Detective Ritual – Tantei Gishiki
Name: | Detective Ritual – Tantei Gishiki |
Englischer Name: | Detective Ritual |
Originaltitel: | Tantei Gishiki |
Herausgebracht: | Japan: Kadokawa Shoten 2004 Deutschland: Tokyopop 2011 |
Mangaka: | Story: Ryusui Seiryoin Storyboard: Eiji Otsuka Zeichnungen: Chizu Hashii |
Bände: | 6 Bände |
Preis pro Band: | 6,50 € |
Story
Im Jahr 2290 der Detektiv-Ära hat sich die Art und Weise, in der Verbrechen von staatliche Hand aufgeklärt werden, grundlegend gewandelt. Die Polizei darf nun nur noch in Mordfällen im Beisein eines Detektivs ermitteln. Die meisten dieser Detektive sind zentral im sogenannten JDC (Japan Detective Club) organisiert und werden vom Staat finanziell unterstützt.
Damit nicht genug, entwickelte sich doch mit der Erfolgsgeschichte des JDC eine große Marketing-Industrie. Die erfolgreichen Detektive, insbesondere der ersten und zweiten Gruppe des JDC sind in aller Munde, erscheinen regelmäßig im Fernsehen, in Anime-Filmen und Printmedien. Es gibt allerhand Merchandising zu den berühmten Idolen, von lebensgroßen Postern bis hin zu kleinen Figürchen als Beigabe in Snack-Packungen.
Bei der Polizei gibt in Form des Sonderbeauftragten Taro Sasayama eine Kontaktperson, die zwischen Polizei und JDC vermittelt. Eigentlich eine gelungene Zusammenarbeit – zumindest in den Augen der Öffentlichkeit.
Doch unter dieser Decke brodelt es gewaltig. Während die alteingesessenen Mitglieder des JDC noch jahrelang darum gekämpft haben, dass Detektive sich offizielle Mordermittlungen konzentrieren können, nehmen die jungen Leute vieles als selbstverständlich hin. Sie pochen zwar auf das Recht der Detektive, bei jedem Mordfall unverzüglich von der Polizei angefordert zu werden, sind aber gleichzeitig von den vielen „normalen“ Morden genervt und fühlen sich unterfordert, wenn der Täter nicht einmal einen verschlossenen Raum oder ein manipuliertes Alibi in sein Verbrechen eingebaut hat.
Auf der anderen Seite stehen die Polizisten, die sich von den Detektiven häufig bevormundet fühlen. Nicht nur dürfen sie, abgesehen von „niederen Tätigkeiten“ an den Tatorten nichts mir machen, es wird ihnen auch regelmäßig unter die Nase gerieben, dass Detektive ohnehin die besseren Ermittler sind. Aufgrund dessen versuchen die Polizisten ihrerseits, möglichst wenig mit den „Herrschaften vom JDC“ in Berührung zu kommen und geben die Fälle meist kommentarlos ab. Und auch die Aufgabe des „Koordinators“ Sasayama besteht eher darin, Modellierer und Zeichner über die Korrektheit der Darstellung der JDC-Detektive zu belehren, da sich die Detektive ohnehin nichts sagen lassen All dies führt dazu, dass das Wesentliche zu kurz kommt: die Suche nach den Mördern und den Hintergründen seiner Taten.
In dieser Situation bilden sich Gemeinschaften aus Detektiven, denen es ums Ermitteln geht, die umsonst arbeiten und eine nicht unbeträchtliche Erfolgsquote aufweisen können. Unter diesen Gruppen erscheint eines Tages auch der BDC, ein freiwilliger Detektiv-Klub, bestehend aus drei Mittelschülern mit besonderen Fähigkeiten…
Eigene Meinung
„Detective Ritual“ (OT: „Tantei Gishiki“) ist ein etwas anderer Detektiv-Manga aus der Feder von Ryusui Seiryoin mit Zeichnungen von Chizu Hashi. Diese Serie wählt einen komplett anderen Ansatz als bekannte Klassiker wie beispielsweise „Detektiv Conan“. Es geht weniger um die Aufklärung mysteriöser Mordfälle (im ersten Band gibt es davon nur einen), sondern um die Hintergründe, hinter der Arbeit am Tatort als solche. Genau genommen kann man nach dem ersten Band noch nicht genau sagen, in welche Richtung sich die Serie genau wenden wird. Die Exposition ist außergewöhnlich lang, umfasst sie doch beinah den gesamten Band. Und dennoch ist man sich im Unklaren, wer über kurz oder lang wirklich die Protagonisten der Serien sein werden – auf der einen Seite die berühmten, aber farblosen Detektive des JDC, die sich charakterlich nicht gerade mit Ruhm bekleckern, auf der anderen Seite die drei Jugendlichen des BDC, die engagiert an ihre Fälle herangehen und ihm Gegensatz zu ihren staatlich subventionierten Kollegen alle Fälle gleich bearbeiten. Dass die BDC-ler ihre besonderen Talente (beispielsweise die Kommunikation mit Toten) mit in die Ermittlungsarbeit einbeziehen, gibt der Serie einen zusätzlichen Mystery-Touch.
Der Zeichenstil der Serie, speziell die Hintergründe, ist sehr einfach gehalten. Lediglich der ein oder andere Charakter macht durch spezielles Design auf sich aufmerksam. Es wird sich zeigen, wie es in der Serie weitergeht. Wer sich auch mit etwas anderen Detektiv-Serien anfreunden kann, sollte an dieser Serie nicht vorbei.
© Rockita
Detective Ritual: © 2004 Ryusui Seiryoin, Eiji Otsuka, Chizu Hashii, Kadokawa Shoten / Tokyopop