Unsichtbare Liebe

Name: Unsichtbare Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Kimi no ai wa Mienikui
Herausgebracht: Japan: Houbunsha 2005
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Unsichtbare Liebe Band 1Story:
Inori und Seno sind seit Ewigkeiten die besten Freunde und sie haben scheinbar keine Geheimnisse voreinander. Inori vertraut all seine Probleme Seno an, besonders wenn ihn wieder einmal ein Mädchen verlassen hat. Und das ist recht häufig der Fall, auch wenn Inori die Beziehungen nie selbst beendet, sondern vielmehr indirekt daran Schuld ist. Seno hilft ihm immer wieder eine neue Freundin zu finden- er selbst hat jedoch keinerlei Interessen an dem weiblichen Geschlecht. Als Inori nach einem kurzen Date von einem Mädchen richtig vor den Kopf gestoßen wird, beschließt er sich mit Seno richtig vollaufen zu lassen. Doch der Abend endet anders als erwartet- Seno ist vor Inori betrunken und plötzlich weitaus geschwätziger, als jemals zuvor. Er gesteht Inori seine Liebe, hält er seinen Freund doch für einen Boy vom Sexservice. Inori ist zwar erschrocken, doch urplötzlich werden ihm viele Dinge klar, die er zuvor nie direkt einordnen konnte. Er beschließt auf Senos Avancen einzugehen, doch nach der heißen Nacht glaubt Seno, dass all das Erlebte nur ein Traum gewesen ist. Nun hat es Inori doppelt schwer- er hat zwar erkannt, dass er mit Seno eine Beziehung haben möchte, doch zuvor will er unbedingt von dem nüchternen Seno die drei wichtigen Worte hören. Zu dumm, dass Seno ebenso weitermacht wie zuvor und sich zu gar keiner Aussprache hinreißen lässt…

Der Manga beinhaltet noch fünf weitere Kurzgeschichten, die sich allesamt um dasselbe drehen- zwei Männern, die zueinander finden müssen. Natürlich enden all diese Romanzen im Bett, sei es nun bei der Beziehung zwischen Goichi und Jinryo, zwei Angestellten eines Bekleidungshauses oder Nishimura und Sugawara, die sich in einem reinen Jungeninternat ein Zimmer teilen. Lediglich die Geschichte „Die Wärme deiner Hand“ fällt ein wenig aus der Reihe, da sie eine etwas tiefgründigere Geschichte erzählt und sich nicht auf die reine Romanze beschränkt. Als Takeru klein war, hat er sich auf der Suche nach der Schneefrau in den Bergen verirrt und ist fast gestorben. In letzter Sekunde wurde er von einem jungen Mann und einem Hilfstrupp geborgen. Jahre später trifft Takeru auf Yukihiko und die beiden werden Freunde. Schon bald sind sie unzertrennlich und schließlich wird ihre Beziehung intimer und sie schlafen miteinander. Takeru muss zugeben, sich in Yuki verliebt zu haben, doch nach der gemeinsamen Nacht offenbart Yuki ein grausiges Geheimnis, dass mit der Vergangenheit Takerus zu tun hat- dem Tag in den Bergen…

Unsichtbare Liebe Band 2Eigene Meinung
„Unsichtbare Liebe“ ist wie die anderen Werke Rie Honjohs. Storytechnisch gesehen ist der Manga flach und weist keinerlei innovativen Handlungsstränge auf. Das zeigt sich allein schon an der Vielzahl der Kurzgeschichten, in denen es wie auch in der Hauptgeschichte nur um das Eine geht- das Zusammenbringen zweier Männer und der anschließende Matrazensport. Dementsprechend ist der Manga erst „ab 18“ zugelassen, gleich wenn er nicht so grafisch geraten ist, wie ihre anderen Werke. Das sogar die Autorin „aus Versehen“ einen Charakter in zwei verschiedenen Geschichten mit unterschiedlichem Namen eingebaut hat (das Aussehen und der Charakter sind identisch) zeigt, wie wenig Gedanken sie sich um die Charaktere selbst gemacht hat, auch wenn sie sich im Nachwort dafür entschuldigt.

Das macht den Comic zu einem solch austauschbaren Werk besonders hinsichtlich der anderen Werke von Rie Honjoh, dass man sich fast fragen muss, ob die Zeichnerin überhaupt noch Ideen hat. Zumeist zeichnet sie Beziehungen zwischen Schülern oder Studenten, folgt dem üblichen Schema und langweilt in diesem Fall die Leser. Nahezu jeder Manga handelt von Schülern und es irritiert mich sogar ein wenig, dass es von „Unsichtbare Liebe“ noch einen weiteren Band geben soll.

Die Zeichnungen sind wie immer sehr exakt und akkurat- Rie Honjoh hat einen sehr eleganten und schönen Stil, geizt nicht mit hübschen Männern und bietet dem geneigten Boys Love Leser jede Menge zum Anschauen.

Wer sich nicht an der Einfallslosigkeit der Geschichten stört und jede Menge erotische Szenen in einem Band versammelt haben möchte, für den ist „Unsichtbare Liebe“ sicherlich das Richtige, auch Rie Honjoh Fans werden um den Band nicht herum kommen. Wer jedoch genug von den typischen Schülerstories und dem Einheitsbrei des Boys Love-Genres hat, sollte um dieses Werk einen Bogen machen…

© Koriko

Unsichtbare Liebe: © 2005 Rie Honjoh, Houbunsha Co.,Ltd. / Tokyopop

Tränen im Schlaf

Name: Tränen im Schlaf
Englischer Name:
Originaltitel: Namida mo Tooku – Aonibi no Nemuri
Herausgebracht: Japan: Libre 2009
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Tränen im SchlafStory:
Der junge Arzt Otori ist für einige Zeit in einem Rotlichtviertel eingesetzt, um dort Berufserfahrung zu sammeln. Anschließend möchte er mit seinem Professor und zukünftigen Schwiegervater nach Deutschland reisen, um sich dort beruflich weiterzuentwickeln. All diese Pläne geraten ins Schwanken, als er den begehrten Prostituierten Shiki behandelt, der von einem Kunden leicht verletzt wurde. Im Laufe der Zeit lernen sich die unterschiedlichen Männer besser kennen und Otori kann sich Shikis Charisma kaum entziehen. Obwohl er von einem befreundeten Arzt gewarnt wird, sich nicht auf ein Spiel mit einem Prostituierten einzulassen, verfällt Otori Shiki immer mehr. Als er ihn schließlich für eine Nacht bucht, gibt es keinen Weg zurück. Auch Shiki erkennt, dass sich Otori mehr und mehr in ihn verliebt, zögert jedoch, da er vor einiger Zeit von einer eifersüchtigen Frau beinah erstochen worden wäre, deren Mann ihn freikaufen wollte. Als sich Otoris junge Verlobte hilfesuchend an den besten Freund ihres zukünftigen Mannes wendet, löste sie damit ungewollt eine Katastrophe aus …

Die zweite Geschichte „Sich lösende Herzwärme“ handelt von dem jungen Chirurgen Shinobu, der unerwartet seinen ehemaligen Senpai Washizaki operieren muss. Die beiden haben sich mehrere Jahre nicht gesehen und trennten sich auf nicht ganz angenehme Art und Weise. Wird Shinobu seinen ehemaligen Freund operieren können, oder werden die Ereignisse in ihrer Vergangenheit in einer Katastrophe münden?

In der letzten Geschichte „Der verführerische Prinz“ geht es um den jungen Araber Zaido, der zwecks Brautschau für einige Zeit in Japan ist. Doch anstatt sich nach einer Frau umzusehen, fällt seine Wahl auf seinen Schulfreund Noriaki, der mit der überschwänglichen Art des Arabers zunächst wenig anfangen kann …

Eigene Meinung:
Der Einzelband „Tränen im Schlaf“ gehört grob zu Rie Honjohs Manga „Silberner Schmetterling“, der bereits im Sommer bei Tokyopop erschienen ist. In beiden Mangas spielen die Geschichten rund um die männlichen Prostituierten in einem postapokalypthischen Japan und es gibt sogar Hinweise auf die jeweiligen Figuren der anderen Geschichten. So wird in „Tränen im Schlaf“ durchaus das Edelbordell Suitenkaku und die dortige Nummer Eins Gincho erwähnt, wenngleich die Personen nicht direkt in Erscheinung treten.

Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, jedoch entwickelt sie sich anders, als man es von Rie Honjoh gewohnt ist. Schon nach kurzer Zeit weiß man, dass ein Happy End im normalen Sinne nicht möglich ist. Das macht „Tränen im Schlaf“ durchaus interessant, wenngleich man aus der Grundidee mehr hätte machen können. Leider kratzt sie nur an der Oberfläche, da gerade das Leben im Rotlichtviertel nur angedeutet und in einigen wenigen Szenen präsentiert wird. Auch die Charaktere, die insgesamt ein wenig ernster wirken, hätte man mehr Tiefe verleihen können. So wird nicht ganz klar, warum Otori sich auf einmal in Shiki verliebt und wie dessen Hintergründe eigentlich sind. Rie Honjoh verschenkt an dieser Stelle einige Möglichkeiten, die Geschichte aus der breiten Masse hervorzuheben.

Die beiden Kurzgeschichten verstärken diesen Eindruck noch, da sie typisch für Rie Honjoh sind. Da sie stereotyp und nur ein Aufguss ihrer bisherigen Kurzmanga sind, bleiben sie kaum in Erinnerung. Es wäre weitaus schöner gewesen, wenn sie stattdessen noch zwei Kapitel um Shiki gezeichnet hätte, immerhin endet seine Geschichte relativ offen.

Zeichnerisch ist „Tränen im Schlaf“ solide und hübsch anzusehen. Wie von Rie Honjoh nicht anders zu erwarten, beherrscht sie ihre Kunst und weiß genau, wie sie die Figuren in Szene setzen muss. Sowohl die normalen, als auch die erotischen Sequenzen sind überzeugend, stilsicher und gut gezeichnet. Hin und wieder mangelt es an Hintergründen, doch insgesamt kann sich der Leser gut in die Zeit und die Örtlichkeiten hineinversetzen.

Für Fans von Rie Honjoh ist „Tränen im Schlaf“ ein Muss, Boys Love Fans sollten zumindest einen Blick riskieren, da die Haupthandlung in eine ganz andere Richtung strebt, was durchaus interessant und vielversprechend ist. Leider verschenkt die Künstlerin einiges an Potenzial, so dass der Manga lediglich eine nette Zwischenlektüre bildet. Wer die Zeichnungen mag und der erotischen Natur ihrer Werke nicht abgeneigt ist, sollte dem Werk eine Chance geben.

© Koriko

Tränen im Schlaf: © 2009 Rie Honjoh, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Süße Falle

Name: Süße Falle
Englischer Name:
Originaltitel: Kawaii Anata ni Amai Wana
Herausgebracht: Japan: Libre 2011
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €¦

Süße FalleStory:
„Süße Falle“ ist ein Kurzgeschichtenband, der vier Kurzmangas erhält, die teilweise etwas miteinander zu tun haben.

In der ersten Geschichte trifft der Leser auf den Buch- und Antiquitätenhändler Ikumi, der seit vielen Jahren in Jin verliebt ist, seinen ehemaligen Dozenten, der immer wieder bei Ikumi nach besonderen Büchern sucht. Im Laufe der Zeit hat sich Ikumi mit Jin sogar soweit angefreundet, dass dieser Jin regelmäßig daheim besucht und für ihn und Atsuki, Jjins Neffen, kocht. Atsuki selbst noch nicht lange bei seinem Onkel, da der Tod seiner Eltern noch nicht lange her ist. Für Ikumi ist das nicht einfach, hat er doch das Gefühl, dass Jin und Atsuki mehr verbindet, als das übliche familiäre Band…

In der zweiten Geschichte steht Atsuki im Mittelpunkt, der aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit immer wieder Gast bei, Schularzt Katagiri ist. Unweigerlich kommen sich die beiden näher. Als Atsuki dem Arzt seine Liebe gesteht, ist sich Katagiri unsicher, ob der Junge es ernst meint, oder einfach nur auf der Suche nach einem Ersatz für seine Eltern ist, die bei einem Unfall ums Leben kamen…

In „Mehr als jeden anderen auf dieser Erde“ findet der junge Takahiro eines Abends einen nackten Mann auf seiner Terrasse. Dieser stellt sich als Adonan vor, ein Außerirdischer, der nach dem Absturz seines Raumschiffes auf der Erde gestrandet ist. Da die Mission seines Volkes daraus besteht, sich mit Menschen zu paaren und Takahiro ist sein Auserwählter. Dieser ist überhaupt nicht begeistert, zumal Adonan sich einen männlichen Körper zugelegt hat. Dennoch bietet er ihm Obdacht, bis sein Volk ihn von der Erde abholen kann. In dieser kurzen Zeit kommen sich die beiden näher…

Die letzte Geschichte spielt in einem Gefängnis. Der Sträfling Otaka bekommt einen Zimmergenossen, obwohl er eigentlich in Einzelhaft sitzen sollte. Yanami wird ausnahmsweise vorübergehend bei Otaka einquartiert, da momentan freie Zellen Mangelware sind. Die beiden unterschiedlichen Männer freunden sich an und kommen sich auch anderweitig näher. Kurz bevor Yanami verlegt wird, offenbart dieser Otaka, das die beiden bereits ein engeres band verbindet, als dieser bisher vermutet hat und dass Otakas Taten eng mit Yanamis Vergangenheit zusammenhängen…

Eigene Meinung
„Süße Falle“ stammt aus der Feder Rie Honjohs, die bereits durch zahlreiche, härtere Boys Love Titel bekannt ist. Einmal mehr wird die Künstlerin ihrem Ruf gerecht – der Manga enthält etliche erotische Szenen, das die Geschichten alle nur darauf zusteuern, die Charaktere miteinander ins Bett zu bringen. Einzig bei der letzten Geschichte „Während man auf die Sterne wartet“ erwartet den Leser am Ende ein überraschender Switch. Damit ist dieser Manga der Beste des ganzen Bandes. Die restlichen Kurzepisoden sind stereotyp, langweilig und vorhersehbar. Insbesondere der Manga um Adonan und Takahiro wirkt arg an den Haaren herbeigezogen und vollkommen unlogisch. Auch die übrigen Charaktere bieten wenig Neues – es handelt sich um die typischen Figuren, die in jedem ihrer Werke vorkommen.

Zeichnerisch ist „Süße Falle“ wie immer sehr gut. Rie Honjoh hat einen sicheren Strich, versteht es Dynamik und Perspektive aufzubringen und kennt sich mit Anatomie aus. Lediglich ihre Charaktere wirken wie aus eine Gussform, was Gesichter und Mimiken anbelangt. Hier fehlt ein wenig Varianz, um die Personen optisch stärker voneinander zu trennen.

Insgesamt ist „Süße Falle“ ein Muss für alle Fans Rie Honjohs und jeden der härtere Boys Love Mangas mag. Zuviel Handlung und Logik sollte man nicht erwarten, ebenso wenig individuelle Charaktere. Rie Honjohs Werke sind eher etwas für zwischendurch, die keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wer abschalten will und dabei gerne hübsche Jungs vor Augen hat, sollte einen Blick riskieren…

© Koriko

Süße Falle: © 2011 Rie Honjoh Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Silberner Schmetterling

Name: Silberner Schmetterling
Englischer Name:
Originaltitel: Ginchou Kidan
Herausgebracht: Japan: Libre 2007
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Silberner SchmetterlingStory:
Um den Schuldenberg seiner Familie zu minimieren, tritt Soichi seine neue Stelle in dem bekannten und gutbesuchten Männerbordell Suitenkanku an, das vorwiegend von Politikern, Wirtschaftsbossen und angesehen Leuten besucht wird. Dort übernimmt er die Rolle des Dieners für den gutaussehenden, männlichen Prostituierten Gincho. Da Soichi keinerlei Interesse an Männern hegt, erscheint ihm Ginchos Arbeit als seltsam und schwer nachvollziehbar. Dennoch tut er sein Bestes und freundet sich mit dem jungen Prostituierten an, der ganz anders ist, als Gincho erwartet hat. Als in Kuroki ein junger Gangsterboss und Stammkunde Ginchos auftaucht, spürt Soichi erstmals Eifersucht in sich. Darüber hinaus erkennt er, dass er an Gincho weit mehr Interesse hat, als gut für ihn ist. Doch auch sein Arbeitgeber und Schützling ist dem ruhigen Soichi nicht abgeneigt, auch wenn er ganz genau weiß, dass eine Beziehung zwischen ihnen im Suitenkanku einen schweren Stand hat …

Neben der Romanze zwischen Gincho und Soichi erfährt man in einem extra Kapitel mehr von Yagarasu, dem zweitbesten Prostituierten des Suitenkanku, der besonders wegen seiner zweifarbigen Augen begehrt ist. Als ein Freund aus Kindertagen auftaucht, erinnert er sich an seine Zeit bevor er zum Suitenkanku kam …

Der Manga erhält zudem noch die zweiteilige Kurzgeschichte „Auf dem Schulweg zum Liebsten“, in dem es um den Highschool Schüler Asamine geht, der seit einigen Jahren in seinen Mitschüler Fujishima verliebt ist. Dieser hat jedoch ein Auge auf Toyama, eines der beliebtesten Mädchen der Schule, geworfen, so dass Asamine es nicht über sich bringt seine Gefühle zu gestehen. Stattdessen versucht er anderweitig auf sich aufmerksam zu machen und als Freund an Fujishimas Seite zu bleiben. Als dieser von Toyama abgewiesen wird und Asamine seinen Freund trösten will, rutscht ihm ungewollt heraus, was er wirklich empfindet …

Eigene Meinung:
Mit „Silberner Schmetterling“ erscheint ein weiterer Manga Rie Honjohs in Deutschland. Überraschenderweise ist dieser Einzelband sogar relativ harmlos, wenn man ihn mit ihren anderen Werken vergleicht. Es kommen zwar durchaus erotische Szenen vor, jedoch sind die eher dezent gehalten, weswegen „Silberner Schmetterling“ bereits „ab 16“ zu haben ist. Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, jedoch vor der fiktiven Kulisse nach dem dritten Weltkrieg interessant in Szene gesetzt. Schade, dass die Welt und das Zeitalter nicht besser beleuchtet wurden. Es mangelt an einer tiefgründige Ausführung, da vier Kapitel für den Handlungsbogen im Suitenkanku einfach zu kurz gehalten sind. Im Nachwort erfährt man zumindest, dass die Künstlerin wesentlich mehr plante und die Charaktere ursprünglich besser beleuchten wollte.
Die Hauptfiguren sind leider recht stereotyp gehalten, auch wenn Soichi zumindest zu Beginn nicht gänzlich dem typischen Bishonen entspricht. Dennoch mutet es seltsam an, dass er so schnell umschwenkt. Gincho ist sympathisch, bleibt jedoch recht blass, ebenso wie die anderen Nebencharaktere. Die Bonusstory ist nett, jedoch ziemlich stereotyp und ungemein vorhersehbar. Derartige Schülerstories gab es einfach zu oft.

Zeichnerisch ist „Silberner Schmetterling“ sehr solide und schön anzusehen, wie man es von Rie Honjoh gewohnt ist. Ihr klarer, erwachsener Stil passt gut zur Handlung und es ist zur Abwechslung ganz angenehm einen Manga von ihr zu lesen, der nicht aus reinen Kurzgeschichten besteht, in denen es nur um das eine geht. Zudem versteht sie es ihre Charaktere in Szene zu setzen und sorgt mit verschiedenen Perspektiven und Bewegungen für Dynamik und einen flüssigen Seitenaufbau.

Insgesamt ist „Silberner Schmetterling“ ein durchschnittlicher Manga, aus dem man viel hätte machen können. Die Geschichte ist interessant, allerdings ein wenig unausgegoren; die Charaktere wirken teilweise etwas blass. Dafür kann der Manga mit schönen Zeichnungen punkten und dass sich Rie Honjoh ausnahmsweise nicht auf die üblichen Erotikszenen konzentriert, sondern mehr Gewicht auf Handlung und Charaktere legt. Wer Boys Love und Rie Honjoh mag, sollte zugreifen, alle anderen sollten zumindest einen Blick riskieren …

© Koriko

Silberner Schmetterling: © 2007 Rie Honjoh, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Sexperimente

Name: Sexperimente
Englischer Name: Welcome to the Chemistry Lab
Originaltitel: Kagakushitsu e Douzo
Herausgebracht: Japan: Libre 2006
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Sexperimente Band 1Story:
Für Kosuke fällt die Wahl, welcher AG er in seinem neuen Schuljahr beitreten soll nicht schwer. Chemie statt Fußball, in Anbetracht der Tatsache, dass nur fünf Leute sich dafür entschieden haben und nur Kosuke regelmäßig erscheint, verlockend immerhin hat Kosuke schon nach wenigen Treffen einen Narren an Shibaura gefressen, dem Chemielehrer- sehr zum Unwillen seines Bruders Shuri. Shibaura ist jung, gut aussehend und mit einer mysteriösen Vergangenheit behaftet und Kosuke verfällt ihm nach und nach immer mehr. Nicht nur, dass Shibaura ihm bei schulischen Problemen und chemischen Experimenten zur Seite steht, nach und nach entwickelt Kosuke ein gesteigertes Interesse an seinem Lehrer und beginnt eine äußerst erotische Beziehung mit ihm. Dabei wird schnell klar, dass Shibaura sehr viel mehr zu verbergen hat, als es den Anschein hat und man ihm eine gewisse sadistische Ader nicht abschlagen kann. Doch Kosuke ist sich sicher, dass „Shibalein“ sein Traummann ist und als sein Lieblingslehrer beginnt sich seltsam zu verhalten und schließlich verschwindet ist Kosuke fest entschlossen ihn zu suchen und zurück zuholen…

Parallel zu Kosuke kann man auch die Beziehung zwischen Shuri und Takaya aufblühen sehen. Kosukes älterer Bruder ist stets sehr darauf bedacht auf das Nesthäkchen der Familie acht zu geben, doch das fällt nicht leicht, da Kosuke oftmals Hilfe von seinem Klassenkameraden Takaya erhält. Dieser erscheint Shuri nicht nur seltsam und befremdlich, sondern hat seinerseits ein Auge auf den Beschützer Kosukes geworfen. Immerhin ist Shuri einer der wenigen Personen, die Takaya im Gedächtnis bleiben und als Shuri herausfindet, warum sich Takaya stets alles notiert und aufzeichnet, kommen sich die beiden näher, gleich wenn Shuri einer solchen Beziehung zu Beginn nichts abgewinnen kann…

Eigene Meinung:
„Sexperimente“ von Rie Honjoh ist ein gängiger Yaoi Manga in der beliebten Lehrer- Schüler- Konstellation. Viel Neues hat die Handlung nicht zu bieten, auch wenn irgendwann mehr über Shibauras Vergangenheit ans Licht kommt und zumindest dahingehend ein wenig Tiefgang in die Geschichte kommt. Die Charaktere bleiben dennoch relativ flach und entwickeln sich kaum weiter, da jedoch der zweite Band fünf Jahre nach der Handlung des Vorgängermangas spielt, könnte sich zumindest da etwas mehr tun.

Sexperimente Band 2Die Zeichnungen sind solide, nichts erfrischend neues, sondern gängige Yaoi-Kost, die ebenso austauschbar erscheint, wie die Handlung selbst. Die Gesichter sind hübsch anzusehen, ebenso die Anatomie, doch gerade Nebenpersonen wirken unsauber und lieblos gestaltet. Die erotischen Szenen sind recht explizit, jedoch hätte eine Freigabe „ab 16“ auch gereicht, wobei die Freigabe „ab 18“ wahrscheinlich an den stellenweise leicht SM- artigen Handlungen liegt.

Die deutsche Version ist insgesamt nur minder gut gelungen, woran zum einen Teil die Übersetzung, zum anderen die Druckqualität schuld ist. Besonders negativ fiel mir die Umwandlung des Kosenamens „Shiba-chan“ in „Shibalein“ auf. Da der Name sehr oft fällt, sogar in der erotischen Szenen, wirkt er unheimlich fehl am Platze und kann einem auf die Nerven gehen. Dabei dürfte sich die Endung „chan“ unterdessen soweit eingebürgert haben, dass man sie problemlos in einem Manga verwenden kann und nicht auf solche Anhängsel zurückgreifen muss.

Bei der Druckqualität fällt auf, dass einige Seiten zu dunkel geraten sind, so besonders das vierte Kapitelcover, das man gar nicht mehr erkennen kann, da das Gesicht komplett schwarz zu sein scheint. Erst bei einem Vergleich mit dem Original fällt der Unterschied auf. Das ist sehr schade, da dadurch viele Bilder verschwimmen oder unkenntlich gemacht werden.

„Sexperimente“ ist daher nur bedingt zu empfehlen. Die Umsetzung ist nicht gelungen, der etwas höhere Preis von 7,50 Euro sollte jeden zweimal überlegen lassen, ob er diesen Yaoi-Manga wirklich haben will. Er wärmt gängige Klischees auf, verpackt sie mit einer typischen Story und jeder Menge erotischer Szenen und scheut nicht vor stereotypen Charakteren. Der deutsche Markt hat in der Richtung besseres zu bieten…

© Koriko

Sexperimente: © 2006 Rie Honjoh, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Schlimme Finger

Name: Schlimme Finger
Englischer Name:
Originaltitel: Yubisaki wa Koi no Aji
Herausgebracht: Japan: Libre 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Schlimme FingerStory
Als Hajime nach einem Jahr aus Tokyo zurück in das kleine Kaff kommt, in dem er seine Kindheit verbracht hat, scheint sich nichts verändert zu haben. Sein bester Freund Eiji, wegen dem er sich überhaupt die Mühe gemacht hat seine Eltern zu überzeugen, ihn zurück zu lassen, hat sich nicht verändert und sofort verstehen sich die beiden blendend. Sie teilen sich im Wohnheim sogar ein Zimmer, womit für Hajime einer glücklichen Schulzeit nichts mehr im Wege steht.

Von seinen Mitschülern neugierig begutachtet (da er ja aus Tokyo kommt), erregt er auch bei Jinguji dem Wohnheimheimsprecher Aufsehen. Der ältere Junge ist sofort fasziniert von dem Neuzugang und macht ziemlich eindeutige Avancen Hajime gegenüber- sehr zum Verdruss von Eiji, der das Ganze eher missbilligend beobachtet. Noch am selben Abend kann Eiji seine Gefühle nicht länger für sich behalten und gesteht dem vollkommen überforderten Hajime seine Liebe. Dieser weist ihn barsch zurück und weist Eiji von sich, ebenso erklärt er seinem Freund, dass diese Unterhaltung für ihn nicht stattgefunden hat.

Erst als Hajime am nächsten Tag ein Gespräch mit Kai hat, Onkel Eijis und Lehrer der Schule, beginnt der Junge zu begreifen, wie sehr er seinen Freund im Grunde mit seinen harten Worten verletzt hat. Er nimmt sich vor, die Gefühle Eijis zu akzeptieren und zu lernen besser mit Eiji umzugehen, anstatt ihn noch einmal so von sich zu stoßen. Doch gerade als er Eiji seinen Entschluss mitteilen will, wird dieser bei einem Sturz die Treppe hinunter verletzt. Ein klärendes Gespräch kommt gar nicht mehr zustande und Hajime ist immer verwirrter, als er mitbekommt, dass Eiji nicht nur eine Freundin hatte, als er nicht da war, sondern dass Yurika sogar versucht Eiji wieder zurück zu gewinnen.

Er verfolgt Eiji, um herauszufinden, was sein Freund tun wird und kommt gerade rechtzeitig um ihm gegen zwei Jungen zu helfen, die Yurika mitgebracht hat. Und als endlich auch diese Probleme aus der Welt geschafft sind, kommt Hajime zu seinem klärenden Gespräch mit Eiji.

Parallel zu dieser Geschichte erfährt der Leser auch die Hintergründe Jingujis und seinem Mitschülers Nakamura, dem Kapitän der Volleyballmannschaft. Letzterer hat Jingujis sehr brüsk zurückgewiesen, ebenso wie es Hajime bei Eiji getan hat. Dass sich Jinguji nun von seinem ehemaligen Freund zurückzieht und seine Annäherungsversuche bei Hajime versucht, akzeptiert Nakamura nicht und schließlich kommt es unweigerlich zu einer Katastrophe…

Neben dem Manga gibt es noch eine zusammenhängende 4 Panel-Story, die sich am Ende eines jeden Kapitel befindet, sowie eine Bonusstory über Kai, die jedoch teilweise leichte Shota- Ansätze hat.

Eigene Meinung:
„Schlimme Finger“ ist insgesamt betrachtet wesentlich besser als „Sexperimente“. Die Story ist nicht unbedingt tiefgründiger und man weiß relativ schnell worauf die Handlung hinausläuft, dennoch sind die Charaktere sympathisch in Szene gesetzt. Dabei schneiden die Hauptcharaktere, wie schon bei „Sexperimente“, schlechter ab, als die Nebencharaktere, so dass der Handlungsbogen um Nakamura und Jinguji wesentlich interessanter ist. Dennoch bietet „Schlimme Finger“ eine nette, kurzweilige Unterhaltung, auch wenn man keine wahnsinnig neue und überragend gute Story erwarten kann.

Zeichnerisch gesehen, hat sich Rie Honjoh gemacht und stark verbessert. Die Panelaufteilungen sind klasse, ebenso die Proportionen und die Dynamik der Charaktere. Sie hat einen schönen und konstanten Stil entwickelt, den man sich gerne ansieht. Die erotischen Szenen sind sehr deutlich und explizit und auch hierbei hat sich die Künstlerin verbessert. Ein wenig seltsam kommt es einem zwar vor, dass die Charaktere schon am zweiten Tag ihrer Beziehung sofort ins Bett steigen, aber sei es drum, immerhin war von Anfang an klar, dass der Manga damit enden wird. Umso schöner ist es, dass zumindest das Nebenpairing ein etwas anderes Ende erhält, als gedacht.

Wer Schulgeschichten mag, Alltagsstories und keine Probleme mit einer ordentlichen Portion Erotik hat, dem sei „Schlimme Finger“ ans Herz gelegt. Wer eher seichtere und romantischere Werke mag, der sollte eher einen Bogen um den Manga machen, er hat nicht umsonst eine Alterfreigabe „ab 18“.

© Koriko
Schlimme Finger: © 2008 Rie Honjoh Libre Publishing Co., Ltd. / Tokyopop

Parodie der Liebe

Name: Parodie der Liebe
Englischer Name: Love Skit
Originaltitel: Love Skit
Herausgebracht: Japan: Libre 2006
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Parodie der LiebeStory:
Nach dem Tod seiner Schwester lebt der Highschool- Schüler Aoto mit seinem Schwager Takashi zusammen. Dieser möchte, nachdem er seine Frau nicht glücklich machen konnte, zumindest Aoto ein sorgenfreies Leben ermöglichen, da der Junge Vollwaise ist und niemanden mehr hat, der sich um ihn kümmern könnte. Aoto ist zwar dankbar, hat jedoch mit einem Problem zu kämpfen, das er Takashi nicht erzählen kann – er ist in seinen Schwager verliebt und das seitdem dieser mit seiner Schwester zusammengekommen ist. Als Takashi für mehrere tage auf Geschäftsreise muss, bittet dieser seinen Freund Masayuki sich um Aoto zu kümmern. Zu Aotos Entsetzen entdeckt Masayuki ziemlich schnell, was wirklich in dem Highschool Schüler vor sich geht, was Masayukis Interesse weckt. Er beginnt sich in Aoto zu verlieben und taucht immer wieder in dessen Nähe auf. Aoto ist anfangs nur genervt und kann mit dem wesentlich älteren Mann nicht viel anfangen, der so schamlos all seine Geheimnisse aufgedeckt hat. Dennoch kommen sich die beiden näher und Masayuki versichert ihm, dass er nicht mit Aoto spielt.

Als Takashi das Angebot erhält in Los Angeles zu arbeiten, beschließt er mit Aoto dorthin zu ziehen, immerhin wollte Aoto schon immer im Ausland arbeiten. Aoto ist überrascht und erzählt Masayuki von den Plänen seines Bruders. Doch anstatt Aoto davon abzuhalten nach L.A. zu gehen, beglückwünscht ihn Masayuki, was Aoto vollkommen durcheinander bringt. Spielt Masayuki doch nur mit ihm? Und was empfindet er selbst gegenüber Masayuki?

In die Kurzgeschichte „Ich seh nur dich“ geht es um Aotos besten Freund Akira, der aufgrund seines Äußeren zumeist für einen Rowdy und Schläger gehalten wird und deswegen immer wieder von Gangs und anderen Männern zu Kämpfen herausgefordert wird. Dass er meistens gewinnt, liegt daran, dass Akira unglaublich stark ist. Auch Yoo muss das erkennen, als er Akira herausfordert und haushoch unterliegt. Als sich Akira anschließend um Yoos Verletzungen kümmert, erkennt dieser, dass Akira nicht wirklich der Schläger ist, für den er ihn gehalten hat und freundet sich mit ihm an…

Eigenen Meinung:
„Parodie der Liebe“ von Rie Honjoh ist ein typischer Boys Love Manga aus ihrer Feder. Er ist ähnlich gestrickt, wie ihre bereits in Deutschland veröffentlichen Mangas und enthält dieselben Protagonisten, die man aus ihren Oneshots kennt. Dementsprechend austauschbar sind die Geschichten und die Charaktere. Die Handlung ist nicht wirklich ausgefeilt oder bietet viel Neues – Rie Honjoh versteht sich eher darauf die üblichen Klischees zu bedienen. Dazu gehören natürlich auch die entsprechenden erotischen Szenen, an denen es auch in „Parodie der Liebe“ nicht mangelt. Da sie es explizit mag, ist eine Altersfreigabe „ab 18“ auf jeden Fall angebracht.

Die Zeichnungen sind schön anzusehen. Rie Honjoh hat einen sauberen, sicheren Strich und weiß genau, wie sie ihre Charaktere in Szene setzen kann. Leider unterschieden sich ihre Protagonisten bis auf die Haare kaum voneinander. Es fehlt die Varietät, oftmals sehen die Charaktere aus, wie die Figuren ihrer anderen Mangas.

Insgesamt ist „Parodie der Liebe“ nur etwas für Hardcore Fans von Rie Honjoh oder Boys Love Fans, die eher die härtere Gangart bevorzugen. Wer viel Sex mag, wird bei den Werken der Künstlerin nie falsch liegen. Wer jedoch eine gute Story und interessante Charaktere sucht, die ein wenig abseits der üblichen Klischees liegen, wird mit „Parodie der Liebe“ nicht glücklich werden, denn leider ist auch dieser Manga zu austauschbar mit ihren anderen Werken.

© Koriko

Parodie der Liebe: © 2006 Rie Honjoh, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Nachtregen

Name: Nachtregen
Englischer Name:
Originaltitel: Karera wa Yoru ka Ame no Naka
Herausgebracht: Japan: Libre 2010
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

NachtregenStory:
Kazuma hat sich mit der kleinen Bar Tobari (jap. „Vorhang“) einen Lebenstraum erfüllt. Das Geschäft läuft zwar schleppend, aber dank einiger treuer Stammkunden kann sich Kazuma halbwegs über Wasser halten. Als eines Abend einer dieser Stammkunden den ausländischen Drake mit in die Bar bringt, ahnt Kazuma nicht, wie sehr der Amerikaner sein Leben verändern wird. Denn Drake ist nicht nur von dem Besitzer der Bar fasziniert, er hat auch den niedlichen Tick in einer sehr flapsige Allgemeinsprache zu verfallen, wenn er betrunken ist. Die beiden lernen sich besser kennen, als Drake auch ohne Arbeitskollegen immer häufiger die Bar besucht und schließlich Kazuma seine Hilfe anbietet. Denn dank eines Zeitungsberichtes erfreut sich die Bar steigender Beliebtheit und Drake hilft Kazuma ein wenig aus und erweist sich als guter Barkeeper. Drake nutzt die Möglichkeit Kazuma näher zu kommen und schließlich schafft er es den Barkeeper zu verführen. Kazuma selbst hat weniger Probleme damit, als er dachte und obgleich Drake manchmal ein paar seltsame Anwandlungen hat, entschließt er sich, es mit ihm zu versuchen…

Neben der Hauptgeschichte enthält der Band noch die Story „Der Regen kann uns nichts“, in dem es um die beiden Schüler Keisuke und Kenta geht, die sich bereits seit dem Kindergarten kennen. Während Keisuke sich irgendwann Runa als Freundin angelt, bleibt Kenta ohne Partnerin. Als er Mitschülern gegenüber erwähnt, dass er ebenfalls in Runa verliebt sei und dieses Gespräch von Keisuke belauscht wird, ergibt sich daraus eine Lüge, die Kenta nicht so einfach erklären kann. Denn trotz seiner Beteuerungen, ebenfalls ein Auge auf Runa geworfen zu haben, ist er doch in Keisuke verliebt. Als verständnisvoller Rivale gelingt es ihm auf diesem Weg sogar die meiste Zeit bei dem Pärchen zu bleiben und Keisuke zumindest aus der Entfernung zu beobachten. Als Runa jedoch Model wird und ihre Popularität zunimmt, kriselt es gewaltige in der Beziehung. Keisuke sorgt sich um seine Freundin, zumal diese sich auch zu anderen Bildern überreden lässt. Kenta wird damit unfreiwillig zu Runas Gesprächspartner, als die Beziehung auseinander bricht und damit kommt auch die Wahrheit um Kentas Gefühlen ans Licht. Doch nicht nur die Enttäuschung Keisukes setzen Kenta zu, auch ein Stalker, der es auf Runas Freund abgesehen hat, sorgt für einige Probleme…

Eigene Meinung
„Nachtregen“ ist ein neuer Manga der beliebten Boys Love Zeichnerin Rie Honjoh. Während die Hauptgeschichte mit so wenig Handlung wie möglich auskommt und sich recht ausführlich auf die erotischen Interaktionen der Charaktere beschränkt, ist die Sidestory „Der Regen kann uns nichts“ recht interessant und wartet mit einer für Rie Honjoh ungewöhnlichen Story auf, die sogar kein gutes Ende nimmt. Auf allzu deutliche Sexszenen wird verzichtet und mehr Wert auf die Charaktere und ihre Entwicklung genommen. Sicherlich ist die Handlung nicht neu, jedoch wesentlich spannender als die Hauptgeschichte um Kazuma und Drake. Dementsprechend darf man nicht viel Tiefgang , Inhalt und Charakterentwicklung erwarten. Rie Honjohs Werke sind nicht umsonst „ab 18“.

Zeichnerisch gibt es wenig zu bemängeln. Rie Honjoh hat einen sehr konstanten, gefälligen und sicheren Stil. Mit ihren klaren Linien und dem sparsamen Einsatz von Rasterfolien gelingt es ihr die Seiten sehr hell und freundlich zu gestalten. Die Charaktere sind ausnahmslos hübsch und gutaussehend. Ein zusätzlicher Pluspunkt sind die verschiedenen Perspektiven und Blickwinkel, die für zusätzliche Dynamik sorgen. Zeichnerisch hat sie sich bei den farbigen Illustrationen ein wenig weiterentwickelt, da diese jetzt stimmiger und feiner wirken.

Insgesamt ist „Nachtregen“ ein netter Boys Love Manga für zwischendurch, ohne eine tiefergehende Story oder Charakterentwicklung. Wer erotische BL Mangas mag und die Zeichnungen von Rie Honjoh schätzt, kann bedenkenlos zugreifen. Jeder andere sollte im Vorfeld einen Blick riskieren und nicht zu viel erwarten. Denn alles in allem fällt auch „Nachtregen“ in die Sparte romantischer Boys Love Mangas, von denen es in Deutschland leider schon viel zu viel gibt…

© Koriko

Sexperimente: © 2010 Rie Honjoh, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Hauptfach Liebe

Name: Hauptfach Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Konna Otoko wa Aisareru
Ai no Kotoba mo Shiranaide
Himitsu no Yoasobi
Herausgebracht: Japan: Houbunsha 2007
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Hauptfach Liebe Band 1Story:
Dass Retsu schon seit einiger Zeit in Shogo verknallt ist, weiß dieser nur zu genau. Der Präsident des Schülerrates beobachtet Retsu schon seit einer Weile und muss selbst zugeben, dass er ebenfalls Interesse an dem ruhigen, wortkargen Protokollführer entwickelt. Doch Retsu schafft es einfach nicht über seinen Schatten zu springen und so nimmt Shogo die Sache selbst in die Hand. Schnell wird jedoch deutlich, dass all die versteckten Andeutungen an Retsus unbedarfter Art abprallen und er keinerlei Annäherungen versucht, egal wie viele Möglichkeiten Shogo ihm bietet.

Als Retsu seinen Schulkameraden endlich zu sich nach Hause einlädt und ihn bittet zu kochen, glaubt Shogo endlich am Ziel zu sein. Dass Retsu sich um seine zwei kleinen Geschwister kümmert, vereitelt alle Pläne und Shogo ist schon kurz davor endgültig aufzugeben; glaubt sogar sich all das nur eingebildet zu haben. In einem letzten Versuch fordert er Retsu direkt auf, seine Gefühle zu offenbaren und tatsächlich trägt diese Aufforderung Früchte. Es kommt zum ersten Kuss und endlich werden die beiden ein Paar, doch schnell wird Shogo bewusst, dass er mit Retsu noch einen weiten Weg vor sich hat. Dieser ist nämlich zu schüchtern, um weitere Annäherungen zu versuchen und schließlich ist es erneut Shogo, der den nächsten Schritt macht. Denn Shogo ist mit ein paar Küssen nicht zufrieden und beschließt mit Retsu in einem Love Hotel einen prickelnden Abend zu verbringen…

Der zweite Band widmet sich zum einen der Beziehung Kuratas und Kojimas, die beide ebenfalls Mitglieder des Schülerrates sind; zum anderen Kota und Hiroto, deren Eltern heiraten und die beiden somit zu Brüdern werden.

Kurata und Kojima kommen zusammen, als die Schüler im Prüfungsstress ersticken, doch während Kurata sich kaum um die anstehenden Tests kümmert, steckt Kojima bis zum Hals in den Vorbereitungen. Die Probleme sind daher vorprogrammiert…

Hauptfach Liebe Band 2Auch die beiden Brüder haben es nicht leicht, besonders als Kota herausfindet, dass sein neuer Bruder ihn überhaupt nicht leiden kann. Doch das alles ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint und auch Kota muss das einsehen, als er Hiroto auf den Zahn fühlt…

Eigene Meinung:
Rie Honjoh bleibt ihrem Ruf treu und liefert mit „Hauptfach Liebe“ einen typischen BL-Manga der härteren Gangart. Die Geschichte ist dabei nicht weiter erwähnenswert und verläuft in den gängigen Bahnen des Genres, ebenso sind die Charaktere nicht sonderlich innovativ geworden. Dass dieses Mal der Uke der aktive und fordernde Part ist, ist die einzige Abwechslung, die sich dem geneigten Leser bietet, immerhin ist Retsu für einen Seme doch sehr schüchtern und zurückhaltend. Damit hört der Reiz an der Geschichte auch schon auf und Rie Honjoh konzentriert sich auf die Beziehungsprobleme und die erotischen Szenen, von denen es mehr als genug gibt. Fans von richtigen Yaoi-Mangas werden auf jeden Fall voll auf ihre Kosten kommen, wer es romantisch und realistisch mag, ist mit „Hauptfach Liebe“ schlecht beraten.

Die Zeichnungen Rie Honjohs sind wie immer sehr gut geworden und bewegen sich auf einem sehr hohen technischen Niveau. Die Figuren sind hübsch anzusehen, anatomisch ist nichts auszusetzen und im Gegensatz zu anderen Mangakas dieses Genre bemüht sich die Künstlerin um Dynamik und Bewegung in ihren Bildern. Der Manga punktet allein dadurch schon und es macht durchaus Spaß die Geschichte um Shogo und Retsu zu verfolgen.

Insgesamt ist „Hauptfach Liebe“ ein Muss für alle BL-Fans, die auf Erotik nicht verzichten und zudem der Geschichte und den Charakterentwicklungen nicht soviel Beachtung schenken wollen. Wer härtere Erotik und viel Sex nicht ausstehen kann, sollte um den Manga unbedingt einen Bogen machen. Die Alterfreigabe „ab 18“ kommt nicht von ungefähr…

© Koriko

Hauptfach Liebe: © 2007 Rie Honjoh, Houbunsha Co.,Ltd. / Tokyopop