Valmont – Gefährliche Liebschaften
Name: | Valmont – Gefährliche Liebschaften |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Shishaku Valmont – Kiken na kankei |
Herausgebracht: | Japan: Shogakukan 2010 Deutschland: Planet Manga 2013 |
Mangaka: | Chiho Saito |
Bände: | 2 Bände |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story
Nachdem die 15 jährige Cecile de Volanges nach über fünf Jahren endlich von Ihrer Mutter aus der Klosterschule geholt wurde, wirkt für sie alles irreal und befremdlich, die prunkvollen Kleider der hübschen Frauen, die teuren Kronleuchter an den Decken der Oper oder die vielen unbekannten Gesichter, die in Gesellschaft ihrer Mutter verweilen. Wir schreiben das 18. Jahrhundert in Paris, indem sich alles um das gesellschaftliche Ansehen des Hochadels dreht. Cecile und ihre Mutter gehören zu dieser Gesellschaftsklasse und sind in diesen Kreisen sehr geschätzt. Dennoch beschäftigen Cecile die Gerüchte. Angeblich wurde sie von ihrer Mutter aus dem Kloster geholt, um demnächst zu heiraten. Da sie ihrer Mutter keine eindeutige Stellungnahme entlocken kann, hält Cecile aufmerksam Ausschau und hofft, ihren zukünftigen Gatten entdecken zu können. Dabei fällt ihr ein junger Mann in den oberen Reihen der Oper auf, der sie scheinbar ausgiebig beobachtet. Ihre Blicke kreuzen sich und Ceciles Herz beginnt an, wild zu schlagen.
Als die Oper zu Ende ist, unterhalten sich alle über das erfolgreich aufgeführte Musikstück Mozarts. Dabei trifft Cecile nach über 10 Jahren die Cousine ihrer Mutter, Marquise de Merteuil, wieder, an die sie sich aber nur schwach erinnern kann. Als sie dann den jungen Mann aus den oberen Rängen wiedererkennt und dieser zu ihnen tritt, wird Cecile ganz nervös. Er stellt sich mit Chevalier Danceny vor und ist ein Ritter aus dem Malta-Regiment und ein aufstrebender Musiker. Ein Mann wie ihn könnte sich Cecile schon als ihren Ehegatten vorstellen. Bevor sie sich aber intensiver mit ihm unterhalten kann, stolpert plötzlich ein Mann zwischen den beiden entlang. Es handelt sich dabei um Vicomte de Valmont, der nicht besonders angesehen ist und als Schürzenjäger gilt. Unzählige Frauen soll er schon verführt und dann links liegen gelassen haben.
Noch bis spät in die Nacht herrscht wildes Geläster über Valmont und sein Treiben. Währenddessen unterhält sich Marquiese de Merteuil mit Madame de Volanges, der Mutter von Celcile. Sie beichtet ihrer Cousine, dass sie plant, Cecile mit dem General Comte de Gercourt zu vermählen. Das gefällt Marquiese ganz und gar nicht, denn sie wurde einst von Gercourt verlassen, nachdem er sich für eine Gouverneursgattin entschieden hatte. In einem Brief, dem sie ihren ehemaligen Liebhaber und jetzigen Vertrauten Valmont schreibt, fordert sie ihn auf, diese Hochzeit zu einer Blamage für Gercourt zu machen. Gerourt sei auch ebenso Valmonts Feind, da diese Gouverneursgattin ihn zu dieser Zeit für den General verlassen hatte. Ihr Plan schlägt vor, Cecile zu verführen und zu entjungfern. In der Hochzeitsnacht würde dies auffallen und den Ruf Ceciles, wie auch Gercourts beschmutzen und beide bloßstellen.
Eigene Meinung
„Valmont – Gefährliche Liebschaften“ basiert auf der Romanvorlage „Choderlos de Laclos“. Chiho Saito ist in Deutschland und Japan bereits durch ihre früheren Werke „Utena“ oder „Tochter von Basilis“ bekannt und beliebt. Mit „Valmont“ wagt sie sich nun an eine historische und tiefsinnige Geschichte voller Intrigen. Es ist sehr spannend, die beinahe krimiartigen Pläne und dessen Umsetzung zu verfolgen. Der Lese fiebert dabei mit, ob die Strategien auch aufgehen werden.
Cecile ist eine sehr symphytische Hauptfigur, die sich zwar durch Unschuld und Weltfremdheit auszeichnet aber ebenso auch durch Gutherzigkeit. Wie es zur damaligen Zeit üblich war, schrieben sich die Menschen oftmals Briefe. Dieses Detail wurde im Manga aufgegriffen, sodass viele Textpassagen aus Brieftexte bestehen. Am Anfang ist dies eine willkommene Abwechslung für den Leser. Nach mehreren Seiten und ständigen Briefwechseln wird dies allerdings zu einer nervigen Angelegenheit. Der Zeichenstil Chiho Saito ist gewohnt Shojo-artig und detailverliebt. Außerdem sind die französischen Namen teilweise sehr ungewöhnlich, schwer aussprechbar und ebenso schwer zu merken. Die Übersicht zu behalten, ist nicht so einfach. Dennoch wurde die Zeitepoche glaubwürdig im Manga umgesetzt. Wer sich für diese Ära und für Geschichten Frankreichs interessiert, wird hier gut unterhalten.
© Izumi Mikage
Valmont – Gefährliche Liebschaften: © 2010 Chihi Saito, Shogukukan/ Planet Manga