Shin Angyo Onshi – Der letzte Krieger

Name: Shin Angyo Onshi – Der letzte Krieger
Englischer Name: Blade of the Phantom Master
Originaltitel: Shin Angyo Onshi
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2001
Deutschland: Carlsen 2007
Mangaka: Story: Youn In-Wan
Zeichnungen: Yang Kyung-Il
Bände: 17 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-11)
6,95 € (Band 12-17)

Shin Angyo Onshi - Der letzte Krieger Band 1Story
Vor langer Zeit existierte im Osten ein Königreich namens Jushin. Dort gab es Geheimagenten, die „Angyo Onshin“ genannt wurden. Als Sonderbeauftragte des Königs bereisten sie die Provinzen, bestraften ungerechte Statthalter und Provinzfürsten und standen dem einfachen Volk zur Seite.
Doch eines Tages ging das Reich unter, und nur ein einziger Angyo Onshi wandert heute noch durch diese vergängliche Welt…

Die Story beginnt mit der Ankunft eines Reisenden in einem halb zerstörten Dorf. Schon am Ortseingang wird er von Mun-Sun, der für den Provinzfürsten arbeitet und dessen Leuten angehalten. Sie sind auf der Suche nach dem mysteriösen letzten Angyo Onshi und wollen dem Fremden deswegen durchsuchen. Doch dazu kommt es nicht mehr, da plötzlich ein kleines Mädchen auftaucht und die Beamten angreift. Obwohl sich die Kleine mit dem Mut der Verzweiflung wehrt, sind die Handlanger des Fürsten, da in der Überzahl, stärker. Mun-Su will ihr mit seiner Pistole den Gnadenstoß geben. Um ihn aufzuhalten, gibt ihm der Fremde den wertvollen Erbschatz seiner Familie und rettet somit das Mädchen.

Im Gespräch stellt sich heraus, dass die Mutter des Mädchens Lola Vorsteherin des Dorfes ist und von den Beamten verschleppt wurden, weil sie die erhöhten Steuern nicht bezahlen wollten. Nebenbei legten sie noch Feuer und zerstörten so weite Teile des Dorfes. Lola ist fest davon überzeugt, dass ihre Aktion noch ein Nachspiel haben wird, da sie sich nicht erklären kann, warum der als unerbittlich bekannte Mun-Su nur wegen irgendeines Familienschatzes von ihr ablassen sollte…

Sie vertraut dem Fremden außerdem an, dass sie auf den sagenumwobenen Angyo Onshi wartet, von dessen Existenz sie überzeugt ist. Sie glaubt fest daran, dass alles gut wird, wenn erst der Angyo Onshi aufgetaucht ist.

Shin Angyo Onshi - Der letzte Krieger Band 2Unterdessen sucht Mun-Su den Fürsten. Er möchte ihm den Familienschatz des Reisenden zum Geschenk machen, doch sein Herr ist abwesend. Im Kerker kommt er gerade noch rechtzeitig um zu verhindern, dass sich seine Leute mit der gefangenen Dorfvorsteherin vergnügen. Er schickt sie weg und verschwindet statt dessen selbst in der Zelle.

Am nächsten Morgen taucht Lola aufgelöst im Quartier des Reisenden auf. Ihre Mutter soll hingerichtet werden und sie hat keine Ahnung, wie sie es ohne den Angyo Onshi schaffen soll, dies zu verhindern. Daraufhin verspricht der Fremde Lola, mit ihr zu kommen um ihre Mutter zu retten. Er macht ihr wieder Mut und Hoffnung. Der wahre Grund der Hinrichtung ist allerdings, allen zu beweisen, dass es keinen Angyo Onshi gibt.

Als sie ihre gefolterte Mutter auf dem Weg zur Hinrichtung sieht, dreht Lola vollkommen durch und wird auch noch gefangen genommen. Sie soll zusammen mit ihrer Mutter sterben. Als alles verloren aussieht, tritt plötzlich der Fremde Reisende vor. Ist er etwa tatsächlich der Angyo Onshi und wird er Lola, ihre Mutter und alle Menschen dieser Provinz retten? Und was ist mit dem Fürsten, der angeblich eine Hexe sein soll?

Eigene Meinung
Die Serie „Shin Angyo Onshi“ ist ein Manga, der komplett von Koreanern gezeichnet und getextet wurde. Da er aber speziell für den japanischen Markt gemacht wurde, wird er in der traditionellen japanischen Leserichtung gelesen und nicht in der „Manhwa-Richtung“ (unser „vorne nach hinten“). Der typische Manhwa-Zeichenstil bleibt allerdings erhalten und zeigt sich von seiner besten Seite, wobei allerdings auffällt, dass sowohl japanische, als auch chinesische Waffen benutzt werden.

Die Handlung soll sich wohl auf Ende des 16. Jahrhunderts beziehen. Zu dieser Zeit gab es tatsächlich spezielle Beamte in Korea, die Angyo Onshi hießen und deren Aufgabenbereich etwa dem des in dieser Serie dargestellten entspricht. Was dabei allerdings noch interessant ist, ist die Tatsache, dass das Ma-Hai, die „Waffe“ des Angyo Onshi im Manga nicht den Tatsachen entspricht. Ma-Hai bezog sich früher einfach darauf, dass sich der Angyo Onshi überall Pferde ausleihen durfte. Der Manga selbst ist eine actiongeladene, aber auch dramatische Geschichte, mit Gefühl aber auch vereinzelt Comedy-Elementen. Die unverhofften Wendungen in letzter Minute steigern die Spannung bis fast zum Siedepunkt. In den folgenden Bänden lebt die Story zeitweise vom Hauptcharakter, was sie aber nicht weniger lesenswert macht. Das einzige, was mich interessieren würde, ist, warum Chun Hyang (taucht ab Episode 2 und auf dem Cover auf) alias Sando dieses anzügliche Outfit nicht gegen ein verhüllenderes austauscht. Dann würde die Serie aller Wahrscheinlichkeit nach auch den dicken roten Sticker („empfohlen ab 16“) los werden…

© Rockita

Shin Angyo Onshi: © 2001 Youn In-Wan & Yang Kyung-Il Shogakukan/Carlsen