Subway to Sally – Storybook

Name: Subway to Sally – Storybook
Englischer Name:
Originaltitel: Subway to Sally – Storybook
Herausgebracht: Deutschland: EMA / Schwarzer Turm 2008
Mangaka: Julia Schlax, Sandra Schwarz, Annelie Kretschmar, Johann Christian Vasold, Sitha Reis, Laura Müller, Katja Klengel, Markus Gonser, Verena Borawski, Carolin Sander, Ioana Haiduc, Heike Rossmann, Melanie Fey, Tara Starnegg, Franziska Pickardt, Olivia Vieweg, Lew Bridcoe, Asja Wiegand
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 10,00 €

Subway to Sally - StorybookUnterm Galgen
Ein junger Mann wird auf einen Platz zu seiner Hinrichtung gebracht und er muss dabei durch eine riesige Ansammlung von Menschen. Alle wollen sehen, wie er stirbt, freuen sich und brüllen ihn an. Doch der junge Mann schreit Ihnen nur zu: „Es ist unnütz mich zu hängen! Sterben, sterben kann ich nicht. Einzig eine früh ergraute Witwe weint Tränen. Der Priester kommt und liest aus der Biebel vor, ihm wird die Schlinge um den Hals gelegt und wieder schreit er „Es ist unnütz mich zu hängen! Sterben, sterben kann ich nicht.“ Dann erledigt der Henker seine Arbeit und der junge Mann hängt am Galgen.

Die Henkersbraut
Eine junge und hübsche Frau betritt als Braut die Kirche und geht zum Altar. Als sich jedoch ihr zukünftiger Mann, der Henker, umdreht, verschwindet alle schöne und es bleibt nur eine geschundene Frau, die am Galgen sterben soll. Der Grund dafür ist, dass sie ihr ungeborenes Kind getötet hat. Sie war einst eine unschuldige junge Frau bis sie vergewaltigt wurde und auch noch schwanger. Als sie ihr Kind tötete wurde sie zum Tode verurteilt und endet so am Galgen.

Feuerkind
Ein kleines Mädchen lebt mit Ihrem Vater allein und in ärmlichen Verhältnissen. Die Mutter ist tot und der Vater ist bereits bild und viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um sie wahrzunehmen. Als sie eines Tages am Grabe ihrer Mutter steht, findet sie Streichhölzer. Kaum wieder zu Hause, wird ihr von fremden Männern schlimmes angetan, ohne dass ihr der Vater geholfen hätte. In ihr ist alles kalt und sie beschließt die Streichhölzer zu benutzen. Sie brennt das gesamte Haus nieder und tötet die Männer und ihren Vater.

Kleid aus Rosen
Ein junges Mädchen ist von Zuhause weggerannt und irrt nun durch die vollen Straßen einer Stadt. Dort bleibt sie vor einem Schaufenster stehen und sieht einen Tätowierer, wie er seine Bilder auf die Haut malt. Sie spricht ihn an mit den Worten: „Meister, Meister, gib mir Rosen. Rosen auf mein weißes Kleid. Stech die Blumen in den bloßen, unberührten Mädchenleib.“ Erst will sich der Mann weigern, doch dann gibt er nach und gibt ihr was sie will. Später sieht man sie allein am Wasser stehen.

Die Trommel
In den Zeiten des Krieges, wurde ein junger Mann einberufen, der das wahre Wesen des Krieges noch nicht verstanden hatte. Er folgt den Befehlen der Obrigkeit und sieht sich beim Abschied nicht mehr um. Doch dann steht er mitten im Krieg und versteht was es bedeutet, den Trommel in den krieg zu folgen. Er überlebt den Krieg, wird jedoch seit damals von den Trommeln verfolgt.

Eigene Meinung
Vor diesem Manga kannte ich die Musik von „Subway to Sally“ schon etwas. Ich habe auch eine CD dieser Band beim mir im Regal stehen. Von der Idee die Texte in einen Manga umzusetzen, war ich anfangs doch sehr überrascht und ich war gespannt darauf, wie so etwas aussehen würde. Auch fand ich es spannend, die erzählten Geschichten mit der Musik zu hören und zu vergleichen. Insgesamt gibt es in diesem Einzelband 19 Geschichten von 19 Zeichnern, was ich schon bemerkenswert finde. Denn so vereinen sich 19 unterschiedliche Stile und Umsetzungen in einem Band. So sind auch die Zeichnungen sehr unterschiedlich. Einmal wirklich zart und schön bis zu gruslig und abstrakt. Doch zu jedem Lied gibt es die passende Zeichnung. Die Liedtexte sind wirklich gut umgesetzt worden und es ist mal was anderes, den Inhalt eines Manga als Liedtext zu lesen. Wer sich diesem Manga kauft, sollte sich auch gleichzeitig die Musik anhören, damit es ein Gesamtbild ergibt. Für mich persönlich ist es zu düster als es sollte, aber es wird genug Fans geben, für die dieser Manga ein wirkliches Schmuckstück ist. Schön finde ich auch, dass es zu jeder Geschichte einen kurzen Kommentar der Band gibt, wie dieses Lied entstanden ist. Am Ende des Bandes findet ihr auch kurze Beschreibungen der 19 Zeichner.

© Kari

Subway to Sally – Storybook: © 2008 Diverse, EMA

Paper Theatre

Name: Paper Theatre
Englischer Name:
Originaltitel: Paper Theatre
Herausgebracht: Deutschland: Schwarzer Turm 2006
Mangaka: div. deutsche Mangaka
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 6,90 €

Paper Theatre Band 1„Paper Theatre“ ist das Manga-Magazin vom Schwarzen Turm, bei den Zeichnern handelt es sich ausschließlich um deutsche Nachwuchstalente. Mit „Paper Theatre“ soll sich endlich zeigen, dass die deutschen Zeichner/innen den japanischen in nichts nachstehen. Das Magazin entsteht in Zusammenarbeit mit dem Animexx e.V., durch dessen Onlineportal viele Zeichner von dem Projekt erfuhren.

Band 1 erschien zur Leipziger Buchmesse 2006, Band 2 soll zum Comicsalon Erlangen und Band 3 zur Connichi 2006 erscheinen. „Paper Theatre“ erscheint somit alle drei Monate und wird sozusagen druckfrisch auf einer Messe/Convention präsentiert.

Ausgabe eins steht unter der Thematik „Erste Liebe“. Die folgenden Ausgaben von „Paper Theatre“ haben allerdings keine Themenvorgabe und werden somit noch verschiedenere Geschichten enthalten.

Kurzgeschichten:
Tanzstunde (Irene „Engelszorn“ Bressel)
Nicole freut sich auf die Tanzstunde, denn sie hat sich in Chris verliebt, der ebenfalls an der Tanzstunde teilnimmt. Ihr Bruder versucht ihr zuvor noch etwas Wichtiges zu sagen, schafft es aber nicht. Nicole hilft Chris bei der Anmeldung und er tanzt mit ihr. Sie fühlt sich in den siebten Himmel versetzt aber kurz darauf weist Chris ihre Liebe zurück. Dann kommt Nicoles Bruder endlich dazu ihr es zu sagen: Chris ist verlobt …

One Eighty (Simone „Luriel_X“ Xie)
Lan ist ein sehr schüchterner Typ. Er hat sich in Andrew verliebt. Auf der Skifahrt kommen sie sich näher und verbringen sehr viel Zeit miteinander. Doch auf der Skifete passiert es dann: Andrew küsst das Mädchen Kath. Ist nun alles vorbei …?

Bratbär Alexander (Kageko)
Nina hat sich in Alexander verliebt, aber er beschimpft sie ständig. Sie weiß nicht was sie tun soll. Sie fasst sich ein Herz und redet mit ihm darüber und es scheint, als ob Alexander sich endlich erweichen lässt. Langsam scheint sich eine Freundschaft aufzubauen. Nina ist total glücklich. Aber plötzlich will Alexander nicht mehr mit ihr reden, alles scheint wie zuvor zu sein …

One Day (Natalie „Menolly“ Wormsbecher)
Renas Freund macht mit ihr Schluss, weil er ihre Brüste zu klein findet. Josh versucht sie zu trösten. Seine Freundin hat vor kurzem Schluss mit ihm gemacht. Rena und Josh verbringen eine sehr schöne Zeit miteinander. Sie empfindet ein wunderschönes Gefühl wenn sie bei Josh ist. Plötzlich ruft Renas Ex-Freund Leon an und entschuldigt sich bei ihr. Für wen wird sich Renas Herz entscheiden …?

Ultima Ratio (Caroline „Shu“ Sander)
Er ist in sich verliebt, alles andere ist ihm zu hässlich, auch alle Heiratskandidatinnen, selbst das Portrait das von ihm gezeichnet wird ist ihm nicht ebenbürtig genug. Nur der Spiegel kann seine Schönheit wiedergeben. Doch dann bemerkte er, dass seine Schönheit vergänglich ist. So sucht er nach dem Mittel ewiger Schönheit: „Ultima Ratio“. Der Vampir Heinrich biss ihn und verlieh ihm so ewige Schönheit, doch Eines hat er vergessen …

Ron und Lilly (Fahr „Fahrlight“ Sindram)
Ein kleiner One-Pager über die „Paper Theatre“ Maskottchen Ron und Lilly, die auch das Cover von Ausgabe eins zieren.

Hasenherz (Judith „Jixelqueen“ Lamberger)
Ein Häschen verliebt sich. Sie verschenkt ihr Herz an ihn. Sie verbringen eine sehr schöne Zeit miteinander. Beim putzen sieht er, das ihr Herz kaputt geht. Er beschwert sich bei ihr. Sie streiten. Sie verschwindet …

Paper Theatre Band 2Related (Melanie „LittleMinx“ Föhles)
Chill sorgt sich um ihre Liebe. Sie muss es endlich schaffen ihm zu gestehen, dass sie ihn liebt. Sie greift zum Hörer und sagt es ihm am Telefon. Sie wünscht sich insgeheim, dass er sie zurückweist. Er legt einfach auf, denn er ist der Freund ihrer besten Freundin. Sie weicht ihm aus, schämt sich, doch dann treffen sie plötzlich aufeinander, …

Magic Mütze (Carolin, Romina und Julia Walch „The Royal Walchs“)
Zimt rettet eine Fee davor gefressen zu werden, aber seine Freunde glauben ihm nicht, dass er eine Fee gesehen hat. In der Nacht kommt die Fee zu ihm und schenkt ihm eine magische Mütze, die ihn stärker macht als seine Freunde, damit er es ihnen so richtig zeigen kann. Aber mit der Mütze ist er so stark, das er seine Freunde in jedem Spiel schlägt. Der Ruhm steigt ihm zu Kopf, er entfernt sich immer mehr von seinen Freunden …

Lilium Candidum (Eylon „Hyade“ Sommer)
Tom ist ein trauriger Mensch. Alles geht uninteressant an ihm vorbei, dann verliebt er sich in seine Mitschülerin. Sie kamen sich näher, verbrachten viel Zeit miteinander, lasen Gedichte und träumten. Aber als Toms Vater ihn von Christeen wegholen will, erkennt Christeens Vater Toms Krankheit. Er wird sofort in eine Nervenklinik eingewiesen …

Stupid Story (Anna „Cross“ Hollmann)
Yanik ist neu auf der Schule. Endlich möchte er kein Außenseiter mehr sein, aber es scheint genauso zu sein wie alle Jahre zuvor. Der coolste Junge der Schule muss derweilen den Mädels beweisen, dass er schon vergeben ist. So schnappt er sich Yanik und küsst ihn in aller Öffentlichkeit …

Zeichner:
Irene „Engelszorn“ Bressel
Irene (29) arbeitet als Mediengestalterin, ihre Vorliebe für Design kann man in ihren detaillierten Illustrationen wieder finden. „Tanzstunde“ ist ihre erste Love-Story. Sie zeichnet sonst eher düstere Dinge, aber ihre Zusammenarbeit mit Angelika „Lady Raven“ Diem kann sich trotzdem sehr sehen lassen.

Simone „Luriel_X“ Xie
Simone (17) ist die jüngste Zeichnerin des „Paper Theatre“-Teams. Sie ist nicht nur Zeichnerin, sondern zusammen mit Anne „Trenchmaker“ Pätzke Herausgeberin des Magazins. Sie gewann beim Doujinshi Wettbewerb „Comic Campus-Shinkan“, der Connichi 2005, sowie bei „Manga Talente“ 2005. Sie interessiert sich sehr für Fantasy und Shonen Ai, letzteres kann man auch in „One Eighty“ wiederfinden.

Kageko
Kageko (18) macht momentan (2006) ihr Abitur, um später Kunst zu studieren und damit auch ihren Zeichenstil weiter ausbauen zu können. „Bratbär Alexander“ ist eine autobiografische Geschichte, die auf den ersten Blick, durch den einfacheren Zeichenstil, weniger interessant erscheinen mag, aber dennoch sehr überzeugt und Interesse auf mehr von ihr weckt.

Natalie „Menolly“ Wormsbecher
Natalie (20) ist begeistert vom Doujinshi-Zeichnen. Sie nimmt schon seit längerer Zeit am Manga Wettbewerb der Leipziger Buchmesse teil und könnte im „Manga Sport 2005“ ihre erste Geschichte veröffentlichen. Sie ist nicht nur in „Paper Theatre“ mit einem Betrag vertreten, sondern auch in „Manga Fieber“, dem Magazin von Tokyopop.

Caroline „Shu“ Sander
Caroline (20) ist für ihren sehr detaillierten Stil bekannt, der in ihren Zeichnungen zu ihren mysteriösen Bildern sehr zur Geltung kommt. 2002 gewann sie bei der Kategorie Zeichner bis 16 Jahre bei „Comics in Leipzig“. Wer „Ultima Ratio“ liest erkennt nicht nur ihre Vorliebe zur Mysterie, sondern auch zu Vampiren und älterer Zeit.

Fahr „Fahrlight“ Sindram
Fahr (25) hat nicht nur die zwei „Paper Theatre“ Maskottchen Lilly und Ron entworfen, sondern arbeitet seit Beginn des Projekts daran. Momentan arbeitet sie an ihrem Debütmanga „Losing Neverland“ der im Sommer diesen Jahres (2006) bei „Butter & Cream“ erscheint. Danach möchte sie noch dieses Jahr mindestens ein Kinderbuch herausbringen.

Judith „Jixelqueen“ Lamberger
Wie viele andere der „Paper Theatre“ Zeichnerinnen ist auch Judith (28) eine preisgekrönte Bekanntheit. Sie zeichnet sogar für namenhafte Unternehmen. Mit „Hasenherz“ ist ihr ein weiteres liebevolles Werk gelungen das selbst ohne Worte viel Gefühl vermittelt.

Melanie „LittleMinx“ Föhles
Melanie (24) hat ebenfalls schon einige Veröffentlichungen zu verbuchen. Unter anderem zeichnete sie schon Coverillustrationen und eine Kurzgeschichte für das Magazin „Manga Szene“. Später möchte sie in einem Beruf arbeiten, in dem sie ihre kreativen Ideen umsetzen kann. Mit „Related“ ist ihr wieder ein wunderschönes Werk gelungen.

Carolin, Romina und Julia Walch „The Royal Walchs“
Das Trio der Geschwister Walch (23, 18 und 20) ist für das humorvolle und etwas andere Werk in „Paper Theatre“ verantwortlich. Mit „Magic Mütze“ ist ihnen eine etwas andere „Liebesgeschichte“ gelungen, in der man erkennen kann, das Liebe auch ein wichtiger Bestandteil einer guten Freundschaft ist.

Eylon „Hyade“ Sommer
Eylon (19) ist begeisterte Cosplayerin und liebt es ihre Kostüme selbst zu nähen, vor allem die Stile „Visual Kei“, „Gothic & Lolita“ und „Fantasy“ haben es ihr angetan und sind nicht nur in ihrem Zeichenstil sondern auch in „Lilium Candidum“ wiederzufinden. Mit dem Werk ist ihr eine traurige und zugleich sehr schöne Geschichte gelungen.

Anna „Cross“ Hollmann
Anna (22) hat mit „Stupid Story“ eine sehr süße Geschichte geschaffen, die sich auch im zweiten Band von „Paper Theatre“ fortsetzen wird. Das erste Kapitel stellte sie auch schon vor der Veröffentlichung in „Paper Theatre“ online und bekam sehr viel positive Kommentare, so dass sie sich dazu entschloss die Geschichte weiterzuführen.

© Seiji

Paper Theatre: © 2006 Fahr Sindram, Schwarzer Turm

Alpha²

Name: Alpha²
Englischer Name:
Originaltitel: Alpha²
Herausgebracht: Deutschland: Schwarzer Turm 2012
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Story: Kamoi
Zeichnungen: Kamineo
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Alpha²Story:
Bereits am ersten Tag in der neuen Stadt macht sich Clive eine Menge Feinde. Als Werwolf, Alphatier und Einzelgänger ist er natürlich dem ortsansässigen Rudel ein Dorn im Auge, den es schnellstmöglich zu verjagen gilt. Als wären das nicht bereits genug Probleme stolpert er während seiner Flucht vor den Wölfen über einen anderen Einzelgänger – Quinn. Dieser wird nicht nur von den übrigen Wölfen akzeptiert, er löst auch Gefühle in Clive aus, die dieser weder gebrauchen kann, noch haben will. Und auch Quinn hat zunehmend Probleme sich von Clive fernzuhalten, immerhin scheint es sich bei diesem um seinen, vom Schicksal festgelegten, Partner zu handeln.

Während die beiden trotz aller Unterschiede und Probleme sich näher kommen, muss sich Clive noch immer gegen das Rudel zu Wehr setzen. Als seine Wohnung in Brand gesteckt wird, kommt er mit Quinns Hilfe schnell auf die Spur des Täters …

Eigene Meinung:
Der Manga „Alpha²“ stammt von der Zeichnerin Kamineo, für die Story ist Kamoi verantwortlich und erschien ursprünglich in drei qualitativ hochwertigen Einzelheften beim Schwarzen Turm Verlag, der auch Kamineos Debüt „Beware of the Dog“ veröffentlichte, sowie das Artbook „Of Wolves and Men – The Art of Kamineo“. Aufgrund der immensen Popularität war der erste Band schnell ausverkauft und Carlsen wurde auf die Zeichnerin aufmerksam. So erschien im März 2014 die Neuauflage der Geschichte mit neuem Cover, neuen farbigen Innenillustrationen und einem kurzen, neu gezeichneten Sonderkapitel, das nach den Ereignissen spielt.

Die Geschichte ist interessant, insbesondere weil es nur wenig Mangas über Werwölfe gibt. Dennoch hat man das Gefühl, dass man aus der Handlung einfach mehr hätte herausholen können, da die Spannungskurve im Mittelteil merklich abfällt. Sicherlich ist es wichtig die Annäherungen von Clive und Quinn zu zeigen, doch irgendwie passiert im Comic recht wenig, wenn man sich am Ende überlegt, was alles passiert ist. Würden nun weitere Mangas erscheinen, die eine längere Handlung einläuten würden, wäre der vorliegende Manga ein perfekter Einstieg, doch leider ist keine Fortsetzung angekündigt. Dabei ist durchaus Potenzial vorhanden, da viele Dinge offen bleiben: Clives Familie, Quinns Vergangenheit und seine Erlebnisse bei den Navy Seals. So macht „Alpha²“ definitiv Lust auf mehr und es wäre schön, wenn es doch noch weitergehen würde.

Was die Story nicht ganz schafft, machen die Charaktere wett. Sowohl Clive, als auch Quinn sind interessante, reizvolle Figuren, über die man gerne mehr erfahren möchte. Zum einen, weil es eben Werwölfe sind und beide als Alphatiere ihren ganz eigenen Regeln und Gesetzen folgen, zum anderen weil es sich bei ihnen um erwachsene Männer handelt. Dies wird auch durch Kamineos Zeichenstil unterstrichen, bei dem es bis auf den Omega keinerlei androgyne, mangatypische Figuren gibt. Die Werwölfe sind muskulös, haben Brustpelz und sind alles andere als niedlich. Außerdem gelingt es ihr allen Charaktere unterschiedliche Gesichter und Körper zu geben, so dass man nicht nur die Haarpracht als einziges Unterscheidungsmerkmal hat, was leider bei japanischen BL Mangas öfters der Fall ist.

Doch nicht nur die Charaktere sind sehr schön und anatomisch perfekt gezeichnet – Kamineo hat ein ganz besonderes Händchen für detaillierte und fein ausgearbeitete Hintergründe und die Bewegungen und das Aussehen der unterschiedlichen Wölfe. Auch die leicht erotischen Szenen wurden überzeugend umgesetzt, ebenso die dynamischeren, actionhaltigeren Sequenzen. Lediglich die eingestreuten SD Szenen sind Geschmackssache – meiner Meinung nach würde der Manga auch gut ohne sie zurecht kommen, auch wenn sie niedlich und meistens passend sind.

„Alpha²“ ist ein gelungener, empfehlenswerter deutscher Manga, der definitiv Lust auf mehr macht und bei dem man sich eine Fortsetzung sehnlichst herbeiwünscht, um alle offenen Fragen beantwortet zu bekommen. Die Geschichte hätte ruhig ein wenig ausführlicher sein können, doch dank der interessanten Charaktere und der durchweg qualitativ hochwertigen Zeichnungen ist der Einzelband dennoch sehr empfehlenswert. Wer schon immer mal einem deutschen BL eine Chance geben wollte, sollte sich „Alpha²“ zulegen. Man darf auf die kommenden Werke Kamineos gespannt sein …

© Koriko

Alpha²: © 2012 Kamineo / Kamoi, Schwarzer Turm / Carlsen

200g Hack

Name: 200g Hack
Englischer Name:
Originaltitel: 200g Hack
Herausgebracht: Deutschland: Schwarzer Turm 2006
Mangaka: Katharina Niko / Gina Wetzel / Heike Rossmann / Dennis Mahring / Annelie Kretzschmar / Sitha Reis / Jean Beißel / Melanie Fey / René Scheibe / Han Le / Verena Borowksi / Harald Kuhn / Elizaveta Porodina
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

200g Hack„200g Hack“ ist der zweite Band der „Turm Manga Spezial“. 12 deutschsprachige Künstler sind hier mit ihren Geschichten vertreten, die nichts für sanfte Gemüter sind, denn „200g Hack“ enthält Geschichten die gruselig, makaber, verstörend und auch tragisch sind.

Lieblose Augen von Katharina „Tokala“ Niko
Helena wandelt durch den Wald. Sie möchte nur noch an das Ufer gelangen, das schon in Sichtweite ist. Sie hat Angst. Denn immer wenn man friert und sich nicht umdrehen kann sind die Monster da, sie fragt sich wohin man gehen kann wenn man sich so fühlt und am liebsten die Augen immer geschlossen halten möchte. Dann trifft sie auf Eneas, einem freundlich scheinenden Mann, der ihr helfen möchte..

„Lieblose Augen“ versprüht eine leicht gruslige Atmosphäre. Man folgt Helena, man weiß nicht welches Monster sich hinter dem nächsten Baum verbirgt. Das einzige was man machen kann ist weiterblättern und sich von der Geschichte fesseln lassen.

Hexe! von Gina „Tanuki-chan“ Wetzel
Erzählt in Bildern von einem Mädchen das als Hexe gejagt und zeigt wie dieses zur Hexe wird.

Gina zeigt uns hier wie eindrucksvoll wenige Bilder sein können. „Hexe!“ ist eine Kurzgeschichte ohne Worte, die trotzdem Bände spricht.

Der Totengräber von Heike „Nobody“ Rossmann
Igor verdient sein täglich Brot mit dem Tod anderer, er ist Totengräber, lebt auf dem Friedhof und verscharrt den Tag über die menschlichen Reste seiner Kunden. Doch eines Tages fühlt Igor sich beobachtet, von einem kleinen Männchen, das nicht gehen will…

„Der Totengräber“ erinnert an ein altes Märchen. Die Gedichtform, die Zeichnungen und auch das Ende mit einer makaberen Moral, machen diese Geschichte auf Anhieb sympathisch.

Atropos von Dennis „Remainaery“ Mahring
„Atropos“ handelt von einem König der seine aufständischen Untertanten blutig zurechtweisen will, welchem Stand sie angehören. Dann erscheint eine junge Frau die dem König in klaren Worten sagen möchte, dass er nicht länger so handeln wird…

Die Geschichte verbirgt ihre Grausamkeit in der Schönheit einer jungen Frau die zur Vollstreckerin des Todes wird. „Atropos“ selbst ist ebenfalls wunderschön gezeichnet und ein wahrer Schmaus in Sachen Story und Ansehnlichkeit.

Rats! Von Annelie „Gabriel_deVue“ Kretzschmar
Samantha ist bedrückt. Heute fällt die Schule aus. Doch nicht einmal der „Versagerclub“ weiß, dass sie sich als Schuldige dafür sieht. Sie hätte Ed zurückhalten können, als der ihr sagte wer die Kinder tötet. Doch sie wollte nur nachlesen, als er sagte es liege an der Hameln-Satire, mit der Katze und dem Rattenkönig. So zog er alleine los, und kam nie zurück…

„Rats!“ versprüht von der ersten Zeile an eine mulmige Stimmung, hinter jeder Ecke könnte ES lauern. Man fiebert mit dem Versagerclub um ihr Leben. Wer bereits Angst vor Ratten hatte, sollte „Rats!“ nicht alleine lesen.

Lieb Phantasai von Sitha „Kanathos“ Reis
Perfekt sein. Das wünscht sich jeder Mensch. Aber eine Puppe als Tochter? Das missfällt Sophies Eltern sehr, sie wollen nichts anderes als dieses Kuckuckskind zerstören.

„Lieb Phantasai“ muss man auf sich wirken lassen, denn eine Beschreibung gibt einem wenig von der Geschichte wieder, ein Werk das man gelesen haben sollte.

Kuro Tento von Jean „Rune“ Beißel
„Kuro Tento“ zeigt das Zirkusleben einer „Neuen“. Auch diese Kurzgeschichte sticht durch interessantes Artwork und wenig Text hervor. Bei mir hat es die Erinnerungen an früher geweckt, als ich Angst hatte der Feuerspucker würde das Zirkuszelt anzünden…

Das hässliche Kind von Melanie „Ramirez“ Fey
Melanie besitzt den wirklich außergewöhnlichsten Zeichenstil in „Hack“, so erstarrten schon einige Leser alleine beim Anblick der Zeichnungen vor Angst und Ehrfurcht. Auch wenn es auf den ersten Blick etwas wirr scheint ist „Das hässliche Kind“ ebenfalls alles andere als eine normale Geschichte und auf keinen Fall mit einer Anekdote auf das „Hässliche Entlein“ gleichzusetzen.

Tantengulasch von Schluse und Han „Monkey_hero“ Le
Jan wollte eigentlich mit seinen Freunden in den nahe gelegenen CD-Laden gehen, doch dazu kommt es nicht. Seine Mutter schickt den Jungen zu seiner kranken Tante. Genervt muss er von Untermuggsdorf noch zwei Kilometer bis zum Haus seiner Tante wandern. Sein Onkel öffnet die Tür, vom Tantchen und dem Cousin keine Spur, zu Mittag gibt es Gulasch…

Wie man sich beim Titel schon denken kann gibt es in „Tantengulasch“ kein normales Gulasch zu essen, sondern es muss mit dem schlimmsten gerechnet werden. Der Zeichenstil wirkt dennoch recht entspannt bis witzig, bis zum Ende, wäre da nicht der grausame Zusammenhang.

Zerbrechliche Beziehung von Verena „Marchhare“ Borowksi
Erinnert an Scherenschnitte von früher, es leiten bizarr wirkende Figuren durch die Geschichte eines Mannes, der verzweifelt ist. Kaum hat ein so außergewöhnlicher Zeichenstil mich so fasziniert. Auch hier wieder: Lesen und wirken lassen.

Inversion von Harald „Don Toraneko“ Kuhn
Myumi lernt im Chat jemanden kennen, der ihre Leidenschaft, die Schmetterlinge, mit ihr teilt. Doch dieser Herr sammelt nur Lebendige Exemplare. Wie? Nun, Schmetterlinge lieben Blut…

„Inversion“ kann man nicht beschreiben, man muss die Geschichte lesen. Bei einer Beschreibung würde man zu viel vorweg nehmen. Man bekommt jedenfalls ein mulmiges Gefühl wenn man kurz danach wieder in einen „harmlosen“ Chatroom geht.

Illustrationen von Elizaveta „Alice Litwin“ Porodina
Ihre „Illustrationen“ sind ganz und gar in „Hack“ verteilt, es sind Bilder die Geschichten erzählen, die trotz der fehlenden Worte nichts für schwache Nerven sind.

Eigene Meinung
„200g Hack“ ist einigen vielleicht unter dem Arbeitstitel „Angstfabrik“ bekannt, so wurde das Projekt vorläufig genannt bis sich der interessante, als auch erst komisch wirkende Name „200g Hack“ durchgesetzt hat. Herausgeberin ist Annelie Kretzschmar alias Gabriel_deVue.

Annelie beschreiben wir daher hier etwas genauer. Sie wurde im November des Jahres 1984 geboren und ist wohnhaft in Berlin. Horrorfilme ziehen sie magisch an, auch wenn sie beim Anschauen unter den Kinosessel kriechen mag. Sie hat 2002 angefangen zu zeichnen, dazu benutzt sie u.a. Aquarellfarbe, Radiographen, Pigmentliner und ihr Graphic Tablet. Ihre Zeichnungen werden größtenteils von einer dunkleren Atmosphäre dominiert, aber auch detailverliebte Betrachter werden gefallen an ihren Bildern finden.

Die anderen Künstler besitzen je einen selbst gestalteten Kurzsteckbrief in „Hack“, dort sind Fakten wie ihre Ängste, Lieblingsdinge, Filme und anderes zu finden.

Das „gute Stück“ wie es von einigen der Zeichner liebevoll genannt wird, ist allerdings nichts für schwache Nerven und daher nicht für die zartbesaiteten Leser zu empfehlen und schon gar nicht vor dem Schlafen gehen. Wer allerdings auf anspruchsvollere Kost gut zu sprechen ist, ist mit „200g Hack“ sehr gut beraten und wird sicherlich schnell in das Buch verliebt sein.

Es hat mir sehr gut gefallen und verspricht kurzweilige Unterhaltung mit garantiertem Gruselfaktor.

© Seiji

200g Hack: © 2006 Schwarzer Turm