Schlimme Finger
Name: | Schlimme Finger |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Yubisaki wa Koi no Aji |
Herausgebracht: | Japan: Libre 2008 Deutschland: Tokyopop 2009 |
Mangaka: | Rie Honjoh |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 6,50 € |
Story
Als Hajime nach einem Jahr aus Tokyo zurück in das kleine Kaff kommt, in dem er seine Kindheit verbracht hat, scheint sich nichts verändert zu haben. Sein bester Freund Eiji, wegen dem er sich überhaupt die Mühe gemacht hat seine Eltern zu überzeugen, ihn zurück zu lassen, hat sich nicht verändert und sofort verstehen sich die beiden blendend. Sie teilen sich im Wohnheim sogar ein Zimmer, womit für Hajime einer glücklichen Schulzeit nichts mehr im Wege steht.
Von seinen Mitschülern neugierig begutachtet (da er ja aus Tokyo kommt), erregt er auch bei Jinguji dem Wohnheimheimsprecher Aufsehen. Der ältere Junge ist sofort fasziniert von dem Neuzugang und macht ziemlich eindeutige Avancen Hajime gegenüber- sehr zum Verdruss von Eiji, der das Ganze eher missbilligend beobachtet. Noch am selben Abend kann Eiji seine Gefühle nicht länger für sich behalten und gesteht dem vollkommen überforderten Hajime seine Liebe. Dieser weist ihn barsch zurück und weist Eiji von sich, ebenso erklärt er seinem Freund, dass diese Unterhaltung für ihn nicht stattgefunden hat.
Erst als Hajime am nächsten Tag ein Gespräch mit Kai hat, Onkel Eijis und Lehrer der Schule, beginnt der Junge zu begreifen, wie sehr er seinen Freund im Grunde mit seinen harten Worten verletzt hat. Er nimmt sich vor, die Gefühle Eijis zu akzeptieren und zu lernen besser mit Eiji umzugehen, anstatt ihn noch einmal so von sich zu stoßen. Doch gerade als er Eiji seinen Entschluss mitteilen will, wird dieser bei einem Sturz die Treppe hinunter verletzt. Ein klärendes Gespräch kommt gar nicht mehr zustande und Hajime ist immer verwirrter, als er mitbekommt, dass Eiji nicht nur eine Freundin hatte, als er nicht da war, sondern dass Yurika sogar versucht Eiji wieder zurück zu gewinnen.
Er verfolgt Eiji, um herauszufinden, was sein Freund tun wird und kommt gerade rechtzeitig um ihm gegen zwei Jungen zu helfen, die Yurika mitgebracht hat. Und als endlich auch diese Probleme aus der Welt geschafft sind, kommt Hajime zu seinem klärenden Gespräch mit Eiji.
Parallel zu dieser Geschichte erfährt der Leser auch die Hintergründe Jingujis und seinem Mitschülers Nakamura, dem Kapitän der Volleyballmannschaft. Letzterer hat Jingujis sehr brüsk zurückgewiesen, ebenso wie es Hajime bei Eiji getan hat. Dass sich Jinguji nun von seinem ehemaligen Freund zurückzieht und seine Annäherungsversuche bei Hajime versucht, akzeptiert Nakamura nicht und schließlich kommt es unweigerlich zu einer Katastrophe…
Neben dem Manga gibt es noch eine zusammenhängende 4 Panel-Story, die sich am Ende eines jeden Kapitel befindet, sowie eine Bonusstory über Kai, die jedoch teilweise leichte Shota- Ansätze hat.
Eigene Meinung:
„Schlimme Finger“ ist insgesamt betrachtet wesentlich besser als „Sexperimente“. Die Story ist nicht unbedingt tiefgründiger und man weiß relativ schnell worauf die Handlung hinausläuft, dennoch sind die Charaktere sympathisch in Szene gesetzt. Dabei schneiden die Hauptcharaktere, wie schon bei „Sexperimente“, schlechter ab, als die Nebencharaktere, so dass der Handlungsbogen um Nakamura und Jinguji wesentlich interessanter ist. Dennoch bietet „Schlimme Finger“ eine nette, kurzweilige Unterhaltung, auch wenn man keine wahnsinnig neue und überragend gute Story erwarten kann.
Zeichnerisch gesehen, hat sich Rie Honjoh gemacht und stark verbessert. Die Panelaufteilungen sind klasse, ebenso die Proportionen und die Dynamik der Charaktere. Sie hat einen schönen und konstanten Stil entwickelt, den man sich gerne ansieht. Die erotischen Szenen sind sehr deutlich und explizit und auch hierbei hat sich die Künstlerin verbessert. Ein wenig seltsam kommt es einem zwar vor, dass die Charaktere schon am zweiten Tag ihrer Beziehung sofort ins Bett steigen, aber sei es drum, immerhin war von Anfang an klar, dass der Manga damit enden wird. Umso schöner ist es, dass zumindest das Nebenpairing ein etwas anderes Ende erhält, als gedacht.
Wer Schulgeschichten mag, Alltagsstories und keine Probleme mit einer ordentlichen Portion Erotik hat, dem sei „Schlimme Finger“ ans Herz gelegt. Wer eher seichtere und romantischere Werke mag, der sollte eher einen Bogen um den Manga machen, er hat nicht umsonst eine Alterfreigabe „ab 18“.
© Koriko
Schlimme Finger: © 2008 Rie Honjoh Libre Publishing Co., Ltd. / Tokyopop