Manga Madness: Serial Sausage Slaughter
Name: | Manga Madness: Serial Sausage Slaughter |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Entoman: Serial Sausage Slaughter |
Herausgebracht: | Deutschland: Tokyopop 2012 |
Mangaka: | David Füleki |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 5,00 € |
Story
Eine mysteriöse Mordserie hält die Stadt Chemnitz in Atem: Der Würstchenkettenwürger hat wieder zugeschlagen. Bereits zwölf mit Würstchenketten erdrosselte Leichen gehen auf sein Konto und ein Ende ist nicht abzusehen. Scheinbar wählt der Unbekannte auch seine Opfer willkürlich aus, denn ein Muster ist nicht abzusehen. Selbst der Profiler Schirmann, Top-Mann der Bundespolizei mit erstklassigen Zensuren auf der Akademie, beißt sich an diesem Fall die Zähne aus. Das liegt allerdings auch zu einem nicht unerheblichen Teil daran, dass ihm beim Anblick von Blut und inneren Organen regelmäßig die Galle hochkommt – und dass er schon Panik schiebt, bevor er die Leichen überhaupt zu Gesicht bekommen hat.
Für die Polizei ist klar: So geht es nicht weiter. Die Bundeskanzlerin gibt Signal für „Code Gelb“. Damit wird der legendäre Ermittler Detective Entoman auf den Fall angesetzt. Mit Unterstützung von Schirmann soll er den Mörder fassen. Und tatsächlich kann der Spezialist schon beim nächsten Opfer einige interessante Schlüsse ziehen. Eine Toastbrotscheibe mit aufgebackenem Gesicht wird für die beiden Ermittler zur heißen Spur – wenn sich Schirmann nur noch daran erinnern würde, wo er davon schon einmal gehört hat. Zwar weiß er nur, dass sich hinter dem Unbekannten ein Dauermörder mit Pseudonym Toastface verbirgt, doch ansonsten hat er keinerlei weiteren Erinnerungen.
Da lautere Zeugen quasi nicht vorhanden sind, steigt Entoman schnell auf unkonventionellere Wege um. Beim Massenmörder Roy Seyfert erhofft er sich Informationen zu Toastface. Trotz Schirmanns Bedenken entpuppt sich Roy trotz Neigung zu blutigen Tötungsmethoden als heiterer Geselle und noch dazu als absoluter Insider in der Mörderszene. Die Auskünfte, die er den Ermitteln aber geben kann, sind dagegen ernüchternd. Von einem „Toastface“ habe er noch nie etwas gehört, also könnte es ihn auch gar nicht geben. Auch weitere Informanten kommen zu diesem Ergebnis.
Erst von Entoman getrennt, kommt Schirmann der Geistesblitz. Ihm ist wieder klar, um wen es sich bei Toastface handelt. Doch ebenjener ist dem Profiler ebenso auf der Spur…
Eigene Meinung
Mit „Serial Sausage Slaughter“ präsentiert Tokyopop den zweiten Band aus der Reihe „Manga Madness“ von David Füleki, in der frühere Werke des deutschen Zeichners neu herausgegeben werden. In dieser Story mimt Kampf-Ente Entoman einen Spezial-Ermittler im Sherlock-Holmes-Outfit der mit seinem Assistenten Schirmann einen äußerst brutalen Mörder stellen soll und dabei ein ums andere Mal von unorthodoxen Methoden Gebrauch macht. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit beliebten Charakteren aus Fülekis Werken, darunter dem sympathisch-psychopathischen Massenmörder Roy Seyfert. Dabei ist dem Autor keine moralische Mauer zu hoch – im Zweifelsfall wird sie aus dem Weg gesprengt und Szenen gezeigt, vor denen sich anderen Zeichner scheuen würden. Im Comedy-Genre kann man vieles bringen und so auch Rentner, die vom Ermittelduo überfahren werden oder Leichen, denen die Gedärme aus dem Bauch heraus hängen. Füleki spielt mit makabren Scherzen, um einiges mehr noch, als in seinen zuletzt bei Tokyopop erschienenen Werken. Dabei schafft er es gleichzeitig, in diese ursprünglichen als Web-Comic publizierte Story allerhand Anregungen seiner Fans einzubauen, ohne dass die störend oder unpassend wirken.
Die Zeichnungen im typischen Stil des Autor mit expliziten Gewaltdarstellungen (darum Altersempfehlung 16+) ebenso wie fast schon zarte, gefühlvolle Momente entsprechen gehobenem Niveau.
Aus dramaturgischen Gründen wäre es sinnvoll gewesen, Fülekis „78 Tage auf der Straße des Hasses“ vor diesem Band zu veröffentlichen, da beispielsweise Roys Seyfert dann schon bekannt gewesen wäre. So darf man auf die nächste Veröffentlichung der Reihe gespannt sein und sich bis dahin an diesem gelungenen Werk erfreuen.
© Rockita
Serial Sausage Slaughter: © 2012 David Füleki, Tokyopop