Name: |
Vassalord. |
Englischer Name: |
Vassalord. |
Originaltitel: |
Vassalord. |
Herausgebracht: |
Japan: MAG Garden 2006
Deutschland: Tokyopop 2010 |
Mangaka: |
Nanae Chrono |
Bände: |
7 Bände |
Preis pro Band: |
6,95 € |
Story:
Der junge Vampirjäger und Cyborg Charly J. Chrishunds arbeitet für den Vatikan und hat es sich zum Ziel gesetzt im Auftrag der Kirche Vampire zu beseitigen. Dass er selbst ein Vampir ist wiegt schwer und stürzt ihn regelmäßig in Verzweiflung, da es ihm nicht gelingt seinen Hunger im Zaum zu halten und er dann immer wieder seinen Erschaffer den Vampir Johnny Rayflo aufsuchen muss, um von ihm zu trinken. Rayflo selbst nutzt zumeist die Gelegenheit sich an seinen jungen Schützling heranzumachen und ihm mehrere doppeldeutige Angebote zu machen. Rayflo hat seinen Spaß daran Charly den zweifelhaften Spitznamen Cherry (japanisch für Jungfrau) zu geben und schließt sich ihm schließlich bei seinen Missionen an, insbesondere wenn diese Charly ins Ausland führen und er seinen „Meister“ als Futterquelle benötigt.
So verschlägt das ungleiche Duo zunächst nach China. Dort wird ein Kindvampir von der Kirche für Untersuchungszwecken gefangen gehalten und Charly wird ein seltsamer Handel angeboten. Um endlich ein vollständiger Priester zu werden zu können, soll Charley seinen Meister Rayflo den Geistlichen überlassen und sich dafür um Marie kümmern, den Kindvampir. Charley ist entsetzt und beschließt allein bei dem Treffen mit den Geistlichen aufzutauchen. Doch Rayflo lässt sich nicht so leicht zurückweisen und begleitet Charley, da er genau weiß, wie viel diesem der Eintritt ins Priesteramt bedeutet. Doch als sie dort ankommen, müssen sie feststellen, dass Marie sich ihrer Aufpasser entledigt und ein Blutbad angerichtet hat. Zudem verbindet sie einiges mit Rayflo und schließlich kommt es zum Kampf zwischen Charley und Marie, bei dem sich letztendlich auch Rayflo einmischen muss…
Nachdem sie halbwegs glimpflich ihre Mission in China hinter sich gebracht haben, erwartet sie in Amerika bereits der nächste Auftrag. Charley und Rayflo mischen sich unter die Besucher einer protestantischen Feierlichkeit der heiligen Neo-Union Church. Dort geht einiges nicht mit rechten Dingen zu und als direkt im Anschluss der Predigt des Geistlichen Mailers das riesige Kreuz herunterfällt, den Pastor halb erschlägt und eine tote Frau gefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse. Zeitgleich treffen Charley und Rayflo auf die junge Cheryl, die Untersuchungen in der Kirche anstellt und stolpern geradewegs in einen riesigen Komplott. Dass ausgerechnet sie als Täter verdächtigt werden ist nur der Anfang einer weitreichenden Geschichte, in der die geheimnisvolle Substanz „Vassalord“ eine wichtige Rolle spielt…
Eigene Meinung:
Nachdem Nanae Chrono bereits in „Peace Maker Kurogane“ beweisen konnte, dass sie Action, Situationskomik und Drama wunderbar miteinander kombinieren kann, gibt sie der Mischung nun noch Mystery und einen Hauch Boys Love hinzu. Dieses Mal kann sie sich richtig austoben, was weiblichen Fanservice betrifft und so ist es nicht verwunderlich, dass nicht nur der Leser in Charley und Rayflo ein Pärchen sehen, sondern auch etliche Nebencharaktere. Teilweise sind die Szenen keine wirklichen Andeutungen mehr, sondern einfach mehr. So könnten gerade diese Sequenzen einigen Boys Love Hassern böse aufstoßen und dafür sorgen, dass sie „Vassalord.“ gleich wieder aus der Hand legen. Dabei hat die Mangareihe wirklich einiges zu bieten, wenn man sich die Zeit nimmt und Rayflo und Charley auf ihren Abenteuern begleitet. Nanae Chrono gelingt es perfekt die Waage zwischen Action und Slapstick, Drama und angedeuteter Erotik zu halten. Dabei entwickelt sich nur nach und nach eine interessante Geschichte und erst ab Band zwei erkennt man den eigentlichen roten Handlungsfaden. Immer wieder werden einige Rückblenden eingewebt, die zeigen, wie sich Charley und Rayflo kennengelernt haben oder wie Rayflo selbst zu einem Vampir wurde. Später spielt auch noch Rayflos Erschaffer eine größere Rolle.
Nanae Chrono führt etliche interessante und individuelle Charaktere ein, die unterschiedlicher nicht sein könnten und erschafft dadurch ein komplett eigenes Universum. Es macht Spaß die Dialoge zwischen den Charakteren zu verfolgen, die vielen Hinweise und Rätsel zu entdecken und nach und nach die Geheimnisse um Vassalord aufzudecken.
Zeichnerisch ist „Vassalord.“ eine echte Perle. Die Mangaka versteht es jede Figur individuell und eigen zu gestalten, so dass sie nicht austauschbar sind, sondern eigene Gesichtszüge und Besonderheiten haben. Dabei ist es wirklich erfrischend einmal echte Männer mit Muskeln und kantigen Gesichtern zu sehen, die nicht unbedingt dem üblichen Bishonen- Standart entsprechen. Doch auch sonst kann Nanae Chrono überzeugen. Der Manga ist dynamisch umgesetzt und die Mangaka scheut sich nicht vor Kampfszenen und jeder Menge Action, was in Kombination mit den Dialogen und der knisternden Beziehung zwischen Rayflo und Charley eine interessante Mischung ergibt.
Insgesamt ist „Vassalord.“ schwer in eine Schublade einzuordnen, ebenso wenig wie „Black Butler“ und bedient mit einer spannenden, mysteriösen Handlung und individuellen Charakteren mehrere Genres. Jeder der ungewöhnliche, actiongeladene Mangas mag und sich nicht an den Boys Love Andeutungen stört, sollte „Vassalord.“ eine Chance geben. Es lohnt sich!
© Koriko
Vassalord: © 2006 Nanae Chrono, Mag GARDEN Corporation / Tokyopop