Juicy Cider
Name: | Juicy Cider |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Juicy Cider |
Herausgebracht: | Japan: Enterbain 2011 Deutschland: Carlsen 2012 |
Mangaka: | Rize Shinba |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 5,95 € |
Story:
Der mädchenhafte, quirlige Ken und der ernste, coole Taka sind schon von klein auf die besten Freunde. Während Taka in den meisten Fächern ein Ass ist, schreibt Ken die Hausaufgaben seines Freundes ab, um bruchfrei durch die Mathestunden zu kommen. Zudem gibt ihm Taka Nachhilfe, auch wenn letzterer noch ganz andere Ziele verfolgt und darauf hofft irgendwann das Herz seines Freundes zu erobern. Doch das ist gar nicht so einfach, denn alles, was Taka an Erfahrung mitbringen kann sind seine erotischen Träume und Fantasien. Dass seine Unbeholfenheit und Unsicherheit gewaltig an dem perfekten Bild kratzt, dass er Ken gegenüber zur Schau trägt, erschwert die Sache zunehmend. Außerdem verhält sich Ken nicht immer unschuldig und schüchtern, sondern überrascht mit Offenheit und Mut. So kommen die beiden zwar schnell zusammen, doch damit fangen Takas Probleme erst an. Plötzlich steht nicht nur seine Coolness auf dem Prüfstand, sondern auch seine Qualitäten als Liebhaber. Und die sind, entgegen aller Vermutungen seitens Ken, noch gar nicht vorhanden …
Eigene Meinung:
Mit „Juicy Cider“ bringt Carlsen einen Boys Love Mangas der Künstlerin Rize Shinba auf den deutschen Markt, die hierzulande durch die fünfbändige Reihe „Akihabara Shojo“ bekannt geworden ist. Während Letztere eine durchgedrehte und lustige Shojo-Serie ist, in der Yaoi und Shonen-Ai durchaus thematisiert wird, gehört „Juicy Cider“ komplett dem Genre Boys Love an.
Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, doch Rize Shinba versteht es auf sehr witzige und ungewöhnliche Art die erste Liebe und die daraus folgenden Probleme zwischen zwei Jungen zu thematisieren. Das gelingt ihr dadurch, dass sie sich nicht auf die genretypischen Charaktere versteift und die Geschichte aus einer Takas Perspektive (sprich der des Semes) erzählt, was eher ungewöhnlich ist. Sicherlich bedienen sowohl Ken, als auch Taka die üblichen Klischees (Taka ist cool, ernst und allwissend, Ken eher niedlich, süß und sehr chaotisch), doch all dies wird sehr überspitzt und parodisch dargestellt. Zudem verpasst Rize Shinba beiden Charakterzüge, die eigentlich nicht ins typische Bild passen und schert sich wenig um die typischen Seme / Uke Rollen. Damit gibt sie „Juicy Cider“ einen ganz besonderen Kick, der den Manga trotz aller Klischees aus der breiten Masse hervorhebt.
Zeichnerisch ist „Juicy Cider“ gut gelungen. Rize Shinba hat einen leichten, luftigen Stil, der auf unnötige Details und Schnörkel verzichtet. Die Charaktere sind gut getroffen, heben sich aber nicht aus der breiten Masse heraus. Das passt allerdings gut zum witzigen Thema des Mangas und zum parodischen Charakter der Handlung.
Insgesamt ist „Juicy Cider“ ein schöner Boys Love Manga, der weder sich, noch das Genre allzu ernst nimmt und damit ein wenig aus der breiten Masse heraus sticht. Wer witzige, parodische Mangas mag und keine Probleme hat, dass hier das Thema BL auf die Schippe genommen wird, kann bedenkenlos zugreifen. Der Manga bietet kurzweilige Unterhaltung und eine Menge Spaß. Wer Angst hat, dass Erotik zu kurz kommt, dem sei versichert, dass die Altersempfehlung ab 16 nicht unberechtigt ist und durchaus die ein oder andere explizitere Szene enthalten ist. Lediglich Fans von ernsten und dramatischen Mangas, sollten im Vorfeld einen Blick hineinwerfen, alle anderen sollten „Juicy Cider“ eine Chance geben.
© Koriko
Juicy Cider: © 2011 Rize Shinba, ENTERBRAIN, INC. / Carlsen