Name: |
Pakt der Yokai |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
Natsume Yujincho |
Herausgebracht: |
Japan: Hakusensha 2005
Deutschland: EMA 2014 |
Mangaka: |
Yuki Midorikawa |
Bände: |
24 Bände, wird fortgesetzt |
Preis pro Band: |
6,50 € (Band 1-9)
7,00 € (Band 10-13)
7,50 € (Band 14-15)
8,50 € (ab Band 16)
9,99 € (Einsteiger-Set inkl. Band 1-3) |
Story
Takashi Natsume ist ein Sonderling. Von seinen Mitschülern wird er gemieden und auch seine Verwandten wollen Natsume nicht in ihrer Nähe haben. Der Grund ist, dass Natsume übernatürliche Wesen und Geister, sogenannte Yokai, sehen kann. Bisher hat er daraus kein Geheimnis gemacht, doch dadurch musste er starke Ablehnung und Einsamkeit erfahren. Seit dem Tod seiner Eltern lebte Natsume bei unterschiedlichen Familienmitgliedern. Erst kürzlich wurde er von entfernten Verwandten seines Vaters aufgenommen. Um den Frieden zu wahren und keine Umstände zu bereiten, hält Natsume diesmal seine besondere Fähigkeit geheim. Dennoch fällt es ihm schwer, sich normal zu verhalten und sich in die Gesellschaft einzugliedern.
Es kommt erschwerend hinzu, dass in letzter Zeit die Anzahl an Yokai zugenommen hat und Natsume die Präsenz nicht ignorieren kann. Einige Yokai sind sogar feindselig.
Auch an diesem Nachmittag rennt Natsume wieder einmal um sein Leben. Zwei Yokai haben es auf ihn abgesehen. Natsume läuft so schnell er kann, ohne dabei auf den Weg oder seine Umgebung zu achten. Aus diesem Grund fällt ihm auch die Versiegelung eines kleinen Schreins nicht weiter auf, die er aus Versehen durchtrennt.
Natsume ahnt bereits schlimmes, als er eine Stimme aus dem Schrein vernimmt und sich die Türen mit einem Windstoß öffnen. Heraus zischt ein Yokai, der die Gestalt einer Maneki-neko, einer japanischen Glückskatze, angenommen hat. Natsume gibt ihm den Namen „Nyanko-sensei“. Die dämonische Katze scheint allerdings in erste Linie nicht nach Natsumes Leben zu trachten. Vielmehr verwechselt sie Natsume aufgrund seines Geruchs mit seiner verstorbenen Großmutter Reiko. Diese ist unter den Yokai berühmt und berüchtigt. Nyanko-sensei berichtet, dass sie in ihrer Jugend allerlei Yokai schikaniert hat. Sie verfügte über starke magische Kräfte und forderte die Yokai zu einem Duell. Als Preis verlange Reiko vom Yokai die Herausgabe seines Namens, den Reiko in einem Buch notierte. Dadurch konnte sie den Yokai zu ihrem Untertan machen und über ihn befehligen. Selbst über seinen Tod konnte sie nun bestimmen. Ein Yokai nach dem anderen unterlag Reikos Kräften. Nyanko-sensei wünscht sich daher vielmehr, in den Besitz dieser Namenssammlung, dem „Buch der Freunde“, zu gelangen.
Doch so einfach gibt Natsume das einzige Erbstück seiner Großmutter nicht her.
Natsume wird langsam klar, warum ihn so viele Yokai heimsuchen. Alle wollen ihren Namen zurück haben und aus dem Vertrag mit Reiko entlassen werden, notfalls auch mit Gewalt.
Natsume kann die Lage, in der sich die Yokai befinden, nachvollziehen. Aus diesem Grund geht er mit Nyanko-sensei einen Deal ein. Natsume will jeden einzelnen Yokai seinen Namen zurückgeben, egal welchen Gefahren er sich damit aussetzt. Nyanko-sensei soll ihm dabei helfen, den Namensträger aufzuspüren und ihm beibringen, wie er die Yokai befreien kann. Als Gegenleistung würde Nyanko-sensei das Buch der Freunde bekommen, sollte Natsume bei dieser Mammut-Aufgabe ums Leben kommen.
Ein lukratives Geschäft für Nyanko-sensei und die Geburtsstunde eines absoluten „Dreamteams“!
Eigene Meinung
„Pakt der Yokai“ ist das erste Werk von Yuki Midorikawa, dass es geschafft hat, in Deutschland veröffentlicht zu werden. In Japan ist die Serie bereits ein riesen Erfolg. Neben dem Manga existieren dort auch eine Anime- und Hörspiel-Adaption.
Auf dem deutschen Manga-Markt sticht „Pakt der Yokai“ aus der Masse heraus. Nicht nur die Geschichte ist gut durchdacht, sondern auch die Zeichnungen unterscheiden sich stark von den meisten anderen Manga. Dieser spaltet die Meinungen. Für viele Betrachter könnte der Zeichenstil als simpel und altmodisch angesehen werden. Die Hintergrundbilder werden meistens nur angedeutet und der Fantasie des Lesers überlassen. Es kommt vermehrt Rasterfolie zum Einsatz, um Hintergründe oder Schatten darzustellen. Vor allem die Charaktere werden oft schlicht gehalten und skizzenhaft dargestellt. Das kann dazu führen, dass der Leser in turbulenten Szenen schnell mal den Überblick verliert. Auf der anderen Seite strahlen die Zeichnungen eine Ruhe und Natürlichkeit aus.
Die Handlung hingegen überzeugt auf ganzer Linie. Die einzelnen Kapitel der Serie sind in abgeschlossene Episoden unterteilt. Häufig ist ein bestimmter Yokai das Thema eines ganzen Kapitels. Dabei gibt es lustige, wie aber auch emotionale Geschichten, die den Leser fast zu Tränen rühren. Besonders unterhaltsam ist der niedliche Yokai Nyanko-sensei, der ständig Meinungsverschiedenheiten mit Natsume hat und immer wieder dazu verleitet wird, sich das „Buch der Freunde“, entgegen der Abmachung, unter den Nagel zu reißen.
Wer den Zeichnungen von „Pakt der Yokai“ nicht viel abgewinnen kann, sollte wenigstens der Geschichte eine Chance geben. Die kann nämlich durchaus überzeugen. Und wer Geschichten über japanische Dämonen mag, kommt an „Pakt der Yokai“ ohnehin nicht vorbei.
© Izumi Mikage
Pakt der Yokai: © 2005 Yuki Midorikawa, Hakusensha/ EMA