ist nicht zu verachten und gespickt mit Popkultur-Anspielungen, z. B. auf „Robot Unicorn Attack Evolution“. Für Kamineo-Fans ein Muss!
© Ban_Mido
Lupus in Fabula: © 2016 Kamineo, Carlsen