Name: |
Ten Count |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
Ten Count |
Herausgebracht: |
Japan: Shinshokan 2014
Deutschland: Tokyopop 2015 |
Mangaka: |
Rihito Takarai |
Bände: |
6 Bände, wird fortgesetzt |
Preis pro Band: |
6,95 €
24,95 € (Band 5 Sonderausgabe) |
Story:
Das Leben des Sekretärs Shirotani könnte wesentlich einfacher sein, wenn er nicht unter Mysophobie leiden würde, der krankhaften Angst vor Schmutz und Bakterien. Als sein Chef beinah von einem LKW angefahren wird und in letzter Sekunde von dem jungen Kurose gerettet wird, ändert sich das Leben des Sekretärs schlagartig. Denn Kurose durchschaut ihn auf den ersten Blick, behandelt er doch in einer speziellen Klinik Kinder, die unter psychischen Störungen und Mysophobie leiden. Er bietet Shirotani seine Hilfe und Unterstützung an, um das Problem in den Griff zu bekommen, und Shirotani willigt schließlich ein. Während der Behandlung, in der Shirotani 10 selbstgewählte Punkte erfüllen soll, die ihn in Panik versetzen, kommt er Kurose näher und schon bald entwickelt sich ein ungewöhnliches Verhältnis zwischen den beiden …
Eigene Meinung:
Mit dem Manga „Ten Count“ bringt Tokyopop das neuste Werk der beliebten Mangaka Rihito Takarai auf den Markt, die durch ihre Werke „Seven Days“ (das 2015 eine zweiteilige Realverfilmung erhalten hat), „Only the Flower knows“ und „Bride oft he Fox Spirit“ bekannt geworden ist. Dieses Mal verlässt die Mangaka die gewohnten, romantischen Pfade und porträtiert einen psychisch kranken, jungen Mann. Die Geschichte ist daher ernster und wartet mit einigen verstörenden Elementen auf, was den Manga aus der breiten Masse der Veröffentlichungen hervorhebt.
Inhaltlich ist „Ten Count“ gut gelungen und weiß zu fesseln. Der Leser steigt problemfrei in die Geschichte ein und lernt mit Shirotani einen ungewöhnlichen Hauptcharakter kennen, der von seinen Ängsten beherrscht wird. Glücklicherweise lässt sie die Zeichnerin Zeit, die Handlung und die Figuren zu entwickeln. Im ersten Band gibt es deswegen weder Erotik, noch irgendwelche weiterführenden Andeutungen, da dies nicht zum Grundthema der Geschichte gepasst hätte. Zudem achtet sie auf kleine Details, die zum Krankheitsbild Shirotanis passen und behandelt das Thema Mysophobie mit der notwendigen Sensibilität. Ob die von Kurose angewandte Therapie wirklich realistisch ist, lässt sich für den Laien zwar nur schwer einschätzen, doch sie wirkt sinnvoll und man ist gespannt, wie es mit den beiden weitergeht.
Neben der interessanten Handlung die Charaktere können überzeugen. Sie entsprechen nur bedingt die typischen Klischees des Genres und bleiben daher auch im Gedächtnis. Gerade Shirotani lernt der Leser sehr intensiv kennen, wenngleich man seine zwanghaften Ängste nur bedingt nachvollziehen kann. Er wirkt verloren, ist mit sich selbst und der Umwelt nicht im Reinen und beginnt erst durch Kurose ein wenig aus sich herauszugehen. Welche Geheimnisse er hat oder was die Mysophobie ausgelöst hat, wird noch nicht geklärt. Auch Kurose ist ein Buch mit sieben Siegeln – man erfährt im ersten Band nur wenig von ihm und seinen Beweggründen dem jungen Sekretär zu helfen. Dennoch ist er eine interessante Figur, die neugierig macht und reizvoll ist.
Wie nicht anders zu erwarten, bewegen sich Rihito Takarais Zeichnungen auf gewohnt hohem Niveau und passen sehr gut zum Manga. Die Mangaka hat sich im Vergleich zu „Only the Flower knows“ und „Bride oft he Fox Spirit“ noch einmal gesteigert und präsentiert ein gelungenes Werk. Ihr feiner, sicherer Stil harmoniert sehr gut mit der Geschichte und den Figuren. Auch sind die Zeichnungen dynamisch und abwechslungsreich, bestechen durch gut ausgearbeitete Hintergründe und ausdrucksstarke Figuren.
„Ten Count“ ist ein gelungener, inhaltlich ungewöhnlicher Boys Love Manga, der durch interessante Figuren und tolle Zeichnungen besticht. Rihito Takarai wagt sich an ein schwieriges Thema heran und behandelt es mit der notwendigen Sensibilität, wenngleich Fans von romantischer und erotischer Lektüre dieses Mal nur bedingt zum Zuge kommen. Allerdings versprechen die Folgebände mehr Spannung zwischen Shirotani und Kurose, so dass man die Fortsetzung kaum erwarten kann. Zu empfehlen …
Ten Count: © 2014 Rihito Takarai, Shinshokan / Tokyopop