OPUS
Name: | OPUS |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | OPUS |
Herausgebracht: | Japan: Tokuma Shoten 2011 Deutschland: Carlsen 2015 |
Mangaka: | Satoshi Kon |
Bände: | 2 Bände |
Preis pro Band: | 14,90 € |
Story
Chikara Nagai ist ein aufstrebender junger Manga-Zeichner. Insbesondere unvorhersehbare Wendungen sind es, die seine Serien bei den Lesern beliebt machen. Gerade steht sein aktuelles Werk „Resonance“ kurz vor dem Abschluss. Um die zuletzt schwächere Resonanz aufzupeppen, hat sich Nagai für seinen Science-Fiction-Thriller um die Polizistin Satoko ein besonderes Finale ausgedacht: Nicht nur der große mysteriöse Endgegner soll beim letzten Kampf sterben, sondern auch der Charakter Rin, ein Freund der Protagonistin, der sich für diese opfert.
Kurz vor der Fertigstellung des Abschlusskapitels passiert etwas Unglaubliches. Rin, der Charakter aus dem Manga, erwacht zum Leben und taucht unversehens in Nagais Atelier auf. Im Gegensatz zu den Vorstellungen seines Schöpfers sieht es der junge Mann aber überhaupt nicht ein, schon den Löffel abgeben zu sollen. Kurzerhand stiehlt er die Zeichnung, auf der sein Tod abgebildet ist und flieht zurück in den Manga. Bei dem Versuch Rin zu stoppen wird Nagai selbst in die Seiten hinein gezogen. Unbeabsichtigt gerät er in die Handlung des Final-Kapitels, wo er auf eine scheinbar reale Satoko trifft.
Plötzlich hat er alle Hände voll damit zu tun, in dem Chaos des Kampfes sein eigenes Leben zu retten. Dass er „zukünftige“ Ereignisse „vorhersehen“ kann, da er sie selbst erdacht hat, bringt ihm das Misstrauen seiner Charaktere ein. Und da ist noch ein Problem, das nur Nagai kennt: Niemand außer Rin ist in der Lage, den feindlichen Maskenmann zu bezwingen, der zahlreiche Menschen mit seinen telepathischen Fähigkeit manipuliert. Doch der ist fest entschlossen, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen…
Eigene Meinung
Mit „OPUS“ („Werk“) aus der Feder von Satoshi Kon bringt der Carlsen-Verlag eine weitere Mini-Serie im Klappenbroschur, die sich eher an ein älteres Publikum richtet. Kon, eigentlich auch hierzulande als Anime-Regisseur von Filmen wie „Tokyo Godfathers“, „Perfect Blue“ und „Paprika“ bekannt, schafft es, seinen fesselnden Erzählstil auch im Manga-Format gekonnt zur Geltung zu bringen. Allein schon der Ausgangspunkt der Handlung – ein Manga-Charakter (!) widersetzt sich dem Schicksal, das sein Erfinder für ihn vorgesehen hat – ist bemerkenswert und sticht aus der Masse heraus. So ist es eindeutig die Kombination der beiden Welten, der „realen“ Welt des Mangaka Nagai und die fiktive der Polizistin Satoko, die der Story ihren Schwung verleihen, den den jeweiligen Geschehnisse für sich genommen mangelt es doch ein wenig an Pepp. Innerhalb kurzer Zeit verwischen aber die Grenzen dieser Welten und die Charaktere (ebenso wie die Leser) sehen sich nicht zuletzt mit der Frage konfrontiert was nun Wirklichkeit, was Fantasie und was Wahn ist.
Ein ums andere Mal meint man Mangaka Satoshi Kon durch den Manga-Charakter Nagai sprechen zu hören. Etwa, wenn dieser beiläufig seine eher schlichten Hintergründe rechtfertigt. Das gibt dem Ganzen einen zusätzlichen Reiz.
© Rockita
OPUS: © 2011 Satoshi Kon, Tokuma Shoten / Carlsen