Operation Liebe
Name: | Operation Liebe |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Hakui wa Ai ni somaru |
Herausgebracht: | Japan: Libre 2005 Deutschland: Tokyopop 2008 |
Autor: | Mari Asami |
Illustrator: | Hinako Takanaga |
Bände: | 4 Bände |
Preis pro Band: | 8,50 € |
Story:
Jun Asaka kommt nach einjährigem Aufenthalt aus den USA nach Japan zurück, um dort an der bekannten Seiwa Klinik zu arbeiten. Sein Vater ist Leiter der Klinik und möchte, dass Jun nicht nur als Arzt weiterkommt, sondern auch die Klinik zukünftig leitet, ein Umstand der dem jungen Mann eher Kopfzerbrechen bereitet. Er möchte lieber Menschen helfen und so beginnt er als Arzt für Innere Medizin seinen Dienst.
Schon am ersten Tag begegnet ihm ein neues Gesicht auf dem Klinikflur- Shogo Udo, seines Zeichens Herzchirurg und eine aufstrebende Größe an der Seiwa Klinik. Zwischen den Beiden funkt es, gleich wenn sie sich nur kurz sehen und nicht einmal kennen. Als kurz darauf Shogo zu einem Abendessen bei der Familie Asaka eingeladen wird um Juns Zwillingsschwester Tamaki kennenzulernen, begegnen sich die beiden wieder. Juns Vater strebt eine Hochzeit zwischen Shogo und Tamaki an, zeitgleich beginnt Jun den charmanten Arzt besser kennen zu lernen. Während Tamaki und Shogo ein Paar werden, bemerkt Jun, dass er sich in den jungen Arzt verliebt hat und er beginnt sich in einen One-Night-Stand zu flüchten. Doch auch Shogo kann der Anziehung Juns nicht wiederstehen und bei einem gemeinsamen Abendessen und einem längeren Aufenthalt an der Bar, erfährt Shogo nicht nur von Juns Homosexualität, sondern auch dass dieser versucht sich von dem Mann abzulenken in den er verliebt ist.
Rasend vor Eifersucht, nimmt er Jun mit in ein Hotelzimmer und die beiden schlafen mehrfach miteinander. Und obwohl Shogo Jun währenddessen seine Liebe gesteht, kann der junge Arzt nicht einfach so seine Familie hintergehen und sich auf eine Beziehung mit Shogo einlassen. Er beschließt seine Gefühle fortan zu verschließen und Shogo weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Dieser plant jedoch Jun für sich zu gewinnen und ihn den anderen Mann vergessen zu lassen, ohne zu wissen, dass er schon längst Juns Herz gefangen hat…
Werden sich die beiden am Ende endlich in den Armen halten? Oder sind Juns Gewissensbisse doch zu stark, um sich auf Shogo einzulassen? Und was ist mit dessen Plänen irgendwann nach Los Angeles zu gehen?
Eigene Meinung:
„Operation Liebe“ ist der erste Band einer vierbändigen Reihe, die nach und nach bei Tokyopop erscheinen soll und man kann sagen, dass es eine typischen Shonen-Ai Geschichte ist. Die Autorin hat sich auf das Pflaster der Krankenhäuser und Ärzte gewagt, so dass man auch öfters Fachbegriffe und Erklärungen aus dem medizinischen Bereich vorfindet, die teilweise jedoch den Lesefluss der Geschichte behindern. Auch ansonsten wirkt die Geschichte wenig innovativ, die Szenerie um ein Zwillingspärchen und die geplante Hochzeit mit einer Frau ist ein oft gewähltes Grundmotiv von BL- Romanen, so dass er zwischendurch ein wenig ermüdend wirkt.
Dennoch lässt Mari Asami ihren Charakteren Zeit sich gegenseitig kennenzulernen und geht stark auf ihre Gefühle ein, auch wenn keiner der Charaktere eine wirklich gravierende Entwicklung durchlebt. Was hierbei besonders negativ auffällt, ist der Umstand, dass die Autorin zwischen ihren Protagonisten hin und her springt, so dass der Leser die Abschnitte mal aus Juns, mal aus Shogos Sicht erzählt bekommt. Das sorgt zusätzlich dafür, dass die Geschichte nur schleppend in Gang kommt und viel an Spannung verloren geht, da der Leser alles sofort weiß und es nichts mehr zu entdecken gibt. Dieses Problem zieht sich durch die gesamte Novel und es ist schon im Vorfeld klar, wie der Roman ausgehen wird. Dennoch wird die Story zum Ende hin etwas interessanter, so dass der zweite Band besser werden könnte, wenn Mari Asami an der Stelle anknüpft, an dem der erste Band endet.
Trotz der Zeit, die Asami ihren Charakteren gestattet, fühlt man sich an einigen Stellen gehetzt, da sehr oft die Geschichte zusammengefasst wird, um schneller den nächsten Höhepunkt (in doppeldeutigen Sinne) anzusteuern. Und gerade erotische Höhepunkte gibt es zuhauf in der knapp 280 Seiten starken Geschichte. Dementsprechend ist die Story erst ab 16 Jahren empfohlen, doch ist sie stellenweise so explizit, dass ich auch eine Empfehlung ab 18 verstanden hätte.
Insgesamt ist der Schreibstil einfach gehalten, ebenso der Satzbau und die Formulierungen. Die Geschichte bewegt sich auf einem recht niedrigen Level, wie bei den meisten Light Novels auch, so dass man hier keine literarischen Wunderwerke erwarten kann. Zudem fallen noch einige Rechtschreibfehler und falsche Redewendungen während des Lesens auf, doch das ist wohl eher der Übersetzung Tokyopops zu verdanken. Insgesamt lässt sich „Operation Liebe“ schnell lesen und bietet kurzweilige Unterhaltung, hinterlässt jedoch keinen tief bleibenden Eindruck.
Die Illustrationen stammen von Hinako Takanaga und sind wie gewohnt sicher, solide und hübsch anzusehen.
Fans von Boys Love und Hinako Takanaga werden kaum um diese Novel herum kommen. Wer Zeit hat, sollte im Vorfeld in den Roman hineinlesen, ob der Schreibstil zusagt oder nicht, ansonsten ist die Novel relativ austauschbar mit anderen gängigen Titeln aus dem BL-Programm der Verlage. Und bei diesen geht es letztendlich doch auch nur um das eine…
© Koriko
Operation Liebe: © 2005 Mari Asami/ Hinako Takanaga, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop