Reload

Name: Reload
Englischer Name:
Originaltitel: Reload
Herausgebracht: Frankreich: Xiao Pan 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Song Yang
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,95 €

ReloadStory
Jia hat in der Fachrichtung Biologie studiert und bekam zusätzlich eine Auszeichnung der besten Musikgruppe der Hochschulen von Peking. Doch es ist in China sehr schwer einen Job nach der Uni zu finden. Für Minette, die vom Land in Peking Arbeit sucht, ist es noch deutlich schwieriger.

Minette versucht mit verschiedenen Produzenten zu reden und mit deren Hilfe eine CD mit ihren Bandkollegen zu produzieren. Doch die Produzenten sind alle ziemlich schleimig und wollen nur das eine.

Jia hat derweilen einen Job gefunden, auch wenn er schlecht bezahlt wird und nur eine Halbtagsstelle ist. Wie so oft verschläft Jia wieder. Es ist schon acht Uhr als er aufwacht. Er kommt natürlich zu spät und muss zur Strafe Kisten in die Kühlkammer bringen. Als er unten endlich angekommen ist, stolpert er und der Inhalt der Kisten verteilt sich über dem Boden.

Dieses Pech verfolgt Jia schon seit sechs Monaten. Alles begann mit Streitigkeiten in der Band über die Musikauswahl. An jenem Abend kamen Minette, Meng, Huier und etliche Freunde zusammen. Nach einer Menge Alkohol kam es zur Prügelei, wodurch sich ihr gemeinsamer Traum auflöste. Huier ging nach England, um nach seinem musikalischen Ideal zu suchen und auch die anderen gingen getrennte Wege. Nur Minette, Meng und Jia machten ihren Uniabschluss.

Minette fährt jeden Nachmittag zu Jia. Zusammen üben sie Gitarre. Seit Minette jeden Abend in einer Bar spielt, haben die beiden weniger Zeit zum Proben.

Wie wird das Leben der jungen Leute sich weiterentwickeln? Wird Jia ein Ziel in seinem Leben finden oder weiterhin nur in denn Tag leben?

Eigene Meinung
Song Yang ist ein weiterer junger chinesischer Künstler, den man wie Benjamin an die Spitze der chinesischen Comichzeichner stellen kann. Song Yang liebt nicht nur das Zeichnen, sondern auch die Musik. Aus diesem Grund ist dies das Hauptthema in seinem Einzelband. Nach der Kurzgeschichte befinden sich etliche wunderschöne Zeichnungen. Schon allein diese Bilder können Grund für den Kauf dieses Bandes sein.

Reload: © 2008 Song Yang, Xiao Pan / Tokyopop

Peking

Name: Peking
Englischer Name:
Originaltitel: Chroniques de Pékin
Herausgebracht: Frankreich: Xiao Pan 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Autor: Ji‘ An, Liang Yi, Liu Wie, Nie Jun, Cheng Cheng, Jian Yi, Zou Jian, Lu Ming, Song Yang, Wang Huan
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

PekingStory
Der Sammelband „Peking“ besteht aus zehn Kurzgeschichten von verschiedenen chinesischen Zeichnern. Hier eine Auswahl:

Ji‘ An: „Nicht sehr zivilisierte Pekinger“
Alte Traditionen setzen sich in der Gesellschaft fest und können nur schwer „modernisiert“ werden. Das muss auch die Enkelin des alten Wang feststellen. Denn ihr Großvater schwört nicht nur auf seinen alten Hutong (eingeschössige Altbau-Wohnung mit kollektiven Sanitär-Anlagen), er und seine Freunde laufen auch im Sommer tatsächlich in aller Öffentlichkeit mit nacktem Oberkörper herum – obwohl der Bürgermeister diese „unziviliesierten Umtriebe“ anlässlich der Olympischen Sommerspiele in Peking verboten hat. Während die Alten auf ihren Traditionen beharren, schmieden die Jungen, um die „Zivilisation“ einzuführen…

Liang Yi: „Der Wunschkasten“
Der kleine Pang hat einen großen Traum: Er möchte unbedingt der Fackelträger sein, der das olympische Feuer nach Peking trägt. Da gibt es nur ein Problem: Pang ist übergewichtig. Dennoch will er nicht aufgeben und entscheidet sich für eine Diät. Von diesem Tag an ist sein Leben ein Spagat zwischen Hoffnung und Enttäuschung.

Liu Wei: „Ha ha ha!“
Ein kleiner Chor beschließt an einem Wettbewerb teilzunehmen. Es gilt ein Lied zu komponieren und es vorzustellen. Den besten winkt ein Auftritt im Zuge der Olympischen Spiele. Doch ist Erfolg wirklich alles?

Nie Jun: „Fisch“
Die kleine Yu würde sehr gerne schwimmen lernen und einmal als Schwimmerin groß rauskommen. Aber von ihren Altersgenossen wird sie wegen ihres Hinkebeins immer gehänselt. Nur ihr Großvater spendet ihr Trost. Und der hat eine grandiose Idee.
Wer träumt, dem wachsen Flügel.

Cheng Cheng: „Zerplatzte Träume“
Ein junger Mann hat Talent für Tischtennis. Aber er ist auch fleißig und ehrgeizig. Durch tägliches Training gewinnt er eine Meisterschaft nach der anderen, solange, bis er zum Test ans nationale Leistungszentrum eingeladen wird. Der junge Mann sieht sich am Ziel seiner Träume. Doch ein tragisches Erlebnis stellt alles wieder in Frage…

Jian Yi: „Beijing Pistols“
„Beijing Pistols“ ist der Name einer talentierten, aber unbekannten Rockband. Da die Mitglieder notorisch pleite sind, bewerben sie sich erfolglos als „Volunteers“ für die Olympischen Spiele. Nach dieser Pleite fangen sie in einem Nachtklub an. Wenn das mal gut geht…

Eigene Meinung
„Peking – Zehn Gesichter einer Stadt“ ist eine Sammlung von zehn Kurzgeschichten. Zehn junge Chinesen, zehn verschiedene Blickwinkel auf die Millionenmetropole und die Menschen, die in ihr leben – eine Stadt und ihre Bewohner zwischen Tradition und Moderne. Die meisten Geschichten handeln von Träumen, Hoffnungen und der Suche nach einem Platz inmitten eines Ameisenhaufens von Menschen. Häufig wird auch auf die Olympischen Sommerspiele in Peking Bezug genommen.

Vor jeder Geschichte führt ein kleines Vorwort in die Thematik oder Problematik der Handlung ein, damit auch Leser ohne größeres Vorwissen die Stories so verstehen können, wie sie gemeint sind. Dem voran steht ein allgemeines Vorwort zu China, Peking und den Chinesen von der China-Expertin Francoise Hauser, das man sich unbedingt als erstes zu Gemüte führen sollte. Im Anschluss an diese verschieden Eindrücke sorgen Illustrationen mit Impressionen für einen angenehmen Ausklang des Bandes, der mit einem – ausnahmsweise nicht depressiven, sondern stattdessen überraschen optimistischen – Nachwort des bekannten Manhua-ga Benjamin (u.a. „Remember“, „Orange“) abgerundet wird. Von Benjamin stammt auch das farbenprächtige Cover-Artwork, das im Anhang des Bandes in zwei Versionen zu finden ist.
Die Geschichten in „Peking“ divergieren zwischen prägnant-emotional und expressiv-durcheinander. Die Zeichenstile sind grundverschieden und verstärken häufig den Eindruck, der aus den Geschichten hervor geht. Die Colorierung der – mit zwei Ausnahmen – komplett farbig gestalteten Storys ist ein Feuerwerk für die Sehnerven.

Fans von Benjamin, Fans von Comics allgemein und allen, die etwas über China mit einigen seiner zahlreichen Facetten auf unterhaltsame, aber auch emotional anspruchsvolle Art und Weise lernen wollen, kann ich diesen band nur ans Herz legen.

© Rockita

Peking: © 2008 Ji‘ An, Liang Yi, Liu Wie, Nie Jun, Cheng Cheng, Jian Yi, Zou Jian, Lu Ming, Song Yang, Wang Huan, Xiao Pan / Tokyopop