Redrum 327
Name: | Redrum 327 |
Englischer Name: | Redrum 327 |
Originaltitel: | Redrum 327 |
Herausgebracht: | Korea: Daiwon 2003 Deutschland: EMA 2005 |
Mangaka: | Ko Ya-Seong |
Bände: | 3 Bände |
Preis pro Band: | 6,50 € |
Story
Eine Gruppe Erstsemestler beschließt die ersten Ferien gemeinsam in den Bergen zu verbringen. Ein Großteil der Gruppe kennt sich bereits aus Kindertagen, nur Gihu, ein schüchterner, junger Mann und Gawhi, eine junge hübsche Medizin-Studentin sind neu in der Clique. Das Treffen und der Urlaub sollen in der Berghütte von Gighus Adoptiveltern stattfinden und die sieben jungen Leute freuen sich auf eine erholsame und befreiende Zeit.
Doch schnell wird klar, dass die Gruppe nicht gerade durch Freundschaft und Fürsorge zusammen gehalten wird und sich somit die gemeinsamen Pläne schon zu Beginn zerschlagen. Die beständige Rivalitäten und der Hass gegenüber einigen Mitgliedern der Clique markieren nur den Anfang der Probleme. Gihu wird nicht akzeptiert, da er als letzter zu der Gruppe stieß und im Gegensatz zu den anderen nicht aus reichem Hause kommt, sondern adoptiert wurde; Gahwi findet zwar schnell Freunde und das freundliche Mädchen kommt gut mit ihrem Umfeld aus, doch etwas seltsames scheint die junge Frau zu umgeben. Immer wieder erleidet sie Flashbacks und ihre Angst in der Dunkelheit und in engen Räumen nimmt zu, bis sie irgendwann einen Zusammenbruch in der Küche erleidet.
Zu allem Überfluss verliebt sich Taein in Gahwi, die ebenfalls eine tiefe Freundschaft und Zuneigung für den ruhigen Jungen empfindet. Jedoch ist Hyeri, Gahwis Freundin, schon seit einer ganzen Weile in den ruhigen Taein verliebt und das gipfelt in den ersten Beziehungsproblemen, von denen es im Laufe der Zeit mehrere gibt. Die Gruppe zerbricht immer mehr und die Anschuldigungen und der Hass untereinander führt unweigerlich zur Katastrophe.
Als Hyeri am nächsten Morgen tot im Kühlhaus gefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse. Panik steigt auf und obgleich die Gruppe annimmt, dass Hyeris Tod ein Unfall war, dringt in vielen Dingen die düster Wahrheit und Vergangenheit der jungen Menschen ans Licht.
Als schließlich weitere Todesfälle passieren und die Jugendlichen von der Außenwelt abgeschnitten sind, weil das Auto zerstört wird, beginnt ein dramatisches Psychospiel, welches durchaus mit dem Meister Hitchcock mithalten kann. „Redrum“ steigert sich unaufhörlich zu einem wahren Psychothriller und ist an Spannung und Dramatik kaum mehr zu übertreffen…
Eigene Meinung
„Redrum 327“ (Redrum rückwärts gelesen = Murder, engl. für Mord) stammt von der koreanischen Zeichnerin Ko Ya-Seong, die auch „Under the Glassmoon“ und „Scar“ gezeichnet hat. Beide Werke sind in Deutschland erschienen, ebenso „Redrum 327“, welches bereits 2003/2004 beim Daiwon-Verlag in Korea erschienen ist. Der Manhwa ist mit drei Bänden abgeschlossen und ist auch in den USA und Frankreich erhältlich.
Das Besondere an “Redrum 327” ist die Tatsache, dass der Leser bereits sehr früh weiß, wer der Mörder ist, es sogar schon von Anfang an vermutet. Doch das Katz- und Maus-Spiel ist auch nicht darauf ausgelegt, hinter das „Wer“ zu kommen, sondern nach dem „Warum“ zu forschen. Und diese Frage ist auch der rote Faden in den drei Bänden und führt den Leser schließlich in die Vergangenheit und Kindheit der Protagonisten und wartet noch mit der einen oder anderen unangenehmen Überraschung auf.
„Redrum 327“ ist definitiv einer meiner Lieblingscomics. Die Geschichte ist einfach unglaublich dicht und strukturiert, man fiebert jeder Seite entgegen und ich hatte am Ende Mühe nicht vorzublättern und das Ende zuerst zu lesen. Ko Ya-Seong ist, wenn man „Under the Glassmoon“ kennt, kaum wieder zu erkennen. Die Zeichnungen sind realistisch, es wird viel Rasterfolie verwendet, was die Atmosphäre zusätzlich unterstreicht und den Manhwa durchweg düster und unheimlich erscheinen lässt. Es gibt selten lichte Bilder, SDs, wie in „Under the Glassmoon“ sind gar nicht vorhanden und sie schafft es allein durch die Zeichnungen Spannung und Atmosphäre aufzubauen, ähnlich wie es bei “Dragon Head” von Minetaro Mochizuki der Fall war.
Man erkennt zudem anhand des Titel “Redrum” und der Zahl 327 die Inspiration in Stephen Kings “Shining” wieder, das in dem Fall von einer Familie berichtet, die in einem Hotel von der Außenwelt abgeschnitten ist. Ansonsten kann man “Redrum 327” wunderbar mit den Filmen von Hitchcock vergleichen, der seine Handlungsbögen ähnlich dem des Manhwas aufbaute.
Diesen Manhwa empfehle ich wirklich jedem, der düstere, mysteriöse Thriller mag, mal etwas außerhalb des Manga-Booms lesen will und sich nicht unbedingt nur niedliche Manga-Girls oder Bishonen ansehen möchte. Fans von Altmeister Hitchcock sollten ihn unbedingt lesen, doch auch jeder andere sollte sich von der Story gefangenen nehmen lassen.
Zeit sollte man für’s Lesen mitbringen, man wird diese Reihe nicht so schnell aus den Händen legen!
© Koriko
Redrum 327: ©2003 Ya-Seong Ko, Daiwon/EMA